Highlights KW 28

Thus, the Hawking Index (HI): Take the page numbers of a book’s five top highlights, average them, and divide by the number of pages in the whole book. The higher the number, the more of the book we’re guessing most people are likely to have read.
The summer's most unread book is...
In Sussex, though, it’s nothing. Our house is situated on the edge of a rolling downland, a perfect position if you like what the English call “rambling.” I’ll follow a trail every now and then, but as a rule I prefer roads, partly because it’s harder to get lost on a road, but mainly because I’m afraid of snakes. The only venomous ones in England are adders, and even though they’re hardly ubiquitous, I’ve seen three that had been run over by cars.
David Sedaris: Living the Fitbit Life (The New Yorker)
One of the app’s board members recently noted that maternity “is a top cost area for almost every employer.” / New rules under Obamacare let employers offer greater incentives for healthy behavior. For employers who are desperate to cut healthcare costs, there’s wiggle room to define “incentive” as either a carrot or even a stick.
Wearable Tech Is Plugging Into Health Insurance (Forbes)
Verständlicherweise wollen sich viele junge Leute nicht fühlen, als würde ihnen flüssiger Beton in den Kopf gekippt, also ignorieren sie diese Sätze und reisen lieber ein Jahr in ein indisches Waisenhaus. Da machen sie auch irgendwas mit Visionen, aber bei gutem Wetter. Oder sie werden Aktivist und rennen vor der Polizei weg. Da klopft das Herz lauter als im Ortsverein.
Wie Parteien werben: Danke für das Partykondom

Heimatsch

Bachmannpreis 2014: Tex Rubinowitz' Gewinnertext.

Das Gesundbrunnencenter sieht aus wie ein riesiges Passagierschiff. Ich stelle mir manchmal vor, wie wir uns dort bei der nächsten Sintflut paarweise einfinden, um die Zeit bis nach dem Regen bei nanu nana zu vertrödeln. In Prenzlauer Berg sind die Kindergärten zweisprachig, in Gesundbrunnen die Supermärkte.
Katja D. über ihren Kiez

