köln

    Vom Abfallen, glaube ich.

    Wenn ich mich recht entsinne, dann ist dies nicht der erste Brief, den wir von der Evangelischen Gemeinde Köln erhalten haben. Leider habe ich die früheren Anlässe vergessen. Neu ist allerdings, daß er direkt an die Tochter adressiert ist, nicht an uns Eltern.

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    Ich bin vor etwa 15 Jahren aus der Kirche ausgetreten, lange vor meinem Umzug nach Köln. Meine Frau ist einzig deshalb noch offiziell Vereinsmitglied, weil sie es in ihrem Beruf später vielleicht noch einmal braucht. Sie zahlt Kirchensteuer, das war’s. Wir gehen selbst an Weihnachten nicht einmal in die Nähe einer Kirche. Allerhöchstens unsere Tochter hat eine katholische Grundschule besucht. Getauft ist sie selbstverständlich nicht.

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    Trotzdem wird sie ohne weitere Umstände “fröhlich von u.a. den Teamerinnen eingeladen”. Ich will ja nicht gleich “Datenschutz” schreien. Aber wo ist denn hier der Unsubscribe-Button?

    Enter your Kreuzwitze here:

    Am Sonntag ist nicht nur Europawahl, sondern in NRW - wie in sieben weiteren Bundesländern - finden auch Kommunalwahlen statt. Dafür gebe ich hier keine Wahlempfehlung ab, muß ja jeder für sich selbst entscheiden bzw. den Wahl-o-mat befragen.

    Deshalb nun zu etwas völlig anderem: Die Kölner Messe übernimmt Verantwortung. Auf ihrer Website gibt sie vor, sich neben den üblichen Themen Mitarbeiter, Standortförderung und Umwelt/Nachhaltigkeit auch besonders gegen Korruption und Produktpiraterie einzusetzen.

    Über die gestern geendete ITEC (International Forum for the Military Training, Education and Simulation Sectors) liest man auf koelnmesse.de/ dagegen nichts. Auf der unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindenden Fachmesse stellten nämlich mehr als hundert Rüstungsunternehmen drei Tage lang ihre Innovationen aus.

    Dagegen ist sehr anschaulich protestiert worden. Man hat Aufmerksamkeit erregt. Und fragt sich, warum der Kölner Kreisverband der Grünen nur eine schmale Erklärung dazu abgibt.

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    Barbara Moritz ist Vorsitzende der Fraktion Bündis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Köln. Und sie ist zugleich 1. stv. Vorsitzende des Aufsichtsrates der Koelnmesse GmbH. Weshalb die Kölner GRÜNEN Ihr fünfzeiliges Armutszeugnis wohl im Tempus Futur formulieren mussten. Es hatte und hat sich bisher wohl nicht allzuviel Widerstand geregt.

    Da liest man solche Angaben “Zur Person” etwa des bekannten Kölner Bundestagsabgeordneten Volker Beck besonders gerne, dessen Vita mit “Meine politischen Wurzeln liegen in der Friedensbewegung…” beginnt.

    Eisen und anderes Material

    Ich bin seit einigen Wochen Ironblogger, Sektion Köln. Wer wissen will, was das ist und wie das funktioniert, der kann sich hier die Regeln durchlesen oder sich etwas anschaulicher diesen oder jenen Artikel zu Gemüte führen.

    Für mich funktioniert das ganz gut als Motivation, um regelmäßiger zu schreiben. Und ich kümmere mich auch sonst mehr ums Blog. Habe beispielsweise ein Google Font Plugin installiert und die doch etwas tantigen Original-Schriftarten des Themes durch etwas eigenartigere ersetzt. Als nächstes werde ich mich wohl an die Überarbeitung der Blogroll machen.

    Eher nicht so gut läuft es hingegen mit dem Lesen von Blogs bei mir, seit Reeder for Mac wegen Einstellung des Google Readers nicht mehr funktioniert. Ich konsumiere meine abonnierten Feeds also nur noch selektiv auf dem iPhone - dort läuft die Reeder-App wieder.

