Alles auf Anfang

Seit Ewigkeiten mal wieder den Feedreader geöffnet. Bezeichnenderweise wollte ich eigentlich nur das neue Blog von FIL abonnieren, vielleicht noch ein weiteres Kartenblog. Und dann habe ich mich natürlich festgelesen. Dabei u.a. das gefunden:

(Quelle)

Highlights KW 10/15

Das Landgericht Heidelberg vertritt die Auffassung, dass es sich bei Fichten um eine Hecke handeln kann, die gem. § 12 Abs. 3 NRG BW auf die zulässige Höhe von 1, 80 m zu kürzen ist.

Wenn man sich mal wieder fragt, ob Udo Vetter nicht doch zu trocken ist, muß man zum Kontrast nur einen anderen Juristenblog lesen.

Elke Wittich: Das erste reine Netzmedium, die Netzzeitung, ist pleite gegangen vor einigen Jahren. Hatte sie ein Horoskop? Nein. Man muss aus solchen tragischen Fällen eben lernen.

Svenna Triebler: Wir müssen den Menschen ihren Glauben an höhere Mächte nehmen. Umso mehr Kapazitäten hat die Untertanencrowd für die Prinzessinnenverehrung.

Ramona Ambs: Die Fackel der Wahrheit spiegelt sich außerdem phänomenal schön in unseren Krönchen, es ist also auch eine ästhetische Frage.

Elke Wittich: Die Wahrheit glitzert – so sieht’s mal aus.

„Wir sind Prinzessinnen. Wir sind es gewohnt, dass man uns geil findet." | Die Zukunft des Onlinejournalismus im Interview bei den Ruhrbaronen. Wobei der beste Gag an diesem Krautsatireprojekt die Abkürzung PR ist.

Beim Frühstück studiert er die Zeitung. Allerdings die Zeitung vom 14. Oktober 2011, dem letzten Tag seines Probeabonnements der Süddeutschen Zeitung. Er liest sie dennoch täglich. Nicht umsonst hat er sich eigenhändig das chinesische Symbol für Beharrlichkeit auf den Oberarm tätowiert, oder zumindest damit angefangen.

Alles muss man selber machen! - “Freitext – Feld für Literarisches Denken” ist kein Projekt von ‘freitext. Kultur- und Gesellschaftsmagazin’. ZEIT ONLINE verwendet den Namen mit freundlicher Genehmigung.

It’s invasive, and condescending, to a degree that even Dove’s notoriously patronizing ad campaigns don’t usually reach. But because the whole mess masquerades as “brand engagement” — all cute slang and jokey hashtags and other herrings meant to decorporatize this very corporate thing – we’re supposed to overlook the overstep.

Dove’s #SpeakBeautiful campaign is the ugliest thing on the Internet today

Slimani zeigt in seinen Videos, was er sich gerade gekauft hat (meistens neue Klamotten oder Cremes), oder wie man einen Collegeblock für die Schule schöner machen kann. Zwischendurch erzählt er, wie glücklich er ist. So glücklich, sagt er immer wieder, das seine Fans ihm das alles ermöglichen, ihm ermöglichen, seinen Traum zu leben, und dann klickt man sich weiter durch seine Videos und sieht, wie er sich eine fettige Tagescreme in sein Gesicht schmiert und ich verstehe nicht ganz, was das denn für ein Traum ist, den er da zu leben vorgibt.

Ich bin Ende 20. Und verstehe das Internet nicht mehr - DIE WELT

Mit der Ankunft des seit etwa einem Jahrzehnt angekündigten „Internet der Dinge“ dürfen wir uns darauf gefasst machen, ein gefühltes Drittel unserer Lebenszeit mit der Installation von Updates zu verbringen.

Johnny Haeusler ist genervt vom Update-Wahn | Da ist natürlich etwas Wahres dran, trotzdem erinnert es mich irgendwie an eine uralte Studie, die für eine damals nicht allzu ferne Zukunft die Unbenutzbarkeit von Telephonen errechnet haben wollte. Vollkommen korrekt aus damaligen Daten ist nämlich wissenschaftlich extrapoliert worden, daß in Kürze zur Aufrechterhaltung des Fernmeldebetriebs mehr Telefonistinnen vonnöten sein würden, als es überhaupt Gesprächsteilnehmer gäbe. Man hatte Statistiken ausgewertet, ohne den technischen Fortschritt zu berücksichtigen.

