Netzeug

    Benachrichtigung / Bevormundung

    Einstieg // Das Update auf Unicode 8.0 wird neue Emojis bringen, unter anderem Einhörner und Metalgesten. Instagrams Engineering Blog liefert nach dem Klick auf die Graphik ein paar erstaunliche Zahlen zur Emojinutzung.

    Umstieg // Dirk von Gehlen meint, wir hätten “noch nicht so richtig verstanden, wie man das Internet einsetzt. Wir versuchen uns in Techniken … wir betrachten das Netz wie ein Medium, das klassisch verbreitet wird.” Er schmeißt dabei fröhlich die Digitalisierung, das www und andere Begriffe durcheinander. Oder verengt zumindest die Perspektive unsachgemäß.

    Dazu The Awl mit einem langen Text über die auf “mobile first” aufbauenden Smartphone-Entwicklungen, von Apps hin zum Betriebssystem unter dem Stichwort “parent platform”. Die deutsche Schmalspurversion des Artikels gibt es auf ZEIT ONLINE.

    Das ist als Beschreibung sich abzeichnender Technik- und Usertrends scharf beobachtet und wohl auch ziemlich richtig. Und von Gehlen würde sicher zustimmen. Nur beschreibt es eben lediglich einen Ausschnitt - mag er auch die Speerspitze sein. Aber das ist nicht alles, wie Jeremy Keith in Journal—Web! What is it good for? festhält.

    There will always be some alternative that is technologically more advanced than the web. First there were CD-ROMs. Then we had Flash. Now we have native apps. Each one of those platforms offered more power and functionality than you could get from a web browser. And yet the web persists. That’s because none of the individual creations made with those technologies could compete with the collective power of all of the web, hyperlinked together.

    Der Permalink ist eine tolle Sache. Universelle Erreichbarkeit ist etwas, das man nicht leichtfertig für die nächste Techmode aufgeben sollte. Nicht mehr funktionierende URL-shortener, Spotify als gated community oder - um etwas Positives zu bringen - DuckDuckGo sind Beispiele dafür.

    Das muß nicht heißen, man könne nicht über Browser hinausgehen bzw. -wachsen, aber man sollte immer eine Access Backdoor zumindest mitdenken. Das hat auch nicht wirklich etwas mit der von Martin Weigert diagnostizierten Webnostalgie zu tun. Die besten Features aus der Pionierzeit in die Zukunft hinüberretten zu wollen, bedeutet nicht gleichzeitig Fortschrittsfeindlichkeit.

    Twitter etwa ist für Vieles zu kritisieren. Doch trotz Apps und Notifications ist jeder einzelne Tweet auch per Link erreichbar - ohne Account, auf jedem Device. Sie haben die Archive zugänglich gemacht und - naja - die Suchfunktion verbessert. (Zum Brocken Facebook dann vielleicht mal gesondert ein paar Worte, wollte eh noch was zum IndieWeb schreiben.)

    Ausstieg // Christoph Kappes: Sieben Sünden der Internetgesellschaft - plus interessanter Anmerkungen dazu von Hack und Bov.

    ZU WÜNSCHEN

    In wenigen Tagen feiert dieser Tweet Geburtstag, er ist mittlerweile sechs Jahre alt - in Internetzeit gerechnet eine halbe Ewigkeit.

    Der Satz ist damals nicht nur zu Jubiläen gerne zitiert worden, wobei “von offizieller Seite” gerne der Kommafehler korrigiert worden ist. Er taucht mittlerweile um ein paar Ausrufezeichen erweitert als Signatur bei irgendwelchen PC-Forumsusern auf. Oder er steht in einer alphabetisch geordneten Sprüche-Sammlung zwischen “Ihgitt, du hast meinen Löffel abgeleckt.” - “Meinen Schwanz nimmst du in den Mund und bei sowas sagt du “ihgitt”?" und “Im Bett ist immer gutes Wetter.” Immerhin buchstäblich unverändert.

    Und jetzt?

    Wenn Sascha Lobo in seiner letzten Kolumne in Sachen Digitalpolitik zum Mittel der Publikumsbeschimpfung greifen muß, dann ist Verdrossenheit längst in Resignation umgeschlagen. Daß ihm dabei einiges durcheinandergerät, ist freilich dem Krautrübencharakter dieses Themenkomplexes geschuldet.

