Netzeug

    Open Internet Petition

    Ich habe die europäische Petition für ein freies Internet unterzeichnet. Solltest Du auch tun. Und fallst Du kein Englisch kannst, dann ist der Text auf netzpolitik.org/ auch auf Deutsch nachzulesen.

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    Totwetter

    “Lutsch me in the Ei.” / Habe ich ständig im Kopf, den ganzen Tag schon, statt “Look my in the eye.” Der Ohrwurm, aus dem die Liedzeile entstammt, ist der gar nicht mehr so neue Diplo-Remix von Treat Me Like Your Mother by The Dead Weather. Wahrscheinlich liegt es am neuen Video letzterer. Die Umsetzungsvorgaben für das Zensursula-Gesetz sollen übrigens geheim bleiben. Mein Tipp: Klappt sowieso nicht.

    Er wirft den Kopf zurück und spricht: 'Wohin ich blicke, Lump und Wicht!' Doch in den Spiegel blickt er nicht.

    Mit diesen Zeilen von Theodor Storm weise ich mal auf die Politikerportraits der @schwadroneuse hin. Und wenn ich sowas lese, dann weiß ich auch nicht, was ich davon halten soll. Da wird seitens der Blogger, Twitterer und vieler Social Media User gegen die etablierten Medien gewettert, aber natürlich nicht die Chance ausgelassen, Geld für ein veröffentlichtes Photo zu verlangen, daß man sowieso zur freien Betrachtung ins Netz gestellt hat. Natürlich verdienen Verlage dann mit diesen “geklauten” Bildern Geld, aber Hallo!: Das wollen die Plattformen, bei denen man solche Photos einstellt, doch auch. Die Geschichte läßt sich natürlich nicht direkt derart verallgemeinern, aber mir muß sie jetzt als Aufhänger dienen, die doppelmoralische Janusköpfigkeit weiter Teile der (deutschen?) Blogosphäre anzuprangern. Das TV und der Blätterwald werden angepisst, wo es nur geht. Und das zurecht. Denn wie Burda auf Google schimpfen, sie wären Schmarotzer und würden Verlage enteignen, dann aber ein Portal wie finanzen100, einen Newsaggregato,r zu launchen, das ist an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten. Aber sobald das Angebot für den Auftritt in einer Talkshow kommt oder sich die Möglichkeit bietet, seine Texte statt umsonst und digital auf einmal gegen Bezahlung und auf totem Holz zu veröffnetlichen, dann wird das alles vergessen und natürlich dankend angenommen. (Die schlechtere Bezahlung von Online-Journalisten im Vergleich zu ihren Printkollegen steht auf einem anderen Blatt.) Ich bin jedenfalls beispielsweise tolerant genug, sogar dem eigentlich großartigen Thomas Kapielski seine etwas altmodischen Ansichten, geäußert in seinem Buch Mischwald, nachzusehen.

    Das Internet zum Beispiel: Was hier bisweilen für eine dumpfe Wut und Mordgier neben schierem Querulantentum und ödester oder gruseligster Geilheit sich schadenfroh verdeckt austobt, ist subanimalste (vulgo humane) Niedertracht vermittelst Hochtechnik.

    Clay Shirky auf elektrischer-reporter.de/. Der Mann hört sich immer so an, als wüßte er, wo es langgeht. Seine Thesen jedenfalls sind nicht verkehrt. Noch eine Weltidee: woofer.

    Bambification

    Nachdem ich den Titel dieses Posts in die Suchmaschine eingegeben habe, kommt neben 354 Treffern und dem Vorschlag “Meinten Sie: Babyfication” am Ende jeder Ergebnisseite auch folgender Hinweis:

    (Frage mich, wieso der Screenshot verschwunden ist. Hatte ihn bei wp.com hochgeladen und danach bestimmt nicht mehr angefasst.)

    Klickt man dann auf den angegebenen Link, dann erscheint im Look einer eMail nach dem üblichen Brimborium (Sent By, Re: etc.) folgender Text:

    A URL that otherwise would have appeared in response to your search, was not displayed because that URL was reported as illegal by a German regulatory body. Ihre Suche h?tte in den Suchergebnissen einen Treffer generiert, den wir Ihnen nicht anzeigen, da uns von einer zust?ndigen Stelle in Deutschland mitgeteilt wurde, dass die entsprechende URL unrechtm??ig ist.

