werbung
- In NRW heißt Lokalpatriotismus, sich gerne auf Kosten anderer zu amüsieren - auch, um selbst besser zur Geltung zu kommen. Gerne mit einem Schuß Antiamerikanismus.
- In NRW bleibt man am liebsten unter sich. Wäre ja noch schöner, wenn Leute aus aller Welt unsere Städte problemlos virtuell bereisen könnten, ohne wie ordentliche Touristen dafür Hotelzimmer, Speis' und Trank bezahlen zu müssen. Geschweige denn Rundfunkgebühren.
- In NRW soll sich der Bürger lieber kein eigenes Bild machen, wenn er es doch doppelt medial vermittelt bekommen kann. Qualitätsjournalismus hat seinen Preis und das allein genügt als Grund, seine Daseinsberechtigung (zumindest in öffentlich-rechtlicher Form) nicht infrage stellen zu dürfen.
for real
Ich hatte eigentlich im Kopf, daß der schmale Katalog, der vor zweidrei Wochen der ZEIT beilag, Humanitas Versand hieß. Oder so ähnlich. Nun ist das nicht gerade gut zu googlen, blöd für den Versandservice. Denn bei wagner-sicherheit.de/ bekommt man folgendes Gerät für fast zwanzig zehn Euro billiger.
Nunja, ZEIT-Leser ticken wohl anders - zumindest diejenigen der Printausgabe. Wer weiß, vielleicht hätten sich meine gerade urlaubenden Nachbarn dieses Gerät ja nach ihrer Rückkehr aus der Toscana gekauft, wenn ich ihnen nicht die tagelang im Treppenflur liegende ZEIT und damit auch diesen Katalog vorenthielte. Ich hätte da allerdings noch einen alternativen Marketingansatz im Sinn, der die Zielgruppe von einem anderen Produktstandpunkt aus anspricht, falls man aus Überzeugung gar keinen Fernseher besitzt.
Billiger als jeder Nachbarschaftsstreit! Fernsehsimulator »Fake TV« Als Zeit-Abonnent und damit möchtegernelitärer Einbildungsbürger kennen Sie das: Sie sind in weiser Voraussicht in einen kommenden Szenekiez gezogen und nun läßt die Gentrifizierung gerade in Ihrer Straße auf sich warten? Jetzt heißt es, sich zumindest zeitweilig den Anschein von Unterschichtensympathisanz zu verleihen, um den Nachbarn das Gefühl zu geben, Sie seien einer der Ihren. Hier leistet das dank neuester LED-Technologie äußerst sparsame Gerät mit den Maßen 8 x 7 x 5,5 cm gute Dienste. Stellen Sie das Gerät mit integriertem Lichtsensor und steuerbarer Laufzeit einfach auf den Fischgrätparkettboden Ihres Altbauwohnzimmers, während Sie in der Küche mit Ihrer Frau bei einem Glas guten Rotweins über Selbstverwirklichung und Zukunftspläne diskutieren. Oder schweigend in Ihre Smartphones starren. Der scheinbar laufende Fernseher sendet eine klare Botschaft an proletarische Nachbarn: »Hier ist jemand von Euch«.
Now playing: Flimmern.
gesamtkunsTwerking
Es gibt eine Rubrik in der New York Times namens Texas Monthly, aber das nur am Rande. Darin neulich der Bericht darüber, daß dem relativ bekannten Werk Prada Marfa die Aberkennung als Kunst drohe, weil eine Behörde es als Marketingmaßnahme einzustufen gedenkt. Und Werbung im öffentlichen Raum unterliegt selbst im Land of the Free bestimmten Reglementierungen - die Adobe-Bude mit dem Logo des Luxuslabels dürfte damit in dieser Form nicht weiter existieren.
Wobei die beiden Installateure Michael Elmgreen und Ingar Dragset in der Verteidigung ihrer Schaffens eine erstaunliche Naivität an den Tag legen. Miuccia Prada höchstselbst hat ihnen nicht nur die Verwendung des Markenlogos abgesegnet, sie hat auch eigens die in den zwei Schaufenstern ausgestellten Schuhe ausgesucht und kostenlos zur Verfügung gestellt. Sich auf den formalen Standpunkt zurückzuziehen, sie wären doch von jemand anderem als Prada für ihre Arbeit bezahlt worden und überhaupt sei das Werk “meant as a critique of the luxury goods industry,” greift viel zu kurz. Als ob Kunst und Kommerz sich auschließen würden.