Dem Anwohner wird demnach nicht nur die Loft-Miete erhöht, sondern er beginnt auch, Unmengen an Geld zu Whole Foods zu tragen, oder „Whole Paycheck“, wie die Kette auch genannt wird, nicht zuletzt aus sozialer Kontrolle, da auch die ganze Nachbarschaft dies tut, bis er sich in der Situation philippinischer Gastarbeiter in Abu Dhabi wiederfindet: Er arbeitet nur noch für Kost und Logis.

Das Bio-Kartell | waahr

Aus den Memoiren des Señor Havvelpaff (62)

“Schön brav die Nudeln aufessen, Kinder.”

“Sonst gibt’s morgen schlechtes Wetter.”

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“Nein, sonst merkt Mama, daß sie uns total zerkocht sind, während wir SuperNintendo gezockt haben.”

Highlights KW 09/15

Ein guter Abschluss des Tages ... ist wichtig, um mit einem guten Gefühl in Bett gehen ... zu können.

Das meint Ihr nicht ernst, Edition F? Die feierabendliche Beschäftigung (sic!) mit “Kinder” als “angenehme Zerstreuung”, damit man am nächsten Morgen “im Job inspirierter” ist? Aber bei jemandem, der mal ausnahmsweise nicht an die Arbeit denken als “sich ein bisschen 50er-Jahre-Mentalität leisten” bezeichnet, ist wohl sowieso Hüpfen und Mails verloren.

Der Wirt. Er mustert mich, grinst anzüglich und raunt: »Du willst doch garantiert zum Verein.« Dann brüllt er durchs Lokal, so daß es alle hören können: »Der Verein mittelmäßiger Schriftsteller tagt im Hinterzimmer!« Ich klopfe. »Herein, wenn´s kein Nobelpreisträger ist!« Drei Männer sitzen um einen Tisch.

Bov Bjerg: Authors Anonymous — Salbader springt mit einem alten Text Schwenzels Plädoyer für das Mittelmaß bei. (Man muß sich ja nur die Kommentare der ganzen verkannten Genies beim Ausgangspunkt der Debatte durchlesen, um zu wissen, welche Seite die richtigere sympathischere ist.)

Ich wurde am Folgetag in das Zimmer des Rektors zitiert. Da musste ich mich im Beisein meines Vaters und eines Vertrauenslehrers sowie meiner Klassenleiterin gegenüber dem Direktor und seinem Stellvertreter sowie anschließend auch noch vor den Hausmeistern rechtfertigen. Nämlich dafür, dass ich meine Meinung »derart beharrlich« vertreten habe. Und dann folgte ein verschärfter Verweis. Der zählt als Androhung auf Entlassung von der Schule. Ich könnte mich noch glücklich schätzen, hat man mir gesagt, dass ich nicht vor den Disziplinarausschuss zitiert wurde. Das habe man nur meiner Mutter zuliebe gemacht, die hier ehemals Schülerin war.

»Direktor hat uns aufgefordert, mit Offizieren zu posieren« - junge Welt

Eine Frau kam mit ihrer kleinen Tochter und bat den Arzt, dem Mädchen eine Ergotherapie zu verordnen. “Warum?”, fragte Heinrich. Die Antwort: “Sie kann so schlecht malen.”

Mittelschicht: Die Kassierer

Wenn die Werbung treibende Wirtschaft bereits besorgt um ihre Reputation ist, weil ihnen die mangelnde Glaubwürdigkeit von Medien schaden könnte, wie glaubwürdig sind Medien dann überhaupt noch? 

Pressekodex von Unternehmen: Die Wirtschaft macht sich Sorgen um die Unabhängigkeit der Medien

Es ist nicht nur ein Pony, das sich da in ihrer Hand hebt. Sondern ein Einhorn-Pony. Und nicht nur ein Einhorn-Pony, sondern sogar eines mit Flügeln: ein Pegasus-Einhorn-Pony.

