Allgemein
Meine Osterbotschaft
Nur kurz angemerkt: Der Hirte Mixa hat zum Osterfest mal wieder Schwachsinn verlautbart. Abgesehen davon, daß die Behauptung, der Nationalsozialismus sei eine vollkommen atheistische Bewegung gewesen, wenn nicht komplett falsch, so doch zumindest äußerst fraglich ist, besteht keinerlei Kausalzusammenhang zwischen Gottlosigkeit und den grausamen Verbrechen sowohl der Nazis als auch der Kommunisten, weder notwendig noch hinreichend. Und Mixa wäre wahrscheinlich der erste, der sich dagegen verwahren würde, dieselbe Logik im Umkehrschluß auf die katholische Kirche anzuwenden. Wie steht es denn mit den Kreuzzügen und der Inquisition, um nur zwei von unzähligen Beispielen zu nennen? Wäre die katholische Kirche lernfähig, dann sollte sie sich darüber freuen, daß die Jahrhunderte dauernde, unselige Verquickung von Religion und Politik theoretisch vom Tisch ist. Praktisch aber unterstütze ich diesen Verein, aus dem ich schon vor Jahren ausgetreten bin, weiterhin - und zwar gegen meinen Willen - mit meinen Steuergeldern. Statt von sich aus und letztendlich zum eigenen Wohl die laizistischen Regeln anzuerkennen, die sich gesellschaftlich nie ganz durchgesetzt haben, wird in Berlin eine Initiative namens ProReli ins Leben gerufen. Der Kirche als Träger von schulischen und medizinischen Einrichtungen steht dieses vom Staat refinanzierte Wohltätigkeitsmäntelchen meiner Meinung nach schlecht zu Gesicht. Statt dieser verschleierten Geschäftstätigkeiten sollte sich die Kirche auf ihre wirklich caritativen Kernkompetenzen besinnen, auch um die Fehler ihrer Geschichte zu sühnen.
Zuerst habe ich diesen Tweet nicht gefavt, weil mir bei aller Güte das Hashtag #ostern gefehlt hat. Ein Sternchen hat er von mir immer noch nicht bekommen, eben weil Ostern ja nicht jedes Jahr auf den 11. April fällt und sich der Witz ohne die Angabe des Feiertags eben nicht erschließt. Nun ist er mir seit drei Tagen nicht aus dem Kopf gegangen, was wohl für seine dennoch unzweifelhaft vorhandene Qualität spricht. Die Lösung: Statt ihn zu faven, wird der Tweet eben in diesem österlichen Blogeintrag verewigt.
spr. ("Ey, Ed!")
Malte Welding hat ein Interview zum Thema Sprache gegeben, da geht es unter anderem auch um Werbung. Und wo wir gerade dabei sind, diesen Spot finde ich ganz gelungen, wenn er auch kein Hole-in-one ist.
Überleitung eingelocht. Homosexualität ist kein Handicap, wie manche Leute scheinbar immer noch glauben - und erst recht keine Krankheit. Nach einem anderen Artikel auf maedchenmannschaft.net/ habe ich hingegen gedacht, daß darüber doch ein wenig kontroverser diskutiert werden würde, als kleinlich über die richtige Kinderwagenstellung im Bus zu zicken zanken.
Noch ein paar Mal L/links
spiegel.de/ über quasi eingekaufte Blogberichterstattung jetzt auch in der deutschen Politik.
Doch noch etwas Printvernünftiges zum Heidelberger Appell auf zeit.de/.
Das ist zweipunktnull.
Misik über Zorn. Sehr lesenswert!
Heute in der Rubrik “Wir schaufeln uns unser eigenes Grab”: AP.
Aber wir wollen doch eigentlich alle ein Happy end, deshalb zum Schluß noch dieser Tipp.
Manifestationen
Der Herr @jkleske hat mich (als Teil seiner Gefolgschaft) heute Morgen zweimal auf Programmatisches hingewiesen, das in die ungefähr gleiche Richtung geht. Die Verkündigung des Pragmatischen, wenn nicht sogar des Pragmatismus'. Hier wird geradezu ein Paradebeispiel des Getting Things Done vorgeführt. Aber Marschrichtung ist ja nicht so meins - egal wohin.
