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    stärkar / rugrats

    Mal nicht zum Thema Zensur / Stefan Niggemeier beschreibt, wie sehr sich die Weltbilder von Fernsehmachern (hier: RTL) und Kinderschützern unterscheiden. Mit welcher Naivität letztere an solche Sachen herangehen, läßt einen fast an deren bösen Absichten zweifeln. Und wie Medienleute halt so drauf sind.

    Dann doch der Dauerbrenner: spiegel.de/ stellt mal ein paar gute Fragen und Ministerin von der Laien klingt gleich genervt, weil sie wohlmöglich Zugeständnisse an die Petitionsbefürworter machen muß. Die haben nämlich schon wieder ein gutes Argument mehr auf ihrer Seite - handfest.

    Das hindert Kulturstaatsminister Bernd Neumann nicht daran, die geforderten, aber noch nicht einmal für Kinderpornographie gültigen Bestimmungen auf andere Bereiche ausweiten zu wollen. Hier seine anläßlich der CDU-Media-Night (sick!) gehaltenen Rede zum Thema Urheberrecht im Netz im Wort laut.

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    Transatlantic Hearts Motel

    faz.net/ zum Selbstverständnis der Internetzensurgegner heise.de/ über Jugendschutz und politische Zensur techcrunch.com/ über Twitter und TV

    @Nilzenburger for #esc10!

    suchTmaschine

    Liebe Drogenhilfe Köln, so nicht. Ich finde es ziemlich albern, wie Sie Realität und Virtualität gegeneinander aus(zu)spielen (versuchen). Das ist so Web 1.0 wie es nur geht. Dafür mache ich mir noch nicht einmal die Mühe, Studien und Artikel rauszusuchen, deren Tenor es ist, im Grunde die Überwindung dieser Spaltung zu postulieren. Also meine virtuellen Friends, Kontakte or whatever sind dieselben, mit denen ich nach der Arbeit auch mal ein reales Bier trinken gehe. Und damit bin ich nicht allein.

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    Noch ein paar Anmerkungen: Für die ebenfalls schon websüchtigen Eltern haben Sie ja praktischerweise die Internetadresse gleich auf das Plakat gedruckt, aber für sowas Altmodisches wie eine Telephonnummer oder Postanschrift ist da natürlich kein Platz mehr gewesen. Vielleicht hätten Sie direkt in Onlinebanner oder besser noch Pop-ups investieren sollen, statt in Plakatwerbefläche. Obwohl dann die total witzige Idee mit dem Browserfenster als Rahmenlayout nicht mehr ganz so total witzig wäre. Warum haben Sie überhaupt Firefox genommen und nicht z.B. den Internet Explorer? Mit Microsoft, die in Köln eine Geschäftsstelle haben, wollten Sie sich dann doch nicht anlegen, was? Letzte Frage, dann soll es auch gut sein: Auf Ihrer Website nennen Sie zwei Ansprechpartner. Warum ist einer davon einzig für den Stadtteil Mülheim zuständig und die andere für nicht nur das ganze restliche Köln, sondern auch noch den gesamten Rhein-Erft-Kreis dazu?

    Auf bild.de findet sich übrigens passenderweise ein auch in der heutigen Ausgabe der BamS stehender Artikel zum Thema Süchte. Im dortigen Interview mit Volker Pontzen, “Psychologischer Psychotherapeut” (?), findet sich ein schöner Verschreiber.

    Warum werden immer mehr Medien abhängig?

    Da ham wa den Kabelsalat!

    Mir ist schon klar, daß zwanzig Stunden am Tag World of Warcraft spielende Teenager alles andere als wünschenswert sind. Aber solche Aktionen dienen wunderbar dazu, die Angst des Ottonormalbürgers vor dem Internet zu schüren. Ich will hier gar nicht erst ernsthaft über etwa Engagement im Netz schreiben wie Malte Welding es auf netzeitung.de/ tut. Nur soviel: Ich halte es nicht für eine weitere Substanz wie Alkohol, Marihuana oder auch Glücksspiel, die in Maßen genossen durchaus etwas für sich haben. Ich sage einfach nur, man würde dann vielleicht sowas verpassen. Aber was erzähle ich das Ihnen, nach Ihren Begriffen bin ich ja schon längst süchtig. Voll drauf.

    statt eines ...

