Reklamierung

    in wellen

    Twitter // Ich suche schon gar keine Entschuldigung oder Erklärung mehr. Also schon länger nicht mehr für’s Twittern, jetzt noch nicht einmal mehr für’s Bloggen über’s Twittern. (Zum Lehrgang “akzentfreies Apostrophieren” bitte hier entlang.) Hier also der neuste Streich vom meistverfolgten Deutschtwitterer Sascha Lobo:

    bild-14

    Dazu der Artikel auf seinem erst jüngst gestarteten Eigenblog saschalobo.com/. Die Häme ist natürlich groß, wie man nur in den Kommentaren nachzulesen braucht. Einen spitzen Kommentar konnte auch ich mir nicht verkneifen. Aber auch wenn viele Reaktionen an den Spruch “Ich weiß, daß Werbung mich beeinflussen will." erinnern, der Wirkung der Aktion wird das wenig Abbruch tun. Was für toll aufgeklärt ironische Konsumenten wir doch sind!

    Die Clevereren haben erkannt, daß die ganze Sache in erster Linie dem Urheber selbst nutzen wird. Nur fragt man sich, wo der Sinn für die Teilnehmer dabei ist, sollte es eine Institution werden. Am Ende folgt jeder jedem und Twitterdeutschland ist ein einziges Rauschen. Manche behaupten ja jetzt schon, die Geschwätzigkeit wäre das Hauptmerkmal des Microbloggingdienstes, nur unterbrochen von Newslawinen zu etwa #Mumbai oder der Notwasserung eines Flugzeugs auf dem Hudson River. Ich komme jetzt schon bei meinen 130 Verfolgten kaum nach, ohne die Arbeit zu vernachlässigen.

    Und wenn gerade keine weltbewegenden Ereignisse zur Hand sind, dann treibt die Twittergemeinde (Religion, böse) ihre eigene Kuh durch’s Dorf - garantiert unheilig. Hier eine Auswahl: #twittop10 #twitternwiebeimuttern #tweatles #movietwitter

    Das alles ist kurzweilig und mal mehr, mal weniger unterhaltsam. Meistens aber interessanter als sueddeutsche.de/ von vorgestern. Für mich ist Twitter in erster Linie Spaß und Ablenkung, mitnichten eine Revolution. Aber wer weiß, wie das im später rückblickend beurteilt wird…

    t-mob

    “Life is sharing.” menschelt die bewegliche Konzernabteilung T-mobile seit einiger Zeit. Mit der in diesem Video festgehaltenen Aktion im Bahnhof von Liverpool ist das Motto mal in die Tat umgesetzt worden.

    Das Ganze hat etwas von einem professionellen Flash Mob: Auf einmal startet die Musik und vorher nach normalen Passanten aussehende Tänzer werden mit einem Mal zur choreographierten Gruppe, die sich zu einem bandbreiten Medley poppiger Melodien bewegt. Zumindest im Video kann ich live vor Ort keine Auflösung erkennen, wer dahintersteckt. Die Aktion läßt sich zu Werbezwecken also nur medial zweitverwerten.

    Das ist clever vom Magentariesen, wie ich finde. Wie viele eigentlich gelungene Marketingaktionen sind schon wegen zu penetrantem Branding - ich will nicht sagen - gescheitert oder haben zumindest einen schalen Nachgeschmack hinterlassen. Hier sage ich trotz der schlechten Bildqualität, haben die Zuschauer wirklich Spaß, haben teilweise sogar (nochteilweiserer begeistert) mitgemacht. Das Problem ist dann natürlich die Drehgenehmigung nebst Persönlichkeitsrecht, könnte ich mir denken. Ich bin kein leidenschaftlicher Datenschützer und erst recht kein ausgebildeter Jurist. Doch sieht das Video nicht danach aus, als hätte T-mobile die echten Passanten um Erlaubnis gefragt, noch überhaupt darauf hingewiesen, daß sie zu kommerziellen Zwecken gefilmt werden. Viele wissen somit vielleicht gar nicht, daß der TelKo-Konzern mit Bildern von ihnen Werbung macht.