[caption id=“attachment_1440” align=“alignnone” width=“450” caption=“Joshua Rothaas )for( Bre Pettis”][/caption]
Wie swiss-miss.com/ berichtet, fordern die Niederländer von Platform21 ein Umdenken bei den Produktionsmethoden, von der Wegwerfgesellschaft hin zu bleibenden Werten und deren -schätzung. Ein frommer Wunsch, aber irgendjemand muß ihn ja aussprechen. Recht haben sie damit nämlich trotzdem.
Man kann das auch unausgegorener radikaler angehen. Doch was kann ich meckern: Ein paar Links, ein Bildchen, dazu ein paar dürre Sätzchen - fertig ist der Blogpost.
Zum Schluß noch der Hinweis auf die Ergebnisse der ersten Twitterumfrage für den deutschsprachigen Raum. Relativ interessant.
H(irnr)unde, wollt Ihr ewig ...
Ich bin nun wahrlich kein Freund von Mittelalter-LARP, aber was sich die Stadt Dortmund da leistet, das geht doch ein wenig an der Sache vorbei. Um nicht zu sagen: Es ist meilenweit von des Pudels Kern entfernt. Da hat wohl jemand den Schuß nicht gehört.
Jagdinstinkt
Auf meiner Suche nach Realanimationskurzfilmen bin ich auf etwas gestoßen worden. Unbedingt Western Spaghetti, den neuesten Streich der PES-Schmiede angucken. Hunger.
“Happy Birthday, Frank Black et al.” (says Dan Meth and I). Feiner, treffender Text über das Bloggen.
Nachtrag // 06.04.09 Über die Konferenz ist ja (nicht nur von mir) viel ins Netz geschrieben worden. Ein etwas anderes Bild der re:publica ‘09 zeichnet Christiane Link in ihrem Blog.
Ein Ding der Öffentlichkeit
Von Anfang an // Gestern mittag in Berlin angekommen. Und gleich den ersten Trendscheiß mitgemacht: Noch bevor ich im Hotel mein Zimmer bezogen habe, bin ich gleich mal zum Friseur gestiefelt. Okay, eher gesneakert, was aber nichts an der Tatsache ändert, daß man in der Bundeshauptstadt unter “Ohren und Nacken frei” scheinbar ein etwas radikaleres Frisurkonzept als in Köln versteht. Einen Besuch bei alten Freunden inklusive Gassigang im Görlitzer Park später im Salon Schmück aufgeschlagen. Wer sitzt draußen und plant und die Twitterlesung? @mspro und @bosch. Also rein gesetzt und einen Teller Pasta und zwei Flaschen Astra später schon wieder auf den Weg ins St. Oberholz gemacht. pl0gbar, ich komme!
Weiter geht’s // Der dienstägliche Abend am Rosenthaler Platz ist jedenfalls weitaus witziger gewesen als der folgende in der Kalkscheune. Fettes Brot sind als DJs zumindest eher so mittelscheiße. Aber weil der Schnaps im Vergleich zum Bier relativ billig gewesen ist, konnte man die Nichtraucherparty mit dem Charme einer Großraumdisko doch noch aushalten.
Last night a // Am gestrigen Abend dann ein wenig ausgepumpt gewesen, also nach der Twitterlesung nur noch drei Biere unten an der Bar getrunken und vorgenommen, mal früh schlafen zu gehen. Habe aber dann noch durch die de:bug geschmökert und den neuen (letzten?) David Foster Wallace gelesen, so daß ich doch erst um 02:30h das Licht ausgemacht habe. Jetzt also auf zum letzten Tagungstag, bevor es heute Abend wieder zurück nach Köln geht.
Anmerkung // Diese Einlassungen sind nur die abendlichen bis nächtlichen Ergänzungen zu meinen Tagungstagesbeschreibungen hier, hier und hier.
Wozu noch Journalisten?
Das zumindest fragt sich die Akademie für Publizistik und hofft darauf, daß ihr bis morgen jemand darauf eine Antwort steckt. Und zwar mit angestaubten Teilnahmebedingungen von hinterm Mond, wie man wohl nicht weiter erwähnen muß. Wenn laut einer (diesmal gar nicht so ominösen) amerikanischen Umfrage 87% der Journalisten für ihre Artikel auf PR-Texte zurückgreifen, dann ist diese Frage durchaus berechtigt. Allein, das gedruckte und verlegte Wort scheint einfach mehr Gewicht zu haben als von noch einmal irgendwem ins Netz geschriebenes Zeug, wie der Erfolg von The Printed Blog einmal mehr beweist. Objektive Berichterstattung kann es jedenfalls nicht sein, die den Journalisten vom Blogger unterscheidet, wie freitag.de/ klarstellt.
