Das bahn'sche Pendel

Ausschlag // Irgendwann ist es dann auch gut mit dem Regionalverkehr, denkt man sich. Die REs sind laut, überfüllt und langsam. Zu den Hauptzeiten muß man froh über jeden ergatterten Sitzplatz sein, an das Aufklappen eines Laptops ist bei dieser Art der Fortbewegung nicht zu denken. Im Sommer ist die Luft schlecht, im Winter ließe sich dieses Lamento endlos fortsetzen.

Also vielleicht sein Monatsticket etwas aufstocken? Das Ding kostet im VRS (Stufe 5) ohnehin schon stolze 231,00 Euro, dafür darf man dann aber auch in ganz Köln und Düsseldorf Mitte/Nord sowie dazwischen rumgurken. Und da noch einmal draufzahlen? Das wären beim IC/EC-Zuschlag monatlich immerhin 64,80 Euro, die jeweils dazukommen. Machte also insgesamt eine Summe von 295,80 Euro. Da ist die ICE-Nutzung nicht inklusive und kann auch nicht für einzelne Fahrten dazugebucht werden.

Also andersrum: Das DB-Monatsticket für das Fahren mit ICE zwischen Köln und Düsseldorf kostet 238,00 Euro. So kommt man natürlich nur von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof. Wenn man in den beiden Städten auch noch Straßen- und U-Bahnen nutzen möchte, dann braucht man noch ein sogenanntes NRWplus-Ticket zum Monatspreis von 56,00 Euro. Rechne ich nun zusammen, komme ich auf einen Gesamtpreis von 294,00 Euro im Monat und damit zu dem Schluß, daß für einen Pendler zwischen Köln und Düsseldorf das Fahren mit IC/EC teurer ist, als mit dem ICE. Und das kann doch nicht sein, oder?

ökostrom unterwegs

Mit dem ICE-Ticket ist es natürlich möglich, auch IC oder sogar RE zu fahren, wenn es die Situation erfordert. Obige Vergleichsrechnung berücksichtigt in beiden Fällen keine verbilligten Abonnements. Und vom generellen Wucher für eine weniger als 50mal im Monat zurückgelegte Strecke von etwa 40 Kilometern so oder so fast 300,00 Euro zu nehmen, fange ich gar nicht erst an.

NACHSCHLAG // Die Deutsche Bahn hat mich an den Verkehrsverbund verwiesen. Der wiederum gibt zu, daß die Zahlen so stimmen, hält die beiden Angebote allerdings nicht für vergleichbar, weil man mit seiner Variante ja noch in Leverkusen Bus fahren könnte.

Dear Mozilla,

in den letzten Wochen hatten wir im Büro Probleme mit der Internetverbindung. Dafür kannst Du natürlich nichts, das lag einzig und allein an der Unfähigkeit der Deutschen Telekom AG. Aber es bedeutete eben auch, daß ich in letzter Zeit vermehrt auf eine Fehlermeldung wie diese blicken mußte.

typical firefox error message

Und nun frage ich Dich, Mozilla: Der generelle Hinweis auf eventuelle Tippfehler mag ja ganz hilfreich sein. Aber wer, zum Henker, gibt noch das “www” vor der URL in die Adresszeile seines Browsers ein?

Kurz vor meinem Tod werden sämtliche Sicherungsvorgänge an meinem geistigen Auge vorbeiziehen, bei denen ich vergessen habe, das Häkchen bei „Kompatibilität mit Word 2008 beibehalten" zu klicken.

tl;dt (195)

verschlossen

Der Gedanke ist doch gerade, daß Liebende diese Schlösser an die Gitter der Hohenzollernbrücke hängen und danach den/die Schlüssel in den Rhein werfen, als Zeichen ihrer ewigen Verbundenheit. Wie kommt man also auf die Idee, dort ein Zahlenschloß anzuketten?

verschlossen

Und dann sah ich die rote Schleife.

