Besorger
Hat sich irgendjemand das Dossier über Weblogs aus der Süddeutschen besorgt?
Daniel Erk debütiert auf stefan-niggemeier.de/. Ich habe das mal kommentiert.
Stuckrad-Barre liebt Zeitungen. Und muß diese Erklärung in die Welt blasen.
Eine Idee, wie die Kirche mehr Follower, also Leben in die Bude bekommen könnte.
link later
In England wird plötzlich die bisher größte Banksy-Austellung ever gezeigt, weiß bbc.co.uk/ in Bild und Schrift zu berichten. Auf spiegel.de/ kann man sich US-Printwerbung für die PS-Schlitten der 60er-Jahre anschauen. Mercedes Bunz bringt es auf den Punkt.
Und das war’s dann auch schon. Es ist sowenig los gewesen heute, daß man sich sogar über den Verlierer des Tages auf bild.de/ aufregen mußte. Aber was will man auch von so einem #brckntag09 erwarten.
Schönes Wochenende!
Links von gestern
Falls jemand wie ich vorgestern keine Zeit oder Lust hatte, sich in diesem Internet anzugucken, was weltweit so vorgeht, der kommt bei der heutigen Linksammlung voll auf seine Kosten. Ladies & Gentlemen, werfen Sie mit mir die Zeitmaschine an, begeben Sie sich in die “motherfucking time capsule”.
Das Netz hat gewonnen. (fr) Koalition in entscheidenden Punkten über Kinderporno-Sperren einig. (heise) Die Neue Digitale Bewegung. (Freitag-Blog) Einstieg in die Politikkarriere. (taz) Ein Platonspiel/1. (nach21) Prenzlbasher. (tristessedeluxe) tweetranking (alle)
Geschichten von gestern - so kann man sich als Blogger auch mal wie ein richtiger Printjournalist fühlen. Und wegen des Feiertags in NRW sogar von vorgestern. Tolle Sache, das. Und für die Leser, die eigentlich nur Bilder gucken, habe ich hier noch einen Calvin & Hobbes Comic.
Ich bin kein Netz
Und ich will auch nicht Teil eines Netzes sein. Bin ich aber wohl. You can run, but you can’t hide. Ich halte es da aber lieber mit dem Zitat von Groucho Marx: “I DON’T WANT TO BELONG TO ANY CLUB THAT WILL ACCEPT PEOPLE LIKE ME AS A MEMBER.” Das mag mancher für elitär halten, weil in einem Unentwicklungsland wie Deutschland ja prinzipiell jedem das Internet offensteht; kein Erwachsener muß vor dem Lossurfen um Erlaubnis fragen. Deswegen stürtzt sich natürlich trotzdem nicht jeder in die virtuellen Wellen. Informationsflut ist nicht jedermanns Sache, aber irgendwo muß der nächste Hype, der nächste Trend, das nächstbeste Thema ja herkommen. Worüber sollte die Journaille sonst schreiben. Man wird (in der doppelten Blauäugigkeit anderer) irgendwo zugeschlagen, kann sich seine Generation halt schwerlich aussuchen.
Wegen Leuten wie mir funktioniert Online-Wahlkampf nicht.
Die netzeitung.de/ wirft da mal so einen Überblick drauf. Und verliert doch das Wesentliche aus den Augen. Und auch die Kolumne ‘Wahlkampf virtuell’ auf welt.de/ beschränkt sich auf die Sichtweise, Online-Wahlkampf wird ausschließlich für Onliner, die sogenannten Digital Natives, betrieben. Das reift zu kurz. Ich möchte hier el Augenmerk mal auf den schon mehr als ein paar Tage alten Artikel auf carta.info/ lenkern. Wenn die altgedienten Medien schon auf den Netzaktivitäten der Parteien rumhacken, dann brauch jemand wie @mspro nicht noch in dieselbe Kerbe zu schlagen, auch wenn er einen Eintrag später das “Wir”-Problem erkannt hat. Ja, ich habe bei der Kampagne gegen #Zensursula mitgemacht und werde mich weiter an dieser sowie der ein anderen solcher Aktionen in Zukunft beteiligen. Weil ich mein Netz so behalten will, wie es ist, ich mag das. Aber so sehr ich auch Netzliebhaber bin, so ist Politik doch mehr für mich als Onlineinteressenvertretung. Dinge wie Atomkraft, Außenpolitik und Sozialität sind da wichtigere Themen für mich. Parteien versuchen ihre Standpunkte dazu ja auch im Netz zu vertreten - allein, die Netzbevölkerung scheint diese nicht zu ineressieren. Man schmort lieber im eigenen Saft. Überhaupt Deutschland, da wird doch nur auf zwei Christ-Ministern rumgehackt und das war’s. Ja, da kann sich die SPD ins Fäustchen lachen, klappt doch ganz gut. Solange die Internetfuzzis solche Meinungsmache nach draußen tragen, läuft es für die Sozis gar nicht so schlecht. Und wenn die CDU dann noch so einen Mist baut wie mit den Fake-Supporten ihrer Online-Plattform dann halt ich ja schon das Maul. Vom Obama-Vorbild fang ich gar nicht erst an.