    Also andere Quellen. Das ist bei mir derzeit in erster Linie Readability. Ich bin zu dem Service aufgrund einiger Probleme gewechselt, die Tweetbot mit Instapaper hatte. Und auch deshalb, weil im alten Service soviel Ungelesenes abgespeichert ist, daß ich einen Neuanfang als befreiend emfand. Ich bin bis jetzt ziemlich zufrieden. Das Lektürefeld verschiebt sich dadurch allerdings ein wenig von (semi-)privaten Blogs hin zu den Online-Angeboten klassischer Anbieter.

    Über den Abhörskandal, Snowden und die unterirdische Leistung unserer Bundesregierung in dem Fall ist zwar noch nicht genug geschrieben worden, ich allerdings gebe meinen Senf da nicht ausführlich zu. Informieren kann sich da jeder selbst. Hinweisen auf stopsurveillance.org/ sowie einen Brief möchte ich dennoch. Und falls jemand Lust hat, am Samstag in Köln oder anderswo auf eine Demo zu gehen …

    Das bahn'sche Pendel

    Ausschlag // Irgendwann ist es dann auch gut mit dem Regionalverkehr, denkt man sich. Die REs sind laut, überfüllt und langsam. Zu den Hauptzeiten muß man froh über jeden ergatterten Sitzplatz sein, an das Aufklappen eines Laptops ist bei dieser Art der Fortbewegung nicht zu denken. Im Sommer ist die Luft schlecht, im Winter ließe sich dieses Lamento endlos fortsetzen.

    Also vielleicht sein Monatsticket etwas aufstocken? Das Ding kostet im VRS (Stufe 5) ohnehin schon stolze 231,00 Euro, dafür darf man dann aber auch in ganz Köln und Düsseldorf Mitte/Nord sowie dazwischen rumgurken. Und da noch einmal draufzahlen? Das wären beim IC/EC-Zuschlag monatlich immerhin 64,80 Euro, die jeweils dazukommen. Machte also insgesamt eine Summe von 295,80 Euro. Da ist die ICE-Nutzung nicht inklusive und kann auch nicht für einzelne Fahrten dazugebucht werden.

    Also andersrum: Das DB-Monatsticket für das Fahren mit ICE zwischen Köln und Düsseldorf kostet 238,00 Euro. So kommt man natürlich nur von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof. Wenn man in den beiden Städten auch noch Straßen- und U-Bahnen nutzen möchte, dann braucht man noch ein sogenanntes NRWplus-Ticket zum Monatspreis von 56,00 Euro. Rechne ich nun zusammen, komme ich auf einen Gesamtpreis von 294,00 Euro im Monat und damit zu dem Schluß, daß für einen Pendler zwischen Köln und Düsseldorf das Fahren mit IC/EC teurer ist, als mit dem ICE. Und das kann doch nicht sein, oder?

    ökostrom unterwegs

    Mit dem ICE-Ticket ist es natürlich möglich, auch IC oder sogar RE zu fahren, wenn es die Situation erfordert. Obige Vergleichsrechnung berücksichtigt in beiden Fällen keine verbilligten Abonnements. Und vom generellen Wucher für eine weniger als 50mal im Monat zurückgelegte Strecke von etwa 40 Kilometern so oder so fast 300,00 Euro zu nehmen, fange ich gar nicht erst an.

    NACHSCHLAG // Die Deutsche Bahn hat mich an den Verkehrsverbund verwiesen. Der wiederum gibt zu, daß die Zahlen so stimmen, hält die beiden Angebote allerdings nicht für vergleichbar, weil man mit seiner Variante ja noch in Leverkusen Bus fahren könnte.

    verschlossen

    Der Gedanke ist doch gerade, daß Liebende diese Schlösser an die Gitter der Hohenzollernbrücke hängen und danach den/die Schlüssel in den Rhein werfen, als Zeichen ihrer ewigen Verbundenheit. Wie kommt man also auf die Idee, dort ein Zahlenschloß anzuketten?

    verschlossen

    Und dann sah ich die rote Schleife.