Und 'n Ei aus'm Konsum

Letztes Wort auf der ersten Silbe betont. Distinktion ist nicht alles. In erster Linie kaufen die Leute, um dazuzugehören. Individualismus zweiter Ordnung.

time to shop

Im Veedel

Ich weiß, Ihr wohnt in New York, Berlin oder Tokio und lacht bei dem Gedanken daran, wie ich meine Heimat Köln als Großstadt bezeichne. Aber es kommt noch besser: Wenn ich nicht gerade arbeite, dann hänge ich beinahe ausschließlich in nur einem Viertel rum. Meine Wohnung befindet sich in der Südstadt und mein Leben spielt sich mit kleinen Ausnahmen größtenteils südlich des Chlodwigplatzes zwischen Rheinauhafen und Volksgarten ab. Hier liege ich bei gutem Wetter im Römerpark, hier kann ich vom Supermarkt bis zum Frisör alle Besorgungen erledigen. Hier geht meine Tochter zur Schule und mein Sohn bald in den Kindergarten. Es hat genug Büdchen, die meine bevorzugte Zigarettenmarke verkaufen. Und es gibt genung Abwechslung, falls mir mal nicht nach meiner Stammkneipe und meinem Lieblingsitaliener ist. Alles in Rheinnähe.

köln südstadt

Als ausgewiesener Codeidiot habe ich mal wieder was gebastelt. Das war mit ein bißchen Trial&Error-Getippe selbst für mich nicht allzu schwer, hat mich aber trotzdem ein paar Stunden gekostet. API-Key und Ausgangscode bei Google Maps besorgen, den schönen Layer von Stamen drüberbügeln, die Foursquare-Daten draufsetzen und noch gucken, daß die KML-Ausgabe nicht die Kartendarstellung beeinflusst. Und dann habe ich nur noch ein wenig geschaut, daß der Ausschnitt sowohl am Rechner als auch im Smartphone sinnvoll ist. Hochgeladen, fertig.

Digitales Dorfleben 2.0

Unter https://drikkes.com/wo.html kann man jetzt immer sehen, wo ich mich aktuell so rumtreibe. Auf der Karte ist stets mein letzter 4sq-Checkin verzeichnet, anklickbar. Der (wenn man es denn so nennen will) Clou dabei: Der Kartenausschnitt ändert sich nie. Wenn also kein blauer Pin auftaucht, dann heißt das nicht, ich wäre vom Erdboden verschluckt worden, sondern schlicht und einfach, ich bin nicht in der Südstadt. Wer es genauer wissen möchte, der muß dann schon aus der Karte herauszoomen, um meinen derzeitigen Aufenthaltsort zu erfahren. Ein bißchen unterwegs bin ich dann ab und zu doch. Witzig, was?

Your Year in Check-ins 2013-04-17 12-20-43 (Inspiriert ist https://drikkes.com/wo.html sicher von Wo ist Sixtus? und Wo ist mspro?. Die schicken Maps von Stamen hatte ich hier im Blog schon einmal erwähnt; und tue es wieder, weil ich zu blöd bin, die cc-Attibuierung direkt auf der Karte unterzubringen.)

Keine Homo-Ehe für niemand!

Auf einmal erreichten Privilegien ruht man sich gerne aus. Lässt lieber seinen Steuerhinterzieherberater die Drecksarbeit machen. Öffentlich(keitswirksam) über das Ehegattensplitting schimpfen, aber dessen finanzielle Vorteile trotzdem gerne in Anspruch nehmen. Geheiratet wurde selbstverständlich nur der Liebe wegen, klar.

I’ve got bad news for ya: Die Wohlfühlrevolution wird nicht stattfinden. Solange ein flächendeckender Zeugungs- und Gebärstreik nicht nur angekündigt, sondern auch umgesetzt wird, sind alle Aufgebrachtheiten und Entrüstungen gegen das ach so verhasste Betreuungsgeld reine Lippenbekenntnisse. Die zudem einen längeren Atem benötigen.[1. Unterzeichner 7tausend8hundertIrgendwas keine drei Wochen nach Start der Protestseite, das ist jetzt 10 Monate her.] Und auf Meinungen von Leuten, die solch eine Problematik vielleicht irgendwann in ferner Zukunft einmal betreffen könnte, ist zurecht geschissen.[2. There, I said it.]

Ein Ehepaar ist keine Familie.

Anderes Thema, gleiche Liga // Die rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare ist natürlich trotzdem überfällig. Und sie wird kommen - wenn nicht heute, dann eben morgen. Ich begrüße das aufs Herzlichste. Nur ist das eben keine Revolution, sondern einfach soziale, politische Veränderung. Was es für die Befürworter der (schreckliches Wort) Homo-Ehe so bequem macht, sich moralisch überlegen zu fühlen.