Highlights KW 27

Und prompt kommen die Claqueure: Authentisch sei das gewesen, Merte hätte diese blöden Fragen der Journalisten endlich mal gekontert, er sei einer, der seine Meinung sagt. Das ist alles Quatsch. Er hatte keine Meinung. Er hatte nur keinen Bock. Wie ein störrisches Kind stand er da und wartete auf die Stichworte, um sich dann mal richtig auskotzen zu können.
taz-Kommentar zum Mertesacker-Interview / Büchlers Bildstörung
If Michael Jackson had treated his chronic insomnia with a tape of Argentina vs. Brazil instead of Propofol, he'd still be alive, although bored.
Ann Coulter - America's favorite national pasttime: hating soccer. Jetzt, da ich weiß, daß Fußball eine quasikommunistische Sportart ist, mag ich es noch ein bißchen mehr.
Bochum hat zum Beispiel den VfL, früher die unauffälligste Mannschaft der ersten, heute die unauffälligste Mannschaft der zweiten Bundesliga, mit einem sehr schönen Stadion, das der VfL als “unser Zuhause” vorstellt, um es von den “Arenen” und “Parks” der anderen Clubs abzusetzen. In Bochum sind ein halbes Jahrhundert lang Opels gebaut worden, nicht Mercedes, BMWs oder Audis. Bochum könnte nie eine Mannschaft der Nationalspieler sein, das Schauspielhaus nicht die Bühne der Stars und die Universität nicht der Ort der großen internationalen Auszeichnungen.
Ist Bochum besser als man denkt? - Digital/Pausen
Suchbegriffe: Gras, Weed, Roberto Blanco, Bushido, Geld, Drogen verkaufen, Teletubbies, Milkshakes, Pommes, Allah, Ich will hier weg, Auftragsmörder.
NRW in der Google-Analyse von vice.com/de/
Ja, heißt es dann, aber die Demütigung und die psychischen Probleme, wenn die Frau mehr verdient als der Mann. Auch darüber gibt es Statistiken und Studien, an denen verunsicherte Männer sich wärmen können. Ich hingegen halte die Information, dass es Männer gibt, die darunter leiden, wenn ihre Frau mehr verdient als sie, für gesellschaftlich irrelevant.
Hört endlich auf zu Heulen, liebe Männer!
Und in der selben Logik steht man auch all den anderen Errungenschaften der digitalen Welt gegenüber: sein eigenes Netzwerk aufbauen und pflegen, soziales Kapital akkumulieren durch Xing oder Facebook oder Twitter oder Blogs oder Youtube oder … – das ist natürlich leichter zu belächeln, wenn man sich in Netzwerken bewegt, die sich in Gesellschaften bewegen, zu denen weniger privilegierte Gruppen keinen Zugang haben, ob durch fehlende finanzielle Mittel oder den nötigen Stallgeruch.
Die falsche Debatte
Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat nach dem Protest von Schriftstellern gegen die NSA-Überwachungspraxis Kanzlerin Angela Merkel scharf kritisiert. "Bis heute haben sie keine Antwort von der Bundeskanzlerin. In diesem Schweigen drückt sich eine skandalöse Missachtung der Autoren und ihrer Unterstützer aus", sagte Grass dem Magazin Focus. "Wenn ich jünger wäre, würde ich ein Zelt aufschlagen vor dem Bundeskanzleramt und warten, bis ich eine Antwort bekomme", sagte der 86-jährige Schriftsteller.
NSA-Skandal: Grass vs. Merkel / Dabei sollte der Artikel eher mit irgendwas Richtung künstlerische Selbstüberschätzung titeln.
Die Parallelen rund um Leistungsschutzrecht und Mindestlohn für Zeitungszusteller weisen damit letztlich über diese beiden Einzelfälle hinaus. Denn auch in anderen netzpolitischen Auseinandersetzungen sind die Verlage Partei – z.B. wenn es um das Urheberrecht im Allgemeinen, wenn es um Netzneutralität, wenn es um Datenschutz und Tracking geht.
Zur netzpolitischen Dimension (5) von Mindestlöhnen für Zeitungsboten
However, the click had some unfortunate side effects. It flooded the web with spam, linkbait, painful design and tricks that treated users like lab rats. Where TV asked for your undivided attention, the web didn’t care as long as you went click, click, click. In 20 years, everything else about the web has been transformed, but the click remains unchanged, we live on the click web. But something is happening to the click web. Spurred by new technology and plummeting click-through rates, what happens between the clicks is becoming increasingly important and the media world is scrambling to adapt. Sites like the New York Times are redesigning themselves in ways that place less emphasis on the all-powerful click. New upstarts like Medium and Upworthy are eschewing pageviews and clicks in favor of developing their own attention-focused metrics. Native advertising, advertising designed to hold your attention rather than simply gain an impression, is growing at an incredible pace. It’s no longer just your clicks they want, it’s your time and attention. Welcome to the Attention Web.
What You Think You Know About the Web Is Wrong
Netzbildung bedeutet übrigens nicht, dass alle Programmieren lernen sollten. Diese Forderung selbst kommt, so scheint es mir, immer nur von Leuten, die selbst nicht programmieren können. Blogs andererseits können deshalb extrem ineffizient arbeiten, weil sie ihren eigenen Sinnüberschuss selbst erzeugen. Es reicht eben schon aus, wenn die Bloggerin für sich selbst ausreichend interessant ist, jeder Leser ist da eher ein willkommener Gast.
Die Talfahrt
Media attention has focused, not unreasonably, on ISIS’s use of social media to spread pictures of graphic violence, attract new fighters, and incite lone wolves. But it’s important to recognize that these activities are supported by sophisticated online machinery. ISIS does have legitimate support online—but less than it might seem. And it owes a lot of that support to a calculated campaign that would put American social-media-marketing gurus to shame.
How ISIS Games Twitter

Dildos don't kill people, ads do.

Kein herausragender TheOnion-Artikel, aber als Einstieg ganz amüsant: Area Woman Decides Not To Post Facebook Status That Would Have Tipped Gun Control Debate. Man fühlt sich natürlich an diese Aufzählung erinnert, welche Themen es beim Smalltalken zu vermeiden gilt. Womit wir der Sprachlosigkeit der beiden Muttis in folgendem Spot sind.