Zum Abschluß was Nettes, ein Mashup-Video mit Szenen aus unser aller Lieblingsteeniefilm Breakfast Club und einem neuen Song der Franzpopper Phoenix. Hach!
[Nachtrag // natürlich entfernt.]
Investigativinvestition
Laut heise.de/ muß der britische Guardian Dokumente über das Verstecken von Gewinnen aus dem Web nehmen, weil Barclays-Bank “geistige Eigentumsrechte” darauf beansprucht. Der Einspruch gegen die einstweilige Verfügung ist ohne Erfolg geblieben.
…weil… Die Diskussion um den Freitag samt seinem Bemühen, Print und Online journalistisch unter einen Hut zu bekommen, geht weiter. Dazu passt auch die Meldung auf carta.info/ sehr gut, das ZDF beliefere keine Blogs mit ihrem Bildmaterial.
Wir bleiben beim Fernsehen: hier ein Artikel über Web-TV. (Wie falsch der Begriff selbst auch sein mag.)
Schickes Twitter-Tool. Schöne Photos. T-Schört Tscharts.
Welcher Artikel?
Ich weiß nicht wirklich, was ich von diesem Artikel auf nzz.ch/ halten soll. Einerseits beschuldigen die Schweizer die deutschen Medien, den Forschungsbericht «Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt» des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen aufzubauschen und vor allem sehr selektiv darüber zu berichten, indem sie einzig die darin genannten alarmierenden (und direkt angezweifelten) Zahlen über die Verbreitung rechten Gedankenguts verbreiten. Das sei ja alles halb so schlimm, viel ärger stehe es um den Hauptpunkt des Berichts, die gewalttätigen Ausländerkinder. Dieses aufgrund des reflexhaften Antifaschismus' nicht ansprechen zu können, sei das größere, das echte Problem. Jetzt weiß ich doch, was ich von dem Text halten soll.
Das soll wohl provokativ sein, faz.net/? Hoffe ich, ist aber auch egal. Denn leider (?) kann ich Maxim Biller seit seiner Abrechnung mit Thomas Bernhard nicht mehr ernstnehmen. Und seine Glorifizierung Westdeutschlands vor 1989 grenzzaunt an Unzurechnungsfähigkeit. Und wo wir gerade schon bei Scheinheiligkeit sind: sueddeutsche.de/ berichtet über eine interessante Studie.
Der Freitag / Deutschland, Deine Söhne // Ich habe hier mal kommentiert.
Nachtrag zu Winnenden: Ich spiele nun keine Egoshooter, aber dreisechzig.net/ bringt auch meine Meinung zum Thema so ziemlich auf den Punkt.
wie aus dem Ei geprellt
Schluß mit der albernen Umleitung Spielchen, ich verlinke dieses Blog hier jetzt direkt auf meinem Twitterprofil. Denn der Witz wird auch nicht besser, desto mainstreamiger Twitter wird.
Und es ist auch nicht viel besser, statt reißerisch über etwas zu berichten, sich genauso reißerisch über reißerische Berichterstattung aufzuregen. Das gilt natürlich besonders bei Ereignissen wie einem Amoklauf, die zwar eine große persönliche Tragödie darstellen können, deren echter Nachrichtenmehrwert für Unbeteiligte aber ungleich geringer ist. Es sei denn, man ist Journalist (der w&v).
Pelle, der iOberer
off-the-record.de/ weist darauf hin, daß man sich Scobel online bei 3sat ansehen könne. Ich bin kein Fan des Formatnamensgebers, aber die letzte Sendung zum New Journalism ist in der Tat eine gute gewesen. Noch ein Tipp: Meister Woody Allen himself schreibt auf newyorker.com/ über Bernie Madoff und Ponzi Schemes. Lesenswert!
[caption id=“attachment_1288” align=“aligncenter” width=“225” caption=“Elchtreffen D'dorf war auch noch”][/caption]
Mal wieder neu in der Reihe ‘Sachen, die zusammen mehr Spaß machen, auch wenn Sie dafür nicht erfunden worden sind’: lesen. Seit schon etwas Längerem gibt es den Riesenmaschineableger lesemaschine.de, neu ist das Co-Reading-Event.
Punktlandung
Nein zu Buchstabenrechnungen!
Kurzfilmtipp SIGNS: Eigentlich wollen wir doch alle ein happy end.
