Han shot first person, der alte Player.

Ich würde ja gerne behaupten, untröstlich zu sein, weil unsere tollste Wasserpistole das Zeitliche gesegnet hat. (Hier bitte einen Gag über den Gewehrlauf der Dinge einfügen, am besten aus Plastik.)

broke pistol

Zuerst wollte ich eine Vorrichtung für mein iPhone basteln, die wohl eher eine Schrägdrunterrichtung hätte sein müssen. Aber ich hatte noch nicht einmal die Fingerfertigkeit Geduld, für ein Speedproject aus Draht, Pappe und Tesafilm in wenigen Minuten ein Gestell zusammenzustümpern.

Stattdessen habe ich lieber ein wenig, ohne mir die Finger schmutzig zu machen, mit iMovie herumgespielt.

Wenn ich die Halterung gebaut hätte, dann wäre die andere Hand wenigstens noch für das abgegriffene Hinterteil der Wasserpistole frei. Denn der Abzug macht immer noch Geräusche und läßt es ordentlich knattern.

Mit etwas Abstand

Zum Thema Zur Erregungsrunde #hoodiejournalismus habe ich einmal ausgesetzt. Und dann hat mir gestern plötzlich irgendwas die Berufe-Barbies ins Hirn gewürfelt. Was soll ich sagen: Ich habe knallhart recherchiert und dabei festgestellt, daß weder die Computerexpertin, noch die Journalistin eine Kapuzenjacke kleiden. Laut Amazon (siehe Klick auf eines der beiden Bilder) werden beide Produkte übrigens oft zusammen gekauft.

Feststellung / Das Netz kreist auch 2014 immer noch viel zu sehr um sich selbst. There’s a thin line between Reflexion und Narzissmus. Wie komme ich da nun auf Hans Moritz Walther Freiherr von Uslar-Gleichen?

Konsequenz // Hier also ein kleines Projekt: @98replies.

Tap, tap, tap.

Wegen umfassender Wartungsarbeiten an der Hohenzollernbrücke fährt mein morgendlicher Pendelzug nach Düsseldorf statt ab Hauptbahnhof ab dem Bahnhof Messe/Deutz. Ich bin mit diesem etwas nervigen Umweg natürlich nicht alleine, es betrifft viele. Und da nicht nur die Kölner, sondern auch Köln an sich gerne Sachen gemeinsam unternimmt, gesellt sich zur Wartung der Hohenzollernbrücke auch noch der Umbau der U-Bahn-Station Messe/Deutz.

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Darunter leidet unter anderem auch die Fußwegführung vom ICE-Gleis zur Haltestelle der Straßenbahn. Gekennzeichnet ist die baustellenbedingt geänderte Route durch gelbe, schuhsohlenähnliche Fußbodenaufkleber in der Station. Soweit ich sehen kann, lassen sich diese Floorsticker einzeln aufbringen. Und jetzt frage ich mich, was die KVB denkt, in was für einer kruden Mischung aus Trippelschrittchen und beidbeinigem Hinkegehopse sich ihre Passagiere so fortbewegen.



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Pest of Selfie

Das Time Magazine hat ein Selfie-Ranking mit Weltkarte erstellt. Demnach ist laut rp-online.de/ Düsseldorf die Selfie-Hauptstadt Deutschlands. Das kommt davon, wenn @karstenloh nur noch Frankfurt-Bilder knipst und nicht mehr sich selbst.

Wie 9to5mac.com/ berichtet, hat Apple in seinem Appstore eine eigene Selfie-Kategorie eingerichtet. Das ist doch sicher was für die #1 dieser Bildergalerie.

Im australischen Sydney geht man derweil andere Vermarktungswege. So ist auf augsburger-allgemeine.de/ über ein Hotel zu lesen, in welchem man einmal umsonst nächtigen kann, wenn man mehr als 10.000 Instagram-Follower aufzuweisen hat. Was der Herberge allerdings ganz klar fehlt, ist ein Restaurant mit Spiegeln an jedem Tisch, damit man sein Essen als Teil eines Selfies photographieren kann.

Oh, welch ein Freud

Man muß sich dazu John Travolta vorstellen, wie er in Saturday Night Fever über die Tanzfläche hoppelt. Nur, daß sein Gesicht so JibJab-mäßig durch das von good ol' Siggi F. ersetzt worden ist. Und der Refrain von Kool & The Gangs Ladies Night ist ebenfalls leicht geändert worden.

