A Single Man

Vor drei Tagen Wochen bin ich eingeladen worden, mir die Pressevorführung obengenannten Films anzusehen. Das habe ich getan. Gezeigt worden ist die Originalversion, wahrscheinlich ist die Synchronfassung zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt gewesen, der Film startet erst am 25. März in den deutschen Kinos.

A Single Man, das Regiedebüt des Modedesigners Tom Ford, ist kein wirklich guter Film geworden. Daß er nicht total den Bach runter gegangen ist, liegt in erster Linie an seinen Schauspielern, die auch einige im Grunde genommen misslungene Szenen (Hundekuß, Stricherdialog) tragen - naja, zumindest halbwegs erträglich gestalten. Vor allem Colin Firth in der Rolle des britischen Englisch-Professors George Falconer (Darstellerpreis des Filmfestivals Venedig), der die Nachricht vom plötzlichen Tod seines langjährigen Geliebten zu bewältigen hat, bewahrt den Film vor einer Überdosis Sentimentalität. Und Julianne Moore beweist mit der Darstellung seiner besten Freundin Charley, einer exaltiert alternden Schönheit mit Alkoholproblem, die zwar ihr eigenes Leben kaum auf die Reihe bekommt, doch nichtsdestotrotz in der Lage ist, George in seinem Kummer zu trösten, einmal mehr, warum ich total auf sie stehe sie zur Riege der Top-Schauspielerinnen Hollywoods gehört.

[caption id=“attachment_3450” align=“aligncenter” width=“400” caption=“© Senator”][/caption]

Der Film ist eine Adaption des Romans Der Einzelgänger von Christopher Isherwood. Die eigentliche Handlung spielt an nur einem einzigen Tag im Los Angeles des Jahres 1962, es ist der Höhepunkt der Kubakrise. Als weltpolitischer Hintergrund für das persönliche Drama wirkt ein zweidreimal herbeizitiertes sowjetatombombiges “Und wenn wir morgen alle sterben?!” nicht gerade glaubwürdig in die Story integriert. Zumindest im Film, denn ich muß bekennen, die Buchvorlage nicht gelesen zu haben. Vielleicht kann aber auch einfach ich, der beim Fall der Berliner Mauer gerade einmal zwölf Jahre alt gewesen ist, diese ganze Großgefühlslage nur nicht nachvollziehen. Jedenfalls haben mir andere Filme den Kalten Krieg näher gebracht; doch nun gut, das ist sicher nicht Hauptanliegen dieses Streifens.

(Ja, Streifen. Denken Sie sich hier irgendeine dämliche Überleitung in der Manier Stoff/Muster.) Ansonsten nostalgeriert sich das alles ganz wunderbar; die Telephone klingeln solange, da hätte man heutzutage nach dem Auflegen schon zwei SMS geschickt. Bei einem Mann wie Mr Tom “Ex-Gucci” Ford ist eine erwartbare Ausstattungsorgie dabei herausgekommen. Die Interieurs, die Autos und natürlich vor allem die Kostüme sind wirklich mit Liebe für’s Detail in Szene gesetzt. Auch bemüht sich der (Hinweis darf in keinem Artikel über ihn fehlen:) Texaner redlich, nicht zu sehr darin zu schwelgen, somit die Detail- nicht zur Selbstverliebtheit werden zu lassen, etwa durch fast übertrieben viele Nahaufnahmen von Gesichtern. Daß die ganz großen Emotionen trotz der versammelten Schauspielkünstler ausbleiben, liegt schlichtweg a) am Drehbuch, wenn die Vorlage nicht totaler Mist ist: Vielleicht hätte Ford bei seinem Debüt die Finger vom Schreiben lassen sollen - oder sich zumindest eine gewieftere Branchengröße mit ins Boot holen können als den mir bis dahin vollkommen unbekannten David Scearce. Und b) an der Inszenierung, die letztendlich doch immer noch zuviel künstlerischen Firlevanz auffährt, damit von dieser Aneinanderreihung oft zu glatter Szenen überhaupt etwas haften bleibt - Zeitlupen, Rückblenden in schwarz/weiß, die Musik etwas zu pathetisch: das volle Programm eben. Dabei sollte doch eigentlich etwas ins Rutschen geraten. Schade.

