music

    album top ten zweitausendacht

    Wenn die großartige The Hype Machine die musikaffine Bloggemeinde dazu aufruft, Listen der besten Platten des Jahres zu machen, dann folge ich diesem Ruf gerne. Bei der Reihenfolge habe ich ein wenig gegrübelt, aber so ist das eben, wenn verschiedenste Geschmäcker in einen Topf (sprich: meinen Kopf) geworfen werden. Aber der Gesamtinhalt geht so durchaus in Ordnung - für mich jedenfalls. Also einfach mal den Deckel drauf:

    1. Santogold, Santogold
    2. Gustav, Verlass die Stadt
    3. The Streets, Everything is Borrowed
    4. Someone Still Loves You Boris Yeltsin, Pershing
    5. 1000 Robota, Du nicht er nicht sie nicht
    6. Get Well Soon, Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon
    7. Conor Oberst, Conor Oberst
    8. Calexico, Carried to Dust
    9. Bohren & der Club of Gore, Dolores
    10. Hot Chip, Made In The Dark

    Sehr subjektiv, aber so muß es sein. Any comments on that?

    roots und wasser

    Vorgestern haben The Roots im Kölner E-Werk gezeigt, wie man ein mehr als ordentliches, nämlich ein grandioses Konzert als HipHop-Band hinlegt. “2 turntables and a microphone” ist als Konzept doch ein wenig ausgereizt und so hat sich auch ein nahezu komplett anderes Publikum als vor einer Woche zum Stelldichein eingefunden.

    Gitarrist, der nebenbei auch stimmlich was hergemacht hat, und vor allem Bassist (Hammersolo!) beherrschen ihre Instrumente, das hat man gesehen. ?uestlove ist und bleibt der lässigste Trommler in history. Aber der eigentliche Star des Abends ist (ja, richtig gelesen) der Tuba-Spieler - auf dem Photo leider nur schwer zu erkennen.

    [caption id=“attachment_201” align=“aligncenter” width=“450” caption=“The Roots live”]The Roots live[/caption]

    Bis auf wenige Lieder hat der Mann mit einer unerschöpflich scheinenden Energie sein Instrument beackert, dessen Trichter am äußersten Ende immerhin einen geschätzten Meter umfasst hat. Dazu ist er von einem Ende der Bühne zum anderen gesprungen und hat sich dabei gerüttelt und ein geschüttelt, daß es eine Freude gewesen ist, ihm zuzusehen. Hinzu kommt bei den Roots eine unheimliche Offenheit, was die Soundeinflüsse angeht; zwischendurch sind so einige Titel angecovert worden, als Höhepunkt des Abends ist hier sicherlich die Verwurstung eines Lieds der Guns ‘n’ Roses zu nennen.

    Zum Eintragstitel: Natürlich ist es ein Nichtraucherkonzert gewesen. Und obwohl der Mann von der Security im hinteren Hallenteil zu jeder Qualmwolke gehechtet ist, um den Verursacher zu bitten, das Rauchen zu unterlassen, ist es mir gegen Ende des Konzerts gelungen, eine ganze Zigarette inmitten von Publikum zu verblasen. Davor hat einen das Sicherheitspersonal gezwungen, mitten im Open Air Bereich zu rauchen, also nicht geschützt in einer Ecke. Wohl gemerkt war das Wetter eine Sau - kalt, windig und nass. Hier auch das heimliche Highlight des rundum gelungenen Abends: Nachdem der Security-Mann zuerst für eine knapp bekleidete Tussi eine Ausnahme gemacht hat, sich bei den restlichen Rauchern (zugegeben: ihre Freundinnen haben zuerst lautstark gemurrt) darüber Unmut geäußert hat, ist der seine Macht demonstrieren wollende Möchtegernmacho eingeknickt und hat die Frau zu den anderen Qualmern beordert.

    Nennen wir es Rapmusik

    Hauptsächlich deshalb, weil ich nie weiß, wie ich das andere Wort schreiben soll.

    HipHop oder Hip-Hop oder Hip Hop oder Hiphop

    Gestern also DILATED PEOPLE in der Essigfabrik. Die beiden Vorbands aus Köln gingen trotz Heimvorteil gar nicht. Die Namen habe ich zum Glück sofort wieder vergessen. Das Publikum war so schlimm wie befürchtet. Für beide Punkte gilt: Unglaublich wie man einfach stehen bleiben kann und sich jahrelang überhaupt nicht weiterentwickelt.

    Der dritte Act, Franzosen, machte dann schon wieder Lust auf mehr. Aber DILATED PEOPLE zeigten dann, daß Stillstand nichts Schlechtes sein muß. Souveräner Auftritt. Versöhnlicher Abschluß.rap

    Back in the days…

    Umso bitterer, weil ich selbst jahrelang nahezu ausschließlich Rap gehört habe. Anfang der 90er hat sich mein Musikgeschmack von Snap über MC Hammer und Vanilla Ice bis zu den Dream Warriors und schließlich Public Enemy. Es ist meine Jugend gewesen und gleichzeitig das Golden Age of Rap mit Artisten wie: Ice-T, House of Pain, EPMD, etc. Diese Liste ließe sich um Dutzende erweitern. Ich bin jedenfalls angefixt gewesen; der aufkommende dt. HipHop (?) hat mich dabei nur am Rande interessiert. Aber irgendwann ist auch diese Phase zuende gegangen, auch wenn ich auch jetzt noch ab und an in dieser Sparte unterwegs bin. Dann aber in der - nennen wir es - zeitgemäßeren Variante.

    Es gibt auch heute noch abseits des Mainstreams guten Rap (z. B. Dälek, Spank Rock, etc.), aber ich würde nie (mehr?) auf die Idee kommen, meinen ganzen Lifestyle danach auszurichten.