Allgemein

    Wir sind hier nicht in Seattle, Conni

    Daß man um diese Kinderbücher als Eltern kaum herumommt, ist schon anderen aufgefallen. Sie erklären Kindern eben Standards: Bevor man zum Zahnarzt geht, liest man mit ihnen halt Conni geht zum Zahnarzt. Obwohl Conni verschiedene Situationen in offensichtlich zeitlicher Abfolge erlebt (Kindergarten, Schule), scheint sie irgendwie nicht zu altern. Falls aus dem Kind irgendwann doch mal ein Teenager werden sollte, könnte es ja Mitglied in einer Band werden.

    Conni möchte Teil einer Jugendbewegung sein Conni muß reden, auch wenn sie schweigen muß Conni wird nie mehr alleine sein Conni war Pizza essen mit Mark E. Smith Conni kommt, um sich zu beschweren Conni verabscheut Euch wegen Eurer Kleinkunst zutiefst Conni ist ganz sicher schonmal hier gewesen Conni wünschte sich, sie würde sich für Tennis interessieren Conni wird sich nie verändern Conni möchte irgendwas für Dich sein Conni macht ihren Frieden mit Euch Conni heiratet eine Familie Conni ist viel zu lange mit Euch mitgegangen Conni ist es egal, aber Conni hat Stimmen gehört Conni sagt alles ab Conni macht es nicht selbst Conni stürmt das Schloss Conni will für Dich nüchtern bleiben Conni wartet auf Dich auf dem Grund des Swimmingpools

    Wie man sieht, hat das bei den poetischeren Songtiteln der letzten Alben nicht mehr so gut geklappt. Was wahrscheinlich daran liegt, daß Dirk, Jan und Arne - im Gegensatz zu Conni - sehr wohl altern. Und das in Würde. (Diskographie auf indiepedia.de/ gegengecheckt.)

    [caption id=“attachment_8134” align=“alignleft” width=“720”]Originalbild by Alice Wiegand Originalbild by Alice Wiegand[/caption]

    Han shot first person, der alte Player.

    Ich würde ja gerne behaupten, untröstlich zu sein, weil unsere tollste Wasserpistole das Zeitliche gesegnet hat. (Hier bitte einen Gag über den Gewehrlauf der Dinge einfügen, am besten aus Plastik.)

    broke pistol

    Zuerst wollte ich eine Vorrichtung für mein iPhone basteln, die wohl eher eine Schrägdrunterrichtung hätte sein müssen. Aber ich hatte noch nicht einmal die Fingerfertigkeit Geduld, für ein Speedproject aus Draht, Pappe und Tesafilm in wenigen Minuten ein Gestell zusammenzustümpern.

    Stattdessen habe ich lieber ein wenig, ohne mir die Finger schmutzig zu machen, mit iMovie herumgespielt.

    Wenn ich die Halterung gebaut hätte, dann wäre die andere Hand wenigstens noch für das abgegriffene Hinterteil der Wasserpistole frei. Denn der Abzug macht immer noch Geräusche und läßt es ordentlich knattern.

    Pest of Selfie

    Das Time Magazine hat ein Selfie-Ranking mit Weltkarte erstellt. Demnach ist laut rp-online.de/ Düsseldorf die Selfie-Hauptstadt Deutschlands. Das kommt davon, wenn @karstenloh nur noch Frankfurt-Bilder knipst und nicht mehr sich selbst.

    Wie 9to5mac.com/ berichtet, hat Apple in seinem Appstore eine eigene Selfie-Kategorie eingerichtet. Das ist doch sicher was für die #1 dieser Bildergalerie.

    Im australischen Sydney geht man derweil andere Vermarktungswege. So ist auf augsburger-allgemeine.de/ über ein Hotel zu lesen, in welchem man einmal umsonst nächtigen kann, wenn man mehr als 10.000 Instagram-Follower aufzuweisen hat. Was der Herberge allerdings ganz klar fehlt, ist ein Restaurant mit Spiegeln an jedem Tisch, damit man sein Essen als Teil eines Selfies photographieren kann.

