flattr
Sammelklage
Natürlich sind Blogs Geschwätz, da hat der Schneiderwolf schon recht. Wenn man denn alle über einen Kamm scheren möchte, dann bitte auch ordentlich. Ich will hier ja gar nicht gegenrasieren, von wegen der Herr läßt sich das Internet von seiner Frau ausdrucken. Denn ich weiß gar nicht, wie ich das finden soll. Optimistisch gedacht, würde ich sagen: “Toll, scheinbar ist Frau Schneider ein wenig moderner als ihr sprachpäpstlicher Ehemann.” Aber die Wahrheit sieht wohl eher so aus, daß die werte Gattin neben Putzfrau und Köchin auch noch die Tippse geben darf. Die Haltung “Mit dem Internetkram kann sich meine Sekretärin rumschlagen.” ist sicher unter deutschen Wirtschaftsbossen kein Einzelfall, möchte ich wetten.
Was dabei herauskommt, wenn Firmen bzw. deren leitende Angestellte von den Mechanismen des internets keine Ahnung haben, kann man sich gerade sehr gut am Beispiel von Schwalbe anschauen: Der Hersteller von Fahrradreifen hat doch tatsächlich einen Laden abgemahnt, der seine Produkte verkauft. Auch wenn das Unternehmen das Recht auf seiner Seite hat - im Ernst: Wie blöd kann man sein?
Die katholische Kirche am Beispiel der Diözese Regensburg hingegen scheint dem Netz einiges zuzutrauen und mahnt nicht nur Blogs ab, die negativ über sie und den Kindesmissbrauchsfall eines Pfarrers, sondern auch gleich Journalisten, welche nur über den Abmahnungsvorgang selbst berichten.
Ich habe diese offizielle Petition zur Hebammenhilfe unterzeichnet und Sie schaffen das auch. Mehr Infos dazu von hier aus.
In eigener Sache: Noch kurz zu flattr. Ich habe den Button jetzt auch bei mir eingebaut. Nicht weil ich hoffe, damit reich zu werden, sondern weil ich das soweit wie möglich pushen möchte. Nach dieser schnellen Antwort bin ich nämlich noch ein kleines Stückchen mehr begeistert von diesem Service.
flattr #undso
Lassen Sie uns über mehr als Geld reden. // Mindestens vorgestern wollte ich noch einen kurzen Eintrag zu flattr.com/ schreiben - in der Art, wie er schon auf blog.mathias-richel.de/, gefuehlskonserve.de/ und mit der Erweiterung um des die Geister scheidenden Like-Buttons von Facebook auch auf uarrr.org/blog/ zu lesen ist. Ich hatte das flattr-Plugin ebenfalls schon eingebaut, doch siehe da, er ist häßlich.
Das allein sollte ja kein Problem darstellen, schließlich findet sich unter jedem meiner Blogbeiträge schon jetzt neben einer optisch nicht gerade ansprechenden Sozialverteilerebene auch der angesprochene Like-Button, trotz all der berechtigten Kritik, die Zuckerbergs Open Graph Project so auf sich zieht. Was soll’s? Ich habe Facebook schon vorher meine Daten geschenkt, ich twittere ohne ein Leistungsschutzrecht. Mir scheint, da ist jenseits guter Argumente (Zentralisierung, Datenschutz, …), die es wirklich gibt, eine gute Portion Neid im Spiel. Wieso konnte Facebook in so kurzer Zeit überhaupt so groß werden, daß diese Sache mit dem Like-Button tatsächlich etwas noch Größeres werden könnte?
(Nicht mehr ganz so elendaktueller Tipp: Kosmar hat das Prinzip von likebutton.me/ auf hiesige Verhältnisse adaptiert.)
Lassen Sie uns über Verdienst reden. // Wikileaks beispielsweise macht Sachen sichtbar und Verdient sich Respekt damit. Google macht alles auffindbar und verdient auch noch Geld damit. Und Apple zensiert sich ziemlich erfolgreich sein Internet auf App-Basis zurecht, was niemand so richtig schick findet, aber viele wegen der tollen Usability als Kollateralschaden hinnehmen. Es gibt nun eben spätestens jetzt einen richtigen Big Player mehr. Der Verlagsjournaille steht derweil das Wasser bis zum Hals.
Aber zurück zu mir und meinen so gut wie nicht vorhandenen (Web-)Design- und Programmierskills: Die sind nämlich mitunter auch ein Grund, warum ich meine, für dieses Internetangebot called Blog keinen Cent Geld anzunehmen das Recht habe - womit wir wieder beim Titel dieses Beitrags wären. Die Texte zu den meist eingebundenen Bildern oder Videos sind in der Regel schnell zwischen zwei Jobs hingerotzt worden. Richtig so. Ich arbeite gerne Vollzeit in Festanstellung - zumindest wenn der Job größtenteils Spaß macht. Dieses Blog hier ist nicht mehr als ein Hobby, ich käme nicht auf Idee, mich (noch nicht einmal in zweiter Linie) als Blogger zu bezeichnen.
Die Idee hinter flattr finde ich jedenfalls bestechend. Deshalb habe ich mich da nicht nur angemeldet, sondern auch eingezahlt. Man kann also bei mir nicht klicken, ich kann aber anderen meine Wertschätzung in dieser Form zeigen. Was ich natürlich auch tun werde. Also baut das Ding bei Euch ein, wenn Ihr meint, etwas Respekt für Euren Internetbeitrag zu verdienen. Umso mehr Leute mitmachen, desto mehr lohnt es sich. Deshalb hätte ich auch noch einen Invite zu verschenken - first come, first serve.
Find' ich gut.