zensur

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    Salto Mortale / Das geht gar nicht. Dafür sollte man eigentlich sofort eine Schleudersitzplatzreservierung ans Revers geheftet bekommen, aber statt seinen Hut nehmen zu müssen, sesselt der Herr Minister offenbar weiterhin fest im Sattel. Von wegem hohen Bogen und so. Kein Katapultrodeo, Kein Hemdkragenharakiri.

    Schneiden tut weh

    Hape Kerkeling a.k.a. Horst Schlämmer ist mit seiner krummen Kandidatour in der New York Times angekommen. Ich kann nichts witzig daran finden, der Politikverdrossenheit Vorschub zu laden. Dabei bin ich sonst gar nicht.

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    So. Wir kommen zum Sport, ist ja wieder Bundesliga, kann man gut weitermeckern. Das Aufblasen des Spieltags geht mir ebenfalls auf die Nerven. Was soll das, am Samstag noch ein zeitlich versetztes Topspiel dranzuhängen? Mir soll es ja egal sein, der VfL wird dieses wohl niemals bestreiten. Anders aber bei den beiden Sonntagsspielen, die jetzt auch nacheinander ausgetragen werden. Sicher, es gibt Leute, die sich die volle Packung geben, aber mir zumindest ist Fußball nicht derart wichtig, daß ich ihn mein komplettes Wocheende dominieren lassen würde. Wahrscheinlich eintretender Effekt: Ich werde das Interesse am Verein meiner Heimatstadt wohl wieder zurückschrauben.

    Anlässlich des Deutschlandstarts von Curb Your Enthusiasm gibt der TV-Schreiber Larry David ein Interview. Die Übersetzung des Serientitels ist schonmal gewaltig in den Hosenanzug gegängelt - Lass es, Larry! Das neu Album der Mediengruppe Telekommander komplett im Stream. Besser als das letzte, wenn auch nicht so gut wie das erste. Trotzdem. Genau das Richtige für einen Freitag.

    Sinn, schwach (matt)

    Schön ist anders.

    Da wird erst mit den Providern, dann mit einem Gesetzesentwurf gerungen, wobei der Bürger weitgehend außen vor bleibt. Die größte je bei einer Petition gesammelte Anzahl an Unterschriften scheint die Politik kaltgelassen zu haben. Und just in dem Moment wird offenbar, daß der Routeranbieter Netgear sich ausgerechnet bei seiner Web-Filter-Software OpenDNS bedient, wie heise.de/ berichtet. Viele wissen (und einige werden es sehr schnell lernen), daß genau auf diesem Wege die von der Bundesregierung geplanten Netzsperren umgangen werden können.

    Der Markt wird es richten, zur Not. Und irgendjemand muß es ja tun, der Politik wird sowas scheinbar nicht mehr zugetraut. Das es um die Umfragewerte so schlecht steht, daß ich hätte selbst ich nicht gedacht.

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    Aber ich will hier nicht den Moralapostel videospielen. Rege mich ja auch nicht darüber auf, wie Politik zur Einnahme von Schauspielrollenposen verchromt. Hinnahme einer weiteren blitzenden, blitzlichtenden Tatsächlichkeit. Erhellheiternd II // Bloß weil man Transparenz ausscheidet, ist aber noch lange nicht alles gut, lecker Spex - und besser wird es dadurch bestimmt nicht. Schöne Vorstellung, aber schade, daß ich woanders nicht dabeigewesen bin. So in echt.

    Die gute Neuigkeit zum Schluß: faz.net/ verkündet den neuen Pynchon!

    Baby

    So sehr ich in der Sache ja auch zustimme, aber wer sich politisch durch die Piratenpartei vertreten fühlt, der braucht sich nicht über einen Begriff wie “Jugendbewegung” lustig zu machen, der kann froh sein, daß sein Ansinnen nicht von vornherein als Kinderkram abgetan worden ist. Und mir ist natürlich auch klar, daß es einer Partei nicht gut zu Gesicht steht, wenn sich deren Flügel in der Öffentlichkeit anfeinden, aber - wie der Onlinebeirat der SPD - nach intern verlorener Schlacht jetzt mit einer solchen Erklärung rauszurücken, ist wohl auch nicht das Rote vom Eigelb. Da hilft es auch wenig zu meinen, einige dieser Fürstreiter durch das Web 2.0 zumindest aus der Ferne gut genug zu kennen, um das Trara nicht als im Vor(stand)hinein bereits durchinszenierte Verprellungsvermeidungsinszenierung zu begreifen. Aber solange sich solche Menschen noch in Parteien engagieren, ist vielleicht nicht alles verloren.