Von nichts kommt nichts. Und Schicksal kommt nicht von schick - oder andersrum. Zum Trailer.

TdM // Januar 2010

Daß die Idee, einmal im Jahr einen Blogpost mit dem Titel “Meine Lieblingstweets 20xy” zu bringen, nicht mehr die (Uff, Adjektiv Ihrer Wahl einfügen; ich möchte wirklich niemanden persönlich beleidigen.) ist, hat auch Don Dahlmann bemerkt und nun damit begonnen, seine Favoriten einmal monatlich als Blogbeitrag abzuspeichern. Was mich wiederum auf die Idee bringt, die Leser dazu aufzurufen, ihren jeweiligen Monatsliebling in den Kommentaren meiner #TdM-Posts zu preiszugeben. (Link nicht vergessen!)

Mein Tweet des Monats Januar stammt von @axaneco und diese Wahl ist unverkennbar vom Schleich-Tier Overkill in unserem Badezimmer beeinflußt. Die Parade auf der Fensterbank hätte eigentlich mit ins Bild gemußt, fällt mir gerade ein. Naja, ich kann ja (auf Wunsch) ein Photo nachreichen.

Der Support bei blip.tv/ ist übrigens wirklich schnell und freundlich gewesen. Hier der wichtigste Satz aus der Antwort im Wortlaut:

We're aware of a bug affecting certain players from replaying in the endcap and are intending to release a fix very shortly. Sorry for the inconvenience.

Aber noch funktioniert es leider immer noch nicht.

Schau, lustig

Auch mit neuem Blog hat mein außerordentliches Interesse für Calvin & Hobbes nicht nachgelassen und so habe ich mich sehr über diesen Hinweis auf ein Lebenszeichen von Bill Watterson bei nerdcore.de/wp/ gefreut. Die Vollversion des ersten Interviews mit dem Erfinder/Zeichner der Strips seit 20 Jahren findet Ihr auf cleveland.com/.

Und als Zugabe noch ein explosives Musikvideo, denn das mit dem wilden Themenmix wird sich auch unter dem neuen Domainnamen nicht ändern. Aber ich arbeite an einem übersichtlicheren Kategoriensystem. Versprochen!

(Direktlink, via)

Montag, Morgen

Geschieht ihm recht. (via)

Montag, Morgen

Geschieht ihm recht. (via)

Über Häupter

Was geht eigentlich in den Köpfen von Steigerungsfetischisten vor? Wikipedia kennt den Begriff natürlich nicht, soviel zur Relevanzdebatte. Am endgeilsten, obercoolsten, überhauptesten. Ein Haupt kann man sich nur mit Haaren vorstellen. Mit Haupthaar versehen eben. Das muß schon eine wallende Löwenmähne sein oder zumindest eine amtliche Frisur. Und überhaupt.

Oberflächen

Der Sinn hinter den Dingen, vielbeschworen. Als ob es da etwas gäbe. Alles Einbildung, meistens kollektive. Das gilt (bitte denken Sie in jedem Satz dieses Posts ein meiner Meinung nach hinzu) ganz offensichtlich für den Hokuspokus sämtlicher Religionen, aber auch in etwa sprichwörtliche Banalitäten wirkt diese allgemeine, uralte Wunschvorstellung hinein. Natürlich auch bis in dieses nicht mehr ganz so blitzmoderne Internet. So muß ich mich jedesmal aufs Neue selbst daran erinnern, statt OMG! eben OMneG! zu tippen. Doch will ich niemanden überzeugen; der zuweilen missionarische Eifer von Atheisten ist mir derart zuwider, daß ich mich selbst lieber als Agnostiker bezeichnet sehe. Ich schweife ab.

