wie geleckt
Falls sich jemand dafür interessiert, wie sich Angelika Taschen durch ein englisches Interview radebricht, dem sei folgendes Video empfohlen. Dabei bekommt man auch den einen oder anderen Blick in ihre neuberlinerisch eingerichte Berliner Berlinwohnung hinterhergeworfen.
Selbst auf der LVMH-eigenen “luxury lifestyle website” nowness.com/ häuft sich diese spezielle Spielart der Homevideos, wie sie hierzulande - und mittlerweile auch international erfolgreich - durch freundevonfreunden.com/ populär gemacht worden sind.
Dazu brauche ich zum Glück gar nichts mehr sagen, das hat bereits jemand anders für mich erledigt. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur neidisch.
Unrelated news // birdbnb.com/
Über Wachsamkeit
Hey change.org,
ich bin ja ein ziemlicher Codeidiot, aber bei der URL, die Ihr Eurem Verbreitungsvorschlag zur Anti-Überwachungspetition beigegeben habt, bin ich doch ein wenig stutzig geworden.
Diese URL enthält eine share_ID. Wenn mich nicht alles täuscht, dann kann man damit genau überwachen kontrollieren zurückverfolgen, von wem der Link verschickt worden ist, wer ihn zugesendet bekommen und wer schließlich draufgeklickt hat. Wer im Anschluß die Petition unterschreibt und wer nicht. Aber ist ja für das Campaigning einer guten Sache, da sind wir mal nicht so.[1.
Ja, change.org anonymisiert die Ergebnisse wahrscheinlich in irgendeiner Weise, sodaß “nur” IP-Adressen und was weiß ich für Metadaten ausgewertet werden. Sollte ich mit dem Post hier allerdings total auf dem Holzweg sein, dann wäre ich für jeglichen Kommentar dankbar.
]Über die Petition selbst wird sich an anderen Stellen schon genug ausgelassen. Ich neige dazu, Sascha zuzustimmen. Hinweisen möchte ich allerdings noch ausdrücklich auf die zum Anlaß aktualisierte Zusammenstellung von leitmedium.de/ betreffs des Trackingeifers diverser Verlage im Netz. Ich sage mal: ‘Don’t talk the talk, if you can’t walk the walk.’
hin und her
Oder auch die foucault’sche Pendelei.
Montag: In den wenigen Minuten, die ich am Gleis auf den ICE nach Dortmund warte, wird mindestens dreimal durchgesagt, daß dieser Zug heute nicht in Essen und Bochum hält. Kaum setze ich mich, setzt sich der ICE auch schon in Bewegung und der Schaffner zu einer Durchsage an: “Wir heißen die in Köln Zugestiegenen herzlich willkommen im ICE 616 nach Dortmund mit Halt in Düsseldorf, Duisburg, Essen und Bochum.”
Dienstag: Die Straßenbahn hat mal wieder getrödelt. Also hetze ich die Bahnhofsrolltreppen hoch. Und kann dann doch gelassen in den laut Anzeige 10 Minuten verspäteten ICE steigen. Während wir noch stehen, sehe ich von meinem Fensterplatz aus am Nebengleis den ICE mit gleichem Fahrtziel einfahren. Und obwohl sich dieser Zug fahrplanmäßig erst ein ganzes Stück nach dem meinen auf den Weg macht, fährt er heute pünktlich - und damit vor uns - ab. Während sich ICE 616 mit mehr als 20 Minuten Verspätung in Bewegung setzt.
Mittwoch: Für die allabendliche Heimfahrt gibt es zwei Optionen: die einen ICEs halten in Köln Messe/Deutz, die anderen fahren zum Hauptbahnhof. Normalerweise bevorzuge ich letztere, aber um diese Zeit bin ich froh über den Ausstieg vor der Rheinüberquerung, läßt sich doch auf diese Art ein Bogen um die glühweintrunkenen, blinkende Witzgeweihe tragenden Horden von Weihnachtsmarktbesuchern machen, die jetzt ihren Heimweg in die Vorstädte antreten. Oder wo immer sie auch herkommen mögen.