    Oh, welch ein Freud

    Man muß sich dazu John Travolta vorstellen, wie er in Saturday Night Fever über die Tanzfläche hoppelt. Nur, daß sein Gesicht so JibJab-mäßig durch das von good ol' Siggi F. ersetzt worden ist. Und der Refrain von Kool & The Gangs Ladies Night ist ebenfalls leicht geändert worden.

    Oh yes, it’s Penisneid. And the feelings right. Oh yes, it’s Penisneid. Oh, what a Neid!

    Sigmund-Freud

    Für diesen Ohrwurm braucht Ihr mir nicht zu danken.

    Brot für die Welt

    Die Vielfalt des deutschen Brotes soll Weltkulturerbe werden. Jedenfalls wenn es nach - ja, der heißt wirklich so - Peter Becker, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, geht. Mit diesem Ansinnen hat man es in einer wahrlich nicht nachrichtenarmen Zeit (Ukraine, Olympia, Edathy) immerhin auf die Titelseite der gestrigen Printausgabe des Kölner Stadt-Anzeigers geschafft. Hier wohl die Onlineversion des Artikels.

    Ich sehe schon ein Schmitz & Nittenwilhelminisches Zeitalter heranbrechen. “Am deutschen Backwesen soll die Welt genesen.” - der Kaiser wäre sehr erfreut. Exportschlager deutsche Backwaren, die Brotkultur Deutschlands wird auch am Hindukusch verteigigt etc.

    Als ob dieses Vorzeigestreberland nun auch noch die Definitionsmacht von »über den Hai gesprungen« für sich beanspruchen möchte. Das war mein erster Gedanke, bevor ich gesehen habe, daß die UNESCO für immaterielle Kulturgüter gleich drei Listen pflegt. Ich habe gerade leider nicht die Zeit, mich durch diese Aufzählung zu scrollen. Wenn man allerdings die nicht minder kurze Liste der Bauwerke und Naturspektakel hinzunimmt, kann einem schon in den Sinn kommen, daß so ziemlich alles zum Weltkulturerbe erklärt wird, was nicht bei drei auf den Bäumen ist - und die Bäume gleich mit dazu.

    Nun gut, Deutschland hat die Bewerbung noch nicht abgeschickt. Und sollte es vielleicht auch nicht tun. Aber wenn es denn sein muß und ich am Ende des KSTA-Artikels lese, das Reinheitsgebot für Bier wäre ein Konkurrent der Brotkultur, dann sind meine Sympathien klar verteilt.

    Disclosure // Ich esse ausnahmslos weißes Brot. Grau- und Schwarzbrote sowie der ganze Körnerkram sollen hinfallen. (Bild via)

    Folgender Artikel könnten Sie auch interessieren: Wie das Brot dumm wurde Ceci n’est pas un Deutsches

    tränendrüse

    Tears in her eyes, no dancing. That looks like Heart Throbs.

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    Warum ich nicht auf den derzeit überall herumgehenden Niggemeier-Link klicken werde

    Leute mögen sich die aktuelle Berichterstattung über Michael Schumacher aus den verschiedensten Gründen geben:

      - aus echter Anteilnahme - aus reiner Neugierde - total ironisch - aus einem wie immer gearteten Sarkasmus - um mitreden zu können - um die Berichterstattung selbst zu kritisieren

    Amateur-Tipp: Der letzte Punkt macht es nicht besser.

    Es weihnachtet sehr.

    wie geleckt

    Falls sich jemand dafür interessiert, wie sich Angelika Taschen durch ein englisches Interview radebricht, dem sei folgendes Video empfohlen. Dabei bekommt man auch den einen oder anderen Blick in ihre neuberlinerisch eingerichte Berliner Berlinwohnung hinterhergeworfen.

    Selbst auf der LVMH-eigenen “luxury lifestyle website” nowness.com/ häuft sich diese spezielle Spielart der Homevideos, wie sie hierzulande - und mittlerweile auch international erfolgreich - durch freundevonfreunden.com/ populär gemacht worden sind.

    Dazu brauche ich zum Glück gar nichts mehr sagen, das hat bereits jemand anders für mich erledigt. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur neidisch.