Oh yes, it’s Penisneid. And the feelings right. Oh yes, it’s Penisneid. Oh, what a Neid!

Sigmund-Freud

Für diesen Ohrwurm braucht Ihr mir nicht zu danken.

Vollzeitpenis

Waren das noch Zeiten, als man sich am Telephon hat verleugnen lassen. “Der Herr Direktor ist gerade in einer Besprechung. Kann ich etwas ausrichten?” Heutzutage ruft niemand mehr an, kann Mann die Sekretärin zumindest bis rauf zum mittleren Management gleich einsparen. Gibt sich volksnah, sogar Chefs beantworten ihre Mails selbst, kurze Wege und flache Hierarchien und so.

Die Medienwelt ist davon natürlich ganz besonders betroffen, wenn sich der Primat der Contentproduktion von analog zu digital verschiebt. Die Anforderungen gerade an Schreiber ändern sich damit radikal. Exemplarisch zu sehen an der gestern rumgegangenen Stellenausschreibung für den Germany Editor at BuzzFeed in Berlin. Zu dessen Aufgaben sollen sowohl Write, edit, and produce original posts for BuzzFeed.com focused on German news and culture als auch Post BuzzFeed content to various social media sites gehören. Wie die Gewichtung dabei liegt, wird klar, wenn man sich die vollständige Liste der Vorraussetzungen für den Job anschaut:

  • 2-3 years experience writing or editing for a large website or other publication
  • Proven ability to make widely shared posts
  • Experience using social media in a professional capacity
  • Thorough understanding of the social web, web copyright issues, and web research
  • Familiarity with standard photo-editing tools (PhotoShop or the like)
  • Established social media presence

  • Das gefällt nicht jedem. Aus irgendeinem, wenn auch guten Grund, fühlen sich selbst festangestellte Journalisten dazu verpflichtet, es in Zeiten des Internets ihren freiberuflichen Kollegen gleichzutun und beständig Eigenwerbung für die eigenen Ergüsse durch die einschlägigen Netzwerke zu blasen.

    Die oft erwartete, manchmal erzwungene Identifikation mit den Erzeugnissen des Arbeitgebers ist eine Sache. (“Wie, Du likest weder Deine Agentur, noch deren Kunden?") Ich für meinen Teil mache sehr gerne Werbung, aber nicht Werbung für Werbung. Die andere das Problem vieler Netztexter, nicht mehr für die Leser zu schreiben, sondern für Suchmaschinen und Klickzahlen. Wobei da ja ständig eine neue Sau durchs digitale Dorf getrieben wird, was aber nichts an der Grundproblematik ändert.

    gal_amen

    Wie fließend die Grenzen allerdings auch im Print sein können, zeigt ein Artikel, eine Werbung, ein Fragezeichen in der aktuellen Gala Men (Ausgabe 1/14, S. 75). Der Beitrag ist nicht als Anzeige gekennzeichnet, unter der Überschrift “Selbsttest” darf ein Redakteur dort in den höchsten Tönen von “Duftreisen ins Reich Christian Diors” schwärmen, inklusive Kontaktdaten zur Terminvereinbarung. Seinem Profil auf linkedin.com/ nach zeigt das den Beitrag illustrierende Schnupperbildchen tatsächlich den auch im Impressum als Mitarbeiter Vollzeitpenisaufgeführten Sebastian Stein. Über den ist im Netz wiederum überraschend wenig zu finden, ein paar Artikel auf gala.de/ bilden da schon die Ausnahme.

    “XY changed their ROFL picture."

    Einschub // Scheinbar werden Cover jetzt schon so designt, daß sie im quadratformatigen Profilbild gut rüberkommen. Da gesellt sich Gala Men zu einem Zeitschriftenhaufen von Spex bis Nido. Wahrscheinlich nur noch ein Frage der Zeit, bis sich die Kioskauslagen den modernen Gegebenheiten anpassen.

    Aber zurück zum Thema: Sich selbst zur Marke machen, personal brand strategy. Sascha Lobo hat völlig richtig das Zeitalter der Selfieness ausgerufen. Aber darüber, wie man zwischen Onlinekolaborationen, Mailverkehr und Sozialmediengedöns, zwischen ständiger Erreichbarkeit und flexibilisierten Beschäftigungsverhältnissen die private und berufliche Netznutzung unter einen Hut bringt, darüber verliert er kein Wort. Wahrscheinlich, weil das jeder für sich selbst herausfinden muß.