    Im Veedel

    Ich weiß, Ihr wohnt in New York, Berlin oder Tokio und lacht bei dem Gedanken daran, wie ich meine Heimat Köln als Großstadt bezeichne. Aber es kommt noch besser: Wenn ich nicht gerade arbeite, dann hänge ich beinahe ausschließlich in nur einem Viertel rum. Meine Wohnung befindet sich in der Südstadt und mein Leben spielt sich mit kleinen Ausnahmen größtenteils südlich des Chlodwigplatzes zwischen Rheinauhafen und Volksgarten ab. Hier liege ich bei gutem Wetter im Römerpark, hier kann ich vom Supermarkt bis zum Frisör alle Besorgungen erledigen. Hier geht meine Tochter zur Schule und mein Sohn bald in den Kindergarten. Es hat genug Büdchen, die meine bevorzugte Zigarettenmarke verkaufen. Und es gibt genung Abwechslung, falls mir mal nicht nach meiner Stammkneipe und meinem Lieblingsitaliener ist. Alles in Rheinnähe.

    köln südstadt

    Als ausgewiesener Codeidiot habe ich mal wieder was gebastelt. Das war mit ein bißchen Trial&Error-Getippe selbst für mich nicht allzu schwer, hat mich aber trotzdem ein paar Stunden gekostet. API-Key und Ausgangscode bei Google Maps besorgen, den schönen Layer von Stamen drüberbügeln, die Foursquare-Daten draufsetzen und noch gucken, daß die KML-Ausgabe nicht die Kartendarstellung beeinflusst. Und dann habe ich nur noch ein wenig geschaut, daß der Ausschnitt sowohl am Rechner als auch im Smartphone sinnvoll ist. Hochgeladen, fertig.

    Digitales Dorfleben 2.0

    Unter https://drikkes.com/wo.html kann man jetzt immer sehen, wo ich mich aktuell so rumtreibe. Auf der Karte ist stets mein letzter 4sq-Checkin verzeichnet, anklickbar. Der (wenn man es denn so nennen will) Clou dabei: Der Kartenausschnitt ändert sich nie. Wenn also kein blauer Pin auftaucht, dann heißt das nicht, ich wäre vom Erdboden verschluckt worden, sondern schlicht und einfach, ich bin nicht in der Südstadt. Wer es genauer wissen möchte, der muß dann schon aus der Karte herauszoomen, um meinen derzeitigen Aufenthaltsort zu erfahren. Ein bißchen unterwegs bin ich dann ab und zu doch. Witzig, was?

    Your Year in Check-ins 2013-04-17 12-20-43 (Inspiriert ist https://drikkes.com/wo.html sicher von Wo ist Sixtus? und Wo ist mspro?. Die schicken Maps von Stamen hatte ich hier im Blog schon einmal erwähnt; und tue es wieder, weil ich zu blöd bin, die cc-Attibuierung direkt auf der Karte unterzubringen.)

    sigint 2012

    Eigenwerbung // Ich werde dieses Jahr einen Vortrag über Das Kreuz mit dem Crossposting - oder: Die Grenzen der Filtersouveränität halten. Der CCC nennt das allerdings Lecture, das ganze findet am Sonntag um 17:00 Uhr statt.

    sigint poster

    Es wird wahrscheinlich keinen Stream geben, aber alle Vorträge werden aufgezeichnet. Sobald das Video online ist, reiche ich den Link nach, ebenso die Präse dazu sowie das Script, falls ich den Vortragstext noch schriftlich ausformuliere.

    Nachtrag 03.07.12 // Das Video ist jetzt online. Nachtrag 26.07.20 // Das Video ist wieder offline, wie die gesamte SigInt-Seite. Die Veranstaltung des CCC findet seit einigen Jahren nicht mehr statt.

    #rp12 ohne mich

    Same procedure as last year, Mr Softie.

    Nachtrag 17.04.12 // Der Vortragsvorschlag ist in etwas abgeänderter Form bei der SIGINT angenommen worden.

    abgekartet

    So eine real time map with Flickr pics muß ich bei nächster Gelegenheit mal ausprobieren. Immerhin habe ich schon einmal alle beschriebenen Maßnahmen zur Vorbereitung getroffen. (via @m_boesch)


    Was ich aber direkt erledigt habe: Die Tischtennisplatte im Park bei mir um die Ecke in dieses Open Ping Pong-Verzeichnis bei Google Maps einzutragen. Obwohl ich eigentlich viel lieber Frisbee spiele. (via spreeblick.com/)

    you name it

    Post. So im Briefkasten. Nun gut, ein Wechsel des Stromanbieters zieht solcherlei Papierkram nach sich. Aber was lese ich da auf meiner Schlußabrechnung? Liebe RheinEnergie, wie wäre es, wenn Ihr auf Atomstrom verzichtetet und dafür ein wenig mehr auf regenerative Energien setztet? Werde nämlich das Gefühl nicht los, auf diese Weise wäre man besser für die Zukunft aufgestellt, statt seinen Produkten nur fancy Namen zu geben. Von wegen alter Wein in neuen Schläuchen und so.