Prada ist da dialektisch einen ganzen Schritt weiter und hat beispielsweise als eines der ersten Modelabels verstanden, daß Fake-Produkte ihnen nicht schaden, sondern im Gegenteil kostenlose Werbung sind. Und spätestens, wenn ein Celebrity publicitywirksam in Marfa vorbeischaut, dann ist die Intention der zwei Schweden komplett ad absurdum geführt.
It's the context, stupid!
Der Highway Beautification Act existiere seit 1965, da hätte man schon früher drauf kommen können? “If it really is against the regulations, they should have found out in 2005 when it was erected,” lässt sich Elmgreen zitieren. Das Problem liegt wohl doch woanders, nämlich einige Kilometer die Straße weiter. Seit der Playboy ein ungleich protzigeres Sponsorhip in den Wüstensand geklotzt hat, sieht man auch das Original wenn nicht mit anderen Augen, so doch zumindest aus einem anderen Blickwinkel.
Apropos außergewöhnliche Werbung: Wie man als Fast Food Company auf Pornsites wirbt, daß hat eat24 in einem amüsanten Blogpost festgehalten. Wer keine Lust auf die englische Sprache hat, der kann sich eine der lahmen deutschen Nacherzählungen reinziehen.
Die Sache mit den Celebrity-Testimonials
Beyoncé trägt Blusen für 9,95 €. Das mit der Musik scheint nicht mehr so gut zu laufen.
— Peter Breuer (@peterbreuer) May 8, 2013
Ich wollte eigentlich schon damals direkt darauf antworten. Daß Werbung so einfach nicht funktioniert. Daß das Prinzip von Ursache und Wirkung - “Kaufen, Kaufen! Billig, billig!” - hier einfach zu kurz greift. Daß es bei prominenten Werbegesichtern nicht nur um kurzfristige Abverkaufssteigerung, sondern mindestens ebenso um Imagetransfer zur Marke geht. Daß gerade in diesem Preissegment eher umgedreht ein Schuh draus wird: Beyoncé sieht nicht wegen den Klamotten einer schwedischen Textilkaufhauskette atemberaubend gut aus, sondern trotz. Und daß es ein professioneller Werbetexter wie Peter Breuer besser wissen müßte.
Weiß er eigentlich auch. Aber wer von uns hat für einen flachen Witz noch nicht die ein oder andere Verkürzung in Kauf genommen? Und dann lese ich diesen Artikel auf stylebook.de/ und komme doch etwas ins Grübeln. Wird sowas gezielt vom Management lanciert, um Stars nahbarer erscheinen zu lassen? Für die Mode-Discounter ist das natürlich willkommene PR. Da wäscht eben eine Hand die andere, weil Stars dieses Kalibers mittlerweile nicht mehr als Einzelpersonen gesehen werden können, sondern als Ein-Personen-Entertainment-Imperium - sozusagen die Glamourvarinate der Ich AG. Weshalb man solche Kampagnen in modernem Marketingsprech folgerichtig nicht mehr als Aushängeschildchen bezeichnet, sondern immer gleich von Kooperationen und Partnerschaften die Rede ist.
streuverlust
Das Bild hier habe ich vor ein paar Tagen bereits getwittert und daß ich es jetzt noch einmal in einem eigenen Blogpost thematisiere, ist wohl weniger der Tatsache geschuldet, daß dieses Plakat so einen großen Eindruck auf alle Rezipienten macht, sondern liegt eher an meinem Beruf. Ich bin Werbetexter. Außerdem hängen die Dinger derzeit überall in der Stadt, man kommt nicht an ihnen vorbei. Mediadruck, Masse statt Klasse.
Sie haben keine Ahnung von Ihrer Zielgruppe? Dann sind Sie bei uns richtig. twitter.com/drikkes/status…
— Hendrik Spree (@drikkes) January 28, 2013
Ich bin nicht “jeder”. Nicht alle nutzen zum Beispiel wie ich den Öffentlichen Personennahverkehr. Wie sollen sie da 18/1 oder CLPs in U-Bahnhaltestellen zu Gesicht bekommen? Und so gibt die zur Kampagne gehörige Website auch an, daß man Out Of Home sehr wohl in der Lage ist, Werbung im Hinblick auf spezifische Target Audiences zu platzieren. Und das sollte man auch, Konzentration beispielsweise auf Buswartehäuschen, die Einkaufsstraßen der Innenstädte oder entlang der Autobahnen. Sonst kann so etwas - Stichwort TKP - schnell ins Geld gehen und jedes Budget sprengen. Nur sagt die Kampagne des Fachverbands Aussenwerbung e.V. davon nichts.
