social media
- sebaso @mathiasrichel @mymartina aber müssen fashionblogs nicht eh die kennzeichnung “dauerwerbesendung” tragen? 13 Jul 2010 from Echofon in reply to mathiasrichel
- kumullus @sebaso Müssen sie nicht, wenn sie es ordentlich kennzeichnen und eine eigene Meinung samt Haltung dahintersteht. Ein Geschmack. 13 Jul 2010 from web in reply to sebaso
- kumullus @sebaso Nein. Sachen aus einem Geschmack oder einer Leidenschaft heraus zu empfehlen ist etwas anderes als vereinbarte, bezahlte Werbung. 13 Jul 2010 from web in reply to sebaso
- sebaso @kumullus sachen zu empfehlen um zeugs kostenlos zu bekommen (egal ob sachen oder einladungen) bleibt doch dauerwerbesendung, oder? 13 Jul 2010 from Echofon in reply to kumullus
- kumullus @sebaso Du wirst es kaum glauben, aber es gibt nicht allzu wenig Menschen da draußen, die empfehlen der Empfehlung wegen & nicht aus Gier. 13 Jul 2010 from web in reply to sebaso
- sebaso @kumullus ich würde es nicht Gier nennen. Eher normales Geschäftsmodell. Nicht anstößig, solange man es kennzeichnet. 13 Jul 2010 from Echofon in reply to kumullus
- kumullus @sebaso Richtig. Nicht so wie unglaublich viele Print-Journalisten die diverse Vorteile annehmen, aber so tun, als wären sie achso seriös. 13 Jul 2010 from web in reply to sebaso
- Nilzenburger @sebaso aber wieso verdient der blogger daran etwas zu empfehlen, weil er es empfehlen möchte? und jetzt komm mir nicht mit klicks…! :) 13 Jul 2010 from web in reply to sebaso
- kumullus @Nilzenburger @sebaso Wir bei den @sneakergirls empfehlen z.B. auch einfach nur, weil wir Dinge gut finden & der Welt erzählen wollen. 13 Jul 2010 from web in reply to Nilzenburger
- Nilzenburger @kumullus ich weiss, hab ich auf dem weltfrieden auch schon gemacht. macht jeder! andauernd! aber @sebaso vermutet überall vorteile..:) 13 Jul 2010 from web in reply to kumullus
- kumullus @Nilzenburger Ich glaube, @sebaso glaubt manchmal, er sei der Einzige, der noch aus Überzeugung schreibt. Schade, das. 13 Jul 2010 from web in reply to Nilzenburger
- sebaso @Nilzenburger @kumullus ich Rede von fashionblogs, deren Hauptzweck Produktempfehlungen sind (was ich nicht falsch finde) 13 Jul 2010 from Twitter for iPhone in reply to Nilzenburger
- Nilzenburger @kumullus nein, das glaube ich nicht. der weiß ja auch, warum wir schreiben. aber @sebaso denkt halt manchmal noch öffentlich-rechtlich :) 13 Jul 2010 from web in reply to kumullus
- kumullus @sebaso Deren Hauptzweck ist manchmal aber auch einfach nur Inspiration & das Besprechen von Mode, einer Kultur. Kaum zu glauben, oder? 13 Jul 2010 from web in reply to sebaso
- sebaso @kumullus das ist doch auch völlig ok. (und bei Euch geh ich auch davon aus, dass ihr das kennzeichnet, wenn’s mal anders wäre) :) 13 Jul 2010 from Twitter for iPhone in reply to kumullus
- Nilzenburger @sebaso das ist aber alberne haarspalterei: wo ist mode kunst und wo gebrauchsgegenstand? und was darf man empfehlen und was nicht? 13 Jul 2010 from web in reply to sebaso
- sebaso @kumullus hab nie behauptet, dass die besser wären. Finde nur “product placement in nem fashion blog” Überraschung lustig. 13 Jul 2010 from Twitter for iPhone in reply to kumullus