    Ist mir dieser Form auch neu gewesen. Danach folgt allerdings wiederum ein Link, mit dem sich nebeneinander die Suchen von google.de/ und google.com/ direkt miteinander vergleichen lassen. Die ersten Treffer sind noch gleich, dann weichen die länderspezifischen Ergebnisse voneinander ab und es läßt sich nicht erkennen, welche die von Deutschland aus unerreichbare Website nun ist. Man kann dort jeden anderen Suchbegriff eingeben und Ergebnisse derart vergleichen, aber welche deutsche Regulierungsbehörde (“German regulatory body”) dahintersteckt, das habe ich nicht herausbekommen können. Ich habe sowas auch noch nicht gesehen, Hinweise bitte in den Kommentaren.

    Verlass die Stadt // Ob als Tattoo, Definition (Douglas Coupland), als Theaterstück oder in Form der neuesten Werbepeinlichkeit von Stella McCartney - alle lieben Bambi. Und obwohl ich Disney-Filmen im Allgemeinen überhaupt nichts abgewinnen kann, bin ich mit von der Party.

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    Mit dem Rest der Evolution ist das ja so eine Sache. Zeiten ändern sich. Niedlichkeit nich_

    personal

    Er steht neben mir, keinen Meter von mir entfernt direkt neben mir. Ich könnte ihn mit ausgestrecktem Arm berühren, am Revers begreifen und ihn durchschütteln. Und tatsächlich geben wir uns zur Begrüßung die Hand. Doch dann zeigt er mit seinem Finger auf den Parkplatz, an dessen Rand wir beide stehen, und behauptet steif und mit fester Stimme: “Ich stehe da drüben.”

    Nach einem Moment der Verwirrung schlage ich (mich selbst) überraschend geistesgegenwärtig vor, doch mit dem gemeinten Kraftfahrzeug eine Gastwirtschaft aufzusuchen, um dort eine Mahlzeit einzunehmen. Daß ich eigentlich gar keinen Hunger habe, verschweige ich ihm. Dabei bin ich an dem wirklichen Eintreten folgender Vorstellung gar nicht interesiert: Die Kellnerin tritt an unseren Tisch, in jeder Hand einen Teller mit den von uns bestellten Gerichten. Auf ihr gefragtes “Schnitzel mit Pommes?” antwortet mein Gegenüber in Erwartung seines Essens “Das bin ich.”

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    Die, wie ich finde, größtenteils verdienten Preisträger des Grimme Online Awards 2009 kann man hier nachlesen. Ich möchte nur ein paar kurze Anmerkungen zur Verleihung selbst anbringen. Ich war persönlich anwesend, ein paar schlechte Handyphotos schoss ich auch.

    Ich war total underdressed, alle schick in Anzug und Kleidchen oder mindestens Business-Look, einen kleinroten Teppich gab es auch. Dazwischendrauf ich, in T-shirt, Jeans und Sneakern, aber mit einer schnieken Sonnenbrille und genug Gitanes Filtre steht man da drüberich. Welche wirklichen Prominenten und Internetzbekanntheiten sich dort herumtrieben, wird bestimmt ebenfalls auf irgendeinem wichtigeren Blog als dem diesen in Erfahrung zu bringen sein. Von mir nur soviel: Die beiden Liveauftritte von Sixtus vs. Lobo fand ich nicht nur kurz, sondern auch -weilig.

    Über Speis' und Trank konnte man nicht klagen (Kölsch, Büffet), auch weil alles genug und gratis war. Die Laudatoren kamen nicht peinlich rüber, politische Statements (Stichwort #Zensursula) wie von Johnny Häusler oder Hajo Schumacher hatte ich mir allerdings häufiger gewünscht. Die ganze Veranstaltung war auch überhaupt keine Feierei, doch woran das lag, kann ich auch einen Tag später nicht sagen. War es die Blaskapelle? Oder die leichten Zweifel, ob das Grimme Institut ihre Online Awards genauso ernst nimmt wie die Fernsehpreise? Auf der anderen Seite kam die Trophäenübergabe in den meisten Fällen fast schon geschäftsmäßig rüber, keiner der Gewinner ist vor Freude aus der Rolle/Haut gefahren. Und das Publikum? Beim gemeinsamen Siegerschlußbild auf der Bühne war der Saal schon ziemlich leer und alle wwWelt stürzte sich auf das nebenan aufgebaute Büffet.

