privat

    Lesen wie in einem arschoffenen Buch

    Neulich war ich für ein Wochenende in Frankfurt und hatte noch ein paar Stunden Zeit, bis der Zug zurück wieder in Richtung Köln abfuhr und da ging ich in die Schirn. Obwohl der Kollege nachsah und die Ausstellung auf sueddeutsche.de/ nicht besonders gut wegkam. Daß sie so schlecht wegkam, hatte ich selbst erst zuhause gelesen, hatte auf die Lektüre des Kollegen vertraut, aber weil wir zwei Tage in diesem fensterlosen Seminarraum gehockt und was über das Internet erzählt hatten, dachten wir, das wäre ein passender Abschluß. Und der Verriß war zu weiten Teilen berechtigt. Okay, immerhin mal Tracy Emins Bett live gesehen, doch die einzige Entdeckung, die ich aus der Schirn mitnahm war der Name des mir bis dahin unbekannten Photographen Richard Billingham.

    Privat

    So berechtigt der Vorwurf des Voyeurismus auch ist, man fragt sich ja doch, was soll denn (nicht nur in Zeiten der Museumsevents) sonst gezeigt werden? So schlüssig ich die Kritik an der Kuratierung auch finde, an einem Punkt verfängt die Argumentation nicht: Bloß weil Nan Goldin und Konsorten diese ‘Sex & Drugs’-Ästhetik schon in den Achtzigern gebracht haben, macht das die Künstler in deren Nachfolge nicht überflüssig. Mag sein, originell ist anders. Aber die Grenzgänge eines Dash Snow haben gleichwohl ihre Berechtigung. Man muß sich ja nur (nicht nur im Netz) den gesellschaftlischen Rollback zurück zu einem gewissen Konservatismus anschauen, um zu begreifen, daß es falsch ist, sich auf einmal Erreichtem auszuhen.

    Die Begriffsbestimmung von “privat” ist hier natürlich entscheidend. Es wundert jedenfalls nicht, daß der in diesem Kontext eigentlich so naheliegende Begriff “authentisch” weder im an die Ausstellungswand gepinnten Einleitungstext, noch in der SZ-Kritik vorkommt. Weil man dann auch ganz schnell wieder bei den Themen Inszenierung und Codierung wäre. Denn vielleicht wäre dann alles doch gar nicht (mehr) so langweilig.

Über die selektive Wahrnehmung von Teenagern

Bloß, weil das Kind morgens eine halbe Stunde im Badezimmer verbringt, sollte man als Elternteil nicht automatisch davon ausgehen, daß ein großes, neonfarbenes Post-it auf dem Spiegel über dem Waschbecken, auf dem mit schwarzem Edding dick “BROTSDOSE IM KÜHLSCHRANK!” geschrieben steht, auch gelesen wird.

Double Bullseye

Wahrscheinlich habe ich nur deshalb mit dem Dartspielen angefangen, weil das irgendwie meinen nicht mehr zu leugnenden Bierbauch rechtfertigt. Erfolgreiche Darter haben nämlich alle eine Plauze. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie mit einer solchen Körperstatur selbst noch bei einer leichten Gewichtsverlagerung nach vorn in sich selbst ruhen können. Und Ruhe ist beim Pfeilewerfen so ziemlich das Wichtigste.

Richtiger Riecher

Fritz benutzt weder mein Parfum, noch mein Duschgel. Er findet, beides rieche “zu männlich” – das waren seine Worte. Und er äußerte sie nicht als Feststellung, nicht als subjektives Geschmacksurteil, sondern sie waren als Diss gemeint. Finde ich ja okay, daß der Teenie-Sohn sich da auch olfaktorisch von seiner Elternteilgeneration abgrenzen möchte. Aber kann man einem alten weißen Mann zum Vorwurf machen, wie ein alter weißer Mann zu duften?

Mich hat es so seitlich am Daumen gejuckt.

Wie oft sprang ich in den...

Warum ich in Berlin so gerne Nähe East Side Gallery absteige? #Spree #5pr33

Parklife!