    In Sachen Massenüberwachung (Bürgerrechte) und Vorratsdatenspeicherung (Innenpolitik) hat er sicher recht. Das hat sogar mich dazu gebracht, meine erste Frage auf abgeordnetenwatch.de/ zu stellen - die Prof. Dr. iur. Heribert Hirte (CDU) bis jetzt nicht beantwortet hat.

    Bei anderen Aspekten wie etwa der Netzneutralität oder dem Breitbandausbau sehen ich allerdings die Wirtschaft viel stärker in der Pflicht. Mit dem Verweis auf den internetunternehmungslosen DAX deutet selbst Lobo in diese Richtung. Man kann nicht alles dem Wähler in die Schuhe schieben.

    Tarifpreise schließlich sind - verglichen mit anderen Problemen - ein Verbraucherschutzthema aus der zweiten Reihe. Und wenn behauptet wird, »es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Landflucht von Jugendlichen und langsamer Netzanbindung«, dann schießt das doch weit über das Ziel hinaus. Denn so sehr die Digitalisierung in vielen unserer Lebensbereiche immer größeren Raum einnimmt, soll sie sich mal nicht so aufspielen.

    Von der Ehe für alle über die Situation der Hebammen bis zur beschämenden Flüchtlingspolitik.

    re:publica 2015 / #rp15

    1. Tag

    Erst an diesem Morgen in Berlin angekommen. Und man möchte ja auch nicht in der größten Andrangschlange stehen - zumal man sich damit auch zugleich um dröge Dankesreden zur Begrüßung der Sponsoren drücken kann. Somit war mein erster Vortrag Die Abschaffung der Wahrheit - Friedemann Karigs (ich wollte jetzt nicht wirklich “humorvolle Abrechnung” schreiben?) Ähm, nächstes Thema: Finding Inclusion in Digital Europe - Raul und Mareice haben in allen Himmelsrichtungen Aktivisten gefunden. Dann die übliche Levitenleserei in Die Netzgemeinde ist am Ende. Jetzt geht’s los. Zum Schluß dann noch Einblick in ein Forschungsprojekt der Uni Bremen zu How comments on the Eurocrisis help construct a European society! Jaja, mit Ausrufezeichen.

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    2. Tag

    Flüchtige Macht? YouTube im Kreuzfeuer. Facebook und Co. greifen an lieferte ein paar Zahlen zur Bewegtbildentwicklung im Social Web. Dann ein wenig Kapitalismuskritik in Die Aufmacher ­– eine Revue zu den Absurditäten von technischem Fortschritt und Wachstum, bevor in Hype, Hype, Super-Hype T(echnikt)rends im Onlinejournalismus diskutiert wurden. Nach der Mittagspause dann Ein Plädoyer für eine Non-Profit Medienlandschaft und etwas Meta-Theorie Von der Netzwerk- zur Plattformgesellschaft. Schließlich Cory Doctorow auf der ganz großen Bühne - The NSA are not the Stasi: Godwin for mass surveillance. Unterhaltsam weiter ging es mit Nudge! Nudge! – Was Design von Verhaltenspsychologie lernen kann, Lasst uns goldig sein! Lebens- und produktionstechnische Hinweise zur Bewegungsfigur der kleinen und kleinsten Formen und Wir hatten ja nix – und das haben wir mitgebracht: Das kleine Technikmuseum. Reichte dann auch.