- kumullus @Nilzenburger Es geht nicht um Kunst vs. Gebrauchsgegenstand sondern um Kultur, die eben interpretiert wird. Kommerziell & inhaltlich. 13 Jul 2010 from web in reply to Nilzenburger
- sebaso @kumullus was kommt als nächste Enthüllung?“bei derWM geht es gar nicht um Sport,die verdienen ja Geld mit Werbung & Übertragungslizenzen!”? 13 Jul 2010 from Twitter for iPhone in reply to kumullus
- Nilzenburger @sebaso ? was sie ja nicht könnten, wenn im zentrum nicht auch der sport stünde? oder meinst du die würden quoten mit “frisbee-wm” machen? 13 Jul 2010 from web in reply to sebaso
- kumullus @sebaso Die Interpretation von Kultur lässt aber nun einmal nicht nur kommerzielle Gedanken zu. Es mag Menschen geben, die meinen das. 13 Jul 2010 from web in reply to sebaso
- sebaso @Nilzenburger man darf alles empfehlen, man sollte es halt nur kenntlich machen, wenn die Empfehlung durch außen motiviert ist. 13 Jul 2010 from Twitter for iPhone in reply to Nilzenburger
- Nilzenburger @sebaso anders: wenn jemand sagt “hier, zeig das, ich geb dir dafür xy”, dann ja: kenntlich machen. wenn ich selber was entdecke, dann nö. 13 Jul 2010 from web in reply to sebaso
- neuedigitale We are looking for 10+ more Facebook Fans by tonight. We somehow think 700 Fans is better than 690 Fans. Join us > http://bit.ly/3m33sy 10 Mar 2010 from TweetDeck
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- drikkes Wenn ich Fan von @neuedigitale wäre, hätte ich diese genau jetzt gekündigt. #fb 10 Mar 2010 from Tweetie
- ghensel Kein Dizz, aber Social Ethikräte find ich insgesamt doof, @drikkes. Als @neuedigitale spielen wir mit dem Medium und das ist ok so > @_jrg. 10 Mar 2010 from TweetDeck
Social & Media
Socialmedia oder Social und Media ist als Interjektion ein redensartlicher Ausruf, der ursprünglich der mittelalterlichen Gerichtspraxis entstammt. Er steht für den dringenden oder lauten Ruf nach Hilfe.
Etymologie
Das Wort „Social“ ist vermutlich durch eine Zusammenziehung der Wörter „ze æchte her“ („herbei zur Vergeltung“) entstanden; der Rufer verpflichtete damit seine Mitbürger zur Mithilfe. „Media“ ist ein Hilfeschrei, der aus dem Wort Mord abgeleitet ist und wird in diesem – modern allerdings abgeschwächten – Sinne vermutlich seit dem 19. Jahrhundert verwendet. Für das alemannisch-rheinische Sprachgebiet ist diese Redewendung mit „Socialmedia“ belegt, im niederdeutschen entspricht ihm „to jodute“, im hessischen „heila“ und im fränkisch-oberdeutschen Bereich „wapen“ („Waffen!“ oder „zu den Waffen!“).
Der Ausruf „Social“ als Ruf nach den Nachbarn ist beispielsweise bei Hans Sachs als „soccial, waffen, helfft retten mich/ihr lieben nachtbawrn!“ zu finden.
Verwendung in Gerichtsprozessen des Mittelalters
In den Gerichtsprozessen des Mittelalters rief der Ankläger formal „Social(media)“ zu Beginn der Gerichtsverhandlung. Im Sachsenspiegel, einem Rechtsbuch aus dem 13. Jahrhundert, heißt es: „so fure en vor den richter und schry obir den schuldigen szocial obir mynen media und ober des landes media, ader wy der bruch geschen (sinngemäß etwa: „so führe ihn vor den Richter und rufe über den Schuldigen “social” über meinen (d. h. des Anklägers) Missetäter und über den Landesverbrecher, oder wie der [Rechts-]Bruch geschehen“).