    P.S.: Das berühmte Oscar-Selfie ist übrigens Product Placement von Samsung gewesen.

    Lautschreiberei

    Ist es noch trendy, sich über Internetkommentatoren zu mokieren? Wobei man da sicher differenzieren muss: Auf der einen Seite Menschen, die auf den großen Nachrichtenseiten wie SpOn ihren Semf zu allem und jedem dazugeben - sozusagen Leserbriefschreiber 2.0. Was von denen zu halten ist (bzw. die dort angestellten Journalisten davon halten), hat FAZ-Korrespondent Michael Martens neulich in einem Interview auf newsroom.de/ zum Besten gegeben:

    Ich bemühe mich, Internet-Kommentare zu ignorieren. Im Gegensatz zu den Lesern der F.A.Z.-Printausgabe sondern viele Kommentatoren der Schnorrerausgabe im Internet vornehmlich Unsinn ab. Um in jedem zehnten Kommentar vielleicht etwas Interessantes zu entdecken, mag ich mich nicht durch einen Berg von Meinungsmüll und Geplapper lesen.

    Wenn man von der immerhin doch begrenzten Kommentatorenteilmenge auf die Gesamtheit der Online-Leser schließt, dann kann ich mir den den zweiten Teil dieses Konditionalsatzes sparen. Die Leser der FAZ-Printausgabe scheinen ihre Intelligenz allein dadurch zu beweisen, daß sie ihre Birnen hinter Zeitungspapier verstecken und meistens die Klappe halten. Reale oder irreale Bedingungen hin oder her.

    needless america

    Doch wollte ich ja noch auf die andere Seite zu sprechen kommen: Kommentare in kleinfeinen Blogs. Da ist der Ton meist netter, der Umgang persönlicher und die sooft angeprangerte Besserwisserei, die Ignor- sowie Arroganz, überhaupt der ganze Hass sind sehr weit weg. Das ist alles schön und gut, aber gemütliche Gruppenbildung - so sehr sie auch ihre Berechtigung hat - geht in der Regel mit Abgrenzung einher. Und ab einer gewissen Reichweite kann das Konzept gleich wieder über den Haufen geworfen werden.

    Es bringt ja wenig, an diesem Punkt über die menschliche Natur an sich zu lamentieren. Oder die auf anderen Feldern so wichtige Errungenschaft der Anonymität im Netz in Bezug auf das Kommentarwesen zu denunzieren. Daß der appellative Charakter einer wie im Detail auch immer gearteten Nettiquette nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann, ist relativ offensichtlich. Ein Vertrauen auf eine rein technische Lösung wirkt in diesem Zusammenhang allerhings ebenfalls naiv.

    Mir gefällt der Vorschlag, Kommentatoren ernst zu nehmen. Und das auch im Angebot der Website so weit es geht zu implementieren, damit sich Kommentatoren wirklich ernstgenommen fühlen. Ein brauchbarer Ansatz in diese Richtung scheint mir The Commenters’ Bill of Rights zu sein. Seltsamerweise läßt der Artikel selbst keine Kommentare zu. Dabei finde ich die Kommentarfunktion bei MEDIUM ziemlich gut.

    Unbedingte Lektüreempfehlung dazu: How Can Communication Technology Encourage Civility?

    noiselife

    Heißt ganz profan für mich: Mit dem WPeigenen Kommentarsystem bin ich (vor allem seit der engeren Jetpack/wp.com-Verzahnung) nie ganz zufrieden gewesen. Vor dem Social Plugin von Facebook scheue ich irgendwie zurück. Ich probiere im Blog selbst also gerade mal wieder Disqus aus, wie man unter diesem Post sehen kann die Installation von Disqus aus, weshalb man unter diesem Post hier wahrscheinlich gerade auch nichts zu sehen bekommt. // Nachschlag: jetzt doch.

    Das CBS Musik-Barometer

    Was so aus etwas älteren Plattenhüllen herauspurzelt.