    Unrelated news // birdbnb.com/

    hin und her

    Oder auch die foucault’sche Pendelei.

    Montag: In den wenigen Minuten, die ich am Gleis auf den ICE nach Dortmund warte, wird mindestens dreimal durchgesagt, daß dieser Zug heute nicht in Essen und Bochum hält. Kaum setze ich mich, setzt sich der ICE auch schon in Bewegung und der Schaffner zu einer Durchsage an: “Wir heißen die in Köln Zugestiegenen herzlich willkommen im ICE 616 nach Dortmund mit Halt in Düsseldorf, Duisburg, Essen und Bochum.”

    Dienstag: Die Straßenbahn hat mal wieder getrödelt. Also hetze ich die Bahnhofsrolltreppen hoch. Und kann dann doch gelassen in den laut Anzeige 10 Minuten verspäteten ICE steigen. Während wir noch stehen, sehe ich von meinem Fensterplatz aus am Nebengleis den ICE mit gleichem Fahrtziel einfahren. Und obwohl sich dieser Zug fahrplanmäßig erst ein ganzes Stück nach dem meinen auf den Weg macht, fährt er heute pünktlich - und damit vor uns - ab. Während sich ICE 616 mit mehr als 20 Minuten Verspätung in Bewegung setzt.

    Mittwoch: Für die allabendliche Heimfahrt gibt es zwei Optionen: die einen ICEs halten in Köln Messe/Deutz, die anderen fahren zum Hauptbahnhof. Normalerweise bevorzuge ich letztere, aber um diese Zeit bin ich froh über den Ausstieg vor der Rheinüberquerung, läßt sich doch auf diese Art ein Bogen um die glühweintrunkenen, blinkende Witzgeweihe tragenden Horden von Weihnachtsmarktbesuchern machen, die jetzt ihren Heimweg in die Vorstädte antreten. Oder wo immer sie auch herkommen mögen.

    Mal schauen, was morgen so passiert…

    pro Quote

    Daß ausgerechnet SZ und Spiegel in Sachen weibliches Führungspersonal derart hinterherhinken, finde ich schon traurig. Die hier eingebundene Spielerei der Initiative ProQuote verdeutlicht die Misere recht gut. Konnte ich so unterschreiben.

    Hopefully unrelated News // kioskforscher.wordpress.com/ hat ein Interview mit Jana Gurung geführt, die den Gimmick-Einkauf beim Egmont Ehapa Verlag leitet. Ohne diese Zugaben scheint ja heutzutage keine Kinderzeitschrift mehr auszukommen - Stichwort Quengelfaktor.

    Der Atombrombeertelsmann-Verlag weigert sich, meine Memoiren zu drucken.

    Überhaupt herauszugeben. // Wenn jemand sagt: »Der Mensch ist ein Gewohnheitstier«, dann meint er gemeinhin eigentlich: »Ich persönlich mag keine Veränderungen.«

    Mit meinem alten Duschhandtuch habe ich mich weit über eine Legislaturperiode lang täglich abgetrocknet. Dann ist es vor drei Wochen kaputtgegangen. Und ich habe mich immer noch nicht an die Abmessungen des neuen Handtuchs gewöhnt; es ist etwas kürzer und ein ganzes Stück breiter als das alte. Vielleicht habe ich aber auch nur die Proportionen des Vorgängermodells dermaßen verinnerlicht, daß ich nur denke, es sei kürzer. Weil es ja so viel breiter ist.

    Der .gif zur Waffe

    Durchsage im Zug so auch noch nicht gehört: »Wir suchen den Besitzer zweier Koffer in Wagen 27. Bitte melden Sie sich beim Zugpersonal, wenn die zwei unbeaufsichtigten Koffer im Durchgang zu Wagen 28 Ihnen gehören. Vielen Dank.«

    Ich selbst bin jetzt nicht so der panische Typ, aber man kann an der Reaktion der um einen herumsitzenden Mitfahrenden sehr gut beobachten, was diese geschürte Terrorangst mit den Leuten und Leutinnen anstellt. Zudem meldete sich die Schaffnerin während eines länger als üblichen Halts in Köln zu Wort.