Invasion aus Rosa

"Hi James Franco. Aha, du bist James Franco. Wow. Ich bin Katharina, ich bin nicht berühmt."

Stars auf der Berlinale: Das Katastrophengespräch mit James Franco | Das ist nicht irgendein Lifestyleblog, so steht es im Stern.

ein paar Zahlen

Die gute Nachricht: die alte Fanta-Flasche kommt zurück. Der Limo-Klassiker wird anläßlich seines Geburtstags neu aufgelegt. (buzzfeed.com/ meldet: Das Video ist offline.)

Die schlechte Nachricht: wie diese Meldung verpackt worden ist. “Vor 75 Jahren waren die Rohstoffe knapp”, behauptet das Video. Ein Ersatz musste her. Daß zu dieser Zeit bekanntlich Hitler bzw. Weltkrieg herrschte, wird in den Spot natürlich nicht erwähnt. Okay, geschenkt - ist ja Werbung.

Aber dann sagt der Sprecher doch tatsächlich, zur Feier der “Geburtsstunde” dieser “deutschen Ikone” bringe die Neuauflage “das Gefühl der guten, alten Zeit zurück”. Ähm, wie bitte? Und der Abbinder lautet dann wirklich: “Die neue Fanta Klassik - gut wie früher, nur heute.” Ich musste zweimal hinhören, denn beim ersten Mal hatte ich noch “Führer war alles besser” verstanden.

Update // Coca Cola Deutschland hat eine Pressemitteilung herausgegeben. Mißverständnis blabla, der Film werde überarbeitet.

Unschöne Geschichte

Diese Geschichtsvergessenheit färbt sogar auf den Mutterkonzern ab. Denn eigentlich fand ich den Spot zum 100. jährigen Jubiläum der Coke-Flasche gut. Daß er musikalisch ausgerechnet von Nenas Anti-Kriegssong untermalt wird, stößt mir jetzt unangenehm auf.

Na dann: Prost!

Hauptsache Livegang

Seit ich in das Ruheabteil gestiegen bin, hat die Frau ununterbrochen telephoniert. Dann Erleichterung auf den Gesichtern der Mitreisenden, als sich endlich jemand durchringen kann, sie auf ihr Verhalten hinzuweisen. Eine Minute später sind alle Umsitzenden von ihren übertrieben lauten Tastentönen genervt.

Highlights KW 08/15

Eigentlich ist es aber für Parteien ein Segen, ausgebrannte oder unfähige Mitglieder diskret in der Wirtschaft entsorgen zu dürfen.

Zippert über Katherina Reiches Seitenwechsel - DIE WELT

An einer belebten Kreuzung in Berlin-Prenzlauer Berg steht ein bärtiger Mann im grünen Parka an der Ampel. In der einen Hand hält er eine weiße Plastiktüte, in der anderen eine offene Bierflasche. Und in dem Kinderwagen, den er schiebt, sitzt ein bald dreijähriges Kind und schaut sich auf einem Smartphone einen Zeichentrickfilm auf YouTube an. Der Mann bin ich, das Kind ist mein Sohn und die Leute um uns tuscheln.

Digitale Familie | ZEITmagazin

Man sei jetzt mit Spezialfirmen im Gespräch, wie man den Satz außen an der Maschine sicher herausschneiden oder überkleben könne. Klar ist, Air Berlin stehe hinter der Bewerbung Berlins – und wolle das eigene Engagement dafür noch intensivieren.

Olympia-Bewerbung in Berlin: Das Logo der Kampagne muss geändert werden - Tagesspiegel | Das ist doch alles eine Farce. Und alles andere als neu, daß die Ausrichtung sportlicher Großveranstaltungen zur Profilierung von Unrechtsregimen herhalten muß.

Als drei Originalfotografien von Nobelpreisträgern versteigert werden sollen, fehlt eines. “Wo ist Gorbatschow?” ruft die Auktionarin in Richtung Backstage. Eine Antwort bleibt aus.

Schon wieder die Hauptstadt: Gala “Cinema for Peace” in Berlin: Pannen für den guten Zweck.