Man gibt sich eben mit kleinen Schritten zufrieden, bloß nicht zu radikal. Sonst könnte ja der eigene Vorteil plötzlich auf dem Spiel stehen. Von mir aus gehört die Institution Ehe komplett auf den Schrotthaufen. Was es zu fördern gilt, sind meiner Meinung nach Kinder und nicht Eltern. Ob lesbische oder schwule Pärchen oder Dreier ein Kind adoptieren oder heteronormative Seelenverwandte sich dazu entscheiden, sich auf altmodischste Weise fortzupflanzen, interessiert mich nicht. Und den Gesetzgeber sollte es auch nicht.

Wo sind denn die Leute, die für ihre Überzeugungen wirklich etwas aufs Spiel setzen? Glückliche Eheleute, die sich scheiden lassen, nur weil Homosexuelle bis jetzt nicht heiraten dürfen? Wo bleiben die lauthalsigen Beteuerungen junger Frauen, daß sie nicht eher an Vermählung denken, bis daß ihr bester schwuler Freund ebenfalls das Recht dazu hat?

Wenn Sie jetzt antworten “Das könnte dem Staat so passen. Dann spart er ja auch noch was uns!”, dann outen Sie Ihr Gedankengut als genauso egoistisch, wie ich eingangs erwähnt habe. Sie enthalten das Geld nicht nur der gerade amtierenden CDUCSUFDP-Regierung vor, sondern pathetisch gesagt den Bürgern dieses Staates. Schwafeln Sie nur weiter von der Solidargemeinschaft, während Sie gleichzeitig von Krankenkasse zu Krankenkasse wechseln, um ein paar Beitragseuros zu sparen.

dial_shit

Ich nehme mich da nicht aus, Überzeugungen sind nicht alles im Leben. Beispielsweise geht eines meiner Kinder auf eine katholische Grundschule. Obwohl ich überzeugter Atheist bin. Einfach, weil es so bequemer ist. Das heißt nicht, daß ich deshalb auf jede Kritik verzichten müßte. Aber vom Absolutheitsanspruch holt ein sowas ganz gut runter.

Ach ja, und Nachschlag für #LSR-Gegner: Solange es genug Blogger gibt, die sofort zusagen, sobald ein etablierter Verlag Artikel, Interviews or whatever anfragt, wird das mit dem Medienwandel auch noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.

Wallpaper Rock Scissors

Ich gehöre zu den Leuten, die bei den roten App-Badges sofort hibbelig werden. Es geht in erster Linie gar nicht so sehr darum, unbedingt und sofort zu wissen, was los ist (in zweiter Linie natürlich schon). Es geht darum, daß dieser kleine rote Kreis mit der Zahl drin wieder verschwindet, auf der Stelle. Denn wichtig ist oft gar nicht der Newsgehalt, den habe ich per Banner oder Alert bereits mitgeschnitten oder zumindest erahnt. Ich müßte also gar nicht die SMS-App öffnen, ich habe die letzte kurze Nachricht ja beim Aufblinken auf dem Lockscreen sogar komplett lesen können. Ich mache es trotzdem.

Ich habe kurze Zeit versucht, komplett ohne diese Notifications auszukommen, aber das hat für mich irgendwie auch nicht funktioniert. Seit ein paar Tagen benutze ich nun dieses Wallpaper" von Ethan Allen Smith und ich muß sagen, ich bin äußerst zufrieden. Da jede App nun permanent zumindest die Andeutung eines solchen Badges besitzt, bin ich in Bezug auf die tatsächlichen um einiges entspannter geworden.

Mit Mailbox bin ich übrigens superzufrieden. Allerdings habe ich auf die Anzeigenoption “show inbox conversation count” nur für diesen Screenshot umgeschaltet; normalerweise steht dort eine “1” für neue Nachrichten, keine 3.800 - ganz so entspannt bin ich dann doch nicht. Ich würde jedenfalls sagen, die lange Wartezeit auf die App hat sich sogar gelohnt. Und als hypeerzeugender Marketingschachzug war die Aktion einfach clever.