    Aber man soll ja nicht sagen: “Das hätte ich besser hinbekommen."

    ein Fall von

    Ralf Richter engagiert sich gegen Darmkrebs bzw. für Darmkrebsvorsorge.



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    Das ist sicher ein ehrenwertes Anliegen und ich möchte hier auch gar nicht über Idee und Umsetzung dieses Flyers reden, der seit einigen Tagen in Kölner Straßenbahnen hängt.



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    Das Motiv, diese Flyer dann in der Bahn hängend, für Plakatwände und Litfaßsäulen zu adaptieren, ist allerdings an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. “Konzept & Design: e-mediad GmbH”.

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    Sogar die oben bereits verlinkte Website koelner-gegen-darmkrebs.de/ macht mit demselben Motiv auf. (Hier bitte Witz über Onlinienbusse einfügen.) Hinter der Kampagne steht das Darmzentrum Köln e.V. - in der Hauptsache ein Zusammenschluß von Ärzten, die ihre Praxen ja auch irgendwie vollkriegen wollen.

    unterirdisch

    Vögel könnten sich ja auch mal diese Nasenpflaster quer über den Oberschnabel kleben. Dann fliegen sie bestimmt noch schneller.

    Durch die Decke der Haltestelle Poststraße tropft es bereits seit einigen Wochen. Leider kein Photo vom roten Eimer geschossen.

    Vom Design her ein wenig ans neue Bloglayout angepasst: flavors.me/drikkes.

    Plakativer geht's nicht

    Nein, das wird nicht just another Google StreetView blog. Doch nun bin ich ja auch teilweise Werber und da ist mir heute morgen beim Umsteigen am Wiener Platz folgendes CityLight ins Auge gefallen. Hatte ich zwar schon getwittert, aber es kann kaum schaden, den ein oder anderen Punkt zu verdeutlichen, wieso ich das Plakat nicht mag. Wenn man nämlich die Suche anwirft, dann findet man den einen oder die andere, derdie das ganz witzig zu finden scheint.

    "Danke Google, aber wir kennen uns hier aus." Wrong on so many levels. #wdr2

    Vorweg // Ich nutze so einige der praktischen Services von Google. Deren eifrige Datensammlungen finde ich nun alles andere toll, aber ich nehme sie in Kauf, damit ich für diese Dienste nichts bezahlen muß. Allerdings sollte man sich immer bewußt sein, daß man, wenn es etwas gratis gibt, nicht der Kunde, sondern die Ware ist. Vor allem, wenn Verleger mal wieder über die Kostenlos-Kultur des Internets lamentieren.

    Ein öffentlich-rechtlicher Sender wie der WDR steht natürlich ganz anders da. Hat aber scheinbar nichts Besseres zu tun, als einen Teil der Gebühren, durch welche sich die Rundfunkanstalt finanziert, für einen hämischen Reklameschnellschuß auszugeben. Das gefällt mir in mehrfacher Hinsicht nicht.

    Die Gründe:

    1. In NRW heißt Lokalpatriotismus, sich gerne auf Kosten anderer zu amüsieren - auch, um selbst besser zur Geltung zu kommen. Gerne mit einem Schuß Antiamerikanismus.
    2. In NRW bleibt man am liebsten unter sich. Wäre ja noch schöner, wenn Leute aus aller Welt unsere Städte problemlos virtuell bereisen könnten, ohne wie ordentliche Touristen dafür Hotelzimmer, Speis' und Trank bezahlen zu müssen. Geschweige denn Rundfunkgebühren.
    3. In NRW soll sich der Bürger lieber kein eigenes Bild machen, wenn er es doch doppelt medial vermittelt bekommen kann. Qualitätsjournalismus hat seinen Preis und das allein genügt als Grund, seine Daseinsberechtigung (zumindest in öffentlich-rechtlicher Form) nicht infrage stellen zu dürfen.