Ich kokettiere ja gerne mit meiner Oberflächlichkeit, was nicht komplett gelogen ist. Aber die Erklärungen hinterherzuschieben, das bin ich schon lange leid geworden. Das Entlarven der Seele als Konstrukt. Das ständige Parieren immer neuer hermeneutischer Zirkelstechereien, der Autor und sein Werk, oh ja. Da sind sie auch ein paar Etagen tiefer immer noch hinterher, die ganzen Klatschtanten und Tratschonkel. Der Gang über den roten Teppich vor der Filmpremiere wird da mindestens genauso wichtig wie die schauspielerische Leistung auf der Leinwand. Da kann man ja seinen Spaß dran haben, will ich mich selbst gar nicht völlig von ausnehmen, aber dann bitte mit dem gebotenen reflektorischen Abstand. Doch was kommt meistens dabei heraus? Mit ironischer Trash-TV glotzen, geht in Ordnung, wenn man sich zeitgleich via Twitter über das Gesehene lustig macht. Und dann ein paar Klicks weiter macht sich die neue Spreizbeinigkeit breit. Diese onlaunige Unmittelbarkeit des Mediums, das real time web fordert das Verlangen nach Authentizität geradezu heraus. Oups, schon hat man Erzähler mit Autor gleichgesetzt, wie derzeit gerne bei Helene Hegemanns Axolotl Roadkill.

Was interessiert mich der Autor? Alles, was zählt, ist der Text. Und zwar, was er mir (persönlich) sagt, was ich aus ihm ziehe; nicht was der Schreiber (mir) damit sagen will. Wenn es eine höhere Ebene gibt, dann ist das der Diskurs. Aus.

Dieses Plakat haben experimentaljetset.nl/ für eine Charity-Aktion zum Thema Lungenkrebs entworfen. Steh ich als Raucher drüber. Für eine existentialistische Lebenshaltung dagegen muß man sich heutzutage mehr rechtfertigen als (hier bitte einen Vergraemer-Tweet einfügen). Dabei sollte man seinen Mitmenschen mal wieder etwas wie Camus' Der Fall empfehlen, social marketing 2.0 liegt doch voll im Trend. Für mich immer noch mit Abstand das beste, was über Scheinheiligkeit zu Papier gebracht worden ist.

Überhaupt Bücher: Man könnte den Spieß ja mal umdrehen. Statt dieser schicken Designs von Facebook, YouTube, Tumblr & co im Vintage Look, könnte man auch die aktuellen Startseiten dieser Webservices ausdrucken und sich daraus Schutzumschläge für Literaturklassiker basteln. Wird man in der Straßenbahn auch nicht schräger für angeguckt. Geht aber auch anders.

Manchmal sollen Sachen einfach nur gut aussehen. Sowas findet man dann praktisch auf fffflckr.com/, einer flickr-Favoritensuche. Man kann sich auch mal ohne Hintergedanken die diesjährigen Nominierten für den animierten Kurzfilm-Oscar anschauen. Oder beispielweise das unten eingebettete Showreel von universaleverything.com/.

Universal Everything Reel / 2010 from Universal Everything on Vimeo.

nochmal neu

Für den Neuanfang mal ein etwas zurückgenommeneres Theme, habe ich mir gedacht. Steht natürlich auch unten im Footer, aber den Namen kann man ja trotzdem noch einmal erwähnen: Oulipo. Und ist nicht nur schick, sondern auch praktisch, wie ich finde. (Klar, sonst hätte ich es nicht gewählt.)

Das Vorgängerblog auf drikkes.wordpress.com/ wird also nicht mehr befüllt, aber es bleibt weiter unter dieser Adresse erreichbar. Denn das neue Theme mit seiner schmaleren Artikelspalte zerschösse mir wegen der breiteren Photos bei fast jedem zweiten Post das Layout. Und wer will schon über die Sidebar herüberschlappende Bildränder und ähnliches? Zumindest solange der Inhalt auf drikkes.com noch einigermaßen überschaubar ist, übernimmt das alte Weblog also die Funktion eines Archivs, weshalb es unrechts auch über eine eigens angelegte Seite zu erreichen ist, da zwischen About und Proben/Mappe und Sonds Like Me.

Nebelwerfer

Unglaublich, wie dieser Artikel im Rheinischen Merkur die Fakten verdreht. Die Kirche hat ein wenig an ihrer PR verbessert, Kirchentage zu modernen Events umgestaltet, usw. “Das Jahrzehnt der Religion” - wirklich ungläubiges Staunen während der Lektüre, aber im letzten Absatz des Textes wird es dann doch kleinlaut zugegeben. Wenn das alles nur Ansichtssachen wären, dann wären Vorschläge wie etwa der einer “Ethik-Steuer, um Austritte zu bremsen” wohl kaum nötig. Genauso unnötig wie der Bindestrich in der zitierten Überschrift, liebe taz, auch wenn ich inhaltlich dem Geschriebenen vollkommen zustimmen kann.