Verwendung als allgemeiner Schmerzensausruf
Der Begriff hat auch außerhalb der gerichtlichen Praxis eine Bedeutung als eher allgemeiner Schmerzensruf und wird in diesem Fall gern mit den Ausrufen „Weh“ oder „Ach“ verbunden. So zum Beispiel in „sozial ach/wo sal ich blyben“ (sinngemäß: „Ohje, wo soll ich hingehen“).
(Quelle)
über strömend
Jahresende im Internet, Zeit der Prognosen und Vorhersagen. Genau so wird es nicht laufen.
Das Buzzword “Social Media” verschwindet (was einige auch mit Erleichterung zu Kenntnis nehmen), denn die Kommunikation im Web ist nun etwas Alltägliches. Die ersten Telefone der Welt wurden bestaunt, heute nervt es nur noch, wenn es besetzt ist. Der frühe Zauber der Netzwerktechnologie ist verflogen, in den Vordergrund ist der tatsächliche Nutzen gerückt. Es ist normal sich mitzuteilen. In 2014 wird diese Selbstverständlichkeit so weit zugenommen haben, dass wir uns wundern, wenn der Kumpel nach dem grauenhaften Italiener-Besuch keinen Yelp-Rant von der Stange lässt.
So sieht dann wohl doch eher die Gegenwart aus, wie Webevangelikale sie gerne hätten. Bzw. ihren Kunden gerne verkaufen. Wobei das negative Rantbeispiel am Ende des Zitats natürlich nicht zur Abschreckung dienen soll, sondern eine zwingende Aufforderung an kuscheligere Unternehmenskommunikation 2.0 darstellt. Ein Drohszenario, das allerdings immer weniger zu verfangen droht. Der Effekt unablässiger Empörungsabnutzung ist dafür einfach schon zu augenfällig.
Da kann die Problematik noch und nöcher als Filtereinstellungssache abgetan werden. Bei aller überbehaupteten -souveränität: Filterblase bleibt Blase. Auf Twitter sowieso, da scheint die Diskrepanz zwischen Netzgemeinde und RealLife am klaffendsten.
Don’t call it Social Müdia! // Dieser Tage sind die Abgesänge auf Facebook Legion. Entweder in form von noch zu Lebzeiten veröffentlichter Nachrufe oder ganz persönlichem Abgang. Dafür werden einem verschiedene Gründe angeboten, wobei dann noch darüber gestritten werden kann, was Ursache und was Wirkung ist.
The amount of sharing that Facebook is trying to cram through its News Feed is now starting to turn into a problem for Facebook, argues freelance analyst Benedict Evans.
Kehren die User Facebook den Rücken, weil es zu groß und unübersichtlich geworden ist? Oder ist die seit Jahren allein seligversprochene Timeline doch nicht der Weisheit letzer Schluß, der Newsfeed generell vielleicht doch nicht der heilige Gral der Onlinekommunikation? Warum wenden sich gerade Jüngere vom Social Network Nummer eins ab und Messenger-Plattformen neuerer Generation wie WhatsApp und Snapchat zu?
Weil es allgemein als uncool wahrgenommen wird? Weil kein Teenager gerne eine Party mit seinen Eltern feiert? Oder wird am Ende doch nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird? Kein Wachstum ist in der Wirtschaftswelt zwar so gut wie tot. Im Ansehen ganz normaler Menschen aber einfach nur gesättigt. Und womöglich hält sich das pseudomessianische Sendungsbewußtsein des Mainstreams doch in Grenzen. Und das ist nicht die Rückkehr des passiven Medienkonsums - der war nämlich nie weg, nur hat er seine Form geändert.
Und am Ende weiß man doch nicht, was kommt. Und das liegt nicht am unsäglichen Trend zum endless scrolling.
ein Kommentar
vorgeschickt // Ich kann - wie seit einiger Zeit beim Blog für den Weltfrieden - nicht (mehr) beimnollar.de/ kommentieren. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt. Beim @nilzenburger zumindest weiß ich, daß dieses Problem auch andere User betrifft; und zwar device- und eingabeunabhängig. Man kann die folgenden Zeilen auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber sie erschließen sich zweifelsohne besser, wenn man vorher diesen Post auf @holadiho’s Blog gelesen hat. Hier also der Kommentar:
Ich finde die Argumentation nicht gerade schlüssig. Auf der einen Seite werden die angeführten Plattformen Twitter und Facebook zur Individualisierung genutzt. Man lernt nur die Leute kennen, die einen wirklich interessieren. Das ist natürlich praktisch, aber mit einem Haufen vereinzelter Grüppchen läßt sich schwerlich eine Revolution durchziehen.