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    Brot für die Welt

    Die Vielfalt des deutschen Brotes soll Weltkulturerbe werden. Jedenfalls wenn es nach - ja, der heißt wirklich so - Peter Becker, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, geht. Mit diesem Ansinnen hat man es in einer wahrlich nicht nachrichtenarmen Zeit (Ukraine, Olympia, Edathy) immerhin auf die Titelseite der gestrigen Printausgabe des Kölner Stadt-Anzeigers geschafft. Hier wohl die Onlineversion des Artikels.

    Ich sehe schon ein Schmitz & Nittenwilhelminisches Zeitalter heranbrechen. “Am deutschen Backwesen soll die Welt genesen.” - der Kaiser wäre sehr erfreut. Exportschlager deutsche Backwaren, die Brotkultur Deutschlands wird auch am Hindukusch verteigigt etc.

    Als ob dieses Vorzeigestreberland nun auch noch die Definitionsmacht von »über den Hai gesprungen« für sich beanspruchen möchte. Das war mein erster Gedanke, bevor ich gesehen habe, daß die UNESCO für immaterielle Kulturgüter gleich drei Listen pflegt. Ich habe gerade leider nicht die Zeit, mich durch diese Aufzählung zu scrollen. Wenn man allerdings die nicht minder kurze Liste der Bauwerke und Naturspektakel hinzunimmt, kann einem schon in den Sinn kommen, daß so ziemlich alles zum Weltkulturerbe erklärt wird, was nicht bei drei auf den Bäumen ist - und die Bäume gleich mit dazu.

    Nun gut, Deutschland hat die Bewerbung noch nicht abgeschickt. Und sollte es vielleicht auch nicht tun. Aber wenn es denn sein muß und ich am Ende des KSTA-Artikels lese, das Reinheitsgebot für Bier wäre ein Konkurrent der Brotkultur, dann sind meine Sympathien klar verteilt.

    Disclosure // Ich esse ausnahmslos weißes Brot. Grau- und Schwarzbrote sowie der ganze Körnerkram sollen hinfallen. (Bild via)

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    Dumm gejoggt.

    Vorlauf // Daß es die Commerzbank durch die Finanzkrise ziemlich erwischt hat, zeigt eine schnelle Googlesuche. Das nur zur Einordnung.

    Schon wieder THJNK. Die Agentur hat laut eigener Aussage auf ihrer Referenzseite “eine Kampagne (entwickelt), mit der sich eine Bank auf die Seite ihrer Kunden stellt. Eine Kampagne, die eine selbstkritische, aber ambitionierte Haltung beweist.” Oder mit den Worten aus dem Voiceover des TV-Commercials dazu:

    Woran liegt es, daß man den Banken nicht mehr vertraut? (...) Wir haben etwas getan, was für uns bisher vielleicht nicht typisch war. Wir haben die Gründe bei uns gesucht. Und uns gefragt: Braucht Deutschland noch eine Bank, die einfach so weitermacht? Ober brauchen wir eine Bank (...), die ihre Berater nicht belohnt, wenn sie möglichst viele Verträge verkaufen. Sondern erst dann, wenn ihre Kunden zufrieden sind. Vor uns liegt ein langer Weg. Aber auch der beginnt mit dem ersten Schritt. Commerzbank - die Bank an Ihrer Seite.

    Hier der Spot in der einminütigen Extended Version. Um noch einmal THJNK zu zitieren: “Das ist Bankenwerbung, die sich anders anfühlt…” (Hervorhebung von mir.)

    Stichwort gefühlte Wahrheit // Denn was liest man heute auf handelsblatt.com/ über die Commerzbank? Sie will ihren Mitarbeitern für das Jahr 2013 insgesamt über 300 Mio Euro Boni zahlen - bei gerade einmal 31 Mio Euro Konzerngewinn. “Die Commerzbank wollte das nicht kommentieren.”

    Sich das Zehnfache an Belohnung im Verhältnis zur Leistung zu gönnen, finde ich vollkommen verdient. Ob man so allerdings “verlorengegangenes Vertrauen zurückgewinnt”, wie Uwe Hellmann, Leiter Brand Management Commerzbank, das “Kernziel dieser Kampagne” umreißt, mag hingegen bezweifelt werden.

    Und man sollte sich dann auch nicht darüber wundern, wieso in der Bevölkerung das Ansehen von Werbern noch unter dem von Bankangestellten liegt.