Auf was man so zwischen Weihnachten und Silvester alles reagiert, daß einem sonst am Arsch vorbeigehen würde. Dabei gäbe es doch viel sinnvollere Feiertage. Ich bin zwar jahrelang einzig aus Faulheit nicht aus der Kirche ausgetreten und finde ja, überzeugte Atheisten legen in ihrem Auftreten oft selbst etwas zuviel missionarischen Eifer an den Tag. Trotzdem möchte ich weges des in ein paar Stunden zuende gehenden Darwin-Jahres noch einmal auf die Forderung nach einem Evolution Day hinweisen.

Nur, falls jemand noch einen guten Vorsatz braucht. Das gilt nicht nur für die Branchenbuddies aus dem Brand Camp, diese Regel sollten sich viele Leute zu eigen machen.

In diesem Sinne…

zum Quadrat

Ich nutze nun seit ein paar Wochen Foursquare parallel zu Gowalla. Dazu immer noch Brightkite aus dem mittlerweile einzigen Grund der problemlosen Friendfeed-Integration. Drei sind mindestens einer zuviel, und wenn mir niemand verrät, wie ich einfach (also ohne via Facebook oder Twitter im Endeffekt doppelt) einen der beiden ersten Dienste freundschaftsgefüttert bekomme, heißt das wohl: Entweder Fourquare oder Gowalla, einer wird auf der Strecke bleiben.

Das Dummblöde ist nur, daß ich mich nicht entscheiden kann. Mal finde ich Gowalla schicker, dann wieder Foursquare spaßiger, mal wieder das eine praktischer als das andere. Für 4² gibt es immerhin so gute Anwendungen wie wheredoyougo.net/ (s. u.), falls ich mal wissen will, wo ich mich im letzten Monat so rumgetrieben habe. Oder das jemand anderen interessiert. (An dieser Stelle Grüße an meinen “Mayor of Wiener Platz”-Konkurrenten Henrik G. ohne “d” - ich muß mal wieder bei der pl0gbar vorbeischauen.)

Wie man an meiner Innenstadtvermeidung sieht, habe ich die meisten Weihnachtsgeschenke online gekauft. Das hier habe ich noch nicht ausprobiert.

Via @tanith ist hier noch der Hinweis auf Teil 1 des neuesten Blechs von DJ Food hereingesonnenscheint. Falls Euch einige Tracks bekannt vorkommen: Das Ding ist der Auftakt einer Compilationreihe zum 20. Warp-Geburtstag. Also happy label birthday! Und für alle, die mit Elektronik nicht soviel anfangen können, aber sonst mit Musik ziemlich was am Hütchen haben: unbedingt mal SoundCloud auschecken, neben so schick einbettcustomizebaren Playern wie da unten haben die noch so einiges zu bieten.

Blech 20.1 by DJ Food

So press play.

bellens of Bauer

Weihnachten. Wollte ich ja eigentlich durch mit sein. Kommt man aber nicht darum herum. Wenigstens den Wortunwitz “geschenkt” sollte man sich… - nee, da falle ich nicht darauf herein. Ein paar noch wertvollere Tipps für’s Leben findet man hier.

Sonst so? Oil on canvas the FlashGlamTrash way. Bald heißt es ja: Prost Neujahr!

schneiderweiß

Nur ein kleiner Reminder zum Wochenende für all die iPhonie-Hipster, die sich (immer noch) für Achso-state-of-the-art halten. Werft mal einen Blick auf die heutigen App-Charts im iTunes-Laden:

Am Dienstag bin ich auf einem Peaches-Konzert gewesen, das ist auf pretty-paracetamol.de/ ziemlich gut beschrieben worden; nur bin ich halt veritabler Fan und habe es etwas euphorischer gesehen. Ich füge noch hinzu, daß die Hipsterdichte relativ hoch gewesen ist, man dafür aber im Publikum ungestört rauchen konnte, obwohl es eigentlich verboten gewesen ist. Anläßlich Ihres Debütalbums habe ich sie mal im Duisburger Hundertmeister gesehen. Tolle Show, wird wohl an die zehn Jahre her sein.