Nice twist, zumindest auf den ersten Blick. Wenn man allerdings länger drüber nachdenkt, dann trifft es das sexualisierte Verhältnis vieler Amerikaner zu ihren Knarren ziemlich gut. Was den Spot in meinen Augen noch besser macht. Wobei ich allerdings daran zweifle, daß die Macher der Kampagne diese Kritik am Fetischcharakter von Feuerwaffen bewußt intendiert haben.

Now playing: Goldie Lookin Chain.

Highlights KW 26

Testen wir doch mal eine neue Kategorie im Blog, da quote.fm/ ja irgendwie zu stagnieren scheint. Also zumindest läuft der Service zwar wieder bzw. noch, aber los ist da nichts mehr.

Da ich eines Tages vielleicht in die Mittelschichten absteigen möchte, habe ich mich neulich mal wieder für eine Espressomaschine interessiert. Kapselsystem kam bei mir aus ideologischen Gründen (Stalinismus) nicht in Frage, Vollautomat erschien mir überdimensioniert, zu pflegebedürftig und zu teuer. Also sollte es eine Siebträgermaschine sein, wie ich sie früher einmal hatte.
Die Wahrheit: Risikotechnologie mit Siebträger
Apply this commandment to all artforms and remember: don’t join the dots. - It was then I decided not to make work bigger than myself. - And so often the rebel, as a character in music or film, is sold to us by the establishment to make a profit out of you. Don’t ask permission. But be prepared to suffer the consequences of your actions. Don’t blame others.
Bill Drummond's 10 Commandments of Art

street fighter

Wenn die Lieferpflicht öffentlich erwähnt wird, heißt das, der Lieferant ist schon im Verzug. Und so kommt das Versprechen, bald zu liefern, meistens von Menschen, die dann nichts mehr liefern außer schlechte Nachrichten. Natürlich ist das oft zitierte Liefern auch Ausdruck einer fortschreitenden Amazonisierung und Zalandoisierung unserer Gesellschaft. Es steht für die Kundenmentalität, mit der wir längst alle Bereiche unseres Lebens verstehen.
Bringschuld: Politiker, Manager und Sportler haben ein neues Lieblingswort: Ständig wollen sie etwas liefern - selbst dann, wenn sie gar nichts mehr anzubieten haben.
Ob die Nutzer im Internet auf die Reklame-Banner klickten oder nicht, spielte für die Wirkung der Anzeigen so gut wie keine Rolle. Nur rund 22 Prozent der Umsatzsteigerung entstand durch Kunden, die die Online-Banner angeklickt hatten – der große Rest entfiel auf Nutzer, die im Internet nicht weiter auf die Anzeigen reagiert hatten. Zudem wirkt Online-Werbung offenbar weit über das Internet hinaus: Nur sieben Prozent der positiven Werbewirkungen entfiel auf das Online-Geschäft des Händlers, der ganz große Rest der zusätzlichen Umsätze fiel in den Filialen an.
Wie Werbung wirkt

duck hunt

Wenn man allerdings die Domäne des Aktivismus und der Überzeugungstaten verläßt, wird Crowdfunding schnell zu alternativromantischer BeteiligungsPR und der Übervorteilung von Menschen, denen der Zugang zu bestimmten Fähigkeiten oder Informationen fehlt.
connected - Crowdwashing

In der Zwischenzeit.

äußerst präsentabel

Vor ein paar Wochen machte die Meldung die Runde, Slideshare lasse sich nicht datenschutzkonform in deutsche Websites einbinden. Wo doch jeder weiß, daß Speaker Deck die schönere Alternative ist.

Aber bevor man eine Präsentation erst einmal (öffentlich) präsentieren kann, muß man sie wohl erst erstellen. Und da fängt das Übel schon an. Zu PowerPoint sage ich wegen meiner Microsoft-Allergie mal nichts. Apples Keynote nervt (die Kollegen) mit seinem Update-Wahnsinn. Und ich persönlich halte beide Programme für viel zu aufgeblasen. Man nutzt ja doch nur einen Bruchteil ihrer Funktionen.