Noch paar Tipps per Links: c/o pop gibt Lebenszeichen. lesmads.de/ weisen auf Valentino - The Last Emperor hin. Der DJ ist noch gar nicht alt genug, sagt netzeitung.de.
Kein BILD von einem Mann
Der Rasurmittelhersteller Gilette hat Männertypen in fünf Gruppen eingeteilt, wie bild.de berichtet. Falls es Sie interessiert, entscheiden Sie selbst, ob Sie zu den Front Runners, Modern Traditionalists, Relaxed Masters, Contented Misters oder Hopeless Hopefuls gehören. Oder das alles für ganz großen Schwachsinn halten. Und wer ist überhaupt Marian Salzmann? Und wie würde dieser Typ wohl dabei abschneiden?
Links Clay Shirky denkt. re:publica widget Thor Steiner an arabische Investoren verkauft
was mit Medien und Druckk(n)öpfen
Wenn selbst wuv.de/ glaubt, sich angesichts der Berichterstattung über den Amoklauf kritisch äußern zu müssen, dann spricht das keine Bände, sondern ist wahrscheinlich einfach nur der Tatsache geschuldet, daß der Autor des Artikels in Winnenden wohnt. Und sich durch die in solchen Fällen einfallende Medienkarawane wohl beim Brötchenholen gestört gefühlt hat.
Dann doch lieber so. Guter Text zum Thema, gefunden via spreeblick.com/.
Wieder aufgehängt: Twitter
Vor ein paar Monaten habe ich mich gefragt, warum der von mir geschätzte ZEIT-Kolumnist Harald Martenstein nicht twittert. Vor ein paar Tagen hat er mir geantwortet. Er mag sich nicht mit Twitter anfreunden. Muß ich mich allerdings nicht drum kümmern, in ihren Blogs haben Thomas Knüwer und Sascha Lobo schon getan. Aber Martenstein ist eben Martenstein. Und in einem Punkt muß ich ihm sogar recht geben, weshalb ich einen der Diskussionspunkte doch aufgreifen möchte..
Mir ist aufgefallen, dass die finsteren Visionen von Romanen wie 1984 und Schöne neue Welt allmählich Wirklichkeit werden. Da herrscht auch permanente Beobachtung. Ich halte es für widersprüchlich, wenn man gegen Videokameras in Umkleidekabinen ist und gleichzeitig die totale Vernetzung als Fortschritt feiert.
Dieser Aussage des ZEIT-Autors entgegnet Lobo mit dem berechtigten Hinweis darauf, daß staatliche Überwachungauf der einen und Selbstkontrolle auf der anderen Seite doch zwei Paar Schuhe sind; und die meisten wiederum seiner Kommentatoren stimmen darin mit ihm überein. Schließlich gelte es, den Unterschied festzuhalten, daß man Letzteres in Eigenverantwortung tut und damit auch mal sein lassen kann - einfach mal das Handy ausschalten, niemandem seinen Standpunkt verraten und auch das Twittern für einen Tag sein lassen. Nebenbei: Der ebenfalls in den Kommentaren getätigten Aussage, gerade bei diesen lauffeuernden Breaking News wird Twitter unbenutzbar, kann ich nur uneingeschränkt zustimmen.
Ich habe während meines Studiums eine Hausarbeit zum Thema “Internalisierung der Abschreckung” geschrieben, sie trägt den prägnant polemischen Titel Vom Gesetz zum Gewissen und ist leider nicht mehr in digitaler Form verfügbar. Weil ich zu faul bin, den Text auf Papier jetzt rauszusuchen, hier nur die Quintessenz auf zwei Namen reduziert: Freud und Foucault. Das Recht auf Selbstbestimmung ist ja gut und schön, aber gegen den durch die neuen Kommunikationsformen entstehen gesellschaftlichen Druck anzukommen, ist gar nicht so leicht. Da entstehen schnell Zwänge (“Wie Du bist nicht auf Facebook?"), denen man sich schwer entziehen kann. Denn bei aller Individualität will man ja doch nichts verpassen.
