Allgemein

    Die ganze Welt, die ranzige Welt.

    • Du wohnst immer noch bei Deiner Mutter? Das geht gar nicht!
    • Ja, ich weiß.
    • Und Frank hat mir erzählt, daß Deine Mutter Dich neulich beim IKEA-Besuch im Småland abgegeben hat?
    • Das war noch nicht einmal das Schlimmste.
    • Was denn noch, Sebastian?
    • Sie hat mich die neuen Möbel für mein Kinderzimmer nicht mit aussuchen lassen.
    dollars

    Bau/Sätze

    Bau/Satz 1

    Diese Woche sagt der Hiphop übrigens, old school wäre von gestern. Also sieben Tage Rapperüberraschung, Rappergarten, Eltern haften für ihre Rapper, Rapperfreibetrag, Schlüsselrap, Einzelrap.

    Bau/Satz 2

    Notes KW 27/15

    Die Austerität steht als Doktrin fester denn je. Es ist egal, dass ihre Resultate vernichtend sind, dass ihre Sprache langsam sowjetisch klingt und dass niemand auch nur das geringste Vergnügen an ihr hat. Oder an Europa. Es ist die einzige Idee, die der Politik noch geblieben ist.

    Die gefährlichste Idee Europas - tagesanzeiger.ch

    Und natürlich werden Sie in der "Vogue" nie eine Kollektionskritik lesen. Wenn wir etwas nicht mögen, findet es bei uns gar nicht erst statt - egal, von wem das Teil stammt.

    Jeder zitiert den Blogger-Diss aus dem Interview mit “Vogue”-Chefredakteurin Christiane Arp auf horizont./, dabei hat es weitaus interessantere Sätze.

    If you tweet and no one hears it, do you make a sound?

    Why Men Are Retweeted More Than Women - The Atlantic

    brand eins, April 2015, S. 38, linke Spalte

    Da liest sich natürlich sehr pfiffig, werte brand eins. Aber ich würde ja sagen, andersrum wird ein Schuh draus.

    Notes KW 24/15

    Notes sind die neuen Highlights. Deshalb hat sich auch der Titel dieser wöchentlichen Sammlung geändert. Mit dem vorigen war ich auch nie ganz zufrieden. Und vielleicht motiviert es mich ja dazu, zu jedem der zitierten Texte kurz meinen Senf dazuzugeben. Was ist mit den jetzt möglichen Kommentaren noch anstelle, muß ich gucken - vor allem, was die IFTTT-Channels jetzt so hergeben.

    Ermutigend ist, dass geschlechtergerechte Berufsbezeichnungen das Selbstvertrauen, entsprechende Berufe zu ergreifen, steigern können. Weniger schön ist, dass geschlechtergerechte Berufsbezeichnungen die Bewertung des Berufs, also dessen Wichtigkeit oder die Höhe des Gehalts, negativ beeinflussen.

    So zitert der Informationsdienst Wissenschaft die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie anläßlich einer Studie zu den Effekten gegenderter Sprache.

    Since most prestige movies are made by middle-aged men about middle-aged men, actresses like Jennifer Lawrence have to age themselves up to grab those high-profile roles, a pattern that not only contributes to a continued dearth of leading men in their 20s but also indirectly takes parts away from actresses like Gyllenhaal.

    Emma Stone, Jennifer Lawrence, and Scarlett Johansson Have an Older-Man Problem | Die Headline bricht den Sachverhalt unangenehm persönlich herunter, der Text behandelt den Jugendwahn in Bezug auf Schauspielerinnen allgemeiner.

    In groteskerer Verblendung kann man gar nicht in so eine Sendung gehen. Meine Rolle war in Wahrheit natürlich die, die sonst in solchen Runden immer irgendein Wirtschaftsrechtsaußen von der FDP innehat: die des allgemeinen Arschlochs, das allen mit Appellen zur Eigenveranwortung auf den Wecker geht.