    (Artikelbild cc by Matt Thorpe)

    Nachtrag // Ich habe zwar schon in einem Kommentar auf das Interview mit thjnk-Vorstandssprecherin Karen Heumann in der brand eins zum Schwerpunkt Werbung hingewiesen, aber die meisten Februar-Artikel sind online noch nicht freigeschaltet (Stand 11.04.2014). Einige Fragen und die Antworten darauf sind allerdings und offensichtlich dermaßen weit von der Realität entfernt, daß ich sie hier aus dem Heft zitieren möchte:

    Ihre Agentur hat es sogar geschafft, eine Bank sympathisch rüberzubringen - ist das noch ehrliche Werbung? Die Commerzbank, um die es geht, meint tatsächlich, was in dem Spot gesagt wird: Diese Bank versucht, sich zu verändern. Und die Kampagne hat auch deshalb einen bronzenen Effie gewonnen, weil sie funktioniert. Vor allem, und das ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit, auch bei den Mitarbeitern.

    Am erstaunlichsten ist, dass sich ein Bankvorstand einen so emotionalen Auftritt getraut hat. Finde ich auch - es sind eben entschlossenen Leute. Aus anderen Bankhäusern hören wir jetzt, dass sie, was die Commerzbank intern umsetzt, längst auch gemacht hätten. Da kann ich nur sagen: Wenn das so ist, dann erzählt es den Menschen doch!

    Wenn es nicht so wäre: Würden Sie es dann trotzdem behaupten? Ganz sicher nicht. Mir ist es wirklich wichtig, dass ich keinen Mist erzähle. (…) Man kann nichts schönreden.

    Genau das wird Ihrer Branche aber immer vorgeworfen. Aber es funktioniert nicht.

    Nachschlag // Das Interview ist jetzt nicht mehr online.

    tränendrüse

    Tears in her eyes, no dancing. That looks like Heart Throbs.

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    tl;dt (181)

    «Ich bin Startup-Entrepreneur.» «Du hast einen Reblogging-Tumblr für Pornstar-Selfies, ergänzt mit den passenden Affiliate-Links zu häßlichen iPhone-Hüllen.» «STARTUP-ENTREPRENEUR!»

    Testing Readmill

    Pollesch selbst hat das Buch mal irgendwo zum freien Download gestellt. Ist allerdings schon was her, finde den Link leider nicht mehr. Wahrscheinlich damals mit seinem Posterous-Blog untergegangen. Kann also nur noch Amazon anbieten. Besser allerdings, Sie machen es mir nach und bestellen diese kürzlich erschienene Pollesch-Anthologie. Oder falls Sie keinen weihnachtsgeschenkten Buchgutschein mehr übrig haben, finden Sie “Kill your Darlings” praktischerweiser Readmill-kompatibel auch bei kobobooks.com/.

    Tragekomfort

    ʞɔnɟ denkt man sich! Landet von niemand Geringerem als @Bronques of lastnightsparty-fame geknipst für das ganze Internet sichtbar auf der offiziellen Toursite von The Weeknd. Und dann sieht es so aus, als halte man sein Telefon verkehrtrum.

    Dann denkt man sich, wie verkehrt dieses Amateurknipsen auf Konzerten generell ist, obwohl man es selbst bisweilen macht. Und dann hakt es plötzlich und man geht statt in irgendwelchen Live-Erinnerungen zu schwelgen, wieder zurück zum konkreten Photo. Weil man bemerkt hat, daß der Typ sein Smartphone nach allgemeiner Konvention richtigrum hält - beim Querformat zeigt die Kamera nach oben.

    Nun kann man den Aufkleber gar nicht falschrum an der Handyrückseite anbringen, sonst befände sich ja die Aussparung für die Kamera in der falschen Ecke. Was uns zum Produzenten dieses Aufklebers bringt: Der ist entweder zu dämlich, um einen simplen Typo-Sticker zu gestalten. Oder er hat eine Freude daran, seine Käufer absichtlich unsmart aussehen zu lassen, während sie mit ihrem Phone photographieren. Oder es steckt irgendeine tiefere Bedeutung dahinter es ist durch und durch gewollt und somit auch als Aussage des Trägers zu verstehen.