Mal schauen, was morgen so passiert…
pro Quote
Daß ausgerechnet SZ und Spiegel in Sachen weibliches Führungspersonal derart hinterherhinken, finde ich schon traurig. Die hier eingebundene Spielerei der Initiative ProQuote verdeutlicht die Misere recht gut. Konnte ich so unterschreiben.
Hopefully unrelated News // kioskforscher.wordpress.com/ hat ein Interview mit Jana Gurung geführt, die den Gimmick-Einkauf beim Egmont Ehapa Verlag leitet. Ohne diese Zugaben scheint ja heutzutage keine Kinderzeitschrift mehr auszukommen - Stichwort Quengelfaktor.
for real
Ich hatte eigentlich im Kopf, daß der schmale Katalog, der vor zweidrei Wochen der ZEIT beilag, Humanitas Versand hieß. Oder so ähnlich. Nun ist das nicht gerade gut zu googlen, blöd für den Versandservice. Denn bei wagner-sicherheit.de/ bekommt man folgendes Gerät für fast zwanzig zehn Euro billiger.
Nunja, ZEIT-Leser ticken wohl anders - zumindest diejenigen der Printausgabe. Wer weiß, vielleicht hätten sich meine gerade urlaubenden Nachbarn dieses Gerät ja nach ihrer Rückkehr aus der Toscana gekauft, wenn ich ihnen nicht die tagelang im Treppenflur liegende ZEIT und damit auch diesen Katalog vorenthielte. Ich hätte da allerdings noch einen alternativen Marketingansatz im Sinn, der die Zielgruppe von einem anderen Produktstandpunkt aus anspricht, falls man aus Überzeugung gar keinen Fernseher besitzt.
Billiger als jeder Nachbarschaftsstreit! Fernsehsimulator »Fake TV« Als Zeit-Abonnent und damit möchtegernelitärer Einbildungsbürger kennen Sie das: Sie sind in weiser Voraussicht in einen kommenden Szenekiez gezogen und nun läßt die Gentrifizierung gerade in Ihrer Straße auf sich warten? Jetzt heißt es, sich zumindest zeitweilig den Anschein von Unterschichtensympathisanz zu verleihen, um den Nachbarn das Gefühl zu geben, Sie seien einer der Ihren. Hier leistet das dank neuester LED-Technologie äußerst sparsame Gerät mit den Maßen 8 x 7 x 5,5 cm gute Dienste. Stellen Sie das Gerät mit integriertem Lichtsensor und steuerbarer Laufzeit einfach auf den Fischgrätparkettboden Ihres Altbauwohnzimmers, während Sie in der Küche mit Ihrer Frau bei einem Glas guten Rotweins über Selbstverwirklichung und Zukunftspläne diskutieren. Oder schweigend in Ihre Smartphones starren. Der scheinbar laufende Fernseher sendet eine klare Botschaft an proletarische Nachbarn: »Hier ist jemand von Euch«.
Now playing: Flimmern.
Bin ich verrückt?
Daß man bei hoch geladenen Beiträgen auf Camera+ die Headline nicht nachträglich bearbeiten kann ist eine Sache. (Ja, hier fehlt ein “mich”. Und das Kommentieren dort funktioniert bei mir auch nicht.)
Die andere: Wenn man dort über den Aufnahmeort Cologne, Germany hovert, dann erscheint eine Google Map mit meinem Wohnort. Nur ist bei meiner Adresse ein “Facharzt für Psychatrie und Psychotherapie” verzeichnet.
Den Arzt gibt es zwar in meinem Haus, doch hat er dort keine Praxis. Er wohnt einfach nur ein paar Etagen über mir. Sehr verwirrend. Und dann denkt man zuerst: Sag mal, spinne ich? Was für Kartenmaterial benutzen die bei Camera+ denn? Und dann dämmert es mir.
Ob da jetzt mein Name steht oder drei Tage später das Symbol Für Zuhause/Home, ist ja irrelevant. Google scheint da am nicht mehr ganz so neuen Maps noch etwas zu feilen. Das Stichwort lautet Personalisierung. Wenn ich mich bei meinem Google-Account auslogge und zur alten Version switche, dann sehe ich auch plötzlich wieder meinen Nachbarn, den Facharzt.