    … normalen (?) Posts heute nur ein Hinweis: spreeblick.com/ streikt und jeder Onliner dieses Landes sollte sich an der Aktion beteiligen.

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    Zum Hintergrund muß man wohl nicht mehr viel sagen. Aber erwähnt sei noch, daß Nils von Blanc, dessen Graphik hier gratis zum Download bereitliegt, seinen Namen ganz unbescheiden und viel zu klein in die Ecke links unten gequetscht hat.

    Wie auch immer: So geht’s nicht!

    Szenario 2020 – das mobile Internet

    Es gibt Leute, die haben Spaß am Auto fahren. Andere fahren gerne mit dem Zug. Letzteres tun die wenigsten aus Beisterung an der Sache selbst. Wessen Keller keine raumfüllenden Modelleisenbahninstallationen beherbergt, den mögen die verschiedensten Gründe zu dieser Entscheidung bewogen haben: ob aus finanzieller oder ökologischer Hinsicht oder einfach, weil sie es in Ballungsgebieten leid geworden sind, jeden Abend ewig nach einem freien Parkplatz zu suchen.

    Pendeln, ausschlaggebend

    Früher habe ich morgens in der Bahn die Zeitung gelesen, abends auf dem Heimweg meistens ein Buch. Und die Lieblingsmusik ist nicht aus dem Autoradio, sondern dem Kopfhörer meines mp3-Players gekommen. Das hat sich mittlerweile geändert, aber die Tatsache, daß man sich während dem Bewegen von A nach B sinnvoll beschäftigen kann, die bleibt bestehen. Für andere mag das ein reiner Nebeneffekt sein, für mich persönlich stellt es eines der Hauptargumente zur Nutzung des Öffentlichen PersonenNahVerkehrs dar. Wenn man heutzutage nicht gerade in der ersten Klasse eines ICEs sitzt, dann hat der auf den Knien aufgeklappte Laptop noch die Anrüchigkeit des Wichtigtuerischen. Der Boom iPhones, G1 und handlicheren Eee-PCs ist dabei, diesem Vorurteil ein Ende zu bereiten. Die Zeiten sind gezählt, in denen man den Businesskasper an seinem klobigen Blackberry erkannt hat. Aber das weitgehend ortsungebundene Lebens- und Arbeitsmodell der Digitalen Bohème wird zumindest mittelfristig (noch) kein massentaugliches sein. Statt der Zeitung werde ich in Zukunft meine Nachrichten online lesen. Und warum sollte ich noch zusätzlich klobige Wälzer mit mir herumschleppen, wenn ich elektronisch auf ganze Bibliotheken zugreifen kann? Kindle ist erst der Anfang. Werden im Jahr 2009 noch Handys ohne integrierte Musikabspielmöglichkeit hergestellt? Welche Möglichkeiten wir in elf Jahren haben werden, daß vermag niemand sicher vorauszusagen. Aber eins ist sicher, sie werden alle in einem handlichen, mobilen Endgerät vereint sein.

    “Wer Visionen hat, der soll den Bus nehmen."

    Das hat Helmut Schmidt mal gesagt, oder so ähnlich. Lesen ist nicht jedermanns Sache, aber wer sollte sich noch mit so etwas Langweiligem wie der aktivem Teilnahme am Verkehr beschäftigen, wenn das Tor zur World (Wide Web) im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand liegt. Computerspiele, Web Irgendwas.0 oder was im Jahre 2020 auch immer der heiße Scheiß sein mag. Das gilt neben dem Pendeln natürlich besonders für Langstreckenreisen. Wer will sich einen von der Fluggesellschaft bestimmten Film ansehen? Es liegt an den Verkehrsbetrieben zu Lande, zu Wasser und in der Luft, diese Chance zu ergreifen, um den Kunden die Benutzung ihrer Transport so unkompliziert und angenehm wie wöglich zu machen. Von der Online-Buchung über die Fahrplanabfrage bis zur Zahlungsmöglichkeit. Es kann nicht sein, daß ich immer noch auf passendes Kleingeld angewiesen bin, um drei Stationen mit der U-Bahn zu fahren. Ich kenne niemanden, der die Geldkartenfunktion nutzt und soweit ich weiß, haben die (für mich relevanten) Kölner VerkehrsBetriebe das Projekt “Handyticket” wieder eingestellt. So wird das natürlich nichts. Und mit Herrn Mehdorn erst recht nicht. Barrierefreiheit und uneingeschränkter Internetzugang sind der Schlüssel. Der ÖPNV muß in die Gänge kommen.