    »Sehr geehrte Fahrgäste, aktuell hat unser Zug sechs Minuten Verspätung. Wir erreichen das nächste Reiseziel Düsseldorf Hauptbahnhof gegen 08:38 Uhr. Ich werde Sie kurz vor Ankunft über Ihre Anschlußmöglichkeiten informieren.« Ich kann mir gut vorstellen, daß der ICE erst weiterfuhr, nachdem sich der Besitzer gemeldet hatte. Oder sie die Koffer am Kölner Hbf einfach aus dem Zug beförderten.

    instagain

    Es geht mal wieder um das Visualisierungsprojekt #stolperstein. Ich finde es immer noch super, daß so viele und stetig mehr Menschen dabei mitmachen. Danke dafür! Wer den Instagrams sammelnden Tumblr nicht kennt, findet hier eine Erklärung.

    Mir sind schon vor einiger Zeit ein paar Details aufgefallen, die mir an der Umsetzung des Projekts mißfallen. Falls da jemand Ideen zur Abhilfe hat oder denkbare Alternativen vorschlagen möchte - gerne in den Kommentaren.

    1. Das Theme: Die Bildwand finde ich immer noch toll. Wenn man Infos will, muß man halt auf ein einzelnes Bild klicken. Das ist wegen des infinite Scrolings mittlerweile auch die einzig gangbare Möglichkeit, an diese weiterführenden Links im Footer zu kommen.

    stolperstein-tumblr

    2. Die Verlinkung: Ich weiß nicht genau, wann Instagram das eingestellt hat, aber vor einem Jahr konnte man noch von der einzelnen Photoansicht auf den Foursquare-Ort durchklicken. Das geht nicht mehr, was ich sehr ärgerlich finde. (Also am Desktop. Mit dem Smartphone geht das über den Umweg “Open in Instagram App” - der direkte Weg von Tumblr zu Foursquare ich nicht mehr möglich.) Wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis Instagram sich seine Location-Daten von Facebook-Checkins zieht?

    stolperstein-instagram

    3. Die Auswahl: Hängt mit dem vorigen Punkt zusammen. Viele Leute benutzen das Hashtag #stolperstein, ohne dieses Projekt zu kennen. Seit die Verlinkung nicht mehr existiert, lösche ich kaum noch Bilder aus dem Tumblr. Anfangs habe ich nur solche dringelassen, die auch Geo-Daten mitgeliefert haben.

    4. Die Kommentare: Früher habe ich mir manchmal die Timelines von Leuten angeguckt, die unwissend mit ihrem Bild auf meinem Tumblr gelandet sind. Wenn aus Ihnen echtes Interesse sprach (man will ja nicht wahllos zuspammen), dann habe ich sie manchmal auf das Projekt hingewiesen. Seit neuestem kann ich auf Instagram am Desktop nicht mehr kommentieren. Hab ich irgendwelche Einschränkungen verpasst? Zeichenzahl, nur noch bei Followings etc.? Das macht die Sache sehr mühselig.

    5. Die Liste: Die Sammlung der Orte auf Foursquare muß trotz IFTTT und Konsorten meines Wissens nach immer noch manuell gepflegt werden. Oder irre ich mich da?

    Bevor jemand alles umschmeißen möchte: Ich spiele selbst viel herum mit Karten und Kram. Auf Dotspotting kann man beispielsweise seine verorteten Flickr-Photos (u.a. mein partielles Instagram-Backup) auf einer einbettbaren Karte anzeigen lassen - siehe unten. Das hat aber natürlich auch seine spezifischen Nachteile. Außerdem möchte ich verständlicherweise das System nicht komplett wechseln, es soll zudem so nutzerfreundlich und massentauglich wie möglich sein. Deshalb habe ich mich ja zu Beginn für die am weistesten verbreiteten Apps entschieden, die für dieses Projekt taugen.

