kaffee

    Nikotin pflastert seinen Weg

    Irgendwo habe ich schon einmal erwähnt, daß wir uns billig tausend Pappbecher samt Deckeln auf ebay geschossen haben. Das ist mittlerweile Jahre her, aber die Kiste scheint einfach nicht leerer zu werden. Ich mache mich also fast immer noch täglich mit einem Becher Kaffee in der Hand auf den Weg zur Arbeit.

    Als passionierter Streichholzbenutzer brauche ich beide Hände, um mir eine Zigarette anzuzünden. Das mit dem Abstellplatz für den Coffee to go, das sucht man sich ja nicht aus. Das ist ein sich über Wochen hinziehender evolutionärer Auswahlprozeß gewesen.

    Direkt vor der Haustür will man sich nicht die Kippe anzünden, wie süchtig wirkt das denn. Die Dächer der am Bürgersteig entlang parkenden Autos sind auch keine Option. Selbst den morgens leeren Kinderspielplatz will man nicht rauchend überqueren, also noch ein paar Meter warten. Danach das Stück durch den Park wäre keine Abkürzung mehr, machte man einen kleinen Abstellumweg zur Parkbank. Außerdem sitzt da zu dieser Uhrzeit oft die Frau, die mit ihrer Fernbeziehung telephoniert - auf Englisch mit kölschem Akzent.

    Wenn ich die Zigarette vor Erreichen der Bahnhaltestelle aufgeraucht haben möchte, dann muß ich sie jetzt langsam anzünden. Die Poller vor der FH wären mit ihren abgerundeten Spitzen ein echter Balanceakt, zu dieser Tageszeit undenkbar. Gegen den Mülleimer an der Straßenecke sträubt sich etwas in mir: Der schöne Kaffee.

    Da bleiben ja eigentlich nur noch die Pfosten dieses Zauns übrig.

    Kaffee Abstellplatz