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    Business as usual. Vielleicht muß man das nächste Mal genauer hinsehen.

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    Ich hatte in einem meiner letzten Posts bereits auf diesen unsäglichen Antiintellektuelleninternetartikel in der Zeit - und was ich von ihm halte - hingewiesen. Jetzt ist wenigstens auf zeit.de/ eine intelligente Replik dazu erschienen. Ich bezweifle allerdings, daß diese auch den Weg in die nächste Printausgabe finden wird, lasse mich morgen aber gerne eines Besseren belehren.

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    Alle haben es mitbekommen, der Vollständigkeit sei es in diesem Zusammenhang aber hier noch einmal erwähnt: wie taz.de/ berichtet, hat die New York Times eine spezielle “Social Media”-Redakteurin ernannt.

    Noch ein Hinweis auf Netztext: Auf solokarpfen.de/ erscheinen bestimmte Artikel. Lesen.

    Angelegenheiten besiegelt

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    Liebe Drogenhilfe Köln, so nicht. Ich finde es ziemlich albern, wie Sie Realität und Virtualität gegeneinander aus(zu)spielen (versuchen). Das ist so Web 1.0 wie es nur geht. Dafür mache ich mir noch nicht einmal die Mühe, Studien und Artikel rauszusuchen, deren Tenor es ist, im Grunde die Überwindung dieser Spaltung zu postulieren. Also meine virtuellen Friends, Kontakte or whatever sind dieselben, mit denen ich nach der Arbeit auch mal ein reales Bier trinken gehe. Und damit bin ich nicht allein.

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    Noch ein paar Anmerkungen: Für die ebenfalls schon websüchtigen Eltern haben Sie ja praktischerweise die Internetadresse gleich auf das Plakat gedruckt, aber für sowas Altmodisches wie eine Telephonnummer oder Postanschrift ist da natürlich kein Platz mehr gewesen. Vielleicht hätten Sie direkt in Onlinebanner oder besser noch Pop-ups investieren sollen, statt in Plakatwerbefläche. Obwohl dann die total witzige Idee mit dem Browserfenster als Rahmenlayout nicht mehr ganz so total witzig wäre. Warum haben Sie überhaupt Firefox genommen und nicht z.B. den Internet Explorer? Mit Microsoft, die in Köln eine Geschäftsstelle haben, wollten Sie sich dann doch nicht anlegen, was? Letzte Frage, dann soll es auch gut sein: Auf Ihrer Website nennen Sie zwei Ansprechpartner. Warum ist einer davon einzig für den Stadtteil Mülheim zuständig und die andere für nicht nur das ganze restliche Köln, sondern auch noch den gesamten Rhein-Erft-Kreis dazu?

    Auf bild.de findet sich übrigens passenderweise ein auch in der heutigen Ausgabe der BamS stehender Artikel zum Thema Süchte. Im dortigen Interview mit Volker Pontzen, “Psychologischer Psychotherapeut” (?), findet sich ein schöner Verschreiber.

    Warum werden immer mehr Medien abhängig?

    Da ham wa den Kabelsalat!

    Mir ist schon klar, daß zwanzig Stunden am Tag World of Warcraft spielende Teenager alles andere als wünschenswert sind. Aber solche Aktionen dienen wunderbar dazu, die Angst des Ottonormalbürgers vor dem Internet zu schüren. Ich will hier gar nicht erst ernsthaft über etwa Engagement im Netz schreiben wie Malte Welding es auf netzeitung.de/ tut. Nur soviel: Ich halte es nicht für eine weitere Substanz wie Alkohol, Marihuana oder auch Glücksspiel, die in Maßen genossen durchaus etwas für sich haben. Ich sage einfach nur, man würde dann vielleicht sowas verpassen. Aber was erzähle ich das Ihnen, nach Ihren Begriffen bin ich ja schon längst süchtig. Voll drauf.

    statt eines ...