Internetadresse der Woche: http://pla.net/

WTF?! des Monats: www.cfpd.de

Ich habe mir dieses Notizbuch bestellt. Schade, daß vor dem Druck nicht automatisch die Tweets aussortiert werden, die einen Link enthalten. Trotzdem eine witzige Angelegenheit, wie ich finde. Mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst.

Auch schon älter: Der Hinweis auf die von David Lynch selbst erzählte Anekdote, wie er das Angebot von George Lucas himself abgelehnt hat, bei Return Of The Jedi Regie zu führen. “What if…”

[Video - mal wieder - entfernt.]

Rausschmeißer

root ski

Ich finde Peter Richters Artikel Die Neophilister auf faz.net/ ziemlich gut. Okay, wenn er nicht unterschlägt, dann verharmlost er die Rolle der unter dem Prädikat Kulturpessimisten subsummierten Stimmen. Als ob die klassischen Verlagsvertreter nur nörgelnd danebenstehen würden - im Gegenteil: sie leisten ganze Lobbyarbeit, um für sie, nicht den Konsumenten, das Beste dabei herauszuholen. Daß es dem aber gar nicht auffällt, weil er eben nicht zur Avantgarde, sondern zum Mainstream gehört, läßt die Protagonisten des Fortschritts leider ziemlich dumm dastehen. Richter hat entweder also oder trotzdem ein Problem: Bei aller Häme bleibt die von ihm kritisierte Internetkolumne mit dem schönen Titel Standardsituationen der Technologiekritik von Kathrin Passig immer noch wahr. In diesem Zusammenhang interessant ist das Interview zum Leistungsschutzrecht auf carta.info/.

[caption id=“attachment_3290” align=“aligncenter” width=“480” caption=“eher nich so”][/caption]

Ich muß allerdings zugeben, daß das mit meinen reinen RL-Freundschaften vor dem social turn im Netz auch nicht anders gewesen ist. Ich habe in Bochum gewohnt und studiert. Die Uni ist groß genug, um ein paar interessante Leute zu treffen und die Stadt klein genug, um diese Leute auch wiederzutreffen. Da hat sich sowas wie Kontakthaltung (für mich) einfach erledigt. Wenn man genug vom Alleinsein hatte, dann mußte man tagsüber nur in die Cafeteria oder abends die wenigen üblichen Kneipen abklappern, Parties haben sich schon Tage, manchmal Wochen vorher rumgesprochen.

Ich habe damals genausowenig telephoniert wie heute. Nur hatte ich kein Internet zuhause, sondern mußte weit entfernt lebenden Bekannten eMails schreiben, die ich von der ständig überfüllten Rechnerinsel in der UB abgeschickt habe - nicht allzu häufig, wie sich denken läßt. Wer zu dieser Zeit aus Bochum weggezogen ist, der hat sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit (für ein paar Jahre) aus meinem Leben verabschiedet. Aus den Augen, aus dem Sinn. Aber damals wollte ich auch noch nach meinem Studium beruflich in einem Auktionshaus für den Ankauf der Briefe berühmter Personen zuständig sein. Diesen Voyeurismus kann man heutzutage im Netz ausleben. Aber die Existenz eines Traumjobs bestreite ich bis zu diesem Moment.

Note to self: Dafür habe ich dank @sillium wieder was gelernt. #plenken

rampenreste

Es geht mal wieder um Reklame. Und was das alles mit Privatsphäre zu tun hat. Oder warum der Begriff Guerrilla-Taktik wörtlich zu nehmen ist. Anlaß für mich, mal wieder über meine Zunft und darüber nachzudenken, wie sie mit ihren Opfern umgeht, ist dieser Artikel über  checkdisout.com/ auf spreeblick.com/ gewesen. Und wenn man sich die Videos der Podiumsdiskussion anschaut, kann man sogar sehen (und hören), was für ein Unsympath Guido Heffels ist. Wie man sich im Netz beliebt macht, daß hat der rote Irokese mit seiner Gegenrede zu Schirrmachers Payback gezeigt.