Die attraktive Frau ist nicht das einzige Motiv der Kampagne. Ich habe auch noch kleinformatigere Plakate mit einem ebenfalls ansehnlichen Mann gesehen. Das Motiv mit der Nichtweißen ist mir nur im Netz aufgefallen. Man will es allen recht machen, bezeichnet sich selbst auch zurecht als Massenmedium - und ist stolz darauf. Bei effizienzorientierten Marketingmenschen dürfte angesichts dieser Werbung allerdings in erster Linie eine Botschaft hängenbleiben: Wenn ich kommunikationstechnisch mit Kanonen auf Spatzen schießen möchte, dann ist Out Of Home Media das Mittel der Wahl. Und Streuverluste müssen eben entsprechend bezahlt werden.
Wohlgemerkt: die Message der Kampagne. Auf der dazugehörigen Micropage trifft-jeden.de liest sich das schon wieder entgegen der vereinfachten, verfälschenden Werbebotschaft ganz anders. Da ist von Zielgruppenprofilen sowie Plan- und Berechenbarkeit die Rede. Und auch eine Einschränkung findet sich dort: Unter dem Punkt Zeitgeist lautet das alles entscheidende Stichwort Mobilität. Anstelle des Internets - vielleicht sogar noch des Radios, aber TV schon nicht mehr - würde ich den Ball dankbar aufnehmen. Das ist doch eine Steilvorlage, die geradezu nach einer Antwortmaßnahme schreit. Ganz nach dem Motto “treffen, wen Sie wollen” würde ich Werbung für Alte, Kranke und Blinde machen. Das sind nämlich auch Konsumenschen.
Aber dann müßte man sich ja sein Nischendasein eingestehen. Und wahrscheinlich bin ich einfach zu sehr Werbetexter.
don't be smart
Man kann speziell die Auflösung der neuen Marlboro-Kampagne “No more maybe” (Bilder von hier und da) sicher kritisieren. Und das ist auch schon getan worden. Aktuell macht eine ganze Reihe von mehr oder weniger gelungenen Adbusting-Remixen die Runde. Ge-Lungen, haha, verstehste?
Was meines Erachtens allerdings noch keine Erwähnung gefunden hat, ist der total schwache Abklatsch, den Marlboro - bzw. die ausführende Agentur Leo Burnett - im Hinblick auf die letztes Jahr überaus erfolgreiche ebenso kontroverse Diesel-Werbung “Be stupid” hingelegt hat. Kategorie klassischer Weichspüler. Maybe not enough balls, Philip Morris?
Update 10.10.2013 // Das Landratsamt München hat ein Werbeverbot über die Maybe-Kampagne verhängt. Das ist denn doch etwas albern.
Update-Update 01.12.2015 // Das Verbot ist jetzt doch wieder aufgehoben.
Planettigkeiten, Austausch von
Vor Kurzem hat der Papst verkündet, daß er den Individualismus als eine der Ursachen für die gegenwärtig noch immer anhaltende Wirtschafts- und Finanzkrise hält. Die Gründe für die derzeitigen Probleme seien letztlich ethischer Natur, so das unfehlbare Oberhaupt der katholischen Kirche und damit Stellvertreter Gottes auf Erden.
Die jetzige Krise hat nämlich unter ihren Wurzeln auch den Individualismus. Er verdunkelt die Dimension des Menschen als Beziehungswesen und bringt ihn dazu, sich in seine eigene kleine Welt einzuschließen, nur an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu denken, sich kaum um die anderen zu kümmern. Die Spekulation am Wohnungsmarkt, die schwierige Eingliederung der jungen Leute in den Arbeitsmarkt, die Einsamkeit so vieler alter Leute, die Anonymität des Lebens in den Stadtvierteln – sind das alles vielleicht nicht Folgen dieser Mentalität?
Mal beiseite, daß mir der Individualismus als probates Mittel gegen den Totalitarismus erscheint und ich eine kollektive Rückkehr zum Glauben kaum als geeignete Maßnahme ansehe, die Auswüchse eines ständig ungezähmter auftretenden Kapitalismus zu bändigen: Ohne Sinn geht es dann doch nicht. Das ist mir mehr noch beim Lesen der Kommentare als beim eigentlichen Text von Peter Breuer selbst aufgefallen. Ja, Problem erkannt - aber die Eigenverantwortung mal ganz schnell von sich weisen. Immer die anderen.