    Über Panoramafreiheit und für wen welche Gesetze wie gelten sollen, rede ich gar nicht. Renne auch nicht konterknipsend durch die Straßen Kölns, bin ja nun nicht gerade der größte Google-Freund. Und über die von den Altmedien angezettelte (ja, Zettelwirtschaft, Papier/Print), revanchistische Verpixelungshysterie bei StreetView rege ich mich auch nicht auf; es gibt es ja Alternativen.

    Danke, Google Street View!

    Eine nicht zu unterschätzende Leistung des Staßenabphotographier- und dann Insinternetstelldienstes unseres Lieblingsquasisuchmaschinenmonopolisten ist, die längst abgerissene Ubia Garage nicht nur in den Herzen aller Südstädter, sondern auch virtuell weiterleben zu lassen. Denn im echten Leben wird an dieser Stelle gerade an einem weiteren Infernal der Gentrifizierung gebaut.

    Link zu Street View (oder Bild klicken).

    heimlichter

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    Treppe runter, aus der Tür, dann rechtslinksrechts, Zigarette anzünden, wieder zweite rechts. Aufpassen, daß einem die Zweige ihr nochgrünes Blattwerk nicht ins Gesichtsfeld verästeln. Der Linkskurve um diesen runden Betonklotz folgen, geradeaus auf die Bahnhaltestelle zu. Logan’s Run.

    Jetztgleichsofort und auf der Stelle. Home, unofficial. Ohne Warteschleife.

    Ohren/Rohr

    Ist zwar schon eine halbe Netzewigkeit her, aber ich habe mich gerade an den von @kcpr getwitterten Hinweis auf diesen Artikel beim businessinsider.com/ erinnert. Die beiden Kernaussagen hier kurz zitiert:

    "Content is King" -- no longer. Today, the world has changed. "Curation Is King." "Andy Warhol was wrong. We're not going to be famous for 15 minutes. We're each going to be famous for 15 People."

    Fünfzehn Freunde, die mich (mehr oder weniger) gut leiden konnten, hatte ich auch schon, bevor ich im Internet unterwegs gewesen bin. Das Wort “berühmt” scheint mir in diesem Zusammenhang unpassend, vielleicht ist schon der Spruch, das Versprechen des Pop-Artisten schief gewählt gewesen. Noch wahrscheinlicher ist allerdings, daß er/es nur wirklich Sinn macht, wenn man ihn/es nicht als Alleinvertretungsanspruch versteht. Die etablierten Massenmedien bröckeln ein wenig, sicher. Aber Blogs, Tweets, etc. werden immer nur eine Ergänzung sein, die großen Publikationen werden auf absehbare Zeit nicht zu ersetzen sein. Die Klage, daß sich die Netzpublizisten neuerer Prägung zuwenig untereinander verlinken und die meisten doch nur auf Spiegel Online & Konsorten verweisen, sich an FAZ.net abarbeiten, dieses Wehgeschrei ist symptomatisch. Wie oft und regelmäßig auch die Diagnose Selbstbezogenheit (Blogger bloggen über’s Bloggen.) gestellt wird, eine gesunde Reichweite folgt daraus nicht automatisch. Die wenigsten bekommen ein Stück vom Kuchen ab.

    Man möchte einwerfwenden: Für den einzelnen Contentproduzenten ist das gut so. Weil es theoretisch Unabhängigkeit fördert. Wenn die Leute aufgrund selbstverschuldeter Klickzahlenhörigkeit nicht trotzdem lauter Gefälligkeiten posten würden. Man möchte auch in seinem virtuellen Freundeskreis beliebt sein. Was aber ist mit dem großen Ganzen? Selbst der eifrigste Blogger liest mehr als er schreibt. Warum das oben zitierte Postulat höchstens seine tendenzielle Richtigkeit hat, läßt sich gerade an Fußballübertragungen ablesen. Selbst jemand, den der Sport nicht interessiert, schaut sich die Spiele an, aus dem einfachen Grund, weil alle es tun. Früher hat man ja oft nur deshalb ferngesehen, um am nächsten Tag ein Gesprächsthema in der Büroküche zu haben. Und auch heute würde wahrscheinlich so manch einer den sonntäglichen Tatort gar nicht einschalten, wenn nicht die Möglichkeit bestünde, zugleich via Twitter über das zu kommunizieren, was da über den Bildschirm flimmert.

    Relevance is king. Reception is king.