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    Die Petitionsinitiatorin Franziska Heine erklärt im Interview auf freitag.de/, was nach dem Zensurgesetzesbeschluß an Aktionen bis hin zu einer Verfassungsklage geplant ist. Warum das alles überhaupt der Aufregung wert ist, kann sehr gut hier und da nachgelesen werden. Und auch sueddeutsche.de/ ist der Widerstand im Netz einen kurzen Artikel wert.

    Außer Atem // Stockungen, Sprachlosigkeiten: Das “Geht’s noch?!” der Woche.

    Nachtrag: SpOn dokumentiert einen offenen Brief des hessischen Landesvorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel an seine eigene Parteispitze. Artikel auf spiegel.de/ und fr-online.de/ beschäftigen sich mit den SPD-internen Querangeleyen um die Internetsperren und auch auf pottblog.de/ geht es um dasselbe Thema.

    stärkar / rugrats

    Mal nicht zum Thema Zensur / Stefan Niggemeier beschreibt, wie sehr sich die Weltbilder von Fernsehmachern (hier: RTL) und Kinderschützern unterscheiden. Mit welcher Naivität letztere an solche Sachen herangehen, läßt einen fast an deren bösen Absichten zweifeln. Und wie Medienleute halt so drauf sind.

    Dann doch der Dauerbrenner: spiegel.de/ stellt mal ein paar gute Fragen und Ministerin von der Laien klingt gleich genervt, weil sie wohlmöglich Zugeständnisse an die Petitionsbefürworter machen muß. Die haben nämlich schon wieder ein gutes Argument mehr auf ihrer Seite - handfest.

    Das hindert Kulturstaatsminister Bernd Neumann nicht daran, die geforderten, aber noch nicht einmal für Kinderpornographie gültigen Bestimmungen auf andere Bereiche ausweiten zu wollen. Hier seine anläßlich der CDU-Media-Night (sick!) gehaltenen Rede zum Thema Urheberrecht im Netz im Wort laut.

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    Transatlantic Hearts Motel

    faz.net/ zum Selbstverständnis der Internetzensurgegner heise.de/ über Jugendschutz und politische Zensur techcrunch.com/ über Twitter und TV

    @Nilzenburger for #esc10!

    zwei Konzerte

    Weil so eine Unterüberschrift (wie call it subline) so direkt unter der Headline aussieht, als hätte der Textkörper keinen Hals, stehen diese paar Zeilen hier noch vor der eigentlichen Bodycopy.

    Alony / Stadtgarten (K) // 03.05.09

    Am Sonntag habe ich mir einzig aus dem Grund ein Konzert angeschaut, weil ich eins der Bandmitglieder kenne. Davor kannte ich kein einziges Lied von Alony. Die beiden Instrumentalisten haben mir auch sehr gut gefallen. Bestuhlung ist auch was Feines gewesen. Die der Band den Namen gebende Sängerin dagegen hat mich nicht überzeugen können, obwohl ihre Gesangsqualitäten außer Frage stehen. Allerdings hat sie dieses Können bei fast jedem Lied übertrieben eingesetzt, was der Textinterpretation nicht immer gutgetan hat. Dazu sollte sie noch etwas an ihrer Bühnenperformance feilen, wie ich finde. Diese typischen Handbewegungen des unmikrophonierten Arms beispielsweise, die man wohl unterbewußt in jedem zweitklassigen Gesangsunterricht mit dazulernt. Außerdem würde es helfen, bei traurigen Textstellen nicht das Publikum anzugrinsen.