Ein wunderschöner, architektonischer Entwurf und Deutschlands renommiertester Baukonzern waren ja auch kein Garant dafür, dass die Fertigstellung der Elbphilharmonie einen positiven Verlauf nahm. Der Grund für solche Fehlplanungen liegt meist in der irrigen Annahme, dass man mit Top-Down Entscheidungen schneller zum Ziel kommt. Dabei wird aber verkannt, dass derjenige, der entscheidet, häufig die Konsequenzen seines Handelns überhaupt nicht abschätzen kann.

The Pitch Is Dead - DemodernThe Pitch Is Dead - Demodern Digitalagentur

Selbst Nicolas Cage...

…kann die Rückkehr der Teletubbies nicht verhindern.

verlegen

Am Ende hat Johnny doch recht, wenn man den Begriff WEBSITE einfach durch das Wort HALTUNG ersetzt. Dann wird nämlich klar, daß viele Verlage eben jene schon lange aufgegeben haben. Was übrigens online wie offline gilt.

Nimmt man etwa das Vorgehen der BRIGITTE zum Beispiel, so wird deutlich, daß man sich mit einer Reduzierung der stammbeschäftigten Kernredaktion und dem Plan, sich die meisten Inhalte auf Zuruf von einer frei arbeitenden Journaille Monat für Monat zusammenschreiben zu lassen, mittlerweile auf dem Niveau eines Contentproduzenten angekommen ist.

Es ist schon länger kein Geheimnis mehr, wie es im Hinterhaus von kleinen und großen Zeitungen zugeht, derweil der nach außen zur Schau gestellte hehre Reporterethos zur reinen Fassade verkommt.

Dabei macht es die Durchmischung und fehlende Trennschärfe des Vokabulars umso schwieriger. Denn die BRIGITTE ist eben kein Verlag, sondern eine von vielen Publikationen aus dem Hause Gruner + Jahr GmbH & Co KG - deren Website hier nun wirklich nicht zur Debatte steht.

Niemand würde etwa einem Konzern wie Unilever vorwerfen, daß sich die Images von zweien seiner vielen Marken (AXE und DOVE) diametral gegenüberstehen.[1. Okay, doch. Aber das steht auf einer anderen Page.] Womit wir auf dem weiten Feld der schiefen Analogien und hinkenden Vergleiche angekommen wären. Mit anderen Worten: einem Labyrinth aus lauteren Sackgassen.

dummes zeug

Also zurück zum Anfang: der eigenständigen WEBSITE als Ausdruck von Unabhängigkeit. Fernab aller monetären Abwägungen wird diese verstanden als klick- und damit immer wieder abrufbare Home-Page. Hier geht es nicht um den Besitz der Produktionsmittel im Marx’schen Sinne, sondern viel eher um die Sichtbarmachung geistiger Heimat. Welche bei allem Ausverkauf journalistischer Grundwerte wirklich nur noch als Symbolcharakter verstanden werden kann.

Selbstversicherung muß nichts Schlechtes sein. Mit der Frage, wo denn sich wandelnden Lesekonsums der Relevanzhammer hängt, wird die Unvereinbarkeit von Sinnstiftung und Plattformabhängigkeit immer offenbarer.

Womit wir jenseits erstbester Witze auch am Ende von Johnnys ausschlaggebender Kolumne angelangt sind, der abschließenden Anmerkung: dem Bekenntnis zur Nische. Im Selbstverständnis der Mikroökonomie des LongTails kommt immer alles aus einer Hand. Das ist ja gerade die distiktive Attitüde, bemüht um die Abgrenzung zum Massenmediengeschmack.

Mail an mich

NjrbFs0dKam gerade rein:

Unsere Auswertung hat ergeben, dass Sie derzeit nur zwei Boxen folgen.

Und meine Auswertung hat ergeben, dass ich Niuws längst deinstalliert habe. (Sorry, Peter - nichts für ungut.)

Highlights KW 07/15

Menschen heiraten in westlichen Gesellschaften immer öfter Menschen mit gleichem Bildungshintergrund oder ähnlichem Verdienst. Der Arzt heiratet nicht mehr die Krankenschwester - er heiratet eine Ärztin.

Ehe-Trend: Sozialer Aufstieg durch Heirat wird schwieriger - SPIEGEL ONLINE

Haftbefehl: Wir alle verdienen schmutziges Geld. Wenn ich mein Geld zähle, gehe ich mir anschließend die Hände waschen.