    Masse statt Klasse

    Aber das nur am Rande. Was mich wirklich interessiert, ist die Frage: Hätte die Aktion auch einen solchen “Erfolg” gehabt, wenn die Musikauswahl, sagen wir, etwas avancierter gewesen wäre? Oder klappt das nur (noch), weil es eben massenkompatibler Mainstream ist, der da aus den Boxen wabert und die Bahnfahrer von den Sitzen reißt? In Zeiten sinkender Plattenverkäufe und dem stetig prophezeiten Ende des Fernsehzeitalters ist das doch eine Überlegung wert.

    children of the evolution

    Der fast schon wieder in Vergessenheit geratene Viralspot für Dove ist und bleibt trotzdem ein Klassiker der noch jungen Bewegtbildwerbung im Internet. Die Parodie unten habe ich allerdings heute zum ersten Mal gesehen. Die ist ziemlich gut gemacht, wie ich finde. Allerdings kann man sich den Besuch der dort im Abspann genannten Website sparen, ist nur eine billige Linkschleuder.

    nachtrag // 02.02.09 Ich habe die beiden untenstehenden Bilder heute auf reclaimyourcity.net/ gefunden.

    Ein schönes Statement zur Photoshoppisierung unserer Mediengesellschaft, die zwar durch den Computer ermöglicht wird, aber nun wahrlich nicht auf ihn beschränkt ist.

    Zukunft von gestern

    Es ist schon keine Binsenweisheit mehr, daß wir in unserem täglichen Leben von Werbung aller Art umzingelt sind, diese abgedroschene Feststellung ist zur Phrase verkommen. Der Werbung kann man nur durch ein abgeschiedenes Eremitendasein in einer Hütte am Arsch der Welt entkommen. Welches Medium wir auch benutzen, ob wir eine Zeitung aufschlagen, den Fernseher einschalten oder uns durch das Internet klicken, überall treffen wir auf Reklame. Man kann sich ihr auf der Suche nach Information und Unterhaltung nicht entziehen. Einzig Bücher bilden heutzutage eine Ausnahme, obwohl ein jeder sich vielleicht noch an die Werbung für Pfandbriefe im Mittelteil geerbter Taschenbücher erinnert.

    Das wird mittlerweile unter dem Stichwort PR ja mehr oder weniger subtiler gemacht. Auf einem anderen Feld hingegen heißt es “kleckern statt klotzen”, nämlich wenn es darum geht, das Stadtbild mit immer riesigeren Riesenpostern und leuchtenderen Leuchtlogos der immer gleichen Großfilialisten (H&M, Starbucks, McDonald’s, etc.) zuzukleistern, bis alle Metropolen dieser Welt gleich aussehen und für teures Geld per Stadtmarketing gerebrandet werden müssen, um als Wirtschaftsstandort oder Touristenmagnet in Zeiten der Globalisierung noch als unique zu erscheinen.

    Auch wenn sich mancherorts, wie etwa in Sao Paulo, dagegen zu wehren versucht wird, der Trend scheint so unumkehrbar, daß er in vielen Science Fictions, wenn auch zumeist nur am Rande und nicht als eigenes Sujet, aufgegriffen wird. Hier ein Ausschnitt aus einem meiner Lieblingsfilme, Blade Runner mit Harrison Ford.

    Bevor ich gestern in diesem generell lohnenswerten tumblr von willzone diesen Link mit akribisch und liebevoll zusammengesuchten 25 Beispielen gefunden habe, bin ich mir allerdings nicht darüber im Klaren gewesen, wie oft diese fiktionale “Zukunftswerbung” in Filmen auftaucht. Beim Anschauen der Ausschnitte fällt dann aber auf, daß das Beispiel aus Ridley “damals habe ich noch gute Arbeit geleistet” Scotts Meisterwerk eher die Ausnahme bildet: So viel Wert wie in diesem Genre auf die detailgetreue Darstellung der technischen Fortschrittsvorhersage gelegt wird, so wenig ist über futuristische Werbeformen nachgedacht worden. In den meisten Beispielen wirken sie doch - bei aller Progressivität des Inhalts - der bloßen Form nach rührend altbacken. Und das liegt bestimmt nicht nur an den Special Effects selbst.

    Als Werber muß ich ja sagen: Wenn die Werbung überall so gut wäre, dann gäbe es dieses Problem gar nicht.

    fleckenteufel

    strunk_fleckenteufel_buch

    Der neue Roman von Heinz Strunk wird von Rowohlt vom Design her in eine Ecke mit Charlotte Roches “Feuchtgebiete” gestellt. Was einen inhaltlich hier erwartet, kann ich nicht sagen. Kenne Strunks Vorgänger weder als Lese-, noch als Hörbuch. Den Abverkäufen wird es bestimmt nicht schaden. Zum Vergleich:

    9783832180577

    Feed me!