Wegen Parteien wie denen funktioniert Online-Wahlkampf besser als gedacht.
Es ist eben alles ein wenig subtiler, mehr ver- als beschränkter. Das ist jetzt alles ein wenig wirr gewesen, aber das mußte noch fix raus, bevor ich mich in Richtung BarCamp Cologne für mehr als zwei Tage aus dem RL verabschiede. Oder man macht es einfach wie der iPotega.
GEreBOTEt
Es gab hier ja schon einmal einen Post zum Thema 10 Gebote 2.0, damals vom in letzter Zeit eher stillen @Jahwe. Nun also ein Update, daß den Namen wirklich verdient: Ten Commandments the mcsweeneys.net/ way.
(via @Weltregierung)
Adobe BrowserLab looks interesting (zumindest für Web-Designer, -Entwickler und -Programmierer). Apropos Browser.
Noch eine gute Nachricht: Der Livestream vom BarCamp Cologne 3 am Wochenende wird erstmals HD-Qualität haben - Weltpremiere.
2075 a. ?.
Die Agentur BooneOakley hat Ihre Website auf YouTube. Und bei adage.com/ geht es mal wieder um die Zukunft der ganzen Branche. werbeblogger.de/ übersetzt das nicht nur ins Deutsche, sondern kocht die Studienergebnisse auch gleich ein bißchen runter. Ebendort gibt es auch eine nicht ganz so nette Geschichte zum Wörtchen “optimieren”.
Es gibt immer eine Steigerung von sinnlos.
Auf suedeutsche.de/ liest man dem vielermunds prophezeiten digitalen Generationskonflikt nichts wirklich Neues ab, aber die Überschrift dazu gefällt mir: “Datenträger und Bedenkenträger” - auch wenn ich mit dem Aquariumsvergleich auf Seite 2 nichts anfangen kann. spiegel.de/ schlägt in dieselbe Kerbe, trifft es aber besser und konkreter.
iPhone-Gerüchte anschaulich.
techen dry
Peter Glaser macht sich warnende Gedanken über Slow Tech. Ich, der ich mit RSS einfach nie etwas anfangen konnte, weil ein Großteil der Seiten immer irgendwie ungelesen geblieben ist, ich denke, er hängt die Twittermanie ein wenig hoch. Ausgemalt natürlich, aber der digitale Generationskonflikt trifft es so ziemlich.
Sehe ich das richtig, daß Scientology bei Wikipedia so ziemlich verschissen hat?
Eine Auseinandersetzung mit Twitter und Copyright. Also meine Tweets dürfen ruhig zitiert werden, ohne mir Tantiemen oder ähnliches zu bezahlen. Wenn aus einem meiner ‘bis zu zu 140 Zeichen’ allerdings die Idee für einen Weltbestseller hervorgeht, dann bitte ich wenigstens um Namensnennung auf dem Buchumschlag. Und einen Cameo bei dessen kassenschlagender Verfilmung.
Ich hatte das früher nur als Hörspielkassette. Auf Anempfehlung von @knusperkind nochmal in Karius und Baktus reingeschaut. Die Ähnlichkeit ist doch verblüffend: rote Haare, gelbes Shirt und grüne Hose, dazu mit Hans Clarin dieselbe Synchronstimme - das ist jawohl sehr seltsam pumucklstyle.
Und wo ich schon in Erinnerungen schwalle: Am Ende noch ein lustiges Quiz.
stuff it )expander(
Ich hatte in einem meiner letzten Posts bereits auf diesen unsäglichen Antiintellektuelleninternetartikel in der Zeit - und was ich von ihm halte - hingewiesen. Jetzt ist wenigstens auf zeit.de/ eine intelligente Replik dazu erschienen. Ich bezweifle allerdings, daß diese auch den Weg in die nächste Printausgabe finden wird, lasse mich morgen aber gerne eines Besseren belehren.
Alle haben es mitbekommen, der Vollständigkeit sei es in diesem Zusammenhang aber hier noch einmal erwähnt: wie taz.de/ berichtet, hat die New York Times eine spezielle “Social Media”-Redakteurin ernannt.