Denn darum geht es auf der anderen Seite: Möglichst viele Leute zu mobilisieren. So etwas funktioniert nur über den kleinsten gemeinsamen Nenner. Da sind Kompromisse nötig; alles das, was Du mit der launigen Beschreibung früherer Bekanntschaftsanbahnung in einem nicht gerade guten Licht darstellst.
Ich will den Einfluß des Internets auf solche politischen Erhebungen nicht kleinreden, es gibt ihn sicher. Aber nicht in dem von Dir hier gebrachten Zusammenhang. Sie haben bestimmt dabei geholfen, auf dezentrale Weise Verabredungen zu treffen und Mißstände bekannt zu machen. Meiner Meinung nach ist es aber die Krux solcher Dienste wie Twitter und Facebook, daß die Verbreitung der Eckpunkte über sie so schnell vonstatten geht, daß die Auseinandersetzung mit den eigentlichen Inhalten oft hinten überkippt. Oft bleibt da als Mobilisierungsaufruf nur ein „Ich bin dagegen“ übrig, das folgende „weil“ geht schon in der anrauschenden Masse unter.
Und nicht zuletzt muß man sich bei Deinen (nach meinem Geschmack etwas zu pathetisch geratenen) Beschreibungen aus Ägypten fragen, wie die Revolutionen von 1789 bis 1989 ohne das Internet überhaupt zustande gekommen sind. In meiner Ignoranz schiebe ich diese Überschätzung des Social Webs einfach auf den Wunsch begüterter Westeuropäer, ihrem Klick auf den “Like”-Button etwas mehr Bedeutung zuzusprechen. Aber das ist wahrscheinlich nur die Meinung von jemandem, der seine Studienzeit nostalgisch verklärt.
Nachtrag // Jay Rosens Senf.
bestest social media post ever
Meistens lese ich Eure Tipps ja ganz gerne. Aber wisst Ihr, was mir wirklich auf die Nerven geht? Euere elende Superlativität. Ihr könnt nicht einfach Pizza essen gehen, unter dem besten Italiener nördlich der Alpen ist da nichts zu machen. Ihr geht nicht gemütlich einen trinken, nein, es müssen die besten Cocktails der Stadt sein. Ich frage mich, wie diese Bewertung zustande kommt. Ihr postet ein Photo des best Full English Breakfast outside the UK, ohne einen Bissen davon probiert zu haben. Klar, sonst sähe der abgebildete Teller bei Foodspotting ja nicht mehr ganz so appetitlich aus.
!!!1!eins!!elf!
Ihr wart schon Anfang Februar auf dem besten Konzert des Jahres. Nur mal kurz nachgefragt: Habt Ihr es im Januar überhaupt einmal vom Bildschirm Eurer Laptops weggeschafft, um Euch eine Band live anzuschauen und -hören? Ich weiß, das Internet verführt dazu, immer noch einen Klick weiter zu suchen, weil hinter der nächsten Webseite ja ein absoluter Volltreffer liegen könnte. Aber ich verrate Euch mal kein Geheimnis: Manchmal ist ein bißchen daneben auch voll okay.
Das Hohelied sozialer Medien singen, wie toll doch jetzt alles auf die Achsoindividuen zugeschnitten werden kann und damit das Ende des Mainstreams herbeisehnen - und sich im Endeffekt dann auf die manipulierte Höchstwertung bei Qype verlassen; fünf Sterne, muß ja gut sein. Oder wollt Ihr mir im Ernst erzählen, Ihr hättet jeder einzelnen Frittenbude von Duisburg bis nach Dortmund einen Besuch abgestattet, um mit eigenem Gaumen herauszufinden, wo man im Ruhrgebiet die beste Currywurst essen kann?