“Ich bin genauso deutsch wie mein Nachbar Marius."

Andererseits schießen im Moment zusätzliche befristete Nachwuchsstellen durch die Drittmittelschwemme der Exzellenzinitiative wie Pilze aus dem Boden, was die Lage noch verschärfen wird.

Wissenschaftsprekariat: Für eine Universität ohne Mitarbeiter

Jeffry van der Goot reports on Twitter that he was questioned by police because a Twitter bot he owned made a death threat... According to the developer, the bot tweeted something that sounded like a threat which mentioned an upcoming event in Amsterdam.

After Twitter bot makes death threat, its owner gets questioned by police – Fusion

In der facebook-Gruppe “The Blogger Lounge” kam es heute mal wieder zu einer Eskalation. Anlass war, dass jemand nach Links zu schönen Blogdesigns gefragt hatte und prompt ein Haufen Leute einfach den Link zum eigenen Blog postete.

Sind Blogger Egoisten? | neontrauma.de

Ein Kunstkollektiv, vornehmlich bestehend aus weißen, europäischen Männern, die politischen Druck auf ehemalige Kolonien ausüben wollen—das ist staatstragende Kunst in Deutschland. Aber ja, auch professionell agierende Protestagenturen können sich mal hart vergreifen.

Yes Men, Front Deutscher Äpfel und Peng!—Das Gipfeltreffen der Kommunikationsguerilla | VICE

Aus den Memoiren des Señor Havvelpaff (44)

(null)

Gerade kommt mir wieder in den Sinn, daß ich mich mal bei irgend so einem SocialMedia-Service anmelden wollte, nur weil mir eine total witzige Bio eingefallen war. Nur habe ich mittlerweile nicht nur den Wortlaut der Bio vergessen, sondern natürlich auch den Namen der Plattform.

 

abcdefg hijklmnop qrstuvw xyz

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Highlights KW 06/15

Deutlich euphorischer gab sich hingegen FC-Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle, der die Deutsche Post als neuen Exklusiv-Partner des FC vorstellte. Der Vertrag läuft bis 2017 und besitzt auch in der 2. Liga Gültigkeit. Im Rahmen der Zusammenarbeit möchte der Klub unter anderem mittels einer SMS-App vor und nach den Spielen in einem dann WLAN-fähigen Stadion mit seinen Fans in Kontakt treten. Wehrle verspricht sich von der Partnerschaft “Innovationen” und erhofft sich, “die Fans noch mehr zu emotionalisieren”.

Deyverson kommt nicht als Heilsbringer - kicker online / Ach, Köln.

Willkommen mitten im Leben! Schon immer war es so, dass die Angehörigen der mittleren Generation – die, die die Kinder haben, hart arbeiten, die Steuern zahlen, alte Eltern unterstützen und Sportverein und Kirchengemeinde am Laufen halten – biografisch besonders gefordert waren. Aber noch nie war eine Generation subjektiv und objektiv auf die gleiche Weise angefochten wie die derjenigen, die heute zwischen 30 und 50 Jahre alt sind.

Wie sich die “Generation Zuviel” selbst überfordert - Die Welt, ausnahmsweise.

Die Pegida-Demonstranten haben Angst vor dem Islam, Sarrazin hat Angst vor kriminellen Ausländern und eine ganze Generation von Stammtisch-Deutschen hat Angst um ihre Kultur. Das ist bedauerlich. Aber ich habe auch Angst: Angst, dass meine Freunde und ich in zwanzig Jahren nicht genug Geld haben, um die Rente unserer Eltern zu bezahlen. Der Unterschied zwischen unseren Ängsten ist: Meine lässt sich belegen.

Die gefährlichen Ängste der Alten

When the market opened at 9:30 AM people quickly knew something was wrong. By 9:31 AM it was evident to many people on Wall Street that something serious was happening. The market was being flooded with orders out of the ordinary for regular trading volumes on certain stocks. By 9:32 AM many people on Wall Street were wondering why it hadn’t stopped. This was an eternity in high-speed trading terms. Why hadn’t someone hit the kill-switch on whatever system was doing this? As it turns out there was no kill switch.