Also schaue ich mich ab und an um, was andere Anbieter so können. Ganz angetan bin ich von slid.es/ hier. Das sieht in eine Website eingebunden immer noch schick aus. Bin mal gespannt, wie das nach dem Veröffentlichen dieses Posts in der Mobile-Version rüberkommt.

Mit dem Klassiker Google Docs lassen sich natürlich auch Präsentationen erstellen. Das sieht nicht mehr ganz so schlimm aus wie vor einigen Jahren und ist vor allem toll, wenn man mit mehreren an ein und derselben Datei arbeiten möchte.

Familienduellet’s dance mit Werner Schulze-Erdel - aber nicht auf RTL, sondern beim französischen Startup bunkr.me/. Ebenfalls browserbasiert, kann man machen.

presentate.com/ verspricht “HTML5 presentation software that works everywhere”. Ist allerdings noch in “early alpha pre-launch mode”, man kann sich aber auf eine Mailingliste eintragen.

Zum Schluß noch eine Software/App: Wer Lust hat, 18 Tacken für ein Tool auszugeben, das schicke Slides aus Markdown-Dateien bastelt, dem sei decksetapp.com/ empfohlen. Mir ist das - trotz der ungemeinen Praktikabilität - zuviel Schotter. Denn so oft baue ich beruflich jetzt auch keine Präsen. Wer sich das mal näher anschauen will, für den gibt es unten auf der Seite eine Testversion zum Download. Man sollte allerdings wirklich was mit Markdown anfangen können. Das wiederum ist auch jenseits von Präsentationsbastelei nicht verkehrt.

Andere Vorschläge?

Niveau, weshalb, warum

Weil es ja heute losgeht: Vorab der Hinweis auf diesen leider auch nach zwei Jahren nichts von seiner traurigen Wahrheit eingebüßt habenden Text auf sueddeutsche.de/ zum Thema Party-Patriotismus. Und hier quasi als Einstieg der nahtlose Übergang zum Blogpost der vorletzten Woche.

Zusatz: Die Paninibilderlandschaft mit Ken-Burns-Effekt ist verschwunden. Weil Copybrechreiz?

Besser als (der Vollständigkeit halber) dies und das - oder jener Kommentar. Wobei natürlich auch ein kostenlos zum Download rausgehauener Anti-WM-Song als Marketinginstrument ausgespielt werden kann. Vielleicht gerade deshalb, weil der @Spex aufgefallen ist, welche Vorlage vermutlich als Inspirationsquelle zu obigem Video gedient hat. Damit wären wir beim eigentlichen Thema.

Werbeblock, zweisprachig

Sich woanders Anregungen holen, und sie dann an seine eigenen Zwecke anzupassen - kann man machen. Habe ich schon einmal irgendwo gesagt, geschrieben, fallen gelassen: Es gibt einen Unterschied zwischen echter Kreativität und der oft bemühten Kreativwirtschaft. Ideen hat jeder. Werber/Agenturen werden dafür bezahlt, ausgestaltete Ideen am Fließband liefern zu können, jeweils gemünzt auf die Kommunikationsbedürfnisse der Kunden. Das muss, kann nicht immer überoriginell sein. Und das ist nicht so schlecht - zumindest gibt es Schlimmeres.

Werte Nachfahren David Ogilvys (Tip Nr. 6): ein ehrliches “Fuck Off” durch ein - soweit ich das erkennen kann - “Bla Bla” zu ersetzen und das Ganze dann ohne Quellenangabe als Eigenleistung auszugeben, dürfte wohl als negative Schöpfungshöhe anzusehen sein. Eine Wortspielchen mit Cannes erspare ich mir an dieser Stelle.

Lieber nun zurück zum Sport: Wie scheißecool kann St. Vincent sein? // Highfive für Fred, mit der Bitte um Beachtung seiner Linktipps am Textende. // Apropos WM-Tipp. // So. // Oder so.

gefruchtet

Ich war auch baff; ist aber logisch. Und wenn du nun schon mal dran bist, möchte ich eben schnell noch von dir wissen, ob du es für sinnvoll hältst, das Abhören von Exotica-Schallplatten als rassistisch zu bezeichnen. Desgleichen das Plazieren einer Ananas im Wohnbereich als kolonialistisch? Was sei hier verwerflicher: die Zierde oder der Verzehr?

