nazi

    kein Verhältnis

    In der Berichterstattung über PEGIDA wird ja gerne erwähnt, daß die rechte Bewegung gerade in Dresden soviel Zulauf hat, obwohl Sachsen paradoxerweise in der Rangliste der Bundesländer mit dem höchsten Ausländeranteil ziemlich weit unten rangiere. Das Erklärungsmuster dabei: “Was der Hund nicht kennt, das frisst er nicht.” Gerne von oben herabfällig.

    Dieses Muster ist natürlich kein rein deutsches Phänomen (s.o.). Aber hat eigentlich schon irgendein Nazi diese Argumentation umgekehrt? Nach dem Motto: Daß wir unser erbärmliches Provinzkaff zur judenfreien Zone erklären können, liegt nicht etwa daran, daß andere keinen Bock auf uns haben. Nein im Gegenteil, es ist unser Erfolg, sie vertrieben zu haben.

    Und wenn ich SPDler gerade zur D’dorfer Gegendemo mit diesen Zetteln rumrennen sehe, dann muß daran denken, wie hart diese Partei auf Satire steht.

    Meine Osterbotschaft

    Nur kurz angemerkt: Der Hirte Mixa hat zum Osterfest mal wieder Schwachsinn verlautbart. Abgesehen davon, daß die Behauptung, der Nationalsozialismus sei eine vollkommen atheistische Bewegung gewesen, wenn nicht komplett falsch, so doch zumindest äußerst fraglich ist, besteht keinerlei Kausalzusammenhang zwischen Gottlosigkeit und den grausamen Verbrechen sowohl der Nazis als auch der Kommunisten, weder notwendig noch hinreichend. Und Mixa wäre wahrscheinlich der erste, der sich dagegen verwahren würde, dieselbe Logik im Umkehrschluß auf die katholische Kirche anzuwenden. Wie steht es denn mit den Kreuzzügen und der Inquisition, um nur zwei von unzähligen Beispielen zu nennen? Wäre die katholische Kirche lernfähig, dann sollte sie sich darüber freuen, daß die Jahrhunderte dauernde, unselige Verquickung von Religion und Politik theoretisch vom Tisch ist. Praktisch aber unterstütze ich diesen Verein, aus dem ich schon vor Jahren ausgetreten bin, weiterhin - und zwar gegen meinen Willen - mit meinen Steuergeldern. Statt von sich aus und letztendlich zum eigenen Wohl die laizistischen Regeln anzuerkennen, die sich gesellschaftlich nie ganz durchgesetzt haben, wird in Berlin eine Initiative namens ProReli ins Leben gerufen. Der Kirche als Träger von schulischen und medizinischen Einrichtungen steht dieses vom Staat refinanzierte Wohltätigkeitsmäntelchen meiner Meinung nach schlecht zu Gesicht. Statt dieser verschleierten Geschäftstätigkeiten sollte sich die Kirche auf ihre wirklich caritativen Kernkompetenzen besinnen, auch um die Fehler ihrer Geschichte zu sühnen.

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    Zuerst habe ich diesen Tweet nicht gefavt, weil mir bei aller Güte das Hashtag #ostern gefehlt hat. Ein Sternchen hat er von mir immer noch nicht bekommen, eben weil Ostern ja nicht jedes Jahr auf den 11. April fällt und sich der Witz ohne die Angabe des Feiertags eben nicht erschließt. Nun ist er mir seit drei Tagen nicht aus dem Kopf gegangen, was wohl für seine dennoch unzweifelhaft vorhandene Qualität spricht. Die Lösung: Statt ihn zu faven, wird der Tweet eben in diesem österlichen Blogeintrag verewigt.