    Wir browsen los!

    Zwar tauchen Autos in Microsofts beeindruckender Vision des Jahres 2019 noch am Rande auf (Video), aber keiner fährt sie mehr. Zuhause W-LAN zu haben, ist eine tolle Sache, aber das wirklich mobile Internet jedenfalls wird mehr sein als ein Latte Macchiato schlürfender Zeitvertreib im Café. Oder wenn man mit seinem Auto mal wieder im Stau steht. Das mobile Internet muß auch endlich mobil werden.

    ein bißchen mehr als links

    Wie Ex-RTL-Boss Thoma die werberelevante Zielgruppe erfunden hat, wird hier deutlich. Jedenfalls nach seiner eigenen, bei den 42. Mainzer Tagen der Fernsehkritik vorgetragenen Aussage. Bescheidenheit ist ja noch nie die Stärke des Österreichers gewesen.

    Der US-Regisseur Kevin Smith sagt in einem Interview, er ließe sich nicht mehr vom Internet verrückt machen. Er hat selbst auch einen Blog.

    Noch was aus den Vereinigten Staaten: Die New York Times mit ihrem tollen Projekt One in 8 Million. Sehr schön.

    Die Berufshipster von VICE (website/) jetzt mit hauseigener Werbeagentur, meldet creativity-online.com/.

    [caption id=“attachment_1349” align=“aligncenter” width=“300” caption=“mein deliziöses Wordle”]mein deliziöses Wordle[/caption]

    Mit dem iPhone kann man auch schick malen. Für was gibt es eigentlich noch keine App?

    Mal ein schönes Beispiel dafür, wie ein feiner Text durch den darauffolgenden Kommentar ruiniert werden kann. Dankeunschön!

    Noch zwei Hinweise auf Beiträge im Freitag.

    Schlußlink: ägyptische Killer-SMS.

    endlich Elch

    Ich habe es ja schon mehrfach versprochen: Hier also meine Meinung zu aka-aki.com/. Ich habe aber eine gute Ausrede für den Aufschub: die Seite ist erst vor Kurzem einem Relaunch unterzogen worden.

    Der Elektrische Reporter hat über das damals noch als “Studenten-Startup” bezeichnete aka-aki bereits in Folge 32 berichtet. Hier das Interview mit zweien der Gründer, Gabriel und Florian:

    So sympathisch, wie die beiden hier rüberkommen, so problemlos ist es, mit ihnen über die eigene Community in Verbindung zu treten. Die Mitarbeiter sind freundlich - beste Kundenbindung. Mittlerweile ist die kleine Firma auch erwachsen geworden: Der Relaunch hat die Seite übersichtlicher gemacht, der Look ist moderner und nicht mehr ganz so verspielt. Der Clou der Website ist aber das Anfertigen und Mitnehmen von sogenannten Stickern, die vielfältige Verwendungsmöglichkeiten bieten. Geolocation bieten ja mittlerweile auch andere Dienste. Eine App für das iPhone ist jetzt auch draußen, was mich natürlich besonders freut.

    [caption id=“attachment_388” align=“alignright” width=“151” caption=“Elch am Start”]Elch am Start[/caption]Der Haken an der Sache ist, daß die Community schon sehr berlinbasiert ist. Hier findet sich höchstens eine handvoll Rheinländer regelmäßig ein. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die Leute, die da sind, machen einen Besuch jedoch lohnenswert. Und zugespamt wie auf Massensites à la facefook.com/ wird man hier auch nicht.

    Habe ich schon erwähnt, daß das Promo-Shirt von aka-aki besonders gelungen ist? Allerdings hat es heute Konkurrenz bekommen; mehr dazu in einem der nächsten Beiträge.

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