Thomas Meinecke, Tomboy, Frankfurt a. M. 2000, S. 185

ananasty

Als ob eine Ananas nicht kolonialistisch sein kann. Als ließen sich innerhalb der sogenannten Kultur westlicher Industrienationen irgendwelche Zusammenhänge herstellen, in denen dieses exotische Bromeliengewächs nicht imperialistisches Plantagenwesen nach Gutsherrenrassenart repräsentiert. Banane ist out, Pizza Hawaizenbier ist sowas von drin. Und zwar in ganz großem Kolonialstil.

Derweil sitzt der alternde Edgar Wibeau vor einem großen, ungesüßten Caro und summt immer noch den Blue-Jeans-Song. So wie mir im Übrigen jede Entschuldigung für meine abfällige Ignoranz gegenüber jeglicher Spielart von World Music rechtig erscheint.

Was mit Bällen

Bald ist WM und nur, falls es mit jeder mitbekommen hat: Der Herm hat mit falscheneun.net/ ein echt unterhaltsames Fußballblog ins Leben gerufen. Die Lektüre lohnt sich, obwohl ich keines der drei folgenden Videos dort gefunden habe, glaube ich.

Das ist wirklich grottig, sollte man sich kein zweites Mal antun. Und wer sich sogar damit auseinandersetzt, wie es geklungen hätte, wenn die Instrumente beim Dreh angeschlossen gewesen wären, dem ist nicht mehr zu helfen. Aber es geht noch schlimmer.

Beim Fußball wollen alle Geld verdienen, sogar die deutsche Nationalmannschaft. Und die Titanic. Aber wahrscheinlich liefern die Vengaboys da die beste aller Vorlagen.

Genug vom Sport, kommen wir zum Schach. Dem hat das Bundesinnenministerium “wegen fehlender eigenmotorischer Aktivitäten” die kompletten Fördergelder gestrichen. Rumballern Sportschießen hingegen wird weiterhin bezuschusst.

Zugaben / Nachspielzeit: Ich verstehe Deutschland nicht.

Enter your Kreuzwitze here:

Am Sonntag ist nicht nur Europawahl, sondern in NRW - wie in sieben weiteren Bundesländern - finden auch Kommunalwahlen statt. Dafür gebe ich hier keine Wahlempfehlung ab, muß ja jeder für sich selbst entscheiden bzw. den Wahl-o-mat befragen.

Deshalb nun zu etwas völlig anderem: Die Kölner Messe übernimmt Verantwortung. Auf ihrer Website gibt sie vor, sich neben den üblichen Themen Mitarbeiter, Standortförderung und Umwelt/Nachhaltigkeit auch besonders gegen Korruption und Produktpiraterie einzusetzen.

Über die gestern geendete ITEC (International Forum for the Military Training, Education and Simulation Sectors) liest man auf koelnmesse.de/ dagegen nichts. Auf der unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindenden Fachmesse stellten nämlich mehr als hundert Rüstungsunternehmen drei Tage lang ihre Innovationen aus.

Dagegen ist sehr anschaulich protestiert worden. Man hat Aufmerksamkeit erregt. Und fragt sich, warum der Kölner Kreisverband der Grünen nur eine schmale Erklärung dazu abgibt.

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Barbara Moritz ist Vorsitzende der Fraktion Bündis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Köln. Und sie ist zugleich 1. stv. Vorsitzende des Aufsichtsrates der Koelnmesse GmbH. Weshalb die Kölner GRÜNEN Ihr fünfzeiliges Armutszeugnis wohl im Tempus Futur formulieren mussten. Es hatte und hat sich bisher wohl nicht allzuviel Widerstand geregt.

Da liest man solche Angaben “Zur Person” etwa des bekannten Kölner Bundestagsabgeordneten Volker Beck besonders gerne, dessen Vita mit “Meine politischen Wurzeln liegen in der Friedensbewegung…” beginnt.