    #stolperstein

    Erfreuliches // Als die Stolpersteine selbst (auf Twitter oder Facebook) mal auf mein Projekt hingewiesen haben, ist Claus Höfele darauf aufmerksam geworden. Der Mann hat eine iOS-App namens “Stolpersteine in Berlin” (github-Link) am Start. Wir tauschten uns ein wenig über unsere Sachen aus und da er mitbekommen hatte, daß ich von Beruf Werbetexter bin, bat er mich, für das letzte Update den Beschreibungstext ein wenig aufzumöbeln. Jetzt kann man mich also sozusagen auf iTunes lesen. Davon abgesehen sollten besonders Berliner die App mal ausprobieren. Es lohnt sich! Kann ich sogar hier von Köln aus sagen.

    Am Ende des Tages

    Man raucht ja nicht mehr so gern zuhause. Wie das die Taxibranche wohl findet, denke ich mir. Ich jedenfalls lasse mich seit geraumer Zeit nicht mehr bis direkt vor die Haustür kutschieren, sondern steige zwei Ecken vorher aus, um auf den letzten Metern zu Fuß noch eine Kippe zu rauchen. Fünfzig Cent gespart, kann man schon wieder zwei Zigaretten für kaufen. Wenn das alle so machten, auf was für entgangene Einnahmen die Taxiunternehmen da wohl jährlich deutschlandweit verzichten müßten?

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    Unrelated link: Computer beweist die Existenz Gottes.

    Fleischverhalten

    Mehrere Studien sind also zu dem Schluß gekommen, daß eine bestimmte Weise der Facebook-Nutzung depressiv macht. In den Überschriften der Artikel dazu wird daraus natürlich “Facebook macht depressiv”, klar. Einige davon sind am Beginn dieses Posts auf slate.com/ verlinkt. Falls das jemanden interessiert. Eigentlich kommen die Studien lediglich zu dem wenig überraschenden Ergebnis, daß Stalking für die Psyche wenig förderlich ist - also derjenigen des Stalkers.

    Das ist alles immer schön nutzerzentriert geschrieben, die Benutzten kommen dabei allenfalls am Rande vor. Schon klar, man kann nicht in jedem Text die ganze Welt erklären, aber was diese Hinterherspionage mit den Gestalkten anstellt, das wäre auch in diesem Fall eine Erwähnung wert. Worauf ich aber eigentlich hinauswollte: Der Slate-Post hat so eine interessante Überschrift und dann geht es da mit keinem Wort drum. Stattdessen wird nur behauptet, daß Instagram noch viel schlimmer sei als Facebook. Ein Unterschied zwischen Selfies und anderen Photos wird überhaupt nicht thematisiert.

    Instagram kann jetzt Web Embeds.

    Wozu da ein Faß aufmachen, wenn eh alles in einen Topf geschmissen wird? Jedes Bild ist eine Inszenierung, wissen wir doch. Ob wir nun selbst drauf sind, den Auslöser betätigt haben oder beides. Also zumindest dann, wenn wir es im Internet veröffentlichen. Überhaupt Worte.

    Grober Schnitzer

    DIY ist doch immer nich in - und wird als Trend auch so schnell nicht wieder verschwinden. Jeder ist sein eigener Authentischler. “Das Netz vergisst nichts” klingt für viele mittlerweile wie eine Verheißung. Im Onlinezeitalter ist jede Form der Selbstdarstellung ein Absatz der eigenen Biographie.

    Kleine Übersetzungshilfe

    Wenn Berlins CDU-Innensenator Frank Henkel sagt, „dass das Flüchtlingsthema derzeit von politischen Parteien missbraucht wird“, dann meint er eigentlich: Blöd, daß die NPD meiner Partei mit dieser Protestaktion gegen das Flüchtlingsheim in Hellersdorf Stimmen am rechten Rand klaut. Das passt mir gut einen Monat vor der Bundestagswahl gar nicht.

    Diskotrashmuß

    Irgendwo mal gelesen oder gehört, daß der Sänger der Band Asian Dub Foundation es abgelehnt hat, seine Kapelle bzw. deren Musik als dezidiert “politisch” zu bezeichnen. Er ist dem Interviewer ins Wort gefallen, hat ihn die Frage nicht zuendestellen lassen, so wichtig ist ihm das gewesen. Seine Aussage ungefähr: “Jeder Song, jeder Text ist politisch. Und wenn er die herrschenden Zustände nicht kritisiert, dann ist er eben mit ihnen zufrieden. Britney Spears ist politisch.”