    Falls Ihr, werte Leser, wie ich eins dieser schönen T-shirts Euer eigen nennen wollt, dann habe ich eine nette Überraschung für Euch auf Lager: Die Jungs und Mädels vom Onlineshop 3dsupply.de/ schenken jedem/r, der sie in seinem/ihrem Weblog mit Link erwähnt, eben eines dieser adretten schwarzen Kleidungsstücke, welche den/die TrägerIn auf humorige Weise als Bewohner des WWWeb 2.0 zu erkennen geben - zumindest für Eingeweihte.

    feedmeshot Und weil diese feine Aktion allein als Werbung für den Shop schon vollkommen ausreichend ist, braucht Ihr Euch keine weiteren Lobeshymnen aus den Fingern zu saugen, falls Ihr den Laden (noch) nicht kennt. Wie gesagt, eine Erwähnung genügt bereits. Darauf aufmerksam geworden bin ich übrigens durch diesen Artikel auf neontrauma.de/.

    Update / 12.12. Das T-shirt ist gestern angekommen. Kompliment für die prompte Erledigung! Es ist immerhin von ‘Fruit of the Loom’, die Qualität von Stoff und Druck scheint in Ordnung zu sein und ich habe nur eine kleinen Kritikpunkt anzumerken. Für Größe M fällt das Shirt ein wenig groß aus, aber hoffentlich schrumpft es bei der ersten Wäsche noch etwas.

    Message from the Christmas Event Organizer

    Ich bin nicht sicher, ob Chef den Text hier selbst geschrieben oder irgendwo aus dem Internet geklaut hat. Ich weiß noch nicht einmal, was/wer von beiden dafür zu gut oder schlecht ist.

    CEO Dr. J. Christus v. Bethlehem: Weihnachten 2008

    Status: Wie Weihnachten 2007 im Internet gezeigt hat, heißt Weihnachten nicht mehr Weihnachten, sondern X-mas, also muss der Weihnachtsmann entsprechend auch ab jetzt X-man heißen!

    Da X-mas 2008 quasi schon vor der Tür steht, ist es spätestens seit Oktober höchste Zeit, mit der Weihnachtsvorbereitung zu beginnen - Verzeihung, seit Oktober ist es höchste Zeit, mit dem Weihnachts-roll-out zu starten und die Christmas-Mailing-Aktion just in time vorzubereiten.

    Hinweis: Die Kick-Off-Veranstaltung (früher 1. Advent) für die diesjährige SANCROS (Santa Claus Road Show) findet erst am 30. November 2008 statt. Daher wurde das offizielle Come-Together des Organizing Commitees unter Vorsitz des CIO (Christmas Illumination Officer) abgehalten.

    Erstmals haben wir ein Projekt-Status-Meeting vorgeschaltet, bei dem eine in Workshops entwickelte To-Do-Liste und einheitliche Job Descriptions erstellt wurden.

    Dadurch sollen klare Verantwortungsbereiche, eine powervolle Performance des Kundenevents und optimierte Geschenk-Allocations geschaffen werden, was wiederum das Service-Level erhöht und außerdem hilft, X-mas als Brandname global zu implementieren.

    Dieses Meeting diente zugleich dazu, mit dem Co-Head des Global Christmas Markets (früher Knecht Ruprecht) die Ablauforganisation abzustimmen, die Geschenk-Distribution an die zuständigen Private-Schenking-Center sicherzustellen und die Zielgruppen klar zu definieren. Erstmals sollen auch sog. Geschenk-Units über das Internet angeboten werden.

    Die Service Provider (Engel, Elfen und Rentiere) wurden bereits via Conference Call virtuell informiert und die Core-Competences vergeben. Ein Bündel von Incentives und ein separates Team-Building-Event an geeigneter Location sollen den Motivationslevel erhöhen und gleichzeitig helfen, eine einheitliche Corporate Culture samt Identity zu entwickeln.

    Der Vorschlag, jedem Engel einen Coach zur Seite zu stellen, wurde aus Budgetgründen zunächst gecancelled. Stattdessen wurde auf einer zusätzlichen Client Management Conference beschlossen, in einem Testmarket als Pilotprojekt eine Hotline für kurzfristige Weihnachtswünsche einzurichten, um den Added Value für die Beschenkten zu erhöhen.

    Durch ein ausgeklügeltes Management Information System (MIST) ist auch benchmark-orientiertes Controlling für jedes Private-Schenking-Center möglich.

    Nachdem ein neues Literaturkonzept und das Layout-Format von externen Consultants (Osterhasen Associates) definiert wurde, konnte auch schon das diesjährige Goldene Buch (Golden Book Release 2008.1) erstellt werden.