    Was für einen selbst relevant ist, das bestimmt - zum Glück! - jeder einzelne. Aber was in einer Gesellschaft als relevant wahrgenommen wird, läßt sich doch in der Regel an Mehrheitsdiskursen festmachen. Es ist damit nicht gesagt, daß etwa Springerpresse und RTL bis in alle Ewigkeiten die vorherrschenden Meinungsbildungsverkörperungen bleiben müssen. Aber so wie es seit Warhol neben zahlreichen OneHitWondern und im Viertelstundentakt verglühenden Starschnüppchen auch echte Berühmtheiten gegeben hat, so werden sich auch im Internet Leitmedien herausbilden, es gibt sie ja schon. Es liegt in der Kultur der Sache, daß der eine mehr Follower und Reader hat als der andere, ansonsten wäre eine themen- bis allesübergreifende Verständigung untereinander kaum möglich. Ein Babel.

    Mich interessiert allerdings in den seltensten Fällen, warum jemand anderes etwas ins Internet schreibt und was er mir damit sagen will. Wichtig ist für mich, was bei mir ankommt. Wieso es mich angeht.

    Ich bin am Freitag bei Spex Live gewesen. Morgen geht es zur Verleihung des Grimme Online Awards. Und ich danke dem Schauspielhaus Köln, daß es Gob Squads Revolution Now! auf den ebenfalls fußballfreien Donnerstag gelegt hat. Freitag in der Früh dann per Zug nach Hamburg zum Bauer Agency Cup.

    Unfortunately, I'm not with CoCo

    Echt schade, daß der Coworkingspace Cologne so weit von meiner Wohnung, dafür in ziemlicher Nähe zu meiner Agentur aufmacht. Es wird schon kräftig geschraubt und eingerichtet, offizielle Eröffnung ist am 01. Juli, soweit ich weiß.

    Ich werde das Projekt jedenfalls im Auge behalten. Den vorgeschlagenen Badge finde ich schon einmal ziemlich gelungen. Zu dessen Entstehung gibt es auch eine Präse.

    Wo wir gerade beim Thema Köln sind: Rheinseitenwechsel. War ja gerade Landtagswahl in NRW, will ich mich auch gar nicht groß drüber auslassen, das tun andere schon genug. Nur eine kurze Anmerkung. Beim Vergleich meines Stimmbezirks mit meinem Wahlkreis habe ich ein ziemlich übles Gefühl. Und das wird nicht besser, wenn ich noch Infos zur Wohnlage hinzuziehe.

    Edit // Wohnanlageninfo-Link entfernt, da Seite nicht mehr existent.

    Von Fensterbänklern und Motorrädelsführern

    Über 50.000 Unterschriften sind in Köln für den Erhalt und die Sanierung anstelle von Abriß und Neubau des Schauspielhauses zusammengekommen. Es wird also aller Wahrscheinlichkeit nach demnächst zu einem Bürgerentscheid kommen, denn daß in der nächsten Ratssitzung Ende März das Bürgerbegehren angenommen wird, wo man doch im Dezember den Abriß des denkmalgeschützten Theaterbaus beschlossen hatte, das glaubt trotz des damals relativ knappen Abstimmungsergebnises kaum jemand.

    Elfter März, gestern das Hot Chip-Konzert vor ein paar Tagen war ziemlich meta, so seltsam das klingt. Ich glaube, wenn man die Lieder von den Alben her nicht kannte, dann war der Auftritt nur der halbe Spaß. Man könnte aber auch einfach sagen, daß sie ihre Lieder in teilweise ziemlich komischen Versionen gespielt haben. Quasi Eigencover, oder so. Der Kölner Tourstop zur Platte davor hat mir jedenfalls besser gefallen. Aber die Band besitzt Humor, wie man im Clip zur neuen Single sehen kann. Ob der Witz aber (trotz Lasern) über drei Minuten hält, möge jeder selbst entscheiden. Ich für meinen Teil binde lieber dieses Video (via nomnomnom.de/) in den Post ein. Ziemlich zusammenhanglos? Musik und Spaß im Bild müssen reichen. “Where my gerunds at?”

