Warum ich nicht auf den derzeit überall herumgehenden Niggemeier-Link klicken werde
Leute mögen sich die aktuelle Berichterstattung über Michael Schumacher aus den verschiedensten Gründen geben:
-
- aus echter Anteilnahme
- aus reiner Neugierde
- total ironisch
- aus einem wie immer gearteten Sarkasmus
- um mitreden zu können
- um die Berichterstattung selbst zu kritisieren
Amateur-Tipp: Der letzte Punkt macht es nicht besser.
Medienwandel
Vor einiger Zeit ging dieses Photo oder ein ähnliches oder ein anderes mit einer Waggonladung lesender Asozialer rum. Das sollte dann ganz treffend die Mär vom vor der Durchsetzung des Smartphones ach so geselligen Zugreisen entkräften. Und teilweise hat das auch ins Schwarze getroffen; vielleicht sind die Kritiker einfach nur genervt davon, daß es mit Display statt Zeitung schwieriger geworden ist, bei den Mitpassagieren mitzulesen.
Nun ist Zugreise nicht gleich Zugreise; das weiß jeder, der schon einmal gemeinsam im selben Abteil mit einem Kegelclub unterwegs gewesen ist. Das hat mal so gar nichts mit dem allwochentäglichen Morgen- bzw. Abendpendelverkehr zu tun, den die oben verlinkten Schwarzweißbilder widerspiegeln. Auch wenn einem der Nebenmann weder im einen, noch im anderen Fall so etwas wie Tolstois Kreutzersonate erzählen wird. Remember the Rahmenhandlung?
Nun ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nicht die einzige Situation, in der Vielen (über 36 Mio. Views!) das ständige Starren auf ein Smartphone Anlass zu zivilisatorischer Technikfeindlichkeit und generellem Kulturpessimismus bietet. Was sich allerdings in seiner akuten Aufgeregtheit wieder ein wenig zurechtrückt, wenn man sich die Kritik gegenüber medialen Innovationen durch die Jahrhunderte anschaut. Exemplarisch sei hier auf die Warnungen vor der Lesesucht im ausgehenden 18. Jahrhundert verwiesen.
Und das gilt nicht nur für sämtliche bisher angeführten Rezeptionsweisen. Auch auf Produktionsseite werden neue Techniken regelmäßig skeptisch gesehen. So ist von Truman Capote die Einschätzung überliefert, es gebe zwei Arten von Schreibern - echte Schriftsteller und bloße Schreibmaschinenbenutzer. Oder dieses aus heutiger Perspektive besonders absurd erscheinende Beispiel:
An 1815 principal decrying modern technology pic.twitter.com/THtVclAHYX
— Eric Redmond (@coderoshi) December 28, 2013
Andere mögen hier gerne noch einmal den alten Plato zur Lektüre herausholen, ich freue mich derweil auf den neuen Film von Spike Jonze. Und krame derweil, um den Bogen zum Beginn dieses Posts zu schlagen, eine alte Studienarbeit von mir hervor: Die Bahn kam - Implikationen einer Erfindung.
Nachtrag // Heute morgen erst diesen interessanten Artikel beim Guardian zum Thema gelesen. Lag schon länger auf Instapaper gespeichert rum.
wie geleckt
Falls sich jemand dafür interessiert, wie sich Angelika Taschen durch ein englisches Interview radebricht, dem sei folgendes Video empfohlen. Dabei bekommt man auch den einen oder anderen Blick in ihre neuberlinerisch eingerichte Berliner Berlinwohnung hinterhergeworfen.
Selbst auf der LVMH-eigenen “luxury lifestyle website” nowness.com/ häuft sich diese spezielle Spielart der Homevideos, wie sie hierzulande - und mittlerweile auch international erfolgreich - durch freundevonfreunden.com/ populär gemacht worden sind.
Dazu brauche ich zum Glück gar nichts mehr sagen, das hat bereits jemand anders für mich erledigt. Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur neidisch.