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    Das klang jetzt ein wenig hart, sie hat auch ein paar Sachen ganz gut hinbekommen. Zum Beispiel die Background Vocals an Beginn eines Songs selbst einzusingen und das dann auf Repeat unter den eigentlichen Gesang zu legen. Das Konzert war schon in Ordnung und wenn ich beim Backstagebier höre, die Band sei seit dem letzten Album elektronischer geworden (sowohl Trommler als auch der mir bekannte Pianist machen neben ihren MacBooks noch an allerhand Geräten rum), dann hat ihr das wohl ziemlich gut getan. Mit dem ein oder anderen auf Hebräisch vorgetragenen Lied endet man sonst ja schnell in der Ecke Weltmusik.

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    The Ting Tings / Stahlwerk (D) // 04.05.09

    Nichts über das zum Großteil aus mädchenhaften Modeopfern bestehende Düsseldorfer Oberstufenschichtenpublikum. Nichts über die Location, in der ich bei meinem ersten und vorletzten Besuch vor fast fünfzehn Jahren Tocotronic live gesehen habe und die sich nicht zu ihrem Vorteil verändert hat. Nicht über das auf lächerlich vielen Zetteln an jeder Wand verklebte “absolute Verbot, mit Blitzlicht zu fotografieren”. Nichts über diese viel zu dünnwandigen Plastikbecher, die man für Pfandfreiheit wohl in Kauf nehmen muß. Vor allem nichts über die Vorband, gar nichts.

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    Stattdessen darüber, wie es sein kann, im Auto Leute mitzunehmen, die man nur aus diesem Internet kennt und im RL vorher noch nie gesehen hat: erwartet anschlußfähig. Darüber, wie es ist, im Stahlwerk uneingeschränkt rauchen zu können: atemberaubend rauchbombig. Über Sachen, die man in einem öffentlichen Weblog dann doch unerwähnt läßt: besser das. Und wie okay die Düsseldorfer Pils(!)bierpreise eigentlich sind: sehr. Darüber, eine gute Freundin aus Studienzeiten nach Monaten mal wiedergetroffen zu haben: viel zu kurz. Und wie sehr die Ting Tings live überhaupt rocken, obwohl ich die Platte vorher nur so “ganz gut” fand: short but fun. Nein, ernsthaft: Die beiden sind richtig nach vorn gegangen. Und das Album gefällt mir seit dem Konzert auch besser. Sympathischer Auftritt.

    Gegen Zensursula Bitte die Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten vom 22.04.2009 unterzeichnen. Denn solange Politiker denken können, das Internet sei kein “geeignete(s) demokratische(s) Forum” läuft hier etwas falsch. Danke! Und weil es so gut passt, hier noch eine Nachbetrachtung des jüngst in Berlin stattgefunden habenden PolitCam09.

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    Wundert mich eigentlich nicht wirklich, daß der Blog von plazes.com/ meinen unten stehenden Kommentar zensiert hat.

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    Nokia sollte da wirklich über seinen eigenen Schatten springen und eine App speziell für das iPhone rausbringen. Aber daran sieht man halt, daß der finnische Handyriese überhaupt nicht daran interessiert ist, mit eigentlichen Internetaktivitäten zu reüssieren. Vielmehr soll die eingekaufte Software einzig dem Zweck dienen, die Hardware zu pushen.[caption id=“attachment_244” align=“alignright” width=“73” caption=“Logo, Plazes!"]Logo, Plazes![/caption]

    Update / 27.11. Okay ich nehme alles zurück. Es hat zwar einen Tag gedauert, bis der Kommentar endlich freigegeben worden ist, aber seit heute Mittag steht er da. Übelmeinende würden sagen: “So spät, daß der ganze Blogpost niemanden mehr interessiert.” Ich fand es jedenfalls seltsam, daß erst “Your comment is awaiting moderation” da steht, dann der ganze Kommentar weg ist und zum Schluß - nachdem ich per mail bei plazes.com nachgefragt hatte - doch wieder normal auftaucht, als sein nichts geschehen.

    Gegenbeispiel

    Wie man es besser macht, zeigt die Firma Philips. Sie haben tatsächlich in den Kommentaren des Blogs neuerdings.com/ zu einem Produkttest Stellung bezogen, der für sie nicht allzu positiv ausgefallen ist. Vorbildlich, wie dort ihre Sicht der Dinge dargelegt wird.