    Wie ich mal bei Günther Jauch saß… | Peter Richter

    Here’s how it works: once “Biology” has been researched and access to oil secured, any player can petition the world congress to enact the FIFA World Cup Resolution. Once passed, players can devote production (read: bribes) to the project like they would any other “wonder,” which is what the game calls massive projects periodically undertaken by the player. Whichever player contributes the most secures the opportunity to host the world cup. Their reward? Twenty gold in “corporate sponsorship,” a pittance by Civilization V’s mid-to-late game standards, and the ability to purchase (not build) “Migrant Workers,” who receive an extra move each turn that represents the extra hours they are forced to work with little legal recourse. As the mod’s creator writes, “[migrant workers] are the foundation on which your brand new stadiums rest—or at least their bodies will be.”

    How a Civilization V mod makes corruption the least of FIFA’s Problems - Ganz großer Text, noch größerer Hack. Lohnt die Lektüre definitiv, auch wenn man kein Zocker ist.

    ZU WÜNSCHEN

    In wenigen Tagen feiert dieser Tweet Geburtstag, er ist mittlerweile sechs Jahre alt - in Internetzeit gerechnet eine halbe Ewigkeit.

    Der Satz ist damals nicht nur zu Jubiläen gerne zitiert worden, wobei “von offizieller Seite” gerne der Kommafehler korrigiert worden ist. Er taucht mittlerweile um ein paar Ausrufezeichen erweitert als Signatur bei irgendwelchen PC-Forumsusern auf. Oder er steht in einer alphabetisch geordneten Sprüche-Sammlung zwischen “Ihgitt, du hast meinen Löffel abgeleckt.” - “Meinen Schwanz nimmst du in den Mund und bei sowas sagt du “ihgitt”?" und “Im Bett ist immer gutes Wetter.” Immerhin buchstäblich unverändert.

    Und jetzt?

    Wenn Sascha Lobo in seiner letzten Kolumne in Sachen Digitalpolitik zum Mittel der Publikumsbeschimpfung greifen muß, dann ist Verdrossenheit längst in Resignation umgeschlagen. Daß ihm dabei einiges durcheinandergerät, ist freilich dem Krautrübencharakter dieses Themenkomplexes geschuldet.

    In Sachen Massenüberwachung (Bürgerrechte) und Vorratsdatenspeicherung (Innenpolitik) hat er sicher recht. Das hat sogar mich dazu gebracht, meine erste Frage auf abgeordnetenwatch.de/ zu stellen - die Prof. Dr. iur. Heribert Hirte (CDU) bis jetzt nicht beantwortet hat.

    Bei anderen Aspekten wie etwa der Netzneutralität oder dem Breitbandausbau sehen ich allerdings die Wirtschaft viel stärker in der Pflicht. Mit dem Verweis auf den internetunternehmungslosen DAX deutet selbst Lobo in diese Richtung. Man kann nicht alles dem Wähler in die Schuhe schieben.

    Tarifpreise schließlich sind - verglichen mit anderen Problemen - ein Verbraucherschutzthema aus der zweiten Reihe. Und wenn behauptet wird, »es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Landflucht von Jugendlichen und langsamer Netzanbindung«, dann schießt das doch weit über das Ziel hinaus. Denn so sehr die Digitalisierung in vielen unserer Lebensbereiche immer größeren Raum einnimmt, soll sie sich mal nicht so aufspielen.

    Von der Ehe für alle über die Situation der Hebammen bis zur beschämenden Flüchtlingspolitik.

    Hast Du den gerade erst gestorbenen Udo Jürgens NAZI genannt?!?

    sieg

    Ich habe tatsächlich auf netzpolitik.org kommentiert.

    heil

    Des Komikers neue Kleider

    Daß vor allem die Produktionsbedingungen in der Modeindustrie eine himmelschreiende Unverschämtheit sind, wissen wir nicht erst, seit eine skandinavische Zeitung ein paar Fashionblogger nach Kambodscha geschickt hat. Aber diese tränenreiche Video-Doku ist nach über drei Monaten auch schon wieder vergessen. Schließlich gilt es, den Trends der nächsten Saison nachzujagen.

    Umso schicker, daß sich Last Week Tonight with John Oliver in seiner aktuellen Ausgabe dem Thema Fashion widmet. Und uns noch einmal daran erinnert, was die leeren Versprechungen von GAP bis ZARA wert sind: nicht den kindergenähten Stoff, auf den sie gedruckt sind. Sehenswert.