Unrelated news // birdbnb.com/
Über Wachsamkeit
Hey change.org,
ich bin ja ein ziemlicher Codeidiot, aber bei der URL, die Ihr Eurem Verbreitungsvorschlag zur Anti-Überwachungspetition beigegeben habt, bin ich doch ein wenig stutzig geworden.

Diese URL enthält eine share_ID. Wenn mich nicht alles täuscht, dann kann man damit genau überwachen kontrollieren zurückverfolgen, von wem der Link verschickt worden ist, wer ihn zugesendet bekommen und wer schließlich draufgeklickt hat. Wer im Anschluß die Petition unterschreibt und wer nicht. Aber ist ja für das Campaigning einer guten Sache, da sind wir mal nicht so.[1.
Ja, change.org anonymisiert die Ergebnisse wahrscheinlich in irgendeiner Weise, sodaß “nur” IP-Adressen und was weiß ich für Metadaten ausgewertet werden. Sollte ich mit dem Post hier allerdings total auf dem Holzweg sein, dann wäre ich für jeglichen Kommentar dankbar.
]Über die Petition selbst wird sich an anderen Stellen schon genug ausgelassen. Ich neige dazu, Sascha zuzustimmen. Hinweisen möchte ich allerdings noch ausdrücklich auf die zum Anlaß aktualisierte Zusammenstellung von leitmedium.de/ betreffs des Trackingeifers diverser Verlage im Netz. Ich sage mal: ‘Don’t talk the talk, if you can’t walk the walk.’
hin und her
Oder auch die foucault’sche Pendelei.
Montag: In den wenigen Minuten, die ich am Gleis auf den ICE nach Dortmund warte, wird mindestens dreimal durchgesagt, daß dieser Zug heute nicht in Essen und Bochum hält. Kaum setze ich mich, setzt sich der ICE auch schon in Bewegung und der Schaffner zu einer Durchsage an: “Wir heißen die in Köln Zugestiegenen herzlich willkommen im ICE 616 nach Dortmund mit Halt in Düsseldorf, Duisburg, Essen und Bochum.”
Dienstag: Die Straßenbahn hat mal wieder getrödelt. Also hetze ich die Bahnhofsrolltreppen hoch. Und kann dann doch gelassen in den laut Anzeige 10 Minuten verspäteten ICE steigen. Während wir noch stehen, sehe ich von meinem Fensterplatz aus am Nebengleis den ICE mit gleichem Fahrtziel einfahren. Und obwohl sich dieser Zug fahrplanmäßig erst ein ganzes Stück nach dem meinen auf den Weg macht, fährt er heute pünktlich - und damit vor uns - ab. Während sich ICE 616 mit mehr als 20 Minuten Verspätung in Bewegung setzt.
Mittwoch: Für die allabendliche Heimfahrt gibt es zwei Optionen: die einen ICEs halten in Köln Messe/Deutz, die anderen fahren zum Hauptbahnhof. Normalerweise bevorzuge ich letztere, aber um diese Zeit bin ich froh über den Ausstieg vor der Rheinüberquerung, läßt sich doch auf diese Art ein Bogen um die glühweintrunkenen, blinkende Witzgeweihe tragenden Horden von Weihnachtsmarktbesuchern machen, die jetzt ihren Heimweg in die Vorstädte antreten. Oder wo immer sie auch herkommen mögen.
Mal schauen, was morgen so passiert…
pro Quote
Daß ausgerechnet SZ und Spiegel in Sachen weibliches Führungspersonal derart hinterherhinken, finde ich schon traurig. Die hier eingebundene Spielerei der Initiative ProQuote verdeutlicht die Misere recht gut. Konnte ich so unterschreiben.
