Über Schaubares

    prado, google earth

    Viele Museen bieten auf ihren Websites einen virtuellen Rundgang an. Da macht auch der berühmte Prado keine Ausnahme, er zeigt 15 Meisterwerke aus seinem Bestand in sehr guter Qualität online.

    [caption id=“attachment_560” align=“aligncenter” width=“450” caption=“Velázquez, Die_Hoffräulein”]Velázquez, Die_Hoffräulein[/caption]

    Aber meines Wissens ist das altehrwürdige Museum in der spanischen Hauptstadt die erste Kunstgalerie, welche auch einige Bilder seiner weltberühmten Sammlung über Google Maps einbindet. Dort findet man auch ein Video, welches die ganze Sache dokumentiert.

    [caption id=“attachment_564” align=“aligncenter” width=“439” caption=“Goya, Die Erschießung der Aufständischen”]Goya, Die Erschießung der Aufständischen[/caption]

    Ich bin vor fast zwei Jahren selbst in Madrid gewesen und habe natürlich auch dem Prado einen Besuch abgestattet. Die Onlinevisite kann dieses Erlebnis sicher nicht ersetzen, aber doch ergänzen. Denn was die Betrachtung der Bilder interessant macht, ist die Zoomtiefe. Laut diesem Blogeintrag sind die Gemälde mit einer 14 Gigapixelkamera abphotographiert worden. Das nenne ich mal hochauflösend!

    cnn interactive

    bild-2

    Wir sehen Moderator Ricky Sanchez während eines Interviews auf CNN. Nichts Besonderes, denkt man, doch dann fällt einem der Text auf dem unteren Newsbalken auf. Es wird auch gleich der Link zu seinem Twitteraccount @ricksanchez angegeben, der allerdings “protected” ist. Kein Wunder, sieht man doch im Ausschnitt sogar einige Tweets an ihn. Oder hat das mit der Hackattack auf Promitwitterer zu tun, daß Account jetzt mit dem Sendernamen als Zusatz unter der URL zu finden ist?

    bild-1

    Hier der Link zum TV-Ausschnitt auf YouTube, aus dem die beiden Screenshots stammen.

    a nation of bloggers

    Der Fall des inhaftierten iranischen Bloggers Hossein Derakhshan, der jetzt an die Öffentlichkeit gelangt ist (z. B. hier), hat mir erst vor Augen geführt, wie groß die Blogbegeisterung in diesem unterdrückten Land ist. Dazu habe ich ein Video gefunden, welches diese Tatsache sehr schön illustriert. Watch it!

    forward/viralvideoaward

    Dieser Tage sind also die ersten International Viral Video Awards verliehen worden. Interessant nicht nur, weil der von mir geschätzte Harald Martenstein der Jury angehört hat. Der untenstehende Film ‘Die Mantaverschwörung’ hat zurecht gewonnen.

    Über den Geschmack des Publikums verlieren wir an dieser Stelle kein Wort, sagen aber dazu, daß wir bei diesem Gewinner zu faul gewesen sind, uns die restlichen Nominierten anzuschauen.

    kunst/markt

    Bei ttt am Sonntag in der ARD (Nachtrag: Sendung mittlerweile aus dem Netz entfernt) ist es ja schon Thema gewesen, jetzt greift der Spiegel es in seinem Bericht über die Londoner Kunstmesse “Frieze” auf.

    Nach dem Finanzmarkt könnte als nächstes also der Kunstmarkt zusammenbrechen. In New York City sind Galerien schon von der Schließung bedroht, weil die auch auf anderen Gebieten risikofreudigen Banker als Kundschaft in diesen unsicheren Zeiten vorerst ausbleiben. In den USA tritt dieser Effekt ohne stattliche Kulturförderung natürlich sehr schnell ein. Museen und andere Kultureinrichtungen fürchten (zurecht?) um Spenden aus der Wirtschaft. In unserer globalisierten Welt kann der Kunstblase, wenn sie schon nicht platzt, aber weltweit schnell die Luft ausgehen. Und auch im Subventionsstaat Deutschland würde es dann vorwiegend und zuerst die Newcomer des Kunstbetriebs treffen, während die alten Hasen ihre Schäfchen schon im Trockenen haben.

    Das Mitleid der Außenstehenden wird sich in überschaubaren Grenzen halten. Zu sehr ist Kunst zum Hype geworden. Aber wenn die Aussteller selbst auf der “Frieze” davon sprechen, welche Chancen sich aus dem Blasensprung ergeben können und seine reinigende Wirkung, welche die Kunstwelt wieder schärfer zwischen echten Liebhabern und bloßen Spekulanten unterscheiden lasse, dann klingt das wie eine Litanei zwischen Beschwörung und Kabarett.

    Die Kunst der Unterhaltung ist eben keine…

    Es liegt wohl auch daran, daß die Hauptbetroffenen, die eigentlichen Künstler, sich jahrelang allzu bereitwillig vor diesen Karren haben spannen lassen, der jetzt dem Abgrund entgegenrast. In weiten Teilen hat sich die Kunst ihr Hofnarrentum horrend bezahlen lassen und ist damit äußerst zufrieden gewesen. Das kann sich nun böse rächen, wenn die Finanzkrise den vorherrschenden Unterhaltungsaspekt offenbart.

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