    Dov Charney und Wolfgang Grupp gefällt das.

    George macht Feierabend.

    »I’m a great quitter. It’s one of the few things I do well. I come from a long line of quitters. My father was a quitter. My grandfather was a quitter. I was raised to give up.«

    via

    Keep it umstruktureal.

    dialog3

    Highlights KW 11/15

    "Wir töten Menschen auf der Basis von Metadaten", sagte der frühere NSA- und CIA-Chef Michael Hayden vergangenes Jahr. Auf einer Tagung der amerikanischen SAP-Tochterfirma bedankte er sich zuvor auch schon einmal für die Mithilfe an diesen Hinrichtungen aus der Luft: "Sehr viel, was wir anhand der Datenbanken machen, ist die Zielauswahl. Dank Gott, dass sie uns dazu in die Lage versetzen."

    Überwachungstechnik: SAP arbeitet für die NSA | ZEIT ONLINE

     Wer kennt das nicht?

    Tumblr of the week

    Mir persönlich käme ein Spitzenschläfer-Preis sehr zupass. Oder irgendwas Abgefahrenes fürs Zähneputzen. Und mal ehrlich, dass ich regelmäßig meine Fahrradreifen aufpumpe – könnte da Bundesverkehrsminister Dobrindt nicht mal ein Grußwort sprechen?

    Genderpolitisches Geilsein - taz.de

    Wir können deshalb die Argumentation von Herrn Hütter, dass unser Kraftwerk, das wie alle anderen Kraftwerke auch Strom erzeugt, nicht Kraftwerk genannt werden darf, nicht nachvollziehen.

    Musiker verklagen deutsches Start-up - Handelsblatt

    Deutsche Freunde fragen mich, wie lange ich denn zu Hause bleiben will, meine französischen Bekannten wollen wissen, wann ich wieder arbeiten gehe. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.

    Interview mit Autorin und Wahl-Französin Annika Joeres | Frankfurter Rundschau

    Das Brot schmeckt überraschend gut, der Kaffee ist genießbar. Mir wird plötzlich warm ums Herz, ich komme in der Situation an, mein berechtigter Ärger verfliegt. Es ist urig und aufregend, mit einem Menschen wie Jürgen mitten in der Nacht dieses einfache Bauernfrühstück einzunehmen. Gerade als ich mir noch eine fünfte Scheibe abschneiden lassen will, wirft Jürgen einen Blick auf seine recht erbärmliche Armbanduhr und drängt plötzlich zur Eile.

    Reich und naiv | prinzessinnenreporter.de

    Internet Mimosen Duschgel-base

    "I rated Le Petit Marseillais 6/10 on the next big #IMDb."

    Mimosa

    Verpackung: ★★★★★★★★ Geruch: ★★★ Konsistenz: ★★★★ Hygiene: ★★★★★★★★★

    Hauptsache Livegang

    Seit ich in das Ruheabteil gestiegen bin, hat die Frau ununterbrochen telephoniert. Dann Erleichterung auf den Gesichtern der Mitreisenden, als sich endlich jemand durchringen kann, sie auf ihr Verhalten hinzuweisen. Eine Minute später sind alle Umsitzenden von ihren übertrieben lauten Tastentönen genervt.

    Selbst Nicolas Cage...

    …kann die Rückkehr der Teletubbies nicht verhindern.

    abcdefg hijklmnop qrstuvw xyz

    dialog2


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    Mahlzeit

    dialog1

    Highlights KW 05/15

    A lot of people in the music industry talk about Google as evil. I don’t think they are evil. I think they, like other tech companies, are just idealistic in a way that works best for them. I think this because I used to be one of them (*4). The people who work at Google, Facebook, etc can’t imagine how everything they make is not, like, totally awesome.

    What should I do about Youtube? | Zoë Keating

    Asendorf, Kim

    Der einsame Masturbant ist eher männlich als weiblich.

