jugend
Baby
So sehr ich in der Sache ja auch zustimme, aber wer sich politisch durch die Piratenpartei vertreten fühlt, der braucht sich nicht über einen Begriff wie “Jugendbewegung” lustig zu machen, der kann froh sein, daß sein Ansinnen nicht von vornherein als Kinderkram abgetan worden ist. Und mir ist natürlich auch klar, daß es einer Partei nicht gut zu Gesicht steht, wenn sich deren Flügel in der Öffentlichkeit anfeinden, aber - wie der Onlinebeirat der SPD - nach intern verlorener Schlacht jetzt mit einer solchen Erklärung rauszurücken, ist wohl auch nicht das Rote vom Eigelb. Da hilft es auch wenig zu meinen, einige dieser Fürstreiter durch das Web 2.0 zumindest aus der Ferne gut genug zu kennen, um das Trara nicht als im Vor(stand)hinein bereits durchinszenierte Verprellungsvermeidungsinszenierung zu begreifen. Aber solange sich solche Menschen noch in Parteien engagieren, ist vielleicht nicht alles verloren.
Die Petitionsinitiatorin Franziska Heine erklärt im Interview auf freitag.de/, was nach dem Zensurgesetzesbeschluß an Aktionen bis hin zu einer Verfassungsklage geplant ist. Warum das alles überhaupt der Aufregung wert ist, kann sehr gut hier und da nachgelesen werden. Und auch sueddeutsche.de/ ist der Widerstand im Netz einen kurzen Artikel wert.
Außer Atem // Stockungen, Sprachlosigkeiten: Das “Geht’s noch?!” der Woche.
Nachtrag: SpOn dokumentiert einen offenen Brief des hessischen Landesvorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel an seine eigene Parteispitze. Artikel auf spiegel.de/ und fr-online.de/ beschäftigen sich mit den SPD-internen Querangeleyen um die Internetsperren und auch auf pottblog.de/ geht es um dasselbe Thema.
stärkar / rugrats
Mal nicht zum Thema Zensur / Stefan Niggemeier beschreibt, wie sehr sich die Weltbilder von Fernsehmachern (hier: RTL) und Kinderschützern unterscheiden. Mit welcher Naivität letztere an solche Sachen herangehen, läßt einen fast an deren bösen Absichten zweifeln. Und wie Medienleute halt so drauf sind.
Dann doch der Dauerbrenner: spiegel.de/ stellt mal ein paar gute Fragen und Ministerin von der Laien klingt gleich genervt, weil sie wohlmöglich Zugeständnisse an die Petitionsbefürworter machen muß. Die haben nämlich schon wieder ein gutes Argument mehr auf ihrer Seite - handfest.
Das hindert Kulturstaatsminister Bernd Neumann nicht daran, die geforderten, aber noch nicht einmal für Kinderpornographie gültigen Bestimmungen auf andere Bereiche ausweiten zu wollen. Hier seine anläßlich der CDU-Media-Night (sick!) gehaltenen Rede zum Thema Urheberrecht im Netz im Wort laut.
faz.net/ zum Selbstverständnis der Internetzensurgegner heise.de/ über Jugendschutz und politische Zensur techcrunch.com/ über Twitter und TV
@Nilzenburger for #esc10!