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    Im Veedel

    Ich weiß, Ihr wohnt in New York, Berlin oder Tokio und lacht bei dem Gedanken daran, wie ich meine Heimat Köln als Großstadt bezeichne. Aber es kommt noch besser: Wenn ich nicht gerade arbeite, dann hänge ich beinahe ausschließlich in nur einem Viertel rum. Meine Wohnung befindet sich in der Südstadt und mein Leben spielt sich mit kleinen Ausnahmen größtenteils südlich des Chlodwigplatzes zwischen Rheinauhafen und Volksgarten ab. Hier liege ich bei gutem Wetter im Römerpark, hier kann ich vom Supermarkt bis zum Frisör alle Besorgungen erledigen. Hier geht meine Tochter zur Schule und mein Sohn bald in den Kindergarten. Es hat genug Büdchen, die meine bevorzugte Zigarettenmarke verkaufen. Und es gibt genung Abwechslung, falls mir mal nicht nach meiner Stammkneipe und meinem Lieblingsitaliener ist. Alles in Rheinnähe.

    köln südstadt

    Als ausgewiesener Codeidiot habe ich mal wieder was gebastelt. Das war mit ein bißchen Trial&Error-Getippe selbst für mich nicht allzu schwer, hat mich aber trotzdem ein paar Stunden gekostet. API-Key und Ausgangscode bei Google Maps besorgen, den schönen Layer von Stamen drüberbügeln, die Foursquare-Daten draufsetzen und noch gucken, daß die KML-Ausgabe nicht die Kartendarstellung beeinflusst. Und dann habe ich nur noch ein wenig geschaut, daß der Ausschnitt sowohl am Rechner als auch im Smartphone sinnvoll ist. Hochgeladen, fertig.

    Digitales Dorfleben 2.0

    Unter https://drikkes.com/wo.html kann man jetzt immer sehen, wo ich mich aktuell so rumtreibe. Auf der Karte ist stets mein letzter 4sq-Checkin verzeichnet, anklickbar. Der (wenn man es denn so nennen will) Clou dabei: Der Kartenausschnitt ändert sich nie. Wenn also kein blauer Pin auftaucht, dann heißt das nicht, ich wäre vom Erdboden verschluckt worden, sondern schlicht und einfach, ich bin nicht in der Südstadt. Wer es genauer wissen möchte, der muß dann schon aus der Karte herauszoomen, um meinen derzeitigen Aufenthaltsort zu erfahren. Ein bißchen unterwegs bin ich dann ab und zu doch. Witzig, was?

    Your Year in Check-ins 2013-04-17 12-20-43 (Inspiriert ist https://drikkes.com/wo.html sicher von Wo ist Sixtus? und Wo ist mspro?. Die schicken Maps von Stamen hatte ich hier im Blog schon einmal erwähnt; und tue es wieder, weil ich zu blöd bin, die cc-Attibuierung direkt auf der Karte unterzubringen.)

    umme ecke

    Für Retrokram und Kartenscheiß bin ich ja immer zu haben. Hier hat zum Beispiel jemand ein Visualisierungstool für Echtzeit-Instagrams aus der direkten Nachbarschaft gebaut. Und zwar mit dem auch hier im Blog schon vorgestellten Toner-Aufsatz für OpenStreetMap. Nachtrag 0506-2012 // Mit der App teleportd lassen sich Photos aus der unmittelbaren Umgebung oder einer bestimmten Gegend auf dem iPhone anzeigen/abrufen - und das nahezu in Realtime (weil ich oben schon einmal “Echtzeit” geschrieben habe). Ich habe allerdings keine Ahnung, wie die das anstellen bzw. welche Quellen (Flickr, etc.) sie dafür abgreifen. Aber für Coder gibt es eine API. // Apropos Visualisierung: noch ein Video.

    Where Did The Night Go' from Steffen K on Vimeo.

    Landkrater

    Mehr Bezüge, sich ein Polster zulegen, schaffen, anschaffen. Das sieht nach Arbeit aus. Dafür muß man sich aber erst einmal in seinem Job zurechtfinden. Mit dem so verdienten Geld fährtfliegt man dann in den wohlverdienten Urlaub, dienstags. Wenigstens kann man von urlaubsdort aus anderen Leuten Postkarten schicken. Denn wieso sollten das immer dieselben sein? Dabei können sogar sprichwörtlich trostlose Vororte durch einen Perspektivwechsel ganz anschaulich aussehen. Dahin flieht die ehemals innerstädtische Arbeiterfamilie ja noch recht gerne (ausredundant: “wegen der Kinder”) und spioniert sich dann von Nachbar zu Nachbar über ewig frisch gestrichene Zäune in zu kleine Gärten hinein. Was nichts hahaheißen soll, denn selbst die Anordnung der Höllenkreise folgt einem schicken System. Aber sein Haus bei Google Street View pixeln lassen.

    Die weißen Flecken sind längst von den Landkarten verschwunden. Wenn die Natur schon so richtig von vorne bis hinten durchkartographiert worden ist, dann kann man immer noch neue Wege durch den Untergrund visualisieren. Ist ja keine Kunst.

    Immer, wenn ich “kreisfreie Stadt” lese, also z.B. im Falle Aachens, dann muß ich an diesen Comic aus den gar nicht lustigen Lustigen Taschenbüchern denken. Donald, seine drei Neffen und Onkel Dagobert stoßen durch eine Nebelverwirrung auf ein bisher unentdecktes Andental, in dem die Zeit stillzustehen scheint. Jedenfalls haben sich dessen aztekenähnliche Bewohner nicht weiterentwickelt. Dort legen die Hühner viereckige Eier.

    Oder ich erinnere mich an die Schule, Erdkundeunterricht. Die Legende im Diercke Weltatlas: Zumindest auf der Deutschlandkarte waren da die Städte mit 20-50.000 Einwohnern anhand von Kreisen mit einem etwas dickeren schwarzen Rand bezeichnet. Von 50-100.000 gab es dann Quadrate und für offizielle Großstädte ab 100.000 Einwohnern waren da so rote Umrißflecken vorgesehen.