Noch ein Hinweis auf Netztext: Auf solokarpfen.de/ erscheinen bestimmte Artikel. Lesen.
stärkar / rugrats
Mal nicht zum Thema Zensur / Stefan Niggemeier beschreibt, wie sehr sich die Weltbilder von Fernsehmachern (hier: RTL) und Kinderschützern unterscheiden. Mit welcher Naivität letztere an solche Sachen herangehen, läßt einen fast an deren bösen Absichten zweifeln. Und wie Medienleute halt so drauf sind.
Dann doch der Dauerbrenner: spiegel.de/ stellt mal ein paar gute Fragen und Ministerin von der Laien klingt gleich genervt, weil sie wohlmöglich Zugeständnisse an die Petitionsbefürworter machen muß. Die haben nämlich schon wieder ein gutes Argument mehr auf ihrer Seite - handfest.
Das hindert Kulturstaatsminister Bernd Neumann nicht daran, die geforderten, aber noch nicht einmal für Kinderpornographie gültigen Bestimmungen auf andere Bereiche ausweiten zu wollen. Hier seine anläßlich der CDU-Media-Night (sick!) gehaltenen Rede zum Thema Urheberrecht im Netz im Wort laut.
faz.net/ zum Selbstverständnis der Internetzensurgegner heise.de/ über Jugendschutz und politische Zensur techcrunch.com/ über Twitter und TV
@Nilzenburger for #esc10!
Aus weis(s) mach schwarz(en Humor)
Neues Genre entdeckt: Ausweiswitze. (Ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Schwarzspäßen ist kein Zufall, sondern von Ihnen, werte Leserschaft, selbst hineinkonstruiert. Den mentalen Fingerabdruck schenke ich mir jetzt aber.)
Dabei ist der deutsche Pass gerade gar nicht so beliebt.
Q
Wie hier gerüchtet, hat Zensursula jetzt eine namhafte PR-Agentur beauftragt, Schadensbegrenzung zu betreiben. Dabei ist das Bundesfamilienministerium sonst da doch ganz gut aufgestellt Die guten Nachrichten zum Gestzesvorhaben häufen sich indes.
Ach, die VG Wort. War ja klar, daß die “-wert-” nichts anderes als Geld meinen. Dabei weiß im Prinzip sogar faz.net/ wie der Nachrichtenhase heute läuft.
Kuh for you - via @miss_geschiggd.
Nicht nur auf zeit.de/, auch in der Printausgabe hört die in letzter Zeit nicht mehr ganz so ehrwürdige Wochenzeitung nicht auf, gegen das Internet zu hetzen. So muß man es leider nennen. Auf freitag.de/ hat sich natürlich prompt jemand gefunden, der diese Frage zur Diskussion gestellt hat. Da konnte ich meine Klappe nicht halten und mußte dagegen-. Besonders ärgerlich, weil in der Zeit ja auch gute Artikel stehen. Aber bei diesem einen Thema sind sie ja nicht die einzigen, die danebenliegen.
How they did it
Seit einiger Zeit ist der aufwenige Spot zur Einführung von Philips' Cinemascope-Fernseher im Netz zu bestaunen. Beeindruckend. Noch besser kommt er auf der Homepage des Herstellers.
Jetzt kann man sich im Making Of anschauen, wie das Ding gedreht worden ist. Und ich wundere mich, wie viel die Amsterdamer Tribal DDB und Regisseur Adam Berg letztlich real gedreht haben. Ich habe mit deutlich mehr Effekten gerechnet. Gute Arbeit.
(via werbeblogger.de/)
suchTmaschine
Liebe Drogenhilfe Köln, so nicht. Ich finde es ziemlich albern, wie Sie Realität und Virtualität gegeneinander aus(zu)spielen (versuchen). Das ist so Web 1.0 wie es nur geht. Dafür mache ich mir noch nicht einmal die Mühe, Studien und Artikel rauszusuchen, deren Tenor es ist, im Grunde die Überwindung dieser Spaltung zu postulieren. Also meine virtuellen Friends, Kontakte or whatever sind dieselben, mit denen ich nach der Arbeit auch mal ein reales Bier trinken gehe. Und damit bin ich nicht allein.
Noch ein paar Anmerkungen: Für die ebenfalls schon websüchtigen Eltern haben Sie ja praktischerweise die Internetadresse gleich auf das Plakat gedruckt, aber für sowas Altmodisches wie eine Telephonnummer oder Postanschrift ist da natürlich kein Platz mehr gewesen. Vielleicht hätten Sie direkt in Onlinebanner oder besser noch Pop-ups investieren sollen, statt in Plakatwerbefläche. Obwohl dann die total witzige Idee mit dem Browserfenster als Rahmenlayout nicht mehr ganz so total witzig wäre. Warum haben Sie überhaupt Firefox genommen und nicht z.B. den Internet Explorer? Mit Microsoft, die in Köln eine Geschäftsstelle haben, wollten Sie sich dann doch nicht anlegen, was? Letzte Frage, dann soll es auch gut sein: Auf Ihrer Website nennen Sie zwei Ansprechpartner. Warum ist einer davon einzig für den Stadtteil Mülheim zuständig und die andere für nicht nur das ganze restliche Köln, sondern auch noch den gesamten Rhein-Erft-Kreis dazu?