Wenn Google meint, mir einen Psychiater vorenthalten zu müssen bzw. ihn mir in meiner Kartenansicht nicht anzuzeigen, dann heißt das doch, Google meint, ein Psychiater/Psychotherapeut braucht mich nicht zu interessieren. Ich bin also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht verrückt.
Was Ihr denn da an dieser Stelle seht, würde ich gerne erfahren. Und der Kindergarten gehört auf die andere Straßenseite, Google.
Die ungefälschten Hutzlertagebücher
Wenn Sie mit diesem Mann nicht befreundet sind, haben Sie Pech gehabt. Aber zum Glück können Sie seine Status-Updates auch abonnieren. Andreas' Panzerkrieg SPIEGELfechtereien auf Facebook sind nämlich wirklich äußerst unterhaltsam.
Zwei Technikfragen dann doch, kein Blog (wird ja schließlich nicht umsonst immer als eine Art öffentliches Internettagebuch erklärt) ohne Selbstreferenzialität: 1) Das “see more” beim Einbetten kann man nicht rauswerfen, oder? Und wie sieht’s so im RSS-Reader aus?
New York, New York
Ich war 1998 schon einmal in New York, das war etwa ein Jahr nach dem Abitur. Eigentlich war der Plan, sich ein bißchen mehr von den U.S.A. anzugucken. Aber in New York war eben immer was los jeden Tag, also bin ich da einfach nicht weggekommen. Es gab Abende, an denen mußte man sich zwischen einem Konzert der Beastie Boys und einem von Beck entscheiden. Ich habe die Reunion der Headhunters mit Herbie Hancock live on Stage miterlebt. Einen im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinnigen Cornelius-Auftritt, bei dem jeder ein kleines Radio in die Hand gedrückt bekam. Man konnte sich selbst die Begleitinstrumentierung zusammenstellen, indem man die Radiosender wechselte - 1998.
Ich glaube, ich bin jede Straße Manhattans zu Fuß abgelaufen. Habe im paarundzwanzigsten Stockwerk irgendeines Hochhauses Bowling gespielt. Habe mir von Opis im Bryant Park mehrere Schachabfuhren eingehandelt, wie sie mir ein paar Jahre später ein französischer Landesjugendmeister nicht verpassen konnte. Habe mir am State Court in Brooklyn eine original amerikanische Gerichtsverhandlung angeschaut. Bin stundenlang durchs MoMA und das Metropolitan Museum gestreift und richtig angenervt gewesen, daß das Guggenheim während des ganzes Monats wegen Renovierung geschlossen war. Habe beim Wandern über die Brooklyn Bridge ein Picknick veranstaltet. Auf einem Basketballplatz in Harlem wenigstens nicht total dämlich ausgesehen. Ich habe am Union Square gegen die wieder eingeführte Todesstrafe demonstriert. Und mir auf der riesigen Leinwand am Times Square die damals entscheidenden NBA-Finals angeschaut - keiner der Schwarzen, die dort mit mir standen und für diesen Zweck ihre Touristenabzocke mit gefaketen Oakley-Sonnenbrillen unterbrachen, konnte die Chicago Bulls leiden: “I don’t like em, man. But I hate, I fucking hate Utah Jazz.”
New York City ist nicht die U.S.A., das ist mir genau da am diesem Abend klargeworden. Die Stadt hatte mich - ich kann das nicht anders sagen - in ihren Bann gezogen. Ich schaffte es noch nicht einmal nach Philadelphia oder Boston, geschweige denn Chicago, Las Vegas oder die Westküste. Ich blieb die gesamten vier Wochen in New York City.