Weltverbesserung, super Sache. Da ruft die Supermarktkette mit all ihren Tochtergeschäften so eine Aktion ins Leben. Weil das nicht nur sinnvoll ist, sondern Sinn macht. (Die oben abgebildete Tüte dient uns derzeit als Papiermüll, ich schaue sie mehrmals täglich an, sie steht in der Küche neben unserem Kühlschrank.) Und da denke ich mir: Was treibt so im positivsten Verständnis des Wortes Gutmenschenmarken wie followfish oder GEPA dazu, ihren Namen zwischen solch eindeutige Lendenschurzträger wie Kraft Foods und Procter & Gamble zu setzen und damit diesem ganzen Marketingstunt einen Hauch von Glaubwürdigkeit zu verleihen? Aber dann muß ich heute in der SZ lesen, daß die Gründerfamilie ihre Bionade-Anteile an den Oetker-Konzern verkauft hat. Und ich höre auf nachzudenken.
barfly
Das Helfersyndromedar wankte bereits sichtlich angetrunken in die Bar. Dort war auch niemand mehr nüchtern, so daß sich - abgesehen von Artikulationsschwierigkeiten - problemlos ein Gespräch entspann. Der Tresen war gut besetzt, darüber hing eine alte Werbetafel von Langnese. “Hier, guck mal. Man kann so ein Eis am Stiel ja auch einfach verkehrtrum halten, mit dem Stiel nach oben, Dann stellt man sich vor, es sei ein Handy und telephoniert damit.” “Oder tut nur so. Wie diese Trottel in den Straßen, die glauben, wegen ihrer Headsets würde niemand bemerken, daß sie Selbstgespräche führen.” “Das ist ja voll blöd: Im Winter friert man sich die Flossen ab und im Sommer schmilzt einem das Eishandy zwischen den Fingern weg.” “Wofür gibt es denn Handschuhe? So wie bei Schirmen, die halten auch Regen und Sonnenschein ab, je nachdem.” “Mit Handschuhen kann man aber gar nicht den Touchscreen bedienen. Und überhaupt, welches Handy ist denn heutzutage noch so unsmart, eine Antenne zu besitzen?” Das Helfersyndromedar schaute traurig auf seine Hufe, legte reichlich Trinkgeld auf die Theke und galoppierte hinaus.
der zahn der zeit
Neulich in der Marktforschungsabteilung von blend-a-med: “Mist, unsere Umfragen haben ergeben, daß diejenigen Leute, die Tag für Tag ohne einen Morgenquickie aus dem Bett steigen müssen, total angewidert von der Zahl 6 auf unseren Zahnpastatuben sind.” Schulterzuckende Ratlosigkeit machte sich breit unter all den Anzugjackenachseln. Doch bevor der Jobangstschweiß panisch auch noch aus anderen Poren sich anschickte auszutreten, betrat das Helfersyndromedar die Abteilung und hatte die rettende Lösung im Gepäck. “Wie wäre es, wenn Sie noch die völlig unsinnige Unterscheidung zwischen Karies und Zahnhalskaries einführten? Somit wären Sie bei 7 Zeichen gesunder, schöner Zähne - eine Zahl, die sich auf jedem Störer gutmacht.”
Der Jubel war groß, sofort wurden die Packungsdesigner gebrieft.
Puzzletime!
Ganz okayer “Don’t drink & drive”-TVC , aber die Puzzletime! bei Sekunde sechzehn: jetz schon legendary. (natürlich via copyranter.blogspot.com/)
Apropos via und Werbung: Die maedchenmannschaft.net/ hat aus einem von mir eingereichten Link einen Artikel gemacht.
was ist schon originell
Natürlich hat der Copyranter recht.
Zumindest von Sprache her ist die Idee geklaut.
Aber auch mit dem Wissen um die Anleihen bei Old Spice.
Habe ich mich beim Ansehen der Filme halbwegs amüsiert.
Plus: Don Johnson.
gifallen
Seitenbacher, Seitenbacher, Seitenbacher. Und Carglass. 1952 natürlich die Männer mit Nach-, die Frauen beim Vornamen.