Schon klar, Empfehlung eines guten Freundes, der es wissen muß. Nur hat sein Geschmack nicht auch meiner zu sein, Verbindungsmänner. (Ja, es sind immer Männer.) Und sollte ich etwas auf Eure Meinung geben, dann reicht ein einfacher Check-in bei Foursquare oder Gowalla (via Twitter) aus. Seid beruhigt, dadurch fällt genug Hochglanz auf Eure Netzprofilsucht ab, den schleimigen “best of”-Kommentar könnt Ihr Euch getrost sparen. Wir bekommen schon mit, in welch geilsten Locations rund um den Globus Ihr Euch so rumtreibt. Und dort auf Eure Displays starrt.
Aufregen oder nicht? Zu Herzen nehmen müßt Ihr Euch den ganzen Sermon hier nicht. Ich liefere Euch auch gleich die Ausrede dafür mit: Wer solche durchschnittlichen, mittelmäßigen Zeilen wie die obigen schreibt, der ist einfach nur neidisch.
Geh' danken.
Damals ist meine erste Reaktion gewesen, impulsiv in Richtung “So fängt es immer an." kommentieren zu wollen. Habe ich Besonnyboy dann doch nicht gemacht. Ich würde sowas ja auch abgreifen, keine Frage; nur erwähnen sollte man es eben. Schön, wenn das auf so charmante Art wie bei den beiden Damen vonstatten geht. Nur sollte man eben nicht glauben, daß danach alles beim Alten bleibt.
Der Anlaß für diesen Post hier und jetzt (also mindestens einen Tag zu spät): Der manchmal zur Skandalisierung neigende Herr Richel hat doch tatsächlich in einem durch und durch kommerziellen Bloggespinst Werbung entdeckt. Die hier absichtlich nicht verlinkten Beauty- und Fashionblogs von glam.de/ erwähnen einen die Berlin Fashion Week sponsornden Wasserfabrikanten mehr als mehrfach, ohne explizit darauf zu verweisen. Das Getränk findet in all den Posts noch nicht einmal eine lobende, sondern einfach nur überhaupt eine Erwähnung. Also Schleichwerbung im eigentlichen Sinne, vergleichbar mit in Filmen vorkommenden Bierflaschen eines bestimmten Brauereikonzerns oder dem nigelnagelneuesten Modell einer einer gehobenen Automobilmarke als Dienstwagen eines Tatort-Kommissars. Das ist einerseits übertrieben, andererseits unkorrekt, aber nicht wirklich exorbitanter Aufregung wert. Doch immerhin ist es Anstoß für eine Diskussion via Twitter gewesen, in meiner Timeline vor allem zwischen diesen drei Personalien.
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Die strikte Trennung von bloß privaten auf der einen und rein kommerziellen Angeboten auf der anderen Seite zeichnet kein realistisches Bild der Bloglandschaft. Und es wird eher komplizierter als gegenüberstellend einfacher; die Grenzen werden noch mehr verschwimmen. Ich habe sicher schon öfter in Beiträgen zum Beispiel ein Konzert erwähnt, ohne dabei zu betonen, daß ich beziehungsweise umsonst reingekommen bin. Und bestimmt habe ich statt Einwegwindel mal Pampers oder statt Papiertaschentuch eben Tempo geschrieben. Obwohl ich theoretisch geneigt bin, @sebaso im Grunde genommen recht zu geben, sehe ich doch ein, wie schwierig das in der Praxis durchzuhalten ist. Und diese Haltung darf auf gar keinen Fall zulasten der im Grunde meistens positiven Kommunikationsstimmung im Netz gehen. Denn von einigen Shitstorms abgesehen, ist es eine gute Sache, daß Netzschreiber in der Regel Sachen verbreiten, die Ihnen gefallen und selten meinen, aus Credibilitygründen auch ab und zu etwas kritisieren zu müssen. Nicht immer ist es so einfach, zwischen einem sympathisch euphorisierten (wie etwa dem sneakergirlsblog.de/) und den vielen sich in der Hoffnung auf Werbepartner einfach nur anbiedernden Hurrablogs unterscheiden zu können. (Kind of disclaimer: Ich bin jedenfalls froh, daß mein Unteranderem-Arbeitgeber das besser als glam.de/ geregelt hat.)