Hopefully unrelated News // kioskforscher.wordpress.com/ hat ein Interview mit Jana Gurung geführt, die den Gimmick-Einkauf beim Egmont Ehapa Verlag leitet. Ohne diese Zugaben scheint ja heutzutage keine Kinderzeitschrift mehr auszukommen - Stichwort Quengelfaktor.
for real
Ich hatte eigentlich im Kopf, daß der schmale Katalog, der vor zweidrei Wochen der ZEIT beilag, Humanitas Versand hieß. Oder so ähnlich. Nun ist das nicht gerade gut zu googlen, blöd für den Versandservice. Denn bei wagner-sicherheit.de/ bekommt man folgendes Gerät für fast zwanzig zehn Euro billiger.
Nunja, ZEIT-Leser ticken wohl anders - zumindest diejenigen der Printausgabe. Wer weiß, vielleicht hätten sich meine gerade urlaubenden Nachbarn dieses Gerät ja nach ihrer Rückkehr aus der Toscana gekauft, wenn ich ihnen nicht die tagelang im Treppenflur liegende ZEIT und damit auch diesen Katalog vorenthielte. Ich hätte da allerdings noch einen alternativen Marketingansatz im Sinn, der die Zielgruppe von einem anderen Produktstandpunkt aus anspricht, falls man aus Überzeugung gar keinen Fernseher besitzt.
Billiger als jeder Nachbarschaftsstreit! Fernsehsimulator »Fake TV« Als Zeit-Abonnent und damit möchtegernelitärer Einbildungsbürger kennen Sie das: Sie sind in weiser Voraussicht in einen kommenden Szenekiez gezogen und nun läßt die Gentrifizierung gerade in Ihrer Straße auf sich warten? Jetzt heißt es, sich zumindest zeitweilig den Anschein von Unterschichtensympathisanz zu verleihen, um den Nachbarn das Gefühl zu geben, Sie seien einer der Ihren. Hier leistet das dank neuester LED-Technologie äußerst sparsame Gerät mit den Maßen 8 x 7 x 5,5 cm gute Dienste. Stellen Sie das Gerät mit integriertem Lichtsensor und steuerbarer Laufzeit einfach auf den Fischgrätparkettboden Ihres Altbauwohnzimmers, während Sie in der Küche mit Ihrer Frau bei einem Glas guten Rotweins über Selbstverwirklichung und Zukunftspläne diskutieren. Oder schweigend in Ihre Smartphones starren. Der scheinbar laufende Fernseher sendet eine klare Botschaft an proletarische Nachbarn: »Hier ist jemand von Euch«.
Now playing: Flimmern.
Bin ich verrückt?
Daß man bei hoch geladenen Beiträgen auf Camera+ die Headline nicht nachträglich bearbeiten kann ist eine Sache. (Ja, hier fehlt ein “mich”. Und das Kommentieren dort funktioniert bei mir auch nicht.)

Die andere: Wenn man dort über den Aufnahmeort Cologne, Germany hovert, dann erscheint eine Google Map mit meinem Wohnort. Nur ist bei meiner Adresse ein “Facharzt für Psychatrie und Psychotherapie” verzeichnet.

Den Arzt gibt es zwar in meinem Haus, doch hat er dort keine Praxis. Er wohnt einfach nur ein paar Etagen über mir. Sehr verwirrend. Und dann denkt man zuerst: Sag mal, spinne ich? Was für Kartenmaterial benutzen die bei Camera+ denn? Und dann dämmert es mir.

Ob da jetzt mein Name steht oder drei Tage später das Symbol Für Zuhause/Home, ist ja irrelevant. Google scheint da am nicht mehr ganz so neuen Maps noch etwas zu feilen. Das Stichwort lautet Personalisierung. Wenn ich mich bei meinem Google-Account auslogge und zur alten Version switche, dann sehe ich auch plötzlich wieder meinen Nachbarn, den Facharzt.

Wenn Google meint, mir einen Psychiater vorenthalten zu müssen bzw. ihn mir in meiner Kartenansicht nicht anzuzeigen, dann heißt das doch, Google meint, ein Psychiater/Psychotherapeut braucht mich nicht zu interessieren. Ich bin also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht verrückt.
Was Ihr denn da an dieser Stelle seht, würde ich gerne erfahren. Und der Kindergarten gehört auf die andere Straßenseite, Google.