    … normalen (?) Posts heute nur ein Hinweis: spreeblick.com/ streikt und jeder Onliner dieses Landes sollte sich an der Aktion beteiligen.

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    Zum Hintergrund muß man wohl nicht mehr viel sagen. Aber erwähnt sei noch, daß Nils von Blanc, dessen Graphik hier gratis zum Download bereitliegt, seinen Namen ganz unbescheiden und viel zu klein in die Ecke links unten gequetscht hat.

    Wie auch immer: So geht’s nicht!

    Ich herze Blogs

    Auch wenn ich gestern soviel zu tun hatte, daß ich diesen Post nicht vorbereiten, geschweige denn -schreiben konnte und heute natürlich durch das Lesen anderer Blogliebschaften auf viele neue Schätzchen aufmerksam gemacht werde. Wie im letzten Eintrag bereits angekündigt, hier also die Anteilnahme an der vom stylespion.de/ ins digitale Leben gerufenen Aktion

    ein-herz-fuer-blogs

    Hier also eine kleine, aber feine Auswahl der von mir regelmäßig angesteuerten Blogs. (Jaja, das geht immer noch nicht automatisch, bin bisher mit keinem RSS-Reader warm geworden.) Gerne würde ich ja eine endlos lange Lobeshymne auf jede/n einzelne/n dieser Insinternetreinschreiber/innen verfassen; allein, mein Büroschreibtisch ist heute nur unwesentlich leerer als gestern, weshalb ich mich mit einer schnöden Auflistung begnügen muß. royalkomm.de/stijlroyal/blogroyal/ blogpuppe.wordpress.com/ phreak20.com/ sounds-like-me.com/ kixka.wordpress.com/ tautoko.info/ happyschnitzel.wordpress.com/ kopfbunt.de/ Die ganz großen, etablierten Deutschblogs liegen natürlich auch oft auf meiner Netzrout(in)e, aber ich als Omegablogger muß bestimmt nicht den Spreeblick verlinken. Stattdessen gestehe ich, daß mich meine alte Schwäche für Frauenzeitschriften auch im www noch verfolgt, wenn auch in abgewandelter Form. Und so schaue ich ab und an ebenfalls hier vorbei. pimpettes.de/ sneakergirls.wordpress.com/ maedchenmannschaft.net/ flannelapparel.blogspot.com/

    objektiv

    Neben dem Microblogging bin ich ja ein großer Freund von Tumblr, habe auch selbst einen. Und diesen folge ich besonders gerne: willzone ist meistens zum totlachen, sabino hat fast immer gute Photos, boesch ist trotz “Medien und so” oft sehr interessant. Andere Tolltumblr sind riot36, jenna sowie der auch ganz groß als sillium twitternde sickr. Manche von denen lassen sogar Kommentare zu, das sind dann doch fast “vollwertige” Weblogs.

    Letztes Wort für heute: Die @miss_geschiggd könnte auch mal wieder was in ihren Blog reinschreiben.

    Ein Ding der Öffentlichkeit

    Von Anfang an // Gestern mittag in Berlin angekommen. Und gleich den ersten Trendscheiß mitgemacht: Noch bevor ich im Hotel mein Zimmer bezogen habe, bin ich gleich mal zum Friseur gestiefelt. Okay, eher gesneakert, was aber nichts an der Tatsache ändert, daß man in der Bundeshauptstadt unter “Ohren und Nacken frei” scheinbar ein etwas radikaleres Frisurkonzept als in Köln versteht. Einen Besuch bei alten Freunden inklusive Gassigang im Görlitzer Park später im Salon Schmück aufgeschlagen. Wer sitzt draußen und plant und die Twitterlesung? @mspro und @bosch. Also rein gesetzt und einen Teller Pasta und zwei Flaschen Astra später schon wieder auf den Weg ins St. Oberholz gemacht. pl0gbar, ich komme!