Glitzerglämmer

Mittlerweile sind mir die Anhänger des Schnürsenkelianismus lieber, die behaupten, er hätte sie weitergebracht, als ihre Kritiker, die ihnen ein trimphierendes »Weiter als was?« entgegenschleudern.

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Im Medienzeitalter werden Monarchen mit Blitzlicht gesalbt.

Das ist das eigentlich Allerschlimmste an diesem Preis, der Respektverlust vor Cindy Sherman.

Der Text scheint der FAZ so wichtig zu sein, daß sie ihn gleich zweimal veröffentlicht.

Die Authentizität war bei mir kacken und hat nicht abgespült.

Zuerst gab es einfach Shampoo. Dann eins gegen Schuppen. Dann eins für leicht fettende Haare, für Rothaarige und für dauergewelltes Haar. Heute gibt es alkoholfreies Diabetikershampoo vom Faß.[1. Nur leider finde ich den Link zum betreffenden Comic von Katz & Goldt nicht mehr.] Und jetzt das.

immer alles

Da liest, sieht und hört man Tag für Tag die wahnsinnigsten Produktspezialisierungen, und dann soll es ein Shampoo geben, das nicht nur “für alle Haartypen”, sondern “auch ideal für Männerhaar” geeignet ist? In Zeiten von zielgruppenspezifischen Ü-Eiern für Jungs und Mädchen, um nur einen bekannteren der immer unzähligeren Auswüchse zu nennen, ist man schnell geneigt, diese Anpreisung als übertriebenes Werbeversprechen abzutun.

So weit ist man schon auf die Kategorisierung der Markenkommunikation konditioniert. Aber in der Tat, warum soll ein Shampoo nicht einfach jegliche Haare säubern? (Es könnte dabei allerdings weniger nach Marzipan riechen.)

Wir sind hier nicht in Seattle, Conni

Daß man um diese Kinderbücher als Eltern kaum herumommt, ist schon anderen aufgefallen. Sie erklären Kindern eben Standards: Bevor man zum Zahnarzt geht, liest man mit ihnen halt Conni geht zum Zahnarzt. Obwohl Conni verschiedene Situationen in offensichtlich zeitlicher Abfolge erlebt (Kindergarten, Schule), scheint sie irgendwie nicht zu altern. Falls aus dem Kind irgendwann doch mal ein Teenager werden sollte, könnte es ja Mitglied in einer Band werden.

Conni möchte Teil einer Jugendbewegung sein Conni muß reden, auch wenn sie schweigen muß Conni wird nie mehr alleine sein Conni war Pizza essen mit Mark E. Smith Conni kommt, um sich zu beschweren Conni verabscheut Euch wegen Eurer Kleinkunst zutiefst Conni ist ganz sicher schonmal hier gewesen Conni wünschte sich, sie würde sich für Tennis interessieren Conni wird sich nie verändern Conni möchte irgendwas für Dich sein Conni macht ihren Frieden mit Euch Conni heiratet eine Familie Conni ist viel zu lange mit Euch mitgegangen Conni ist es egal, aber Conni hat Stimmen gehört Conni sagt alles ab Conni macht es nicht selbst Conni stürmt das Schloss Conni will für Dich nüchtern bleiben Conni wartet auf Dich auf dem Grund des Swimmingpools

Wie man sieht, hat das bei den poetischeren Songtiteln der letzten Alben nicht mehr so gut geklappt. Was wahrscheinlich daran liegt, daß Dirk, Jan und Arne - im Gegensatz zu Conni - sehr wohl altern. Und das in Würde. (Diskographie auf indiepedia.de/ gegengecheckt.)

[caption id=“attachment_8134” align=“alignleft” width=“720”]Originalbild by Alice Wiegand Originalbild by Alice Wiegand[/caption]

Han shot first person, der alte Player.

Ich würde ja gerne behaupten, untröstlich zu sein, weil unsere tollste Wasserpistole das Zeitliche gesegnet hat. (Hier bitte einen Gag über den Gewehrlauf der Dinge einfügen, am besten aus Plastik.)

broke pistol

Zuerst wollte ich eine Vorrichtung für mein iPhone basteln, die wohl eher eine Schrägdrunterrichtung hätte sein müssen. Aber ich hatte noch nicht einmal die Fingerfertigkeit Geduld, für ein Speedproject aus Draht, Pappe und Tesafilm in wenigen Minuten ein Gestell zusammenzustümpern.