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Fehlt nur noch ein vernünftiges Bild für den Lockscreen. Besonders schwere Entscheidung. Ich benutze seit Jahren dasselbe Photo, aber mit den neuen Displayproportionen des iPhone 5 ist es eigentlich nicht mehr perfekt. Doch weil ich mich so dran gewöhnt habe, laufe ich jetzt schon Monate mit einem unperfekten Lockscreen rum. Manchmal schaffen es Bilder in den Test, aber nach ein paar Minuten oder Stunden oder Tagen sind sie wieder durch das alte ersetzt worden.

Janosch würfelt nicht

Kasper Mütze darf verreisen

In meinen Augen absichtlich. Um Raum für Phantasie zu lassen.

Mein Bär braucht eine Mütze

verraten und verlinkt

Es tut mir ja ein wenig leid, daß ich mich schon wieder über die SPD aufregen muß. Falls es Euch ein wenig tröstet: Ich erachte jedes über Schwarzgelb verlorene Wort als reine Zeitverschwendung, denen ist einfach nicht mehr zu helfen, wahrscheinlich nie gewesen.

Worum geht’s diesmal? // Ich halte im Allgemeinen beim Thema Leistungsschutzrecht die Klappe. Wer mich kennt, der kann sich denken, daß ich dieses Gesetzesvorhaben für offensichtlichen, ausgemachten Unfug halte. Wenn einige Sozialdemokraten allerdings meinen, angesichts der von ihrer Partei ausgegebenen Durchwinkeparole im Bundesrat auf ein milderes Verurteil hoffen zu können, bloß weil rechts von ihnen noch größere Scheißeverzapfsäulen rumstehen, dann schlägt sofort mein Maulaufreißreflex durch.

Niemand erwartet von CDU/CSU und der FDP einen netzpolitischen Sachverstand, der über die Wahrung von Partikular-Interessen hinausgeht. Niemand. Von der SPD allerdings hat man schon immer mehr erwartet als von anderen Parteien. Man erwartet ein bedingsloses Einstehen für den kleinen Mann, man erwartet einen besseren moralischen Kompass und man erwartet das Festhalten an Prinzipien.

Da hat der Lumma recht, das gilt wohl nicht nur für die Netzpolitik. Aber wenn sich diese Erwartungen erfüllten, dann steckte darin auch eine Chance im Hinblick auf mobilisierbares Wählerpotential. Blöd nur, wenn Anspruch und Wirklichkeit derart eklatant auseinanderklaffen. Traurige Wahrheit ist, die SPD erweckt in den letzten Jahren zunehmend den Eindruck, noch nicht einmal Partikular-, sondern in erster Linie Eigeninteressen zu verfolgen.

Im Fall des Leistungsschutzrechts von Union und FDP erwartet man von der SPD zurecht, dass sie sich auf die Hinterbeine stellt, dass sie macht und tut, dass sie zeigt, dass sie dieses Gesetz völlig überflüssig findet und dass sie sich dabei verausgabt, es zu verhindern. Es mag sein, dass das Anrufen des Vermittlungsausschusses nur Symbolpolitik ist und dass das Leistungsschutzrecht aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Bundestag nicht mehr aufgehalten werden kann, aber ganz ehrlich, dass spielt doch gar keine Rolle. Die Menschen erwarten nicht nur ordentliches Regieren, sie erwarten auch Opposition mit Rückgrat, Witz, Raffinesse, Vehemenz und Standhaftigkeit.

Es wäre in der Tat lediglich Symbolpolitik gewesen, da das LSR zwar aufgeschoben, aber letztendlich wohl kaum zu verhindern wäre. Doch noch nicht einmal dazu kann man sich in der SPD durchringen. Auch wenn man das Gesetz so nicht will, man kuscht vor Springer, WAZ und Co., nicht weil man ihnen einen Gefallen tun möchte, sondern weil man im Wahlkampfjahr Angst vor deren Meinungsmacht hat. Nicht nur dieses “Leistungsschutzgesetz für Presseverlage der schwarz-gelben Bundesregierung” muss weg, Kandidat Steinbrück. Jegliches Leistungsschutzrecht.

Alle im ersten Augenblick vollmundigen Ankündigungen zur Gegenwehr, davon ist nichts mehr übrig. Leere Worte, hohle Versprechungen - Symbol-PR. Wenn diese Handlungsweise nicht Tradition hätte bei der SPD, könnte man denken, mit der voranschreitenden Selbstzerstörung der Piratenpartei verlieren auch die sozialdemokratischen Netzpolitiker ihren Einfluß innerhalb der Partei. So bitter es für diese engagiert kämpfenden Leute ist: mehr als Feigenblätter sind sie nie gewesen. Denn in der SPD ist man nicht modern, sondern modern positioniert.