Den Trailer da oben finde ich interessant, ich bin gespannt auf den Film und das schreibe ich hier gratis. Verrate dafür aber, wo ich’s herhab. Warum nerdcore.de/ im Gegensatz zu etwa sexdrugsblognroll.de/ oder amypink.com/ darauf verzichtet, seine Zugehörigkeit zum Glam Publishers Network prominent auf der Startseite zu platzieren und die Erwähnung dieser Connection lieber ins Impressum verbannt, kann ich mir ungefähr ausmalen. Mit sehr bunten Stiften.
Nachtrag // Mathias Richel faßt die Verfehlungen des betreffenden Lifestyle-Blogs kurz und knapp zusammen. (Falls aus meinem wirren Geschreibsel mal wieder niemand schlau wird.) Und der boschblog.de/ sieht den Vorfall unter Einsatz des Sloganizers von der humorigen Webseite.
Social Ethikräte find ich insgesamt doof.
Ich komme gerade vor lauter Arbeit zu so gut wie nichts anderem mehr. Deshalb habe ich es auch erst heute geschafft, einen Blick auf die Website von Neue Digitale zu werfen. Die Frankfurter Onlineschmiede gehört zum Razorfish Network, das wiederum zu Publicis gehört. Keine Kleinigkeit also, soweit, so gut. Unter dem Punkt Kompetenzen/Social Media liest man dort auszugsweise Folgendes.
Klassische Top-Down Kommunikationsmuster verlieren mehr und mehr an Bedeutung. Nie hatte der Einzelne so viel Einfluss auf die Markenkommunikation. Dialog statt Rufen heißt die Devise. Denn auf schnell-wachsenden Kommunikations-Plattformen wie Blogs und Social Networks formieren sich User mit neuem Selbstbewusstsein. Es ist Zeit, sich mit der Zielgruppe auf Augenhöhe zu unterhalten.Als strategische Disziplin verwurzelt “Social Media” Marken Schritt für Schritt im Social Web und lässt sie Teil neuer, dezentraler Technologien werden.
Immer im Fokus: Der ernsthafte Dialog mit der Zielgruppe und das Wissen, dass es kaum noch Grenzen gibt zwischen Kommunikations- und Marketingmix, Disziplinen und Touchpoints.
Gestern durfte ich mich dann in meiner Twitter-Timeline davon überzeugen, wie dieser “ernsthafte Dialog auf Augenhöhe” konkret aussieht. Wie es sich für mich als Gewohnheitsstänkerer mit nur so mittellanger Geduldsfadenscheinigkeit gehört, habe ich meinem Unmut über zu häufige Eigenwerbung gleich nach dem dritten Tweet Ausdruck verliehen. Und dafür prompt eine noch pampigere Antwort kassiert. Für die Agentur ein lohnendes Geschäft: Circa 20 zwanzig Facebook-Fans gewonnen und nur einen einzigen Follower verloren.
Wahrscheinlich gehöre ich noch nicht einmal zur Zielgruppe. Auch eine große Agentur kann es sich durchaus leisten, anders zu kommunizieren als etwa Endververbrauchsgüterproduzenten. Nur, vielleicht sollte sie das eben auch ihren Kunden raten, statt sich mit den oben zitierten Schleimabsonderungen bei allen und jedermann nichtssagend anzubiedern. Ein bißchen mehr von dieser ehrlichen Rückgratsichtslosigkeit würde unserer Ellbogengesellschaft sicher guttun.
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Und Ethik. Dabei muß ich immer gleich an Miller’s Crossing denken. Caspars Rede über die Ethik. Nur der versprochene Witz scheint wohl irgendwo auf der Strecke geblieben zu sein.