    Weiter geht’s // Der dienstägliche Abend am Rosenthaler Platz ist jedenfalls weitaus witziger gewesen als der folgende in der Kalkscheune. Fettes Brot sind als DJs zumindest eher so mittelscheiße. Aber weil der Schnaps im Vergleich zum Bier relativ billig gewesen ist, konnte man die Nichtraucherparty mit dem Charme einer Großraumdisko doch noch aushalten.


    Last night a // Am gestrigen Abend dann ein wenig ausgepumpt gewesen, also nach der Twitterlesung nur noch drei Biere unten an der Bar getrunken und vorgenommen, mal früh schlafen zu gehen. Habe aber dann noch durch die de:bug geschmökert und den neuen (letzten?) David Foster Wallace gelesen, so daß ich doch erst um 02:30h das Licht ausgemacht habe. Jetzt also auf zum letzten Tagungstag, bevor es heute Abend wieder zurück nach Köln geht.

    Anmerkung // Diese Einlassungen sind nur die abendlichen bis nächtlichen Ergänzungen zu meinen Tagungstagesbeschreibungen hier, hier und hier.

    Szenario 2020 – das mobile Internet

    Es gibt Leute, die haben Spaß am Auto fahren. Andere fahren gerne mit dem Zug. Letzteres tun die wenigsten aus Beisterung an der Sache selbst. Wessen Keller keine raumfüllenden Modelleisenbahninstallationen beherbergt, den mögen die verschiedensten Gründe zu dieser Entscheidung bewogen haben: ob aus finanzieller oder ökologischer Hinsicht oder einfach, weil sie es in Ballungsgebieten leid geworden sind, jeden Abend ewig nach einem freien Parkplatz zu suchen.

    Pendeln, ausschlaggebend

    Früher habe ich morgens in der Bahn die Zeitung gelesen, abends auf dem Heimweg meistens ein Buch. Und die Lieblingsmusik ist nicht aus dem Autoradio, sondern dem Kopfhörer meines mp3-Players gekommen. Das hat sich mittlerweile geändert, aber die Tatsache, daß man sich während dem Bewegen von A nach B sinnvoll beschäftigen kann, die bleibt bestehen. Für andere mag das ein reiner Nebeneffekt sein, für mich persönlich stellt es eines der Hauptargumente zur Nutzung des Öffentlichen PersonenNahVerkehrs dar. Wenn man heutzutage nicht gerade in der ersten Klasse eines ICEs sitzt, dann hat der auf den Knien aufgeklappte Laptop noch die Anrüchigkeit des Wichtigtuerischen. Der Boom iPhones, G1 und handlicheren Eee-PCs ist dabei, diesem Vorurteil ein Ende zu bereiten. Die Zeiten sind gezählt, in denen man den Businesskasper an seinem klobigen Blackberry erkannt hat. Aber das weitgehend ortsungebundene Lebens- und Arbeitsmodell der Digitalen Bohème wird zumindest mittelfristig (noch) kein massentaugliches sein. Statt der Zeitung werde ich in Zukunft meine Nachrichten online lesen. Und warum sollte ich noch zusätzlich klobige Wälzer mit mir herumschleppen, wenn ich elektronisch auf ganze Bibliotheken zugreifen kann? Kindle ist erst der Anfang. Werden im Jahr 2009 noch Handys ohne integrierte Musikabspielmöglichkeit hergestellt? Welche Möglichkeiten wir in elf Jahren haben werden, daß vermag niemand sicher vorauszusagen. Aber eins ist sicher, sie werden alle in einem handlichen, mobilen Endgerät vereint sein.

    “Wer Visionen hat, der soll den Bus nehmen."