    Das mag jetzt fünfzehn Jahre her sein und auch, wenn ich mich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnere, noch nicht einmal mehr weiß, ob ich das Interview gelesen, gehört oder sogar gesehen (Remember Musikfernsehen?) habe, die Auslassungen des Musikers haben mich wohl derart beeindruckt, daß sie mir zumindest im Hinterkopf geblieben sind.

    rotari

    Ich mußte auch wieder dran denken, als letzte Woche eine Debatte über die Option des Wahlboykotts durch den Blätterwald rauschte. Wobei Ignoranz und Gleichgültigkeit nur eine Seite der Medaille sind, sonst würde sich das Gros der Nichtwähler nicht aus den weniger privilegierten Gesellschaftsschichten rekrutieren. Und einzig die haben das zweifelhafte Anrecht auf eine “Ändert eh nix”-Attitüde. Bei allen anderen sehe ich nur eine Mischung aus Zynismus und Bequemlichkeit.

    Mit dem Internetzeitalter, so wird gerne propagandiert, sei nun eine völlig neue Ära der politischen Teilhabe angebrochen. Das mag stimmen, nur reicht purer Clicktivism alleine nicht aus, um die Welt zu verändern. Das Gebaren der britischen Regierung gegenüber dem Guardian auf Facebook anprangern, während man im Tab daneben nach einem Billigflug für den nächsten Wochenendtrip nach London sucht. Rußland wegen der homosexuellenfeindlichen Gesetze auf Twitter schelten, aber selbst den Urlaub am liebsten in einem Land verbringen, in dem die Todesstrafe auf der Tagesordnung steht. Und trotz einem Dutzend Flugreisen im Jahr doch tatsächlich glauben, man lebe ökologisch korrekt, weil man von Zeit zu Zeit manchmal im Bio-Supermarkt einkauft.

    Auf das persönliche Mißverhältnis, ja Fehlverhalten, direkt angesprochen, will man plötzlich nichts mehr von Eigenverantwortung wissen. Schnell wird da nach dem Staat gerufen, strengere Verordnungen müßten her. Und überhaupt hätte der Westerwelle den Putin noch deutlicher kritisieren müssen. Dabei sollte sich jeder an die eigene Nase fassen. Wer sich mit einem “Ich habe Schwarzgelb nicht gewählt” aus der Affäre ziehen will, der hat leider das Prinzip Demokratie nicht so richtig verstanden.

    Du bist selbst schuld.

    Womit wir wieder bei den Medaillen wären. Niemand ist perfekt, klar. Aber es hilft, sich das ab und an auch mal bewußt zu machen. Statt auf den Internationalen Leichtathletik-Verband zu schimpfen, kann man ruhig mal jedem einzelnen Sportler die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Moskau vorwerfen. Und wenn dann doch eine den Mund aufmacht, kuscht sie lieber und lackiert sich die Fingernägel wieder um, weil sie es nicht riskieren will, von der Finalteilnahme ausgeschlossen zu werden.

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    Unentwegt monatelang über die LSR-Lobby im Allgemeinen und die Springerpresse im Besonderen herziehen, nur um Wochen später ohne mit der Wimper zu zucken einen Link der Welt zu verbreiten. Aber der Artikel über “die Fläche im Südwesten Deutschlands, so groß wie das Saarland” war doch so lustig! (Dürft Ihr schon selbst nach googeln.)

    Ja, Du. Ich auch.

    Es gibt immer ein Aber. Bloß, weil man den Arsch nicht hochkriegt, muß man nicht auf dem hohen Roß hocken bleiben. Man kann sich auch ganz prima in die Nesseln setzen. Aber dabei wenigstens am 22. September sein Kreuzchen machen.

    Max und die Namensänderung

    Guck mal, Max!

    (In Anlehnung an die dämlichen Kinderbücher müßte hier eigentlich ein “read more”-Tag eingefügt werden. Funktioniert bei meinem WP-theme allerdings nicht. Dann eben ein Bild. Viel Spaß beim Scrollen.)

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