    Es erscheint als Flyer, ergänzt um ein Leaflet und einen Newsletter für das laufende Updating. Hochauflagige Lowcost-Giveaways dienen zudem als Teaser und flankierende Marketingmaßnahmen.

    Ferner wurde durch intensives Brainstorming ein Konsens über das Mission Statement gefunden. Es lautet: “Let’s keep the candles burning” und ersetzt das bisherige “Frohe Weihnachten”.

    X-man hatte zwar anfangs Bedenken angesichts des Corporate Redesigns. Er akzeptierte aber letztlich den progressiven Consulting-Ansatz, auch im Hinblick auf das Shareholder Value, und würdigte das Know-How seiner Investor-Relations-Manager.

    Frohes Fest.

    Falls jemandem diese Zeilen bekannt vorkommen, wäre ich über eine mögliche Quellenangabe in den Kommentaren dankbar.

    ey!, #kunde (Folge 073)

    Auf den unten folgenden Clip bin ich erst heute durch einen Tweet von Mario Sixtus gestoßen. Er bringt es einfach auf den Punkt. Sehr gut!

    Edit: Wie sehr nerven eigentlich die neu eingeführten Suchfensterleisten über den eingebetteten YouTube-Videos? Editedit: Schon länger wieder abgeschafft.

    entfremd endfremd

    In der heutigen Arbeitswelt ist ja viel von der sogenannten entfremdeten Tätigkeit die Rede. Die Arbeit werde zunehmend abstrakter. Es stimmt natürlich, daß die wenigsten von uns noch ihre Nahrung selbst erlegen bzw. Bauer sind. Aber nur, weil die meisten Leute heute Bürojobs nachgehen, um ihr tägliches Geld für Brot zu verdienen, heißt das ja nicht, daß diese Arbeit nichts mehr mit dem restlichen Leben zu tun haben muß.

    Ich bin Werber, ich schreibe Texte und Konzepte, die Leute dazu bringen sollen, bestimmte Produkte zu kaufen. Also versuche auch ich, ausschließlich Produkte zu kaufen, deren Werbung mir im besten Fall gefällt bzw. für die überhaupt geworben wird. Schließlich ernährt mich diese Branche. Am wichtigsten sind natürlich die Produkte selbst; ich würde nie Schuhe nur wegen der tollen Werbung kaufen, in erster Linie müssen sie mir so gefallen. Und auch wenn nicht jeder Angestellte einer Versicherungsgesellschaft diese Möglichkeit hat, es geht ja auch auf anderen Wegen. Stichwort Regionalität: Man kann Nahrungsmittel einkaufen, die in der lokalen Umgebung hergestellt werden. Wenn der Schneider um die Ecke auch ein wenig teurer ist als der Großfilialist aus Schweden, da weiß man wenigstens, was man für sein Geld bekommt.

    Großes Übel, noch größeres Übel.

    Großes Übel, noch größeres Übel.

    Über das Internet kann man sich sehr gut informieren, was ein guter Konzern ist. Und was ein schlechter Konzern ist. Eigentlich kann sich niemand mehr rausreden, er habe nicht gewußt, das sein Strom aus Atomkraftwerken kommt und seine Klamotten von Kindern in der dritten Welt zusammengestichelt werden. Hauptsache, sich im nächsten Satz über Firmen wie Nokia beschweren, die ihre Produktion aus Deutschland in andere Länder verlagern…

    Und noch off-topic: Der Shozu-Button hier unten ist nur der Test für eine iPhone-App gewesen. Habe den Eintrag natürlich nicht komplett auf dem Handy geschrieben, sondern später am Mac gehörig bearbeitet. By the way: Die Wordpress-App ist eindeutig besser.

    Posted by ShoZu

    Nachschlag 2015 // Shozu gibt er gar nicht mehr, die WPeigene App ist immer noch nicht der Knaller.

    schlag den bruce

    Wenn das mal nicht ein gelungenes Viral ist: Bruce Lee spielt mit seinen Gegnern Ping-Pong, aber benutzt keinen Schläger, sondern schwingt seine unschlagbaren Chakos. Mag jemand anders die relativ willkürliche Anbindung an das eigentlich zu bewerbende Produkt (Nokia N96) bemängeln.