Das ist jetzt mehr als 15 Jahre her. Damals stand das World Trade Center noch; ich war nicht oben, bin nur zwischen den Türmen durchgelaufen. Vom typischen Sehenswürdigkeitenprogramm habe ich nur das Empire State Building und die UNO mitgenommen. Wir hatten damals anderes zu tun: Es war Fußballweltmeisterschaft in Frankreich und dank der Zeitversetzung verschwendeten ich und meine Bekanntschaften aus dem Hostel an der 42nd Street nicht Abend für Abend in einer American Sports Bar, deren Besucher sich einen Scheiß für Soccer interessierten. Stattdessen schauten wir nach dem Frühstück auf den Spielplan und richteten unsere Erkundungen danach aus: Italien spielt? Fein, auf nach Little Italy. Irgendeine asiatische Mannschaft? Auf nach Chinatown. Wir haben Irlandspiele in einem Pub in Hell’s Kitchen gesehen, südamerikanische Ballzaubereien in einer Bar in Little Brazil abgefeiert. Eine wirklich großartige Art, die vielfältigen Viertel dieser Weltstadt kennenzulernen. Und dann war es gerade einmal Mittag.
Ich hatte so. Ein. Glück. Wer kommt auf die Idee, keine sechs Wochen vor seinem 21. Geburtstag in den U.S.A. Urlaub machen zu wollen? Ich. Hätte nicht gedacht, daß die es mit der Altersbeschränkung für Alkohol derart pedantisch nehmen. Ich wäre echt aufgeschmissen gewesen, wenn die Amis bei Datumsangaben nicht Monat und Tag vertauschen würden. Aber so dachten die, ich hätte bereits am 07. April Geburtstag gehabt.
Ich bin da allein hin, übern Teich. Habe mit jeder Menge Menschen Bekanntschaft geschlossen. Wäre sogar fast dageblieben, weil ein Franzose meinte, ich könnte wie er illegal in einem Restaurant jobben. Aber nein, ich bin zurück nach Deutschland, um die letzten beiden Monate Zivildienst abzureißen. Und weil das Internet damals weder den durchgeknallten koreanischen Piloten, noch den baseballverrückten japanischen Jurastudenten, noch die Australierin, deren Auto wir noch mit Gewinn verkauft haben, obwohl sie damit von L.A. nach NYC gefahren ist, noch mich interessierte, habe ich alle diese Leute nie wiedergesehen. Einzig der lispelnde holländische Hippie mit dem Lockenschopf hat mir später mal eine Postkarte aus Indien geschickt.
Jetzt fliege ich nach über 15 Jahren wieder nach New York, weil meine Agentur da ein Büro aufmacht. Danke, Kunst und Kollegen!
silence / license
Auf faz.net/ im Zuge des anvisierten Börsengangs etwas zur aktuellen - wenn man es denn so nennen will - Strategie von Twitter. Die großen Wachstumszahlen sind beim Kurznachrichtendienst in der Tat vorbei, der Anteil der Passivnutzer erhöht sich. Das muß man in Gänze gar nicht so schwarz sehen wie @MicSpehr; ich denke im Gegensatz schon, daß sich in bestimmter Hinsicht Konsumenten sogar einfacher monetarisieren lassen als Produzenten. Doch ist ein Teilaspekt sicher unstrittig:
Twitter fördert diejenigen, die ohnehin schon prominent sind, vom Schauspieler oder Politiker bis hin zum Fernsehmoderator. Bekannte Namen und Netzprominenz werden bei Laune gehalten.Kleiner Sprung zur Politik der verified accounts, für deren
Why does Twitter verify accounts? Verification is currently used to establish authenticity of identities of key individuals and brands on Twitter.
What kinds of accounts get verified? Twitter proactively verifies accounts on an ongoing basis to make it easier for users to find who they're looking for. We concentrate on highly sought users in music, acting, fashion, government, politics, religion, journalism, media, advertising, business, and other key interest areas. We verify business partners from time to time and individuals at high risk of impersonation. We are constantly updating our requirements for verification. Note, verification does not factor in follower count or Tweet count.
We do not accept requests for verification from the general public. If you fall under one of the above categories and your Twitter account meets our qualifications for verification, we may reach out to you in the future.