Denn wäre es echte Überzeugung, dann wären solche Lachnummern gar nicht möglich. Von wegen Kern, Fünkchen und Wahrheit. Gut getrollt, Löwe.

Electric Daisy Carnival

In Deutschland ist bzw. wird man als Fan elektronischer Musik ja ganz gut bedient. In jeder größeren Stadt gibt es Clubs, die von House bis Techno, von spät bis früh alles spielen, was den Tanzvergnügten Beine macht. Und wem das nicht reicht, für den schießen jeden Sommer immer mehr Festivals wie Pilze aus dem Boden - längst nicht mehr nur eine Domäne der Metall- und Gitarrenfraktion.

10.000e pillgern jedes Jahr irgendwo in die ostdeutsche Pampa, dafür bekommen sie beim Melt! allerdings auch ein stets erstklassiges Line-Up geboten, wobei sich der musikalische Fokus des Festivals mittlerweile von reiner Technotronik auf alle möglichen Spielarten alternativen Elektro-Rock-Punk-Geschrammels aufgefächert hat und halbwegs klar ins Popspektrum einzusortierende Bands wie The Streets und Konsorten die Headliner geben. Was sich mit der Zeit natürlich auch in den gesalzene Ticketpreisen widerspiegelt und wohl so manch hartgesottenem Technofan die Suppe verhagelt hat. Aber Rave geht sowieso anders, ne?

Das Electric Daisy in New York

Als auch nicht mehr so wirkliche Alternativoption bietet sich da an irgendeinem anderen Arsch der Welt seit langem das Fusion-Festival an. Das läuft trotz beinahe 100.000 Besuchern noch in der Kategorien Underdog, unkommerziell und links. Dafür geht es immerhin eine ganze Woche 24/7, die Ticketpreise liegen bei okayen 70 Euro und auf das Gelände kann man eigene Getränke und Vorrat mitnehmen. Böse Zungen behaupten, die Mucke sei dort vollkommen egal, Hauptsache druffdruffdruff, wohlgesonnenere Zeitgenossen erwähnen die Tatsache lobend, daß selbst bekannte DJs dort unter anderem Namen auftreten, weil es ja um Spirit und die Einstellung ginge.

Circus HalliGalli

In der heutigen Zeit vermutet man leider selbst hinter solch freundlichem Gebaren trotzdem eine clevere Marketingstrategie und so manch einer denkt sich mit Blick über den großen Teich: Wenn schon, dann richtig. Amerikanische Events wie zum Beispiel das iHeartradio oder der Electric Daisy Carnival lassen die hiesigen Bemühungen ziemlich dilettantisch aussehen. Auf dem EDC tummeln sich einmal im Jahr etwa Superstars wie David Guetta oder die Swedish House Mafia. Und das findet auch nicht in irgendeiner gottverlassenen Gegend statt, sondern in der ständigen Weltspektakelhauptstadt Las Vegas. Sage und schreibe 300.000 Besucher haben sich im Jahr 2011 den Spaß angetan. Der EDC geht zwei Tage lang und hat weit mehr als nur schnöde Beats auf Lager: Hier kommen Musik, Show, Kunst und alle möglichen anderen Entertainmentalitäten zusammen. Unzählige Aftershow-Partys in den umliegenden Partnerhotels und Casinoresorts machen den Überevent komplett. Ob zusätzliche Pokertuniere oder Pass zum Hotelpool - das Unterhaltungsangebot kennt keine Grenzen, jedes Jahr fällt den Veranstaltern etwas Neues ein. Feuerwerksshows, Stuntman-Vorführungen und Ableger-Festivals in anderen Städten der USA erweitern das Angebot. Wie man sieht.

Die Ticketpreise liegen - zumal bei einer transatlantischen Anreise - nahe bei einer Reise zum Mond, dafür bekommt der Besucher aber auch einiges mehr als ein versifftes Dixieklo geboten. Über die Festivalseite können verschiedene Pakete gebucht werden, falls man noch ein paar VIP-Annehmlichkeiten drauflegen will. Vom schön partytauglichen Wetter in der Wüste Nevadas will ich erst gar nicht reden.