    vor/bereit

    Überstanden. Fünf Tage Frischluft Fehlanzeige. Denn von Weiberfastnacht (Donnerstag) bis Aschermittwoch traue ich mich in Köln nicht auf die Straße, weil ich Angst habe, mir meine sowieso schon äußerst wackelige Nächstenliebe auf die nächsten Monate hinauf vollelends zu versauen. Dabei gab es dieses Jahr sogar einen vernünftigen Grund, wenigstens einen Wagen auf dem Rosenmontagszug zu supporten. Ich hoffe doch sehr, daß bis zum 17. März die für ein Bürgerbegehen nötigen 23.164 Unterschriften zusammenkommen, um den Abriß des Schauspielhauses zu verhindern. Denn es kann einfach nicht sein, daß einerseits - gegen den Willen der direkt Betroffenen - für ein städtebauliches Prestigeprojekt das Geld zum Fenster rausgeworfen wird, auf der anderen Seite beim Kulturetat Millionen eingespart werden sollen. Daß sich öffentlicher Protest, etwa organisiert durch mutzukultur.de/, auch auf einer Eventseite bei Facebook manifestiert, ist selbstverständlich zu begrüßen. Ich habe mir das kleine Banner rechts in der Sidebar vor ein paar Tagen noch in Eigenarbeit per Screenshot erstellen müssen. Nur ist es natürlich wichtig, daß auch real unterschrieben wird, nur “become a fan” klicken reicht nicht. Denn es könnte knapp werden - bis jetzt sind gut 15.000 Unterschriften eingesammelt worden.

    Doch sollte man über die großen Aufreger die kleineren Übel nicht vergessen. (Ja, ich hatte über Karneval jede Menge Zeit.) Alles eine Frage der Relationen, aber auf den Big Bang wartet heute wohl keiner mehr. Heutzutage, zwanzig Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges, ist es nicht mehr das Szenario Atombombe, sondern man versucht, mit der AndieWandmalerei der Bedrohung durch terroristische Anschläge die Leute in Angst und Schrecken zu versetzen. Von der Rolle der Regierung für die eigene Bevölkerung will ich gar nicht erst anfangen, sonst endet das hier noch in Verschwörungstheoriesuppen- unschlüsseligkeiten.

    Buchpreisbindung

    Kategorie Belletristik // „Georgs Sorgen um die Vergangenheit“, „Roman unserer Kindheit“, „Die Zeitwaage“ und „Luft und Liebe“. Wenn ich die anderen Titel nur lese, wird mir speiübel.

    Verschluckt: noch ein Aufruf.

    zum Quadrat

    Ich nutze nun seit ein paar Wochen Foursquare parallel zu Gowalla. Dazu immer noch Brightkite aus dem mittlerweile einzigen Grund der problemlosen Friendfeed-Integration. Drei sind mindestens einer zuviel, und wenn mir niemand verrät, wie ich einfach (also ohne via Facebook oder Twitter im Endeffekt doppelt) einen der beiden ersten Dienste freundschaftsgefüttert bekomme, heißt das wohl: Entweder Fourquare oder Gowalla, einer wird auf der Strecke bleiben.

    Das Dummblöde ist nur, daß ich mich nicht entscheiden kann. Mal finde ich Gowalla schicker, dann wieder Foursquare spaßiger, mal wieder das eine praktischer als das andere. Für 4² gibt es immerhin so gute Anwendungen wie wheredoyougo.net/ (s. u.), falls ich mal wissen will, wo ich mich im letzten Monat so rumgetrieben habe. Oder das jemand anderen interessiert. (An dieser Stelle Grüße an meinen “Mayor of Wiener Platz”-Konkurrenten Henrik G. ohne “d” - ich muß mal wieder bei der pl0gbar vorbeischauen.)

    Wie man an meiner Innenstadtvermeidung sieht, habe ich die meisten Weihnachtsgeschenke online gekauft. Das hier habe ich noch nicht ausprobiert.

    Via @tanith ist hier noch der Hinweis auf Teil 1 des neuesten Blechs von DJ Food hereingesonnenscheint. Falls Euch einige Tracks bekannt vorkommen: Das Ding ist der Auftakt einer Compilationreihe zum 20. Warp-Geburtstag. Also happy label birthday! Und für alle, die mit Elektronik nicht soviel anfangen können, aber sonst mit Musik ziemlich was am Hütchen haben: unbedingt mal SoundCloud auschecken, neben so schick einbettcustomizebaren Playern wie da unten haben die noch so einiges zu bieten.

    Blech 20.1 by DJ Food

    So press play.

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