Knightmare: A DevOps Cautionary Tale – Doug Seven - Wie man mit durch Softwarepfusch in 45 Minuten eine Firma plattmachen kann.

Die Idiotisierung des Abendlandes findet in eurer Hosentasche statt.

Ihr wart nie Charlie oder: Empörung ist gut für den Klout-Score - Marcus Brown in Kolumnenhöchstform.

Seit es Concept Stores gibt, schwirrt auch immer das sehr schreckliche Wort “kuratieren” herum. Dass das ganz großer Quatsch ist, weiß auch der versierteste Käufer, der sich zwar bestens mit zeitgenössischen Modedesignern auskennt, aber nur oberflächlich mit Kunst. Sonst würde er ja nicht den Sneaker in Dialog mit den Coffeetable Books setzen.

Concept Store: Konsumgutbürgers neue Leere

Die Künstler mögen das Nachsehen haben, doch für die Plattenfirmen sind mit dieser Entwicklung grosse Hoffnungen verbunden – ein Axiom, das schon zu Zeiten des LP-Hypes galt und auch heute zu gelten scheint.

Was dabei rauskommt, wenn eine Bank über Streaming schreibt.

It's just that old-fashioned artistic plagiarism — an idea that's been on increasingly shaky ground for a century or more — is only becoming more difficult to pin down now that even your grandma is a 24-hour content-creating machine.

Bizarre Plagiarism Fight Erupts After Two People Take Exact Same Photo

Klar kann man auch Tengelmann-Gin und Schweppes saufen. Aber dann ist man halt ein Prolet.

Wacholder Unsinn?!

Ein Deutschland, in dem Krankenhäuser und Kindergärten nichts mit Konfessionen zu tun haben, in dem sich keine Glaubensvertreter in öffentlich-rechtliche Programmgestaltung einmischen und in dem gesetzliche Feiertage die historischen Meilensteine auf dem Weg zu Aufklärung und Demokratie markieren, ist tatsächlich machbar.

Positiver Nebeneffekt von Pegida? Ausgerechnet die gerne mit dem Glauben anbändelnde Die Zeit spricht sich für Laizismus aus. Mehr zum Thema.

Selbstbildungsbürgertum

Nun ist die Große ein Teenie und wie die so sind, machen sie eine Tonne Selfies pro Tag. Ungelogin, eine Tonne. Ändern ihr Profilbild bei WhatsApp mindest dreimal täglich. Und was macht der Kleine? Nimmt sich das zum Vorbild und den Handspiegel und übt sich im Posen, mit Peacezeichen und allem. So daß ich kurz davor bin, dem Handspiegel mit Edding vorne einen Homebutton und hinten einen Apfel aufzumalen.

Wo wir gerade beim Thema sind:

The Oatmeal fragt: Should you buy a selfie stick? Und die Antwort lautet vielleicht ja, wenn Du die Zukunft des Journalismus verkörpern möchtest. Oder auch nicht.

Google Glass ist jedenfalls tot.

Kunst kommt von können. Und weil letztens Museum-Selfie-Tag war, hier ein Zitat von Hans Ulrich Gumbrecht, der sich ein paar lesenswerte Gedanken zum Thema gemacht hat.

Neben dieser unterschwelligen Transformation des Verhältnisses zur Vergangenheit, deren Folgen wir noch nicht abschätzen können, markieren die Selfies speziell eine technologisch erneuerte – und sozusagen “verschärfte” — Version jener Momente, wo Weltwahrnehmung auf die Perspektive und Modalität von Selbstreflexivität umschaltet, das heißt: auf “Beobachtung zweiter Ordnung” (wie Niklas Luhmann gesagt hätte), eben auf Selbstwahrnehmung im Akt der Weltwahrnehmung.

Sich über Selfies lustig machen ist leicht. Aber lieber erst einmal an die eigene Nase fassen. Denn eigentlich sind Selfies Sport

Sonst noch was? Ja: Surprise is the new duckface.

Was interessieren mich Deine patriotischen Seeadler von gestern?

American Football ist mir sowas von einerlei. Ich habe daher den Superbowl XLIX nicht gesehen und weiß auch nicht, welche Mannschaft gewonnen hat. Endlose Witzchen, entlegene Fakten etc. - das können die Sozialmedien. Aber ein amtliches Endergebnis wird in den seltensten Fällen getwittert.