Nun ist es ja kein Geheimnis, daß der Deutschland-Chef von Twitter “Market Director at Twitter Germany” @rowbar davor Online-Scherge bei Springers BILD gewesen ist. Das passt ja auch super in selbiges. Deren Editor-in-Chief @KaiDiekmann hat sich seinen verified account bestimmt - naja - redlich verdient. Bei @marionhorn mögen einem erste Zweifel kommen. Aber @HoffHoffmann oder @tanit ohne h?
"Stich!"
Fundstück des Monats // Am Wochenende bei meinen Eltern gewesen, auf der Suche nach alten Gameboyspielen dieses Autoquartett in einer Schublade gefunden. Das ist noch in Cellophan eingeschweißt gewesen, also nie zuvor benutzt worden. 2002 habe ich schon vier Jahre nicht mehr dort gewohnt.
Ich war nie ein großer Deutschrapfreund, lieber das US-Zeug. Meine mich aber zu erinnern, daß die Massiven Töne noch eine der erträglicheren Combos waren, damals. Bis sie eben dieses alberne Lied veröffentlichten. Aber wenigstens in der Wahl des Werbemittels etwas Stil bewiesen.
gesamtkunsTwerking
Es gibt eine Rubrik in der New York Times namens Texas Monthly, aber das nur am Rande. Darin neulich der Bericht darüber, daß dem relativ bekannten Werk Prada Marfa die Aberkennung als Kunst drohe, weil eine Behörde es als Marketingmaßnahme einzustufen gedenkt. Und Werbung im öffentlichen Raum unterliegt selbst im Land of the Free bestimmten Reglementierungen - die Adobe-Bude mit dem Logo des Luxuslabels dürfte damit in dieser Form nicht weiter existieren.
Wobei die beiden Installateure Michael Elmgreen und Ingar Dragset in der Verteidigung ihrer Schaffens eine erstaunliche Naivität an den Tag legen. Miuccia Prada höchstselbst hat ihnen nicht nur die Verwendung des Markenlogos abgesegnet, sie hat auch eigens die in den zwei Schaufenstern ausgestellten Schuhe ausgesucht und kostenlos zur Verfügung gestellt. Sich auf den formalen Standpunkt zurückzuziehen, sie wären doch von jemand anderem als Prada für ihre Arbeit bezahlt worden und überhaupt sei das Werk “meant as a critique of the luxury goods industry,” greift viel zu kurz. Als ob Kunst und Kommerz sich auschließen würden.
Prada ist da dialektisch einen ganzen Schritt weiter und hat beispielsweise als eines der ersten Modelabels verstanden, daß Fake-Produkte ihnen nicht schaden, sondern im Gegenteil kostenlose Werbung sind. Und spätestens, wenn ein Celebrity publicitywirksam in Marfa vorbeischaut, dann ist die Intention der zwei Schweden komplett ad absurdum geführt.
It's the context, stupid!
Der Highway Beautification Act existiere seit 1965, da hätte man schon früher drauf kommen können? “If it really is against the regulations, they should have found out in 2005 when it was erected,” lässt sich Elmgreen zitieren. Das Problem liegt wohl doch woanders, nämlich einige Kilometer die Straße weiter. Seit der Playboy ein ungleich protzigeres Sponsorhip in den Wüstensand geklotzt hat, sieht man auch das Original wenn nicht mit anderen Augen, so doch zumindest aus einem anderen Blickwinkel.
Apropos außergewöhnliche Werbung: Wie man als Fast Food Company auf Pornsites wirbt, daß hat eat24 in einem amüsanten Blogpost festgehalten. Wer keine Lust auf die englische Sprache hat, der kann sich eine der lahmen deutschen Nacherzählungen reinziehen.
Der Atombrombeertelsmann-Verlag weigert sich, meine Memoiren zu drucken.
Überhaupt herauszugeben. // Wenn jemand sagt: »Der Mensch ist ein Gewohnheitstier«, dann meint er gemeinhin eigentlich: »Ich persönlich mag keine Veränderungen.«
Mit meinem alten Duschhandtuch habe ich mich weit über eine Legislaturperiode lang täglich abgetrocknet. Dann ist es vor drei Wochen kaputtgegangen. Und ich habe mich immer noch nicht an die Abmessungen des neuen Handtuchs gewöhnt; es ist etwas kürzer und ein ganzes Stück breiter als das alte. Vielleicht habe ich aber auch nur die Proportionen des Vorgängermodells dermaßen verinnerlicht, daß ich nur denke, es sei kürzer. Weil es ja so viel breiter ist.