    Das hat Helmut Schmidt mal gesagt, oder so ähnlich. Lesen ist nicht jedermanns Sache, aber wer sollte sich noch mit so etwas Langweiligem wie der aktivem Teilnahme am Verkehr beschäftigen, wenn das Tor zur World (Wide Web) im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand liegt. Computerspiele, Web Irgendwas.0 oder was im Jahre 2020 auch immer der heiße Scheiß sein mag. Das gilt neben dem Pendeln natürlich besonders für Langstreckenreisen. Wer will sich einen von der Fluggesellschaft bestimmten Film ansehen? Es liegt an den Verkehrsbetrieben zu Lande, zu Wasser und in der Luft, diese Chance zu ergreifen, um den Kunden die Benutzung ihrer Transport so unkompliziert und angenehm wie wöglich zu machen. Von der Online-Buchung über die Fahrplanabfrage bis zur Zahlungsmöglichkeit. Es kann nicht sein, daß ich immer noch auf passendes Kleingeld angewiesen bin, um drei Stationen mit der U-Bahn zu fahren. Ich kenne niemanden, der die Geldkartenfunktion nutzt und soweit ich weiß, haben die (für mich relevanten) Kölner VerkehrsBetriebe das Projekt “Handyticket” wieder eingestellt. So wird das natürlich nichts. Und mit Herrn Mehdorn erst recht nicht. Barrierefreiheit und uneingeschränkter Internetzugang sind der Schlüssel. Der ÖPNV muß in die Gänge kommen.

    Wir browsen los!

    Zwar tauchen Autos in Microsofts beeindruckender Vision des Jahres 2019 noch am Rande auf (Video), aber keiner fährt sie mehr. Zuhause W-LAN zu haben, ist eine tolle Sache, aber das wirklich mobile Internet jedenfalls wird mehr sein als ein Latte Macchiato schlürfender Zeitvertreib im Café. Oder wenn man mit seinem Auto mal wieder im Stau steht. Das mobile Internet muß auch endlich mobil werden.

    wie aus dem Ei geprellt

    Schluß mit der albernen Umleitung Spielchen, ich verlinke dieses Blog hier jetzt direkt auf meinem Twitterprofil. Denn der Witz wird auch nicht besser, desto mainstreamiger Twitter wird.

    Und es ist auch nicht viel besser, statt reißerisch über etwas zu berichten, sich genauso reißerisch über reißerische Berichterstattung aufzuregen. Das gilt natürlich besonders bei Ereignissen wie einem Amoklauf, die zwar eine große persönliche Tragödie darstellen können, deren echter Nachrichtenmehrwert für Unbeteiligte aber ungleich geringer ist. Es sei denn, man ist Journalist (der w&v).

    Pelle, der iOberer

    off-the-record.de/ weist darauf hin, daß man sich Scobel online bei 3sat ansehen könne. Ich bin kein Fan des Formatnamensgebers, aber die letzte Sendung zum New Journalism ist in der Tat eine gute gewesen. Noch ein Tipp: Meister Woody Allen himself schreibt auf newyorker.com/ über Bernie Madoff und Ponzi Schemes. Lesenswert!

    [caption id=“attachment_1288” align=“aligncenter” width=“225” caption=“Elchtreffen D'dorf war auch noch”]Elchtreffen D'dorf war auch noch[/caption]

    Mal wieder neu in der Reihe ‘Sachen, die zusammen mehr Spaß machen, auch wenn Sie dafür nicht erfunden worden sind’: lesen. Seit schon etwas Längerem gibt es den Riesenmaschineableger lesemaschine.de, neu ist das Co-Reading-Event.

    Punktlandung

    Bunz übers Netz

    Ich wollte ja eigentlich nichts über die CeBit schreiben, aber dieser Vortrag von Mercedes Bunz auf dem Trendforum ist wirklich gut. Und behandelt u. a. den in einem vorigen Eintrag erwähnten Spiegelartikel “Falsche Freunde” sowie andere, auch wirtschaftliche Überlegungen zum Web 2.0.

    Link: Mercedes Bunz - Masse war gestern

    Ein Gral Buntes

    Ein Artikel über die neue Website von Skittles, die ja schon in der Vergangenheit durch (nennen wir es) extravagante Werbespots aufgefallen sind.

    Die huffingtonpost.com/ erklärt die Benutzung von Twitter nicht ganz wissenschaftlich.

    Auf zeit.de/ zu lesen: Des Schäubles kleines Wörterbuch.

    Und bild.de/ hat den neuen Veltins-Spot mit Rudi Assauer und Bruce Willis. Finde ich nicht so gelungen.