Wofür das Internet allerdings gut ist (schließlich arbeite ich in der Werbung): sich einen halben Tag später die geschalteten Spots zum Spektakel anschauen zu können. Und mein Favorit ist tatsächlich T-Mobile.

Die agieren ja auf dem US-Markt verständlicherweise ein wenig anders als in Deutschland.

Obwohl mich der dritte TVC in der Reihe (Geier) doch sehr an das fonic-Lama erinnert; vielleicht noch mit einer Prise Skittles verfeinert.

Mahlzeit

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Highlights KW 05/15

A lot of people in the music industry talk about Google as evil. I don’t think they are evil. I think they, like other tech companies, are just idealistic in a way that works best for them. I think this because I used to be one of them (*4). The people who work at Google, Facebook, etc can’t imagine how everything they make is not, like, totally awesome.

What should I do about Youtube? | Zoë Keating

Asendorf, Kim

Der einsame Masturbant ist eher männlich als weiblich.

„Die Liebe ist nicht totzukriegen“

Die schlichte Grabplatte hatte Marx nach dem Tod seiner Frau ausgesucht. Protz lag ihm nicht. Ausdrücklich hatte er sich ein stilles Begräbnis im kleinen Kreis gewünscht. Nur elf Personen nahmen daran teil. Pläne der deutschen Sozialdemokratie, für Marx auf dem Friedhof ein Denkmal zu errichten, konnte Friedrich Engels verhindern.

»Je ne suis pas marxiste« (neues deutschland)

Kitsch ist ein Gratisgefühl. Und auch Illusionslosigkeit ist ein Gefühl, das sich gratis beziehen lässt, ohne einen Preis zu zahlen, etwa durch Nachdenken. Betrogenwerden ist zwar ein kaltes Vergnügen, aber doch eines. Nicht nur Katzenbilder florieren.

Die Rache der Verlierer

Welcome to the Red Pill worldview, where the entire world is a game and the people who are winning are the best players.

A beginner’s guide to the Redpill Right - Boing Boing

Man kann es sich auch in häßlich selbstbezogenen Sesseln des Lobbyismus' noch gerecht gemütlich machen.

Insbesondere Journalisten sollen ja in diesen Onlinezeiten zur Marke ihrer selbst werden, zur Eigenmarke. Und sich folglich nicht nur als Blogger, sondern auch als Redakteur (ob frei oder fest) als begriffenes Ein-Mann-Unternehmen begreifen. Was natürlich bedeutet, für die Verbreitung des von ihm geschaffenen Contents selbst zu sorgen. Es heißt schließlich Selbstvermarktung.

Insofern ist folgender Tweet gar nichts Besonderes:

Weil Aufmerksamkeit die Währung des Internets ist, fallen Eigenwerbung und Distribution in eins. Was nicht falsch sein muß, zumindest mich persönlich im konkreten Fall nicht stört. Die Lage in und um Syrien ist wirklich fatal und darauf aufmerksam zu machen, ist legitim, ja sogar durchaus geboten.

Was meiner Meinung nach allerdings zuweit geht: Sich über Umfang und Gewichtung von Berichterstattung mokieren, wenn das eigene Thema mitspielt. Auch wenn journalistische Objektivität in der Realität ein Mythos ist, sollte man unbedingt jeglichen Anschein von Voreingenommenheit vermeiden. Möge es noch so wichtig sein.

Und in Afrika verhungern die Kinder. Es ist okay, das System zu pervertieren, solange es für eine gute Sache ist. Nämlich die eigene.

Reimezwitscher

Es gibt einen brazilianischen Service, der aus Tweets Gedichte baut. Wenn er auch mit Portugiesisch und Englisch besser zurechtkommt, in ihrer assoziativen Geworfenheit können sich auch die deutschen Ergebnisse lesen lassen.

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Diese zwei aus meinen Worten zusammengewürfelten Beispiele stellen ein Sonett und ein Rondell dar.

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Das Tool stammt übrigens von einem Kulturzentrum in São Paulo. (via @peterbreuers RT von @JollySea)