Der .gif zur Waffe
Durchsage im Zug so auch noch nicht gehört: »Wir suchen den Besitzer zweier Koffer in Wagen 27. Bitte melden Sie sich beim Zugpersonal, wenn die zwei unbeaufsichtigten Koffer im Durchgang zu Wagen 28 Ihnen gehören. Vielen Dank.«
Ich selbst bin jetzt nicht so der panische Typ, aber man kann an der Reaktion der um einen herumsitzenden Mitfahrenden sehr gut beobachten, was diese geschürte Terrorangst mit den Leuten und Leutinnen anstellt. Zudem meldete sich die Schaffnerin während eines länger als üblichen Halts in Köln zu Wort.
»Sehr geehrte Fahrgäste, aktuell hat unser Zug sechs Minuten Verspätung. Wir erreichen das nächste Reiseziel Düsseldorf Hauptbahnhof gegen 08:38 Uhr. Ich werde Sie kurz vor Ankunft über Ihre Anschlußmöglichkeiten informieren.« Ich kann mir gut vorstellen, daß der ICE erst weiterfuhr, nachdem sich der Besitzer gemeldet hatte. Oder sie die Koffer am Kölner Hbf einfach aus dem Zug beförderten.
instagain
Es geht mal wieder um das Visualisierungsprojekt #stolperstein. Ich finde es immer noch super, daß so viele und stetig mehr Menschen dabei mitmachen. Danke dafür! Wer den Instagrams sammelnden Tumblr nicht kennt, findet hier eine Erklärung.
Mir sind schon vor einiger Zeit ein paar Details aufgefallen, die mir an der Umsetzung des Projekts mißfallen. Falls da jemand Ideen zur Abhilfe hat oder denkbare Alternativen vorschlagen möchte - gerne in den Kommentaren.
1. Das Theme: Die Bildwand finde ich immer noch toll. Wenn man Infos will, muß man halt auf ein einzelnes Bild klicken. Das ist wegen des infinite Scrolings mittlerweile auch die einzig gangbare Möglichkeit, an diese weiterführenden Links im Footer zu kommen.
2. Die Verlinkung: Ich weiß nicht genau, wann Instagram das eingestellt hat, aber vor einem Jahr konnte man noch von der einzelnen Photoansicht auf den Foursquare-Ort durchklicken. Das geht nicht mehr, was ich sehr ärgerlich finde. (Also am Desktop. Mit dem Smartphone geht das über den Umweg “Open in Instagram App” - der direkte Weg von Tumblr zu Foursquare ich nicht mehr möglich.) Wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis Instagram sich seine Location-Daten von Facebook-Checkins zieht?
3. Die Auswahl: Hängt mit dem vorigen Punkt zusammen. Viele Leute benutzen das Hashtag #stolperstein, ohne dieses Projekt zu kennen. Seit die Verlinkung nicht mehr existiert, lösche ich kaum noch Bilder aus dem Tumblr. Anfangs habe ich nur solche dringelassen, die auch Geo-Daten mitgeliefert haben.
4. Die Kommentare: Früher habe ich mir manchmal die Timelines von Leuten angeguckt, die unwissend mit ihrem Bild auf meinem Tumblr gelandet sind. Wenn aus Ihnen echtes Interesse sprach (man will ja nicht wahllos zuspammen), dann habe ich sie manchmal auf das Projekt hingewiesen. Seit neuestem kann ich auf Instagram am Desktop nicht mehr kommentieren. Hab ich irgendwelche Einschränkungen verpasst? Zeichenzahl, nur noch bei Followings etc.? Das macht die Sache sehr mühselig.
5. Die Liste: Die Sammlung der Orte auf Foursquare muß trotz IFTTT und Konsorten meines Wissens nach immer noch manuell gepflegt werden. Oder irre ich mich da?