    Das sind meiner Meinung nach nichts als Beratervorbehalte. Natürlich darf ein einzelner Spot nicht völlig konträr zum restlichen Markenimage laufen, aber ganz so verbissen sollte man das nicht sehen. Witzig bleibt witzig. Das würde ich sogar so für die TV-Werbung ebenfalls unterschreiben, aber weil man da für jede Sekunde richtig viel Geld bezahlt, kann ich es schon verstehen, wenn der Kunde dann Einspruch erhebt, wenn er lediglich im Abbinder vorkommt. Doch selbst das würde ich als zu kurz gedacht bezeichnen. Man sollte die Wirkung von Spots, die sich deutlich vom restlichen Einheitsbrei abheben, nicht unterschätzen.

    forward/viralvideoaward

    Dieser Tage sind also die ersten International Viral Video Awards verliehen worden. Interessant nicht nur, weil der von mir geschätzte Harald Martenstein der Jury angehört hat. Der untenstehende Film ‘Die Mantaverschwörung’ hat zurecht gewonnen.

    Über den Geschmack des Publikums verlieren wir an dieser Stelle kein Wort, sagen aber dazu, daß wir bei diesem Gewinner zu faul gewesen sind, uns die restlichen Nominierten anzuschauen.

    werbung/zwillinge

    Dem aktuellen TV-Werbespot des Elektronikhändlers SATURN kann man ja kaum entkommen, wenn man dieser Tage sein Fernsehgerät einschaltet. Für alle, die ihn bis jetzt noch nicht kennen, bitteschön:

    (Hier war mal ein YT-Video eingebunden, das es nicht mehr gibt.)

    Hier soll nun gar nicht über gut oder schlecht des Spots geurteilt werden. (Schlimmer als die Vorigen wäre ja kaum möglich gewesen.) Ich stelle lediglich fest: Das Ding hat einiges gekostet, jedenfalls ist es ziemlich gut produziert. Und wenn es auch nicht das Werbe-Rom ist, seine Herstellung wird ebenfalls länger als siebenTage gedauert haben. Schauen wir uns nun dazu die derzeitige ProMarkt-Kampagne auf dinosaurier.promarkt.de (auch nicht mehr erreichbar) an, die meines Wissens etwas später on air gegangen ist. Was soll man davon halten? Die Filme sind alles andere als handwerklich perfekt, aber für einen Schnellschuß, der als direkte Antwort auf Saturn gewertet werden könnte, dann doch zu aufwändig. Und dann reiten beide auch noch so dermaßen auf der “Evolution” rum…

    Ärgerlich, nicht nur für die Beteiligten. Es scheint so, als greift hier mal wieder in die “Zwei Doofe, ein Gedanke”-Kiste. Dann doch lieber so:

    [Da hat sich wohl einer verdrückt.]

    shopping 2.0

    There’s a new start-up town. Wie ich gerade in der Printausgabe der Werberzeitschrift Werben & Verkaufen gelesen habe, soll die Website digading.com das zwischengenetzte Kauferlebnis auf ein neues Level bringen.

    Bisher kennt man Restpostenverwerter wie buyvip.com oder brands4friends.de, die sich mehr schlecht als recht das Mäntelchen der Exklusivität umhängen. Auch hier soll der Community-Charakter gestärkt werden.

    digading.com ist da schon einen Schritt weiter: Bis auf wenige Zusatzinfos definieren sich die Mitglieder einzig über die Marken, welche sie gut finden. Daß da bei der Benutzung viel geschummelt wird, die Leute sich besser (was immer das in diesem Zusammenhang heißt) darstellen, als es ihr Konsum in Wahrheit ist, dürfte den Machern der Plattform - und den dort repräsentierten Marken - nur recht sein. Wird doch auf diese Weise ein Gruppendruck aufgebaut, der auf das Konsumverhalten der Mitglieder rückwirken soll.

    Natürlich ist die W&V ein Branchenblatt. Und nichts gegen eine positive Grundeinstellung. Aber ist es deshalb nötig, jeden Trend und sogar jede Neuerung als den neuen heißen Scheiß durchs Schweinedorf zu treiben? Ich erwarte natürlich keine ausgewachsene Kapitalismuskritik, doch speziell an diesem Geschäftsmodell gibt es doch einiges auszusetzen. Im Endeffekt läuft es doch immer darauf hinaus (und das ist beim Fernsehen nicht anders, da stimme ich Ihnen zu MRR), daß die Konsumenten nicht nur für dumm verkauft, sondern für blöd gehalten werden.

    Man sollte den Leuten ruhig mal etwas zutrauen. Auch auf die Gefahr hin, sie herauszufordern. Man kann sich nicht immer mit Angebot & Nachfrage rausredet. Aber mit der Übernahme von Verantwortung ist es ja nicht mehr weit her…

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