Hadley stand auf und ging hinüber zur schweren Musiktruhe. Er schaltete die Hi-Fi-Anlage an und drehte an den Knöpfen. Es lief nur Jazz, also schaltete er sie wieder aus. "Radios sind einfach schrecklich", sagte Ellen. "Den ganzen Tag nichts als Seifenopern und Werbung. Ich hasse diese gesungenen Werbespots, die treiben mich in den Wahnsinn." "Genau das sollen sie ja auch", erwiderte Fergesson. "Wer denkt sich denn sowas aus? Es sollte gute Musik laufen. Aber die meisten Radiosendungen sind so geschmacklos. Natürlich, der Durchschnittsbürger mag solche Sachen, und wahrscheinlich müssen die ihre Programme nach der größtmöglichen Hörerschaft ausrichten." "Also nach Volltrotteln", sagte Hadley. Fergesson kaute auf seiner Lippe und fragte: "Sind Sie jemals einer Person begegnet, die gesungene Werbespots mochte? Wenn Sie in diesem Land eine Befragung durchführten, würden Sie nicht einen gottverdammten Menschen finden, dem gesungene Werbespots gefallen." "Aber warum senden die sie dann?" fragte Ellen. "Weil damit Waren verkauft werden", antwortete Fergesson. "Sie irritieren, und die Leute merken sich das dann umso besser. Sie funktionieren einfach, und deswegen werden immer neue produziert."
Aus: Philip K. Dick, Stimmen der Straße
Zugabe // Was David Byrne 1987 über Computer der Zukunft gedacht hat.
you name it
Post. So im Briefkasten. Nun gut, ein Wechsel des Stromanbieters zieht solcherlei Papierkram nach sich. Aber was lese ich da auf meiner Schlußabrechnung? Liebe RheinEnergie, wie wäre es, wenn Ihr auf Atomstrom verzichtetet und dafür ein wenig mehr auf regenerative Energien setztet? Werde nämlich das Gefühl nicht los, auf diese Weise wäre man besser für die Zukunft aufgestellt, statt seinen Produkten nur fancy Namen zu geben. Von wegen alter Wein in neuen Schläuchen und so.
Aber man soll ja nicht sagen: “Das hätte ich besser hinbekommen."
ein Fall von
Ralf Richter engagiert sich gegen Darmkrebs bzw. für Darmkrebsvorsorge.
Das ist sicher ein ehrenwertes Anliegen und ich möchte hier auch gar nicht über Idee und Umsetzung dieses Flyers reden, der seit einigen Tagen in Kölner Straßenbahnen hängt.
Das Motiv, diese Flyer dann in der Bahn hängend, für Plakatwände und Litfaßsäulen zu adaptieren, ist allerdings an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. “Konzept & Design: e-mediad GmbH”.
Sogar die oben bereits verlinkte Website koelner-gegen-darmkrebs.de/ macht mit demselben Motiv auf. (Hier bitte Witz über Onlinienbusse einfügen.) Hinter der Kampagne steht das Darmzentrum Köln e.V. - in der Hauptsache ein Zusammenschluß von Ärzten, die ihre Praxen ja auch irgendwie vollkriegen wollen.
Plakativer geht's nicht
Nein, das wird nicht just another Google StreetView blog. Doch nun bin ich ja auch teilweise Werber und da ist mir heute morgen beim Umsteigen am Wiener Platz folgendes CityLight ins Auge gefallen. Hatte ich zwar schon getwittert, aber es kann kaum schaden, den ein oder anderen Punkt zu verdeutlichen, wieso ich das Plakat nicht mag. Wenn man nämlich die Suche anwirft, dann findet man den einen oder die andere, derdie das ganz witzig zu finden scheint.
Vorweg // Ich nutze so einige der praktischen Services von Google. Deren eifrige Datensammlungen finde ich nun alles andere toll, aber ich nehme sie in Kauf, damit ich für diese Dienste nichts bezahlen muß. Allerdings sollte man sich immer bewußt sein, daß man, wenn es etwas gratis gibt, nicht der Kunde, sondern die Ware ist. Vor allem, wenn Verleger mal wieder über die Kostenlos-Kultur des Internets lamentieren.
Ein öffentlich-rechtlicher Sender wie der WDR steht natürlich ganz anders da. Hat aber scheinbar nichts Besseres zu tun, als einen Teil der Gebühren, durch welche sich die Rundfunkanstalt finanziert, für einen hämischen Reklameschnellschuß auszugeben. Das gefällt mir in mehrfacher Hinsicht nicht.
Die Gründe:
Über Panoramafreiheit und für wen welche Gesetze wie gelten sollen, rede ich gar nicht. Renne auch nicht konterknipsend durch die Straßen Kölns, bin ja nun nicht gerade der größte Google-Freund. Und über die von den Altmedien angezettelte (ja, Zettelwirtschaft, Papier/Print), revanchistische Verpixelungshysterie bei StreetView rege ich mich auch nicht auf; es gibt es ja Alternativen.