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    kunst/markt

    Bei ttt am Sonntag in der ARD (Nachtrag: Sendung mittlerweile aus dem Netz entfernt) ist es ja schon Thema gewesen, jetzt greift der Spiegel es in seinem Bericht über die Londoner Kunstmesse “Frieze” auf.

    Nach dem Finanzmarkt könnte als nächstes also der Kunstmarkt zusammenbrechen. In New York City sind Galerien schon von der Schließung bedroht, weil die auch auf anderen Gebieten risikofreudigen Banker als Kundschaft in diesen unsicheren Zeiten vorerst ausbleiben. In den USA tritt dieser Effekt ohne stattliche Kulturförderung natürlich sehr schnell ein. Museen und andere Kultureinrichtungen fürchten (zurecht?) um Spenden aus der Wirtschaft. In unserer globalisierten Welt kann der Kunstblase, wenn sie schon nicht platzt, aber weltweit schnell die Luft ausgehen. Und auch im Subventionsstaat Deutschland würde es dann vorwiegend und zuerst die Newcomer des Kunstbetriebs treffen, während die alten Hasen ihre Schäfchen schon im Trockenen haben.

    Das Mitleid der Außenstehenden wird sich in überschaubaren Grenzen halten. Zu sehr ist Kunst zum Hype geworden. Aber wenn die Aussteller selbst auf der “Frieze” davon sprechen, welche Chancen sich aus dem Blasensprung ergeben können und seine reinigende Wirkung, welche die Kunstwelt wieder schärfer zwischen echten Liebhabern und bloßen Spekulanten unterscheiden lasse, dann klingt das wie eine Litanei zwischen Beschwörung und Kabarett.

    Die Kunst der Unterhaltung ist eben keine…

    Es liegt wohl auch daran, daß die Hauptbetroffenen, die eigentlichen Künstler, sich jahrelang allzu bereitwillig vor diesen Karren haben spannen lassen, der jetzt dem Abgrund entgegenrast. In weiten Teilen hat sich die Kunst ihr Hofnarrentum horrend bezahlen lassen und ist damit äußerst zufrieden gewesen. Das kann sich nun böse rächen, wenn die Finanzkrise den vorherrschenden Unterhaltungsaspekt offenbart.

    Ich im Netz

    Das bin ich: drikkes. So heiße ich im Internet, könnte man sagen. Ich bin bei so einigen Foren, Communities, etc. unter diesem Pseudonym angemeldet. (Ich vermeide übrigens das Wort “Nickname”, weil ich mir unschlüssig bin, ob ich es so eingedeutscht deklinieren soll.)

    schrittschuh

    Vor einiger Zeit habe ich sozusagen meine Internetpersönlichkeit vereinheitlicht. Aus einem bunten Sammelsurium von Pseudonymen habe ich also eine drikkes-Armee geformt. Überall dort, wo dieser Name schon vergeben gewesen ist, habe ich mich abgemeldet (Wer braucht schon ebay?). Und konsequenterweise melde ich mich nirgendwo dort an, wo mir dieses Pseudonym anzunehmen nicht möglich ist. Oft liegt das an der Bereitsvergebenheit von ‘drikkes’, denn in den allermeisten Fällen, wenn nach vollem Vor- und Nachnamen gefragt wird, reicht ‘-drik S.’ als Realname völlig aus.

    Ich benutze auch überall denselben Avatar. Auf diese Weise sollte es möglich sein, mich in jeder Community zu finden; ich muß hier also keine Endlosliste meiner Netzaktivitäten folgen lassen. Bei vielen bin ich - einem Tweet von @mspro folgend - allerdings lediglich deshalb angemeldet, damit mir dort niemand mein Pseudonym wegschnappt.

    Stellenbeschreiung

    Das dritte Quartal 2008 beginnt, und die Welt hat nicht auf noch ein Weblog gewartet. Da kann ich noch so laut brüllen, Ort. Stellenbeschreiung, das Leben ist eine Blogstelle - schon klar: Einen gutes Weblog zu führen, kann bei allem Spaß manchmal Arbeit sein. Besser, man merkt dem dabei entstehenden Produkt diesen Gegensatz nicht an.

    So ein Blog ist ja sozusagen per definitionem work in progress, eine neverending story. Ein Vergleich zwischen der Sagrada Familia als Blogtext und dem Petersdom etablierter Literatur in Buchform greift möglicherweise ein wenig zu hoch, veranschaulicht aber nichtsdestotrotz die Verschiedenheit der beiden dahinterstehenden Konzepte. Mit diesem Eintrag wird also der Grundstein für ein Werk gelegt, das nicht auf Abgeschlossenheit zielt. Und die äußerst erwünschten Kommentare gestalten seinen Fortgang sogar noch offener.

    Unverschämterweise habe ich vom Film nicht mehr als allenfalls Ausschnitte gesehen. Soll aber gut sein.

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