    [caption id=“attachment_1101” align=“aligncenter” width=“450” caption=“apropos Schalke”]apropos Schalke[/caption]

    Seitenschubser

    Es ist soweit. Ich habe ja schon darüber geschrieben, jetzt ist aus dem vieldiskutierten Hörbuchgeständnis von @puppiges über eine namenssuchende Gruppierung eine eigene Website namens seitenschubser.de/ geworden.

    [caption id=“attachment_1020” align=“aligncenter” width=“450” caption=“oben rechts: Thomas Pynchon, Gegen den Tag”]oben rechts: Thomas Pynchon, Gegen den Tag[/caption]

    Bei den Seitenschubsern wird man von nun an “Beiträge von Tim und der Blogpuppe rund um Bücher, eBooks, Büchergadgets und mehr” lesen können. Und wie man in den Kommentaren des Auftaktartikels nachlesen kann, überlege auch ich, mich inhaltlich an der Seite zu beteiligen. Voraussichtlicher Arbeitstitel der Kolumne: Hals & Hörbuch - HaHö!

    [caption id=“attachment_1032” align=“aligncenter” width=“450” caption=“unten links: Philip Roth, Empörung”]unten links: Philip Roth, Empörung[/caption]

    Ein ganz praktisches Lob geht dafür an Herrn Trotzdem. Respekt! Und Glückwunsch zum 30. nachträglich.

    Andere Blogstelle: Spendenaufruf

    Vom Rechtsstreit zwischen Jens Weinreich und Theo Zwanziger bzw. dem DFB hat wahrscheinlich schon jeder gehört. Bisher hat der Sport- und Onlinejournalist des Jahres gebeten, “von Spenden und anderen Mitleidsbekundungen abzusehen”, doch nun wird ihm speziell das finanzielle Risiko zu heikel. Äußerst verständlich, wie man hier nachlesen kann. Respekt für seine bisherige Standfestigkeit und seinen Mut, es mit einer solchen Institution aufzunehmen. Das verdient Unterstützung.

    eine Umfrage zum #Theme

    Das ist meine erste in dieses Blog integrierte Umfrage. Ich weiß, Schönheit ist anders. Das habe ich bisher beim Gesamtauftritt des Blogs genauso gesehen. Praktikabilität geht bisher stets vor Schönheit. Leider habe ich keine Links für Nicht-Wordpresser gefunden und bin zu faul, andere Blogs mit den folgenden drei Themes rauszusuchen.

    [Umfrage nicht abgeschlossen, sondern auch irrelevant.]

    Ich bin kein Designer und erst recht kein Programmierer. Das Theme muß also relativ clean bleiben, weil ich die Widgets in der Sidebar vom Look her nicht ändern kann. Es sieht zwar sehr häßlich aus, aber ich liebe den FriendFeed am Blogrand, der muß unbedingt ins neue Layout reinpassen. Anderes wie den Button “follow me on twitter” kann man ja anpassen, da gibt es im Netz ja vielfältige Angebote. Aber man weiß ja nie, was nach aktuell re:publica ‘09 und dem barcamp ruhr 2 kommt. Also offen bleiben.

    Vor allem will ich Seitenreiter. Nur in der Sidebar Der Hinweis auf Darüber, Darunter ist mir zu wenig. Und was ich mit der Blogroll anstelle, weiß ich auch noch nicht, aber so kann das nicht bleiben. Und an einer Seite mit Arbeitsproben (Mappe) feile ich auch noch herum.

    Das Leben ist eine Blogstelle

    Einen richtigen Favoriten habe ich nicht, obwohl K2-Lite die geringste Umstellung zum jetzigen Theme wäre. Blix muß erst noch genau auf die Farbänderungsmöglichkeiten gecheckt werden, ansonsten ist hier die Spaltenbreite und das Verhältnis von beiden zueinander perfekt, alles sehr übersichtlich, der fehlende Untertitel wäre verschmerzbar. Vigilance macht auch einen guten Eindruck auf mich, braucht allerdings ein starkes Bild im Header. Hätte dann natürlich auch einen hohen Wiedererkennungswert.

    Teil 2

    Keinen eigenen Eintrag mehr wert: das nächste Flowchart, Thema Porno.

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