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    3. Tag

    Mensch, Macht, Maschine – Wer bestimmt wie wir morgen arbeiten? - Sehr bedenkenswerter Vortrag von Johannes Kleske, das Video dazu sowie mehr Infos zum Thema hier auf seinem Blog. Dann auch mal was Zwischenmenschliches: Fremd gehen immer nur die anderen – Liebe und Beziehung in Zeiten der Digitalität, ein Erbauungsvortrag der immer lesenswerten Journelle. Wenn man die Arbeiten von Aram Bartholl mit einer gewissen Regelmäßigkeit verfolgt, dann hat sein Talk Online, Offline and all-over the city nicht wirklich Neues gebracht. Als Künstler mag ich ihn sehr. Unsere Stadt auf Goldgrund - Alex Rühle erzählte sehr kurzweilig von den von ihm mitinitiierten Aktionen gegen den Münchner Mietwahnsinn. Tolle Sachen! Aus Urban Places – Public Spaces früher raus, trotz Panel-hosting by Goethe-Institut and Münchner Kammerspiele feat. Stefan Kaegi of RiminiProtokoll-Fame. Zu Seven on Seven bin ich zu spät gekommen - die Applebaum/WeiWei-Session war hoffnungslos überlaufen, der Bühnenzugang dicht. Die zweite Hälfte von Karl der Käfer wurde nicht gefragt – der kurze Frühling des Internet of Things (oder: warum wir es schon wieder verkacken mit dem Netz) war nicht der schlechteste Ersatz. Zumal es im selben Raum wie danach Purpose of Entry stattfand. Meine persönliche Abschlußsession war dann das Bildungstrinken. Es lag nicht an den dort verköstigten Cocktails, das Auslassen der rp-Verabschiedung als Queen-Massenkaraoke hat bei mir Tradition.

    Nachgeholt auf YouTube habe ich mittlerweile:

    Die eine oder andere Session gucke ich mir sicher noch an. in der Playlist re:publica 2015 finden sich über 150 Videos. Wem das nicht reicht, der findet auf Voice Republic mit 338 Audiofiles wohl so ziemlich als Sessions als Tonaufzeichnung.

    Die Sonne geht auf.

    Meine bevorzugte Kalender-App ist ja letztens von Microsoft gekauft worden. Vor zwei Jahren hätte ich noch groß LEIDER davorgeschrieben und Witze darüber gemacht, die wirklich praktische und dabei schicke Anwendung werde wohl demnächst zu einer Outlook-Schnittstelle degradiert.

    Okay, die (für mich) wirklich wichtigen Features wie Google-Support inkl. Maps, Integration von FB-Events, Logbuch der Foursquare/Swarm-Checkins oder eine Chrome-Extension bzw. Desktop-App haben bereits vor der Akquise existiert. Aber Microsoft scheint nicht nur keine Anstalten zu machen, diese Funktionen zu beschneiden - für jemanden, der Facebook immer noch nicht den Wechsel der Instagram-Locations verzeihen kann, schon ein Gut an sich. Es wird sogar weiter an der Verbesserung der App gearbeitet.

    So ist etwa das Notifications-Widget unter iOS brauchbar weiterentwickelt worden. Und Sunrise hat immer mehr abonnierbare Kalender hinzugefügt. Zuerst solch offensichtliche wie länderspezifische Feiertage und Schulferien oder die Spieltermine meines Lieblingsvereins. Löblich allein wegen der überwundenen US-Zentrierung, aber iCal-Subscribtions hätten das mit ein klein wenig mehr Umstand auch erledigt.

    Heute morgen habe ich mir das dann noch einmal genauer angeschaut und mittlerweile haben die 25.000 Kalender-Abos zur Auswahl. Mein Favorit dabei: Jede verdammte Sendung jedes verdammten TV-Senders.

    zdf

    Update 2005-2015: Sunrise bietet jetzt mit Meet ein iOS-Keyboard zur schnellen Terminfindung - sieht sehr vielversprechend aus!

    Doppelter Schuß

    Meine momentane LieblingsApp sieht im Endeffekt so aus. Ihr Name lautet twor/ds.

    Tworld this out! I’ve shared a #typography moment with a random stranger somewhere else on this big ass globe.

    Darauf aufmerksam geworden bin ich über diesen Artikel auf wired.de/. Dort kann man auch nachlesen, wie die App funktioniert. Obwohl sie dermaßen simpel ist, daß man ruhig direkt ins kalte Wasser springen kann. Ein Thema, zwei Photos (plus deren Verortung) - das war’s.

    Screenshot 2

    Die Verbindung dieser beiden Aufnahmeorte, ist das einzige, was über die jeweilge Bildkombination hinausweist. Ansonsten macht die Sparsamkeit, die Beschränkheit gerade den Reiz des Services aus. Interessant ist, was twor/ds alles nicht sein will. Nachzulesen im InApp-Manifest (eine Website gibt’s nicht).