    „Die Liebe ist nicht totzukriegen“

    Die schlichte Grabplatte hatte Marx nach dem Tod seiner Frau ausgesucht. Protz lag ihm nicht. Ausdrücklich hatte er sich ein stilles Begräbnis im kleinen Kreis gewünscht. Nur elf Personen nahmen daran teil. Pläne der deutschen Sozialdemokratie, für Marx auf dem Friedhof ein Denkmal zu errichten, konnte Friedrich Engels verhindern.

    »Je ne suis pas marxiste« (neues deutschland)

    Kitsch ist ein Gratisgefühl. Und auch Illusionslosigkeit ist ein Gefühl, das sich gratis beziehen lässt, ohne einen Preis zu zahlen, etwa durch Nachdenken. Betrogenwerden ist zwar ein kaltes Vergnügen, aber doch eines. Nicht nur Katzenbilder florieren.

    Die Rache der Verlierer

    Welcome to the Red Pill worldview, where the entire world is a game and the people who are winning are the best players.

    A beginner’s guide to the Redpill Right - Boing Boing

    Man kann es sich auch in häßlich selbstbezogenen Sesseln des Lobbyismus' noch gerecht gemütlich machen.

    Insbesondere Journalisten sollen ja in diesen Onlinezeiten zur Marke ihrer selbst werden, zur Eigenmarke. Und sich folglich nicht nur als Blogger, sondern auch als Redakteur (ob frei oder fest) als begriffenes Ein-Mann-Unternehmen begreifen. Was natürlich bedeutet, für die Verbreitung des von ihm geschaffenen Contents selbst zu sorgen. Es heißt schließlich Selbstvermarktung.

    Insofern ist folgender Tweet gar nichts Besonderes:

    Weil Aufmerksamkeit die Währung des Internets ist, fallen Eigenwerbung und Distribution in eins. Was nicht falsch sein muß, zumindest mich persönlich im konkreten Fall nicht stört. Die Lage in und um Syrien ist wirklich fatal und darauf aufmerksam zu machen, ist legitim, ja sogar durchaus geboten.

    Was meiner Meinung nach allerdings zuweit geht: Sich über Umfang und Gewichtung von Berichterstattung mokieren, wenn das eigene Thema mitspielt. Auch wenn journalistische Objektivität in der Realität ein Mythos ist, sollte man unbedingt jeglichen Anschein von Voreingenommenheit vermeiden. Möge es noch so wichtig sein.

    Und in Afrika verhungern die Kinder. Es ist okay, das System zu pervertieren, solange es für eine gute Sache ist. Nämlich die eigene.

    Schlachtplan

    Weil Satire ja gerade alles darf, schnell mal die alte Meldung zum »Wiedereinstieg in die Jugendabteilung des Vereins« raussuchen und »nach der Haftstrafe« durch »bis Gras drüber gewachsen ist«, »Bayern München« durch »Pegida Dresden« und »Uli Hoeneß« durch »Lutz Bachmann« ersetzen. Und dann an die Titanic schicken. Sollen die doch einfach auf den passenden Zeitpunkt zur Veröffentlichung warten. »Bratwurstfabrikant« und »Metzgerssohn« passt ja sogar ziemlich gut.

    Wir müssen leider Deutschland bleiben.

    Dazu die kitschspießige Zeichnung eines Hundes, selbstverständlich reinrassig und ordnungsgemäß angeleint. Und die Leine natürlich angebunden, neben dem Schild ist schließlich ein blanker Metallring fest in die Backsteinmauer betoniert worden, sauber verfugt.

    Und auch derjenige, welcher das »draußen« mit dem »Deutschland« überklebt hat, ist vorbildlich vorgegangen. Hat zuerst den Namen des Landes ziemlich sorgfältig aus einem wohl größeren Sticker ausgeschnitten und dann sehr akkurat auf dem Schild angebracht.

    schwarzrotgelb

    Das Geschäft selbst ist ein 1€-Shop, in dessen Schaufenster auch Monate nach der gewonnenen Fußball-WM tapfer Restbestände an Nationalfähnchen feilgeboten werden. Gehen hier wohl nicht so gut, drinnen im Laden kein einziger Kunde. Nur an dem Wassernapf neben dem Eingang bleibt hin und wieder ein Gassigänger stehen.

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