Stattdessen habe ich lieber ein wenig, ohne mir die Finger schmutzig zu machen, mit iMovie herumgespielt.

Wenn ich die Halterung gebaut hätte, dann wäre die andere Hand wenigstens noch für das abgegriffene Hinterteil der Wasserpistole frei. Denn der Abzug macht immer noch Geräusche und läßt es ordentlich knattern.

Mit etwas Abstand

Zum Thema Zur Erregungsrunde #hoodiejournalismus habe ich einmal ausgesetzt. Und dann hat mir gestern plötzlich irgendwas die Berufe-Barbies ins Hirn gewürfelt. Was soll ich sagen: Ich habe knallhart recherchiert und dabei festgestellt, daß weder die Computerexpertin, noch die Journalistin eine Kapuzenjacke kleiden. Laut Amazon (siehe Klick auf eines der beiden Bilder) werden beide Produkte übrigens oft zusammen gekauft.

Feststellung / Das Netz kreist auch 2014 immer noch viel zu sehr um sich selbst. There’s a thin line between Reflexion und Narzissmus. Wie komme ich da nun auf Hans Moritz Walther Freiherr von Uslar-Gleichen?

Konsequenz // Hier also ein kleines Projekt: @98replies.

Tap, tap, tap.

Wegen umfassender Wartungsarbeiten an der Hohenzollernbrücke fährt mein morgendlicher Pendelzug nach Düsseldorf statt ab Hauptbahnhof ab dem Bahnhof Messe/Deutz. Ich bin mit diesem etwas nervigen Umweg natürlich nicht alleine, es betrifft viele. Und da nicht nur die Kölner, sondern auch Köln an sich gerne Sachen gemeinsam unternimmt, gesellt sich zur Wartung der Hohenzollernbrücke auch noch der Umbau der U-Bahn-Station Messe/Deutz.

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Darunter leidet unter anderem auch die Fußwegführung vom ICE-Gleis zur Haltestelle der Straßenbahn. Gekennzeichnet ist die baustellenbedingt geänderte Route durch gelbe, schuhsohlenähnliche Fußbodenaufkleber in der Station. Soweit ich sehen kann, lassen sich diese Floorsticker einzeln aufbringen. Und jetzt frage ich mich, was die KVB denkt, in was für einer kruden Mischung aus Trippelschrittchen und beidbeinigem Hinkegehopse sich ihre Passagiere so fortbewegen.



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Pest of Selfie

Das Time Magazine hat ein Selfie-Ranking mit Weltkarte erstellt. Demnach ist laut rp-online.de/ Düsseldorf die Selfie-Hauptstadt Deutschlands. Das kommt davon, wenn @karstenloh nur noch Frankfurt-Bilder knipst und nicht mehr sich selbst.

Wie 9to5mac.com/ berichtet, hat Apple in seinem Appstore eine eigene Selfie-Kategorie eingerichtet. Das ist doch sicher was für die #1 dieser Bildergalerie.

Im australischen Sydney geht man derweil andere Vermarktungswege. So ist auf augsburger-allgemeine.de/ über ein Hotel zu lesen, in welchem man einmal umsonst nächtigen kann, wenn man mehr als 10.000 Instagram-Follower aufzuweisen hat. Was der Herberge allerdings ganz klar fehlt, ist ein Restaurant mit Spiegeln an jedem Tisch, damit man sein Essen als Teil eines Selfies photographieren kann.

Oh, welch ein Freud

Man muß sich dazu John Travolta vorstellen, wie er in Saturday Night Fever über die Tanzfläche hoppelt. Nur, daß sein Gesicht so JibJab-mäßig durch das von good ol' Siggi F. ersetzt worden ist. Und der Refrain von Kool & The Gangs Ladies Night ist ebenfalls leicht geändert worden.

Oh yes, it’s Penisneid. And the feelings right. Oh yes, it’s Penisneid. Oh, what a Neid!

Sigmund-Freud

Für diesen Ohrwurm braucht Ihr mir nicht zu danken.