Die ungefälschten Hutzlertagebücher
Wenn Sie mit diesem Mann nicht befreundet sind, haben Sie Pech gehabt. Aber zum Glück können Sie seine Status-Updates auch abonnieren. Andreas' Panzerkrieg SPIEGELfechtereien auf Facebook sind nämlich wirklich äußerst unterhaltsam.
Zwei Technikfragen dann doch, kein Blog (wird ja schließlich nicht umsonst immer als eine Art öffentliches Internettagebuch erklärt) ohne Selbstreferenzialität: 1) Das “see more” beim Einbetten kann man nicht rauswerfen, oder? Und wie sieht’s so im RSS-Reader aus?
New York, New York
Ich war 1998 schon einmal in New York, das war etwa ein Jahr nach dem Abitur. Eigentlich war der Plan, sich ein bißchen mehr von den U.S.A. anzugucken. Aber in New York war eben immer was los jeden Tag, also bin ich da einfach nicht weggekommen. Es gab Abende, an denen mußte man sich zwischen einem Konzert der Beastie Boys und einem von Beck entscheiden. Ich habe die Reunion der Headhunters mit Herbie Hancock live on Stage miterlebt. Einen im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinnigen Cornelius-Auftritt, bei dem jeder ein kleines Radio in die Hand gedrückt bekam. Man konnte sich selbst die Begleitinstrumentierung zusammenstellen, indem man die Radiosender wechselte - 1998.
Ich glaube, ich bin jede Straße Manhattans zu Fuß abgelaufen. Habe im paarundzwanzigsten Stockwerk irgendeines Hochhauses Bowling gespielt. Habe mir von Opis im Bryant Park mehrere Schachabfuhren eingehandelt, wie sie mir ein paar Jahre später ein französischer Landesjugendmeister nicht verpassen konnte. Habe mir am State Court in Brooklyn eine original amerikanische Gerichtsverhandlung angeschaut. Bin stundenlang durchs MoMA und das Metropolitan Museum gestreift und richtig angenervt gewesen, daß das Guggenheim während des ganzes Monats wegen Renovierung geschlossen war. Habe beim Wandern über die Brooklyn Bridge ein Picknick veranstaltet. Auf einem Basketballplatz in Harlem wenigstens nicht total dämlich ausgesehen. Ich habe am Union Square gegen die wieder eingeführte Todesstrafe demonstriert. Und mir auf der riesigen Leinwand am Times Square die damals entscheidenden NBA-Finals angeschaut - keiner der Schwarzen, die dort mit mir standen und für diesen Zweck ihre Touristenabzocke mit gefaketen Oakley-Sonnenbrillen unterbrachen, konnte die Chicago Bulls leiden: “I don’t like em, man. But I hate, I fucking hate Utah Jazz.”
New York City ist nicht die U.S.A., das ist mir genau da am diesem Abend klargeworden. Die Stadt hatte mich - ich kann das nicht anders sagen - in ihren Bann gezogen. Ich schaffte es noch nicht einmal nach Philadelphia oder Boston, geschweige denn Chicago, Las Vegas oder die Westküste. Ich blieb die gesamten vier Wochen in New York City.
Das ist jetzt mehr als 15 Jahre her. Damals stand das World Trade Center noch; ich war nicht oben, bin nur zwischen den Türmen durchgelaufen. Vom typischen Sehenswürdigkeitenprogramm habe ich nur das Empire State Building und die UNO mitgenommen. Wir hatten damals anderes zu tun: Es war Fußballweltmeisterschaft in Frankreich und dank der Zeitversetzung verschwendeten ich und meine Bekanntschaften aus dem Hostel an der 42nd Street nicht Abend für Abend in einer American Sports Bar, deren Besucher sich einen Scheiß für Soccer interessierten. Stattdessen schauten wir nach dem Frühstück auf den Spielplan und richteten unsere Erkundungen danach aus: Italien spielt? Fein, auf nach Little Italy. Irgendeine asiatische Mannschaft? Auf nach Chinatown. Wir haben Irlandspiele in einem Pub in Hell’s Kitchen gesehen, südamerikanische Ballzaubereien in einer Bar in Little Brazil abgefeiert. Eine wirklich großartige Art, die vielfältigen Viertel dieser Weltstadt kennenzulernen. Und dann war es gerade einmal Mittag.