    • kein Kontext
    • kein Embedding
    • keine Profile
    • kaum Crossposting

    In unseren übervernetzen Zeiten, in denen kaum eine neue Anwendung meint, ohne “Tweet this” und “Share via Instagram” auszukommen, nicht das schlechteste Alleinstellungsmerkmal.

    verlegen

    Am Ende hat Johnny doch recht, wenn man den Begriff WEBSITE einfach durch das Wort HALTUNG ersetzt. Dann wird nämlich klar, daß viele Verlage eben jene schon lange aufgegeben haben. Was übrigens online wie offline gilt.

    Nimmt man etwa das Vorgehen der BRIGITTE zum Beispiel, so wird deutlich, daß man sich mit einer Reduzierung der stammbeschäftigten Kernredaktion und dem Plan, sich die meisten Inhalte auf Zuruf von einer frei arbeitenden Journaille Monat für Monat zusammenschreiben zu lassen, mittlerweile auf dem Niveau eines Contentproduzenten angekommen ist.

    Es ist schon länger kein Geheimnis mehr, wie es im Hinterhaus von kleinen und großen Zeitungen zugeht, derweil der nach außen zur Schau gestellte hehre Reporterethos zur reinen Fassade verkommt.

    Dabei macht es die Durchmischung und fehlende Trennschärfe des Vokabulars umso schwieriger. Denn die BRIGITTE ist eben kein Verlag, sondern eine von vielen Publikationen aus dem Hause Gruner + Jahr GmbH & Co KG - deren Website hier nun wirklich nicht zur Debatte steht.

    Niemand würde etwa einem Konzern wie Unilever vorwerfen, daß sich die Images von zweien seiner vielen Marken (AXE und DOVE) diametral gegenüberstehen.[1. Okay, doch. Aber das steht auf einer anderen Page.] Womit wir auf dem weiten Feld der schiefen Analogien und hinkenden Vergleiche angekommen wären. Mit anderen Worten: einem Labyrinth aus lauteren Sackgassen.

    dummes zeug

    Also zurück zum Anfang: der eigenständigen WEBSITE als Ausdruck von Unabhängigkeit. Fernab aller monetären Abwägungen wird diese verstanden als klick- und damit immer wieder abrufbare Home-Page. Hier geht es nicht um den Besitz der Produktionsmittel im Marx’schen Sinne, sondern viel eher um die Sichtbarmachung geistiger Heimat. Welche bei allem Ausverkauf journalistischer Grundwerte wirklich nur noch als Symbolcharakter verstanden werden kann.

    Selbstversicherung muß nichts Schlechtes sein. Mit der Frage, wo denn sich wandelnden Lesekonsums der Relevanzhammer hängt, wird die Unvereinbarkeit von Sinnstiftung und Plattformabhängigkeit immer offenbarer.

    Womit wir jenseits erstbester Witze auch am Ende von Johnnys ausschlaggebender Kolumne angelangt sind, der abschließenden Anmerkung: dem Bekenntnis zur Nische. Im Selbstverständnis der Mikroökonomie des LongTails kommt immer alles aus einer Hand. Das ist ja gerade die distiktive Attitüde, bemüht um die Abgrenzung zum Massenmediengeschmack.

    Mail an mich

    NjrbFs0dKam gerade rein:

    Unsere Auswertung hat ergeben, dass Sie derzeit nur zwei Boxen folgen.

    Und meine Auswertung hat ergeben, dass ich Niuws längst deinstalliert habe. (Sorry, Peter - nichts für ungut.)

    Selbstbildungsbürgertum

    Nun ist die Große ein Teenie und wie die so sind, machen sie eine Tonne Selfies pro Tag. Ungelogin, eine Tonne. Ändern ihr Profilbild bei WhatsApp mindest dreimal täglich. Und was macht der Kleine? Nimmt sich das zum Vorbild und den Handspiegel und übt sich im Posen, mit Peacezeichen und allem. So daß ich kurz davor bin, dem Handspiegel mit Edding vorne einen Homebutton und hinten einen Apfel aufzumalen.