Vogelperspektive
Bei stern.de/ kann man Twitter nicht leiden. Man zwitschert zwar selbst, um schön auf der Hypewelle mitzuschwimmen, aber nimmt dann doch den Amoklauf von (hier bitte den Namen irgendsoeines süddeutschen Kaffs mit “W” eintragen, dessen korrekte Schreibweise ich gerade zu faul zum Googeln bin) zum Anlaß, sich über die Geschwätzigkeit des Microbloggingdienstes zu mokieren. sueddeutsche.de/ schlägt in dieselbe Kerbe und der Deutsche Journalisten-Verband sekundiert mit seiner Kritik an der Selbstinszenierung mancher Berichterstatter. Dabei sieht man an diesem Screenshot sehr (un!)schön, wie zumindest die Boulevardabteilung des professionellen Journalismus damit umgeht - nämlich keinen Deut pietätvoller und noch ein paar Kellen reißerischer.
Ich bin mein eigener Berichterstatter.
Es hat aber auch Kritik aus den eigenen Reihen gegeben, wenn man das Ganze denn auf den üblichen Grabenkampf zwischen Journaille und Blogosphäre beziehen möchte. In ihrem Blog themenriff.de/ prangert @PickiHH das Stammtischniveau an, welches sich am Tag der Bluttat in etlichen Tweets ansonsten vernünftiger und -ständiger User Bahn gebrochen hat. Ich will hier zynische bis menschenverachtende Äußerungen zu diesem Amoklauf im Speziellen und Katastrophen im Allgemeinen bestimmt nicht gutheißen, kann die Entrüstung darüber aber nun auch nicht verstehen und teile daher eher die Meinung eines anderen Bloggers zum Thema. Ich bin kein Journalist. Ich will auch keiner sein. Und meine (speziell die lesend passive) Twitternutzung läßt sich nicht mit dem Konsum anderer Informationsmedien vergleichen.
Vogelgezwitscher
Innerhalb des Metamediums Internet gibt es eine Vielzahl verschiedener Kommunikationskanäle - Twitter ist einer davon. Allgemein formuliert, aber sicher auf diesen Umstand bezogen, habe ich das gestern bei wirres.net/ gelesen. Und Ihr von sueddeutsche.de/ wisst das doch auch, wie Ihr beim “Schreiben für das eBook” unter Beweis stellt. Soviel Transferleistung muß sein.
Albern wird die Sache nur, wenn Meldungen zur Munition im oben genannten Grabenkampf degenerieren. Während spiegel.de/ die Quelle einfach unerwähnt läßt, wird Twitter bei meedia.de als Investigativinstrument abgefeiert. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen und der schale Beigeschmack ganz vorne auf dem Zünglein.
Der Vollverständigkeit halber
Den Artikel auf stefan-niggemeier.de/ dazu habe ich nicht gelesen. Der ist wahrscheinlich was für Frühaufsteher, die bestimmt auch Retweetratschläge beherzigen - wer’s braucht…
schreiberei
Im Fahrwasser von Charlotte Roches Feuchtgebiete macht stern.de/ auf der Leipziger Buchmesse einen Trend zur Erotik aus. Überzeugend ist anders.
off-the-record.de/ empfiehlt arbeitslosen Journalisten, es mal mit dem Bloggen zu versuchen. Dort wird auch eine anstehende Weiterentwicklung von Googles Werbeaktivitäten gemeldet.
Toller Tipp vom @trottelbot: Den Videotext online lesen, zum Beispiel den von RTL. Kommt auf dem Rechner herrlich altmodisch, erinnert mich irgendwie an C64-Emulatoren.
Abteilung Boulevard
[caption id=“attachment_1169” align=“aligncenter” width=“492” caption=“Typisch TITANIC”][/caption]
Über die Qualität des Scherzes eines bekannten deutschen Satiremagazins kann man diskutieren. Ich halte ihn jetzt nicht für besonders gelungen. Aber wie ich bereits vor einer Woche getwittert habe, bietet sich Köln derzeit ja für flache Witze besonders an. Was allerdings nicht geht, daß ist die Art und Weise, in welcher der Kölner Express durch die Zuspitzung auf zwei Fragen seine Online-Umfrage formuliert (siehe untenstehenden Screenshot).
Dafür hat Köln jetzt die ersten Ampelmädchen der Republik.
zwischengenau
Der gar nicht einmal so schlechte Bücher schreibende Autor Thomas Hettche gibt ein gutes Interview zum Thema eBooks. Ich persönlich freue mich ja schon darauf, den Literaturbetrieb dieselben Fehler wie die Musikindustrie machen zu sehen. Weil ich doch so gerne “Ich hab’s ja gewusst!” sage.