Bevor jemand alles umschmeißen möchte: Ich spiele selbst viel herum mit Karten und Kram. Auf Dotspotting kann man beispielsweise seine verorteten Flickr-Photos (u.a. mein partielles Instagram-Backup) auf einer einbettbaren Karte anzeigen lassen - siehe unten. Das hat aber natürlich auch seine spezifischen Nachteile. Außerdem möchte ich verständlicherweise das System nicht komplett wechseln, es soll zudem so nutzerfreundlich und massentauglich wie möglich sein. Deshalb habe ich mich ja zu Beginn für die am weistesten verbreiteten Apps entschieden, die für dieses Projekt taugen.
#stolpersteinErfreuliches // Als die Stolpersteine selbst (auf Twitter oder Facebook) mal auf mein Projekt hingewiesen haben, ist Claus Höfele darauf aufmerksam geworden. Der Mann hat eine iOS-App namens “Stolpersteine in Berlin” (github-Link) am Start. Wir tauschten uns ein wenig über unsere Sachen aus und da er mitbekommen hatte, daß ich von Beruf Werbetexter bin, bat er mich, für das letzte Update den Beschreibungstext ein wenig aufzumöbeln. Jetzt kann man mich also sozusagen auf iTunes lesen. Davon abgesehen sollten besonders Berliner die App mal ausprobieren. Es lohnt sich! Kann ich sogar hier von Köln aus sagen.
Am Ende des Tages
Man raucht ja nicht mehr so gern zuhause. Wie das die Taxibranche wohl findet, denke ich mir. Ich jedenfalls lasse mich seit geraumer Zeit nicht mehr bis direkt vor die Haustür kutschieren, sondern steige zwei Ecken vorher aus, um auf den letzten Metern zu Fuß noch eine Kippe zu rauchen. Fünfzig Cent gespart, kann man schon wieder zwei Zigaretten für kaufen. Wenn das alle so machten, auf was für entgangene Einnahmen die Taxiunternehmen da wohl jährlich deutschlandweit verzichten müßten?
Unrelated link: Computer beweist die Existenz Gottes.
Fleischverhalten
Mehrere Studien sind also zu dem Schluß gekommen, daß eine bestimmte Weise der Facebook-Nutzung depressiv macht. In den Überschriften der Artikel dazu wird daraus natürlich “Facebook macht depressiv”, klar. Einige davon sind am Beginn dieses Posts auf slate.com/ verlinkt. Falls das jemanden interessiert. Eigentlich kommen die Studien lediglich zu dem wenig überraschenden Ergebnis, daß Stalking für die Psyche wenig förderlich ist - also derjenigen des Stalkers.
Das ist alles immer schön nutzerzentriert geschrieben, die Benutzten kommen dabei allenfalls am Rande vor. Schon klar, man kann nicht in jedem Text die ganze Welt erklären, aber was diese Hinterherspionage mit den Gestalkten anstellt, das wäre auch in diesem Fall eine Erwähnung wert. Worauf ich aber eigentlich hinauswollte: Der Slate-Post hat so eine interessante Überschrift und dann geht es da mit keinem Wort drum. Stattdessen wird nur behauptet, daß Instagram noch viel schlimmer sei als Facebook. Ein Unterschied zwischen Selfies und anderen Photos wird überhaupt nicht thematisiert.
Instagram kann jetzt Web Embeds.
Wozu da ein Faß aufmachen, wenn eh alles in einen Topf geschmissen wird? Jedes Bild ist eine Inszenierung, wissen wir doch. Ob wir nun selbst drauf sind, den Auslöser betätigt haben oder beides. Also zumindest dann, wenn wir es im Internet veröffentlichen. Überhaupt Worte.
Grober Schnitzer
DIY ist doch immer nich in - und wird als Trend auch so schnell nicht wieder verschwinden. Jeder ist sein eigener Authentischler. “Das Netz vergisst nichts” klingt für viele mittlerweile wie eine Verheißung. Im Onlinezeitalter ist jede Form der Selbstdarstellung ein Absatz der eigenen Biographie.