    Wo wir gerade beim Thema sind:

    The Oatmeal fragt: Should you buy a selfie stick? Und die Antwort lautet vielleicht ja, wenn Du die Zukunft des Journalismus verkörpern möchtest. Oder auch nicht.

    Google Glass ist jedenfalls tot.

    Kunst kommt von können. Und weil letztens Museum-Selfie-Tag war, hier ein Zitat von Hans Ulrich Gumbrecht, der sich ein paar lesenswerte Gedanken zum Thema gemacht hat.

    Neben dieser unterschwelligen Transformation des Verhältnisses zur Vergangenheit, deren Folgen wir noch nicht abschätzen können, markieren die Selfies speziell eine technologisch erneuerte – und sozusagen “verschärfte” — Version jener Momente, wo Weltwahrnehmung auf die Perspektive und Modalität von Selbstreflexivität umschaltet, das heißt: auf “Beobachtung zweiter Ordnung” (wie Niklas Luhmann gesagt hätte), eben auf Selbstwahrnehmung im Akt der Weltwahrnehmung.

    Sich über Selfies lustig machen ist leicht. Aber lieber erst einmal an die eigene Nase fassen. Denn eigentlich sind Selfies Sport

    Sonst noch was? Ja: Surprise is the new duckface.

    Reimezwitscher

    Es gibt einen brazilianischen Service, der aus Tweets Gedichte baut. Wenn er auch mit Portugiesisch und Englisch besser zurechtkommt, in ihrer assoziativen Geworfenheit können sich auch die deutschen Ergebnisse lesen lassen.

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    Diese zwei aus meinen Worten zusammengewürfelten Beispiele stellen ein Sonett und ein Rondell dar.

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    Das Tool stammt übrigens von einem Kulturzentrum in São Paulo. (via @peterbreuers RT von @JollySea)

    Kratzbürschchen

    Als Hobby »Mottopartys« angeben. Obwohl man schon 2004 ins damals im Kaninchenzüchterverein rumgegangene Poesiealbum unter Motto: »Mottoparties are over« reingeschrieben hat. Aber den Plural ohne y natürlich, das ist so wichtig. Und total ironisch. Gewesen.

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    Der Mehrwertgenerator hat die Bude erst ungemütlich gemacht. Als führende Mehrwertgeneratorin ihrer Zeit beantwortet sie Autogrammwünsche per eMail.

    »Das Internet soll also amerikanisch sein. Und warum bestelle ich meine Pizza dann nicht bei deliverhero.com?« Spitzengag, aber kritisch. Hatte ich mir in den Entwürfeordner bei Twitter gepackt. Zum Glück habe ich das dann vor dem Posten noch gegengecheckt. Und was ist dabei rausgekommen? deliveryhero.com ist tatsächlich das internationale Dach von lieferheld.de - kannste Dir nicht ausdenken.

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    Eine Googlesuche, die automatisch getriggert wird, sobald @nouveaubeton »Muss ich mir merken« twittert, das wäre mal ein sinnvolles #ifttt recipe.

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    Trash könnte Sie auch interessieren

    Auch schön, wenn man just nach der Erscheinung neuer Soft- oder Hardware zwecks Informationsbeschaffung eines der einschlägigen, unzähligen Techblogs besucht. Dann findet man unter den gesuchten Neuigkeiten auch immer die noch vor dem betreffenden Release veröffentlichen related articles, die sich die abenteuerlichsten Featurefeuchtträume zusammenphantasieren.

    Und während Apostel Adenauer “Was interessiert mich mein Prophezeiung von gestern” in Stein meißelt, wird andernorts mal wieder die Zukunft herausgegeben.

