googlestreetview

    neike knust

    Update 0704-2014 // Die unten eingebette Doku über Jeff Koons ist bei YouTube gelöscht worden, weil Copyright. Ich lasse das hier trotzdem mal so stehen.

    (via)

    Davor waren es Galerien. Die meisten wohl von solventen Ehemännern finanziert, damit sich die Frau Gemahlin daheim nicht langweilt. Was verständlich wäre, denn der workaholische Gatte ist bis spätabends im Büro oder unterwegs und das Haus im Hahnwald macht auch nicht wirklich Arbeit, so ohne Kinder und mit Putzfrau.

    Nach den Galerien jetzt also Agenturen. Wo auch immer in der Südstadt ein Friseur, eine kleine Boutique oder ein Reisebüro ihre Pforten schließen, ein paar Wochen später sieht man durch die Schaufenster ein paar Schreibtische mit ihren darauf stehenden iMacs. Ob manchmal noch zusätzlich ein wenig Tand verkauft wird oder nicht, ist dabei vollkommen egal, denn Kunden sieht man in diesen Läden nie, nur betont lässig und doch schick gekleidete Menschen hinter den Bildschirmen ihrer Rechner.

    Dabei ist die Südstadt noch nicht einmal ein Hipsterstadtteil, vielleicht war sie es vor zwanzig Jahren mal. Jetzt sind die Mieten dafür einfach zu hoch. Wenn man in diesem Veedel bei Google Maps im 8bit-Modus zu Streetview wechselt, dann sehen hier die unkenntlich gepixelten Häuser besonders schick aus.

    Statt eines gelöschten Accounts // Worauf die Welt sicher gewartet hat: noch ein Button.

    Plakativer geht's nicht

    Nein, das wird nicht just another Google StreetView blog. Doch nun bin ich ja auch teilweise Werber und da ist mir heute morgen beim Umsteigen am Wiener Platz folgendes CityLight ins Auge gefallen. Hatte ich zwar schon getwittert, aber es kann kaum schaden, den ein oder anderen Punkt zu verdeutlichen, wieso ich das Plakat nicht mag. Wenn man nämlich die Suche anwirft, dann findet man den einen oder die andere, derdie das ganz witzig zu finden scheint.

    "Danke Google, aber wir kennen uns hier aus." Wrong on so many levels. #wdr2

    Vorweg // Ich nutze so einige der praktischen Services von Google. Deren eifrige Datensammlungen finde ich nun alles andere toll, aber ich nehme sie in Kauf, damit ich für diese Dienste nichts bezahlen muß. Allerdings sollte man sich immer bewußt sein, daß man, wenn es etwas gratis gibt, nicht der Kunde, sondern die Ware ist. Vor allem, wenn Verleger mal wieder über die Kostenlos-Kultur des Internets lamentieren.

    Ein öffentlich-rechtlicher Sender wie der WDR steht natürlich ganz anders da. Hat aber scheinbar nichts Besseres zu tun, als einen Teil der Gebühren, durch welche sich die Rundfunkanstalt finanziert, für einen hämischen Reklameschnellschuß auszugeben. Das gefällt mir in mehrfacher Hinsicht nicht.

    Die Gründe:

    1. In NRW heißt Lokalpatriotismus, sich gerne auf Kosten anderer zu amüsieren - auch, um selbst besser zur Geltung zu kommen. Gerne mit einem Schuß Antiamerikanismus.
    2. In NRW bleibt man am liebsten unter sich. Wäre ja noch schöner, wenn Leute aus aller Welt unsere Städte problemlos virtuell bereisen könnten, ohne wie ordentliche Touristen dafür Hotelzimmer, Speis' und Trank bezahlen zu müssen. Geschweige denn Rundfunkgebühren.
    3. In NRW soll sich der Bürger lieber kein eigenes Bild machen, wenn er es doch doppelt medial vermittelt bekommen kann. Qualitätsjournalismus hat seinen Preis und das allein genügt als Grund, seine Daseinsberechtigung (zumindest in öffentlich-rechtlicher Form) nicht infrage stellen zu dürfen.

    Über Panoramafreiheit und für wen welche Gesetze wie gelten sollen, rede ich gar nicht. Renne auch nicht konterknipsend durch die Straßen Kölns, bin ja nun nicht gerade der größte Google-Freund. Und über die von den Altmedien angezettelte (ja, Zettelwirtschaft, Papier/Print), revanchistische Verpixelungshysterie bei StreetView rege ich mich auch nicht auf; es gibt es ja Alternativen.

    Danke, Google Street View!

    Eine nicht zu unterschätzende Leistung des Staßenabphotographier- und dann Insinternetstelldienstes unseres Lieblingsquasisuchmaschinenmonopolisten ist, die längst abgerissene Ubia Garage nicht nur in den Herzen aller Südstädter, sondern auch virtuell weiterleben zu lassen. Denn im echten Leben wird an dieser Stelle gerade an einem weiteren Infernal der Gentrifizierung gebaut.

    Link zu Street View (oder Bild klicken).

    Hingabelstapler

    Ich werde nicht auch noch meine Meinung zum leidigen Thema Google Street View beisteuern. Da haben sich nun wirklich bereits genug Leute den Mund drüber fusselig geredet und die Finger wund geschrieben. Kann ich auch nicht ansatzweise hier alle verlinken, also lasse ich es ganz. Aber wer schon einmal wissen möchte, was nächstes Jahr bei der großen Volkszählung so alles abgefragt werden soll, der kann sich das Musterformular hier (pdf) anschauen.

    Bis jetzt 110 Seiten indirekte Rede. Kein Satz ohne Konjunktiv. Konsequente Kleinschreibung. Auch wenn ich bis jetzt nur etwas über die Hälfte gelesen habe, empfehle ich die Lektüre des Buches die alarmbereiten von Kathrin Röggla. In der Sidebar dieses Blogs (sichtbar auf der Startseite, nicht bei einzelnen Artikeln) kann man seit gestern sehen, welches Printprodukt ich momentan konsumiere. Weil lesen wichtig ist. Und ja, als Amazon-Werbewidget. Vielleicht interessiert das den einen oder die andere.