Ich hatte so. Ein. Glück. Wer kommt auf die Idee, keine sechs Wochen vor seinem 21. Geburtstag in den U.S.A. Urlaub machen zu wollen? Ich. Hätte nicht gedacht, daß die es mit der Altersbeschränkung für Alkohol derart pedantisch nehmen. Ich wäre echt aufgeschmissen gewesen, wenn die Amis bei Datumsangaben nicht Monat und Tag vertauschen würden. Aber so dachten die, ich hätte bereits am 07. April Geburtstag gehabt.
Ich bin da allein hin, übern Teich. Habe mit jeder Menge Menschen Bekanntschaft geschlossen. Wäre sogar fast dageblieben, weil ein Franzose meinte, ich könnte wie er illegal in einem Restaurant jobben. Aber nein, ich bin zurück nach Deutschland, um die letzten beiden Monate Zivildienst abzureißen. Und weil das Internet damals weder den durchgeknallten koreanischen Piloten, noch den baseballverrückten japanischen Jurastudenten, noch die Australierin, deren Auto wir noch mit Gewinn verkauft haben, obwohl sie damit von L.A. nach NYC gefahren ist, noch mich interessierte, habe ich alle diese Leute nie wiedergesehen. Einzig der lispelnde holländische Hippie mit dem Lockenschopf hat mir später mal eine Postkarte aus Indien geschickt.
Jetzt fliege ich nach über 15 Jahren wieder nach New York, weil meine Agentur da ein Büro aufmacht. Danke, Kunst und Kollegen!
silence / license
Auf faz.net/ im Zuge des anvisierten Börsengangs etwas zur aktuellen - wenn man es denn so nennen will - Strategie von Twitter. Die großen Wachstumszahlen sind beim Kurznachrichtendienst in der Tat vorbei, der Anteil der Passivnutzer erhöht sich. Das muß man in Gänze gar nicht so schwarz sehen wie @MicSpehr; ich denke im Gegensatz schon, daß sich in bestimmter Hinsicht Konsumenten sogar einfacher monetarisieren lassen als Produzenten. Doch ist ein Teilaspekt sicher unstrittig:
Twitter fördert diejenigen, die ohnehin schon prominent sind, vom Schauspieler oder Politiker bis hin zum Fernsehmoderator. Bekannte Namen und Netzprominenz werden bei Laune gehalten.Kleiner Sprung zur Politik der verified accounts, für deren
Why does Twitter verify accounts? Verification is currently used to establish authenticity of identities of key individuals and brands on Twitter.
What kinds of accounts get verified? Twitter proactively verifies accounts on an ongoing basis to make it easier for users to find who they're looking for. We concentrate on highly sought users in music, acting, fashion, government, politics, religion, journalism, media, advertising, business, and other key interest areas. We verify business partners from time to time and individuals at high risk of impersonation. We are constantly updating our requirements for verification. Note, verification does not factor in follower count or Tweet count.
We do not accept requests for verification from the general public. If you fall under one of the above categories and your Twitter account meets our qualifications for verification, we may reach out to you in the future.

Nun ist es ja kein Geheimnis, daß der Deutschland-Chef von Twitter “Market Director at Twitter Germany” @rowbar davor Online-Scherge bei Springers BILD gewesen ist. Das passt ja auch super in selbiges. Deren Editor-in-Chief @KaiDiekmann hat sich seinen verified account bestimmt - naja - redlich verdient. Bei @marionhorn mögen einem erste Zweifel kommen. Aber @HoffHoffmann oder @tanit ohne h?
"Stich!"