    RSS is dead

    Nicht, daß RSS je Mainstream gewesen wäre. Aber seit Google seinen Reader vor über einem Jahr ins Software-Jenseits befördert hat, [1. Wie mir das Wort “sunsetting” auf den Keks geht.] sind zwar einige Alternativen aufgeploppt, von einem RSS-Revival sind wir allerdings weiter entfernt denn je. Auch ich kann an mir selbst beobachten, wie sich das Leseverhalten immer mehr in Richtung Instapaper verschiebt. (Was übrigens nicht besser wird, wenn Reeder nicht mal bald die App wieder fixt.)

    hunter

    Aktuell sichtbares Zeichen dafür, daß noch nicht einmal die Möglichkeit, Webseiten zu abonnieren, jemals beim gemeinen Netznutzer angekommen ist (und wohl auch niemals ankommen wird): Werbung von Otelo. Die Screenshots hier stammen aus den TV-Spots der Kampagne, aber zu sehen ist die Umwidmung des Symbols auch auf den OOH-Plakaten neben Günter Netzer.

    pros

    Denn seit wann steht dieses Icon für Netzqualität? In Zeiten käuflich erwerbbarer WLAN-Kabel ist zwar Vieles denkbar, aber eine Argumantation à la “Das versteht der Kunde nicht falsch” würde ich in diesem Fall ausschließen. Zumal man ein RSS-Angebot selbst auf der Unterseite Neuigkeiten der verantwortlichen Agentur vergeblich sucht.

    judge

    Aber die WPP-Tocher Geometry Global bezeichnet sich ja auch nur als “die international führende Brand Activation Agentur”. Mit anderen Worten: Sie haben haben von Technik keine Ahnung.

    der technische Teil

    Ein Blick ins Backend des Blogs.

    Links

    Weil Friedemann Karig neulich gefragt hat, hat Felix Schwenzel auf wirres.net/ einen Artikel geschrieben, wie er das so mit seiner kommentierten Linkliste handhabt. Nun haue ich ja seit einiger Zeit ebenfalls etwa wöchentlich meine Höhepunkte raus. Experimentiere aber noch mit dem Aggregationsmodus.

    Grundlage sind immer die Instapaper Highlights, das Becken indes wandelt sich. Zuerst habe ich Evernote genutzt - irgendwie unpraktisch, wenn man den Service sonst zu nichts braucht denn als Instagram-Backup. Dann bin ich zu direkten Wordpress-Drafts übergegangen - etwas praktischer, aber immer noch nicht perfekt. Es heißt immer noch, unter Verschwendung von PermaURLs, eine Menge unübersichtlicher Textstücke zusammenzucopy&pasten.

    Deshalb fange ich jetzt an, mit diesem IFTTT Recipe zu experimentieren, damit werden mir meine Highlights einmal die Woche als kompakte Mail zugeschickt. (Vielleicht schaffe ich dann ja auch die eine oder andere Bemerkung oder -wertung dazu einzubauen.) Also mal gucken, was am Freitag so im Postfach ankommt. Aber wieso experimentieren?

    Markdown

    Ich bin schon seit längerem Fan von iA Writer. Einfacher und eleganter kann man nicht schreiben - Apps für iPhone und Mac, Dateien synchen automatisch via Dropbox. Writer nutzt Markdown. (Das erkläre ich jetzt nicht: Link klicken.)

    Blogtexte waren bisher allerdings eher die Ausnahme. Kurze habe ich direkt in den WP-Editor getippt, längere zwar manchmal in Writer, allerdings ohne Markdown-Funktionen zu nutzten. D.h. ich habe Formatierungen und Links später im Editor noch hinzugefügt. Also eher den Grundgedanken dort notiert. Das soll sich nun ändern. Denn Wordpress kann per Plugin auch Markdown in HTML umwandeln.

    Auslöser war diese Podcast-Ausgabe: neunetzcast 46: Markdown Galore mit vielen Tipps (Bookmarklet!). Und Sahnehäubchen ist dann noch, daß Ello ebenfalls Markdown versteht.

    was sind wir meta

    Statt sich über HubSpot’s Blog Topic Generator (via) das Thema für einen Post vorschlägern zu lassen, mache ich doch lieber gleich ein trendy Listicle daraus.

    1. Versuch:

      15 Best Blogs To Follow About Müdigkeit The Worst Advice We've Ever Heard About Lattenzaun 5 Tools Everyone In The Gastdozent Industry Should Be Using 10 Signs You Should Invest In Müdigkeit The Ultimate Cheat Sheet On Lattenzaun

    2. Versuch:

      The Ultimate Cheat Sheet On Ruhrgebiet The History Of Strafstoß 10 Signs You Should Invest In Familienplanung What Will Ruhrgebiet Be Like In 100 Years? The Worst Advice We've Ever Heard About Strafstoß

    Nun gut, solche Tools in einer Sprache zu benutzen, ist natürlich ein wenig gemein. In Englisch wird es allerdings nicht weniger stereotyp und techthematisch. Was die Netzgemeinde einen bestimmten Teil der Blogosphäre dann doch überraschend akurat beschreibt.