Erklären wir ihnen, dass der Unterschied zwischen der Veröffentlichung der eigenen Daten und der staatlichen Überwachung der gleiche ist wie der Unterschied zwischen "sich im Klo einschließen" und "im Klo eingeschlossen werden".
Natürlich kennt jeder den Artikel, aber ich zitiere ihn wahrscheinlich auch nur deshalb von Seite 2, um zu zeigen, daß ich ihn zuende gelesen habe. Solltest Du auch, er wird nämlich nach dem Klick zum Ende hin besser. Need a drink? Dann kämst Du wenigstens mal vom Rechner los (Flowchart).

Nochmal Werbung: Heute Abend Das Haus in drei Radios.

Zeitzeichensatz (der Zeit)

Für eine rotierende Küche fahre ich sogar nach Düsseldorf. Überhaupt Kunst: Auf wirres.net/ wird aus der brand eins zitiert, rebelart.net/ schlägt mit der Verteidigung der Street Art gegen Sebastian Frenzel in dieselbe Kerbe und ich denke mir beim Lesen des Artikels über die gerade in Brühl stattfindende David-Lynch-Ausstellung auf zeit.de/, daß ich trotzdem hinfahren werde, um sie mir anzuschauen.

Ach, Ihr mit Euren Satzzeichern, Yahoo! und Aol. Aber wenigstens versuchen sie es noch, im Gegensatz zu anderen. Und Absolut: Schöne Frauen sind leider kein adäquater Ersatz für eine formvollendete Flasche - zumindest in der Werbung nicht.

Noch ein paar Bilder.

verpflockt

Hinterher, also hinken. Die anderen. Ich bin nur ein unverbesserliches Kind, daß weder den Schirrmacher auf spiegel.de/ gelesen hat, noch dieses scheinbar darauf (bzw. das Buch, also Payback, das ich nochnoch viel weniger lesen werde) antwortende Interview mit Peter Kruse auf sueddeutsche.de/. Doch weil man am Ende ja doch meint, dochdochdoch, genau meint, zu allem eine Meinung zu haben, habe ich die Fakten also mal grobdreist übersprungen, um mich zweidrei Tage später wenn es niemanden mehr interessiert mit etwas Abundanstand und aus Faulheit noch einem Wochenende später der Angelegenheit noch doch zu widmen.

Und was ist dabei herausgekommen? Daß mir Schirrmachers Rückzahlung nicht liegen wird, ist wohl keine Meldung wert, aber solange spiegel.de/ selbst so einen Widerspruch hinbekommt, während das in der Blogosphäre stellvertretend so aussieht, solange ist “long way to go” eine herbe Übertreibung. Tribe, genau. Stammeszugehörigkeit, Abgrenzungswasauchimmer. Was für ein Zauber entfaltet da eigentlich seine Wirkung, wenn man dreimal “Totholz” in den Webwald gerufen hat?

Lasst uns andererseits über Solidarität reden, große Verwirrung, Macht. Und auch, wenn man SpOn sicherlich nicht für den letzten Weisheitsschluß hält, Bezahlinhalte sind es noch viel weniger. Don Alphonso ist - zumindest in seiner hausrechtseigenen Blogbar - nicht gerade für seine spitze Feder bekannt; ohne seine holzhammerhaften Rundumschläge wäre es ihm auch kaum möglich, immer wieder den Nagel auf den Kopf zu treffen. Who cares?

Da kann der zoomer-Wickert mal die Klappe halten, dafür gibt es woanders einen besseren Platz. Wo “locations” doch der missing link between social networks and the real world sind. Ich jedenfalls würde gerne da (als Tipp für die Berliner) hin.

Alteisen

Karte für die re:publica ‘10

gekauft

Coming to a Autobahnbrücke near you

Bald ist ja Weihnachten und da erinnert man sich gerne an die Geschenkeklassiker. Es muß ja nicht immer hochtechnischer Firlefanz sein, der nach spätestens drei Tagen kaputtgeht.

Ja, die einfachen Dinge des Lebens. Komplikationen machen eben selten Spaß. Doch nun habe ich gerade erst gesehen, daß es einen zweiten Teil von BLAMMO’s Klotz gibt, sozusagen eine Weiterentwicklung dieses Spielzeugs mit dem dazugehörigen Werbespot.

Alternativ: holy shit shopping.