    Oft werden Dinge ja ganz bewußt gewendet, zum Beispiel Flaggen. Ich erinnere mich da an Bundeswehr-Parka, bei denen man die Deutschlandfahnen an den Ärmeln erst entfernt und dann umgedreht wieder aufgenäht hat. Oder auch das Logo des Musiklabels American Recordings, ein auf dem Kopf stehendes Star-Spangled Banner.

    Zum Themenkomplex Spieß umdrehen und Knipserei hier noch ein Comic auf xkcd.com/. Ist ja schließlich keine große Kunst. Denkt man.

    Warum ich nicht auf den derzeit überall herumgehenden Niggemeier-Link klicken werde

    Leute mögen sich die aktuelle Berichterstattung über Michael Schumacher aus den verschiedensten Gründen geben:

      - aus echter Anteilnahme - aus reiner Neugierde - total ironisch - aus einem wie immer gearteten Sarkasmus - um mitreden zu können - um die Berichterstattung selbst zu kritisieren

    Amateur-Tipp: Der letzte Punkt macht es nicht besser.

    Medienwandel

    Vor einiger Zeit ging dieses Photo oder ein ähnliches oder ein anderes mit einer Waggonladung lesender Asozialer rum. Das sollte dann ganz treffend die Mär vom vor der Durchsetzung des Smartphones ach so geselligen Zugreisen entkräften. Und teilweise hat das auch ins Schwarze getroffen; vielleicht sind die Kritiker einfach nur genervt davon, daß es mit Display statt Zeitung schwieriger geworden ist, bei den Mitpassagieren mitzulesen.

    Nun ist Zugreise nicht gleich Zugreise; das weiß jeder, der schon einmal gemeinsam im selben Abteil mit einem Kegelclub unterwegs gewesen ist. Das hat mal so gar nichts mit dem allwochentäglichen Morgen- bzw. Abendpendelverkehr zu tun, den die oben verlinkten Schwarzweißbilder widerspiegeln. Auch wenn einem der Nebenmann weder im einen, noch im anderen Fall so etwas wie Tolstois Kreutzersonate erzählen wird. Remember the Rahmenhandlung?

    Nun ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nicht die einzige Situation, in der Vielen (über 36 Mio. Views!) das ständige Starren auf ein Smartphone Anlass zu zivilisatorischer Technikfeindlichkeit und generellem Kulturpessimismus bietet. Was sich allerdings in seiner akuten Aufgeregtheit wieder ein wenig zurechtrückt, wenn man sich die Kritik gegenüber medialen Innovationen durch die Jahrhunderte anschaut. Exemplarisch sei hier auf die Warnungen vor der Lesesucht im ausgehenden 18. Jahrhundert verwiesen.

    Und das gilt nicht nur für sämtliche bisher angeführten Rezeptionsweisen. Auch auf Produktionsseite werden neue Techniken regelmäßig skeptisch gesehen. So ist von Truman Capote die Einschätzung überliefert, es gebe zwei Arten von Schreibern - echte Schriftsteller und bloße Schreibmaschinenbenutzer. Oder dieses aus heutiger Perspektive besonders absurd erscheinende Beispiel:

    Andere mögen hier gerne noch einmal den alten Plato zur Lektüre herausholen, ich freue mich derweil auf den neuen Film von Spike Jonze. Und krame derweil, um den Bogen zum Beginn dieses Posts zu schlagen, eine alte Studienarbeit von mir hervor: Die Bahn kam - Implikationen einer Erfindung.

    Nachtrag // Heute morgen erst diesen interessanten Artikel beim Guardian zum Thema gelesen. Lag schon länger auf Instapaper gespeichert rum.

    Es weihnachtet sehr.

    wie geleckt

    Falls sich jemand dafür interessiert, wie sich Angelika Taschen durch ein englisches Interview radebricht, dem sei folgendes Video empfohlen. Dabei bekommt man auch den einen oder anderen Blick in ihre neuberlinerisch eingerichte Berliner Berlinwohnung hinterhergeworfen.

    Selbst auf der LVMH-eigenen “luxury lifestyle website” nowness.com/ häuft sich diese spezielle Spielart der Homevideos, wie sie hierzulande - und mittlerweile auch international erfolgreich - durch freundevonfreunden.com/ populär gemacht worden sind.

    Dazu brauche ich zum Glück gar nichts mehr sagen, das hat bereits jemand anders für mich erledigt. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur neidisch.

    Unrelated news // birdbnb.com/