    3rd try:

      7 Things About God Your Boss Wants To Know The Ultimate Cheat Sheet On Disclaimer The Worst Advice We've Ever Heard About God Think You're Cut Out For Doing Schizophrenia? Take This Quiz 14 Common Misconceptions About Disclaimer

    So modern, die Leseschaft darüber abstimmen lassen, zu welcher dieser Überschriften ich tatsächlich einen Artikel verfasse, bin ich dann nicht.

    [caption id=“attachment_8514” align=“alignleft” width=“900”]Generate your art in seconds! Generate your art in seconds![/caption]

    äußerst präsentabel

    Vor ein paar Wochen machte die Meldung die Runde, Slideshare lasse sich nicht datenschutzkonform in deutsche Websites einbinden. Wo doch jeder weiß, daß Speaker Deck die schönere Alternative ist.

    Aber bevor man eine Präsentation erst einmal (öffentlich) präsentieren kann, muß man sie wohl erst erstellen. Und da fängt das Übel schon an. Zu PowerPoint sage ich wegen meiner Microsoft-Allergie mal nichts. Apples Keynote nervt (die Kollegen) mit seinem Update-Wahnsinn. Und ich persönlich halte beide Programme für viel zu aufgeblasen. Man nutzt ja doch nur einen Bruchteil ihrer Funktionen.

    Also schaue ich mich ab und an um, was andere Anbieter so können. Ganz angetan bin ich von slid.es/ hier. Das sieht in eine Website eingebunden immer noch schick aus. Bin mal gespannt, wie das nach dem Veröffentlichen dieses Posts in der Mobile-Version rüberkommt.

    Mit dem Klassiker Google Docs lassen sich natürlich auch Präsentationen erstellen. Das sieht nicht mehr ganz so schlimm aus wie vor einigen Jahren und ist vor allem toll, wenn man mit mehreren an ein und derselben Datei arbeiten möchte.

    Familienduellet’s dance mit Werner Schulze-Erdel - aber nicht auf RTL, sondern beim französischen Startup bunkr.me/. Ebenfalls browserbasiert, kann man machen.

    presentate.com/ verspricht “HTML5 presentation software that works everywhere”. Ist allerdings noch in “early alpha pre-launch mode”, man kann sich aber auf eine Mailingliste eintragen.

    Zum Schluß noch eine Software/App: Wer Lust hat, 18 Tacken für ein Tool auszugeben, das schicke Slides aus Markdown-Dateien bastelt, dem sei decksetapp.com/ empfohlen. Mir ist das - trotz der ungemeinen Praktikabilität - zuviel Schotter. Denn so oft baue ich beruflich jetzt auch keine Präsen. Wer sich das mal näher anschauen will, für den gibt es unten auf der Seite eine Testversion zum Download. Man sollte allerdings wirklich was mit Markdown anfangen können. Das wiederum ist auch jenseits von Präsentationsbastelei nicht verkehrt.

    Andere Vorschläge?

    Mit etwas Abstand

    Zum Thema Zur Erregungsrunde #hoodiejournalismus habe ich einmal ausgesetzt. Und dann hat mir gestern plötzlich irgendwas die Berufe-Barbies ins Hirn gewürfelt. Was soll ich sagen: Ich habe knallhart recherchiert und dabei festgestellt, daß weder die Computerexpertin, noch die Journalistin eine Kapuzenjacke kleiden. Laut Amazon (siehe Klick auf eines der beiden Bilder) werden beide Produkte übrigens oft zusammen gekauft.

    Feststellung / Das Netz kreist auch 2014 immer noch viel zu sehr um sich selbst. There’s a thin line between Reflexion und Narzissmus. Wie komme ich da nun auf Hans Moritz Walther Freiherr von Uslar-Gleichen?

    Konsequenz // Hier also ein kleines Projekt: @98replies.

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