Auf bild.de findet sich übrigens passenderweise ein auch in der heutigen Ausgabe der BamS stehender Artikel zum Thema Süchte. Im dortigen Interview mit Volker Pontzen, “Psychologischer Psychotherapeut” (?), findet sich ein schöner Verschreiber.
Warum werden immer mehr Medien abhängig?
Da ham wa den Kabelsalat!
Mir ist schon klar, daß zwanzig Stunden am Tag World of Warcraft spielende Teenager alles andere als wünschenswert sind. Aber solche Aktionen dienen wunderbar dazu, die Angst des Ottonormalbürgers vor dem Internet zu schüren. Ich will hier gar nicht erst ernsthaft über etwa Engagement im Netz schreiben wie Malte Welding es auf netzeitung.de/ tut. Nur soviel: Ich halte es nicht für eine weitere Substanz wie Alkohol, Marihuana oder auch Glücksspiel, die in Maßen genossen durchaus etwas für sich haben. Ich sage einfach nur, man würde dann vielleicht sowas verpassen. Aber was erzähle ich das Ihnen, nach Ihren Begriffen bin ich ja schon längst süchtig. Voll drauf.
L:stoffe
Große Teile der schreibenden Zunft und die an sie angeschlossene Wirtschaft (Nein, Trugschluß. Andersrum!) haben sich offenbar fest vorgenommen, die Fehler der Musikindustrie zu wiederholen. Wieder zu bestaunen in einem Interview mit der Schriftstellerin Julia Franck über “den Heidelberger Appell und das bedrohte Urheberrecht” auf welt.de/. Ich jedenfalls habe nicht den Eindruck, daß die Musik in den letzten Jahren schlechter geworden ist. Klar ist zumindest, daß sie durch diese Forderungen nicht besser wird. Und das ist bei Texten nicht anders.
The Book Of Tweets
Ich habe mir bei tweetbook.in/ meine ersten 2222 Tweets zu einem pdf-Buch zusammenstellen lassen. Nicht schön, aber praktisch. So flüchtig Microblogging selbst doch ist, die eine oder andere Perle verdient es, dem Strom der Zeit entrissen zu werden. Und deshalb finde ich es auch ganz toll, daß man ein solches pdf nicht nur für die eigenen Tweets, sondern auch für die Favoriten herstellen kann. Nachtrag: Wegen des Erfolgs und dem damit zusammenhängenden Traffic gibt es Serverprobleme. Bis auf weiteres also die Version mit Anmeldung nutzen. Zur Zeit herrscht da allerdings eine Warteschlange, weil immer nur drei Leute zusammen drin sein können.
Wenn Sie sich ein Buch kaufen wollen, dann nehmen Sie doch dieses hier.
Grimmig
Wenn sowas hier gesucht wird (siehe Screenshot), dann kann ich eine traurige Geschichte erzählen: Die Grimme Online Awards werden mal wieder vergeben. Man kann sich über einige der Nominierten freuen, kann man aber auch lassen. Nur soviel: Mir als pseudoelitärem Fuzzi mit popkulturellem Anstrich gefällt diese äußerst einseitige Liste auch nicht, aber man muß sich eben vor Augen halten, wie coffeeandtv.de/ richtig bemerkt, daß der Preis nicht dazu da ist, damit das Netz eine von unzähligen weiteren Möglichkeiten hat, sich selbst zu feiern, sondern es das Ziel ist, Leute auf die Möglichkeiten des Internets aufmerksam zu machen, die (bisher) nicht soviel damit anfangen können. Eine ehrenvolle Aufgabe, aber ob das der richtige Weg ist…
Nachgetreten (wie es beim Fußball heißt) // Ich hoffe doch sehr, daß meine Stimmen für den von Arcandor gestifteten Publikumspreis gelten, obwohl ich nicht am integrierten Gewinnspiel teilgenommen habe. Die Teilnahmebedingungen (siehe Screenshot) sind für mich eben unannehmbar. Sollte dem aber so sein (schlimm genug, aber das muß jeder für sich selbst entscheiden), dann hieße das auch, man muß drei Stimmen abgeben, auch wenn man nur zwei Favoriten hat. Am Ende gewinnt dann wahrscheinlich der, den niemand auf Platz eins hatte, sondern ein mittelmäßiger Kompromißkandidat, der als Everybody’s No 3 niemandem weh tut.
[/caption]