Achtung Überleitungskracher
Vom Wissen zum Glauben // Die gottlose Buskampagne kupfert gnadenlos (sprich: ohne Gnade) bei den Briten ab und ist bald auch in Deutschland unterwegs. Auf der Website soll man abstimmen, welches Banner einem am besten gefällt, die Bedeutung des Wortes Kampagne hat den Machern scheinbar noch niemand erklärt. Dieser Vorschlag ist bei der Auswahl noch mein Favorit:
Immer alles in einen Slogan. Auf den letzten Satz hätte man sehr gut verzichten können. Von “erfülltem Leben” will ich hier gar nicht erst anfangen. Das Original ist ein_Fach (contraReli) besser.
Doppel-FAZ
Mal wieder ein Bericht über Twitter. In einem anderen Artikel echauffiert sich die FAZ über die den Reichen an den Geizkragen gehenden SPD-Pläne - zurecht, man muß ja an die Zielgruppe denken.
re:publica ‘09
Flüge gebucht, Unterkunft reserviert, mich selbst zu LOBOs Unfollowerparty eingeladen und das vorläufige Programm ist auch schon draußen - Berlin, ich komme.
Wo der Link hinführt, habe ich vergessen. Aber immerhin gespeichert. Feierabend.
in der Sache: eigen
Angesichts der kommenden Woche startenden Leipziger Buchmesse veröffentlicht welt.de/ die durchaus amüsante Liste “105 Dinge, die uns am Literaturbetrieb nerven” - nur das “uns” in der Artikelüberschrift amüsiert mich nicht. Trotzdem Dank an @literaturcafe für die Trüffelsuche im Springerschmutz.
Themenwechsel
Ich habe das Layout von Kubrick zu K2-Lite geändert. Die Entscheidung ist vor allem wegen der Seitenreiter im Header gefallen. Ansonsten ist so ziemlich alles gleich geblieben, abgesehen von ein paar Anpassungen in der Sidebar. Man soll sich als Besucher ja wiederfinden. Endgültig ist das Ganze aber immer noch nicht. Die Blogroll wird irgendwann doch in die Sidebar wandern, denke ich. Und an einer Hauptseite mit Arbeitsproben wird gerade auch geschraubt.
Selba!
Der Stylespion überlegt, seinen Blog zur Community auszuweiten. Ich bin skeptisch, aber immerhin nicht so skeptisch, daß ich “aufblasen” statt “ausweiten” schreibe.
Bunz übers Netz
Ich wollte ja eigentlich nichts über die CeBit schreiben, aber dieser Vortrag von Mercedes Bunz auf dem Trendforum ist wirklich gut. Und behandelt u. a. den in einem vorigen Eintrag erwähnten Spiegelartikel “Falsche Freunde” sowie andere, auch wirtschaftliche Überlegungen zum Web 2.0.
Ein Gral Buntes
Ein Artikel über die neue Website von Skittles, die ja schon in der Vergangenheit durch (nennen wir es) extravagante Werbespots aufgefallen sind.
Die huffingtonpost.com/ erklärt die Benutzung von Twitter nicht ganz wissenschaftlich.
Auf zeit.de/ zu lesen: Des Schäubles kleines Wörterbuch.
Und bild.de/ hat den neuen Veltins-Spot mit Rudi Assauer und Bruce Willis. Finde ich nicht so gelungen.
[caption id=“attachment_1101” align=“aligncenter” width=“450” caption=“apropos Schalke”][/caption]
Titelarbeit
Wegen der Titelgeschichte “Falsche Freunde” habe ich mir seit Ewigkeiten mal wieder den PapierSpiegel gekauft. Und wenn vieles stimmt, was da über den Boom und die Nutzung sozialer Internetzwerke drinsteht, muß ich doch auch Thomas Knüwer mit seiner Sicht der Dinge nahezu uneingeschränkt recht geben. Jaja, die bösen Buben im Internet. Da könnte man auch allen Leuten raten, nie mehr die Wohnungstür zu öffnen, weil ein paar alte Menschen mal auf hausierende Trickbetrüger hereingefallen sind.
Ums Dissen geht es Rebecca Casati auf sueddeutsche.de/ nicht, wenn sie über deutsche Werber und ihr Bild im Wandel der Jahrzehnte schreibt. Guter Text, aber was soll ich dazu sagen?, bin ich doch eher zufällig in dieser Branche gelandet. Aber wenn ich mir die Meldungen von der CeBit-Krise zu durchlese, dann mache ich mir keine besondere Angst, in der Werbung nicht alt werden zu können.