Fundstück des Monats // Am Wochenende bei meinen Eltern gewesen, auf der Suche nach alten Gameboyspielen dieses Autoquartett in einer Schublade gefunden. Das ist noch in Cellophan eingeschweißt gewesen, also nie zuvor benutzt worden. 2002 habe ich schon vier Jahre nicht mehr dort gewohnt.

Ich war nie ein großer Deutschrapfreund, lieber das US-Zeug. Meine mich aber zu erinnern, daß die Massiven Töne noch eine der erträglicheren Combos waren, damals. Bis sie eben dieses alberne Lied veröffentlichten. Aber wenigstens in der Wahl des Werbemittels etwas Stil bewiesen.
gesamtkunsTwerking
Es gibt eine Rubrik in der New York Times namens Texas Monthly, aber das nur am Rande. Darin neulich der Bericht darüber, daß dem relativ bekannten Werk Prada Marfa die Aberkennung als Kunst drohe, weil eine Behörde es als Marketingmaßnahme einzustufen gedenkt. Und Werbung im öffentlichen Raum unterliegt selbst im Land of the Free bestimmten Reglementierungen - die Adobe-Bude mit dem Logo des Luxuslabels dürfte damit in dieser Form nicht weiter existieren.
Wobei die beiden Installateure Michael Elmgreen und Ingar Dragset in der Verteidigung ihrer Schaffens eine erstaunliche Naivität an den Tag legen. Miuccia Prada höchstselbst hat ihnen nicht nur die Verwendung des Markenlogos abgesegnet, sie hat auch eigens die in den zwei Schaufenstern ausgestellten Schuhe ausgesucht und kostenlos zur Verfügung gestellt. Sich auf den formalen Standpunkt zurückzuziehen, sie wären doch von jemand anderem als Prada für ihre Arbeit bezahlt worden und überhaupt sei das Werk “meant as a critique of the luxury goods industry,” greift viel zu kurz. Als ob Kunst und Kommerz sich auschließen würden.
Prada ist da dialektisch einen ganzen Schritt weiter und hat beispielsweise als eines der ersten Modelabels verstanden, daß Fake-Produkte ihnen nicht schaden, sondern im Gegenteil kostenlose Werbung sind. Und spätestens, wenn ein Celebrity publicitywirksam in Marfa vorbeischaut, dann ist die Intention der zwei Schweden komplett ad absurdum geführt.
It's the context, stupid!
Der Highway Beautification Act existiere seit 1965, da hätte man schon früher drauf kommen können? “If it really is against the regulations, they should have found out in 2005 when it was erected,” lässt sich Elmgreen zitieren. Das Problem liegt wohl doch woanders, nämlich einige Kilometer die Straße weiter. Seit der Playboy ein ungleich protzigeres Sponsorhip in den Wüstensand geklotzt hat, sieht man auch das Original wenn nicht mit anderen Augen, so doch zumindest aus einem anderen Blickwinkel.
Apropos außergewöhnliche Werbung: Wie man als Fast Food Company auf Pornsites wirbt, daß hat eat24 in einem amüsanten Blogpost festgehalten. Wer keine Lust auf die englische Sprache hat, der kann sich eine der lahmen deutschen Nacherzählungen reinziehen.
Der Atombrombeertelsmann-Verlag weigert sich, meine Memoiren zu drucken.
Überhaupt herauszugeben. // Wenn jemand sagt: »Der Mensch ist ein Gewohnheitstier«, dann meint er gemeinhin eigentlich: »Ich persönlich mag keine Veränderungen.«
Mit meinem alten Duschhandtuch habe ich mich weit über eine Legislaturperiode lang täglich abgetrocknet. Dann ist es vor drei Wochen kaputtgegangen. Und ich habe mich immer noch nicht an die Abmessungen des neuen Handtuchs gewöhnt; es ist etwas kürzer und ein ganzes Stück breiter als das alte. Vielleicht habe ich aber auch nur die Proportionen des Vorgängermodells dermaßen verinnerlicht, daß ich nur denke, es sei kürzer. Weil es ja so viel breiter ist.