Don't be egal.

Obwohl ich den Dienst relativ intensiv nutze, befällt mich nicht die leiseste Panik bei der Nachricht, daß Google seinen RSS-Dienst zum 01. Juli diesen Jahres abschalten will. Alternativen sind bereits länger vorhanden oder werden nun demnächst entwickelt. Es regt mich also nicht einmal auf. schnicksnackschneck

Ruhig Blut. Und das ist Googles eigentliches Problem. An “Don’t be evil” glaubt schon lange keiner mehr, aber wenn auf “Don’t be egal” lediglich ein Schulterzucken folgt, dann sollte die Panik eher auf Seiten von Google als der seiner Nutzer liegen. Ich gehe das hier jetzt nicht Service für Service durch und behaupte auch nicht, komplett ohne die Dienste von Google auskommen zu wollen, aber einen Account dort bräuchte ich eigentlich nicht. Auf die personalisierten Suchergebnisse kann ich verzichten, ebenso auf das Schreiben von YouTube-Kommentaren. Meine seltenen Videos kann ich auch woanders hochladen. Meine Bilder liegen eh bei Flickr. Und wie sehr mich diese Aufteufelkommraus-Integration von Google+ nervt, habe ich bestimmt schon mal irgendwo erwähnt. Wieso kann ich die Statusbar nicht customizen? google_status_bar

Eigentlich bräuchte ich keine Alternative zum Google Reader. Ich bräuchte eine für Gmail - dann wäre ich nämlich weg, Mr Page.

Poladarium

Nicht jeder Tag liefert ein perfektes Photo. Aber gerade das macht den Kalender spannend, letztendlich ist das ja auch der Reiz hinter dem ganzen Sofortbildkameradentum. Retrospektive hin oder her.



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Und nun ist mir beim dritten Buch des Jahres noch ein praktischer Zusatznutzen aufgefallen, der aber natürlich für jeden dieser täglichen Abrisspapierblöcke gilt: Mit einem solchen Lesezeichen weiß man praktischerweise immer, wann man mit der Lektüre des Buches angefangen hat. Und ss macht einem (okay: mir) tatsächlich ein schlechtes Gewissen, wenn man nach drei Tagen noch nicht einmal auf Seite 50 angekommen ist.



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Ich sollte öfter ins Museum gehen.

TdM // Feb. 2013

Falls Ihr hören wollt, wie ich den letztmonatigen Tweet des Monats vorlese, dann müßt Ihr auf das rote Kreuzchen klicken. Vine-Videos sind nämlich per default auf lautlos gestellt.

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Wie man die 6sekünder einbettet, hat Felix Schwenzel hier erklärt, ein bißchen was zu dem Dienst an sich steht da auch. Bleibt der Nerv, die Filmchen bei Twitter oder Facebook crossposten zu müssen, um an ihre spezifische URL zu kommen. Wieso eine Google-Suche mit “site:vine.co drikkes” bei mir nur einen Treffer anzeigt, weiß ich nicht. Wahrscheinlich liegt es aber daran, daß ich nur dieses Video auch gesharet habe, oder? (Den Tweet zu obigem habe ich sofort wieder gelöscht, nachdem ich den Link hatte.)

Eigenständige Webprofile wären jedenfalls was Feines (siehe Instagram), allerdings sollte man nicht darauf hoffen, daß Twitter als Mutterfirma Vine allzu selbständig werden lässt. Ich habe auch schon einmal darüber spekuliert, daß man dort nur deshalb auf die Idee zu Vine gekommen ist, um Content zu produzieren, den Dritt-Clients nicht so ohne weiteres in-app anzeigen können. Ich mag den Service trotzdem.

app.net

Ein kurzer Rückblick in das Strategiemeeting, das zum Freemiummodell von app.net/ geführt hat: “Jemand eine Idee, wie wir uns mehr in Richtung identi.ca/ entwickeln können?” “Du meinst ein weiterer überflüssiger Service werden, in den die User ihre Tweets automatisiert einlaufen lassen?” “Richtig!”

app.net

Genau solche Aktionen sind der Grund dafür, warum ich Twitter für das Ausschließen mancher Services von ihrer API nicht richtig böse sein kann.