TdM Feb. 2012
[column width=“47%” padding=“6%"]Selbstverständlich bin ich für ein offenes Internet, aber die Springerpresse soll bitteschön nicht meine Tweets zitieren. Freier Zugang zu Wissen ist wichtig, aber Arschlöcher werden natürlich geblockt, das ist klar. Vor allem solche, die mich kurz vorher entfolgt haben. Und irgendwie ist Favstar kaputt - Twitter selbst zeigt mir jedenfalls viel mehr Sterne und RTs an. Daß ich neben Facebook nicht auch noch Google+ mit meinen crossposted Tweets zumüllen kann, ist echt voll doof. So wird sich G+ nie durchsetzen. Wo sind denn hier die Privacy Settings, wer meine Tweets embedden darf und wer nicht?[/column] [column width=“47%” padding=“0”]Vor einigen Monaten habe ich erst damit angefangen, US-Twitterern zu folgen. Hauptsächlich deshalb, damit ich morgens auf dem Weg zur Arbeit was zu lesen in der Timeline habe. Wegen der Zeitverschiebung und so. Und natürlich, weil sie die besseren Twitterer sind. Advantage: English. Der Tweet von @AlanHungover ist nicht lustig, er bietet praktische Lebenshilfe. Er scheint mir noch nicht einmal originell zu sein, wird aber hier quellenlos angeführt. Das hat bestimmt etwas zu bedeuten. Oder es ist wegen der Sicherheit. (via)[/column]
Filmidee. Sehen Sie außerdem: den Beginn der neuen Serie “gelöschte Accounts”. Starring today: Timekiwi.
TdM / Januar 2012
Gut, das ich jetzt nicht die Ausgeburt an Originalität schlechthin, wenn man sich etwa dieses Bild anschaut, aber es passt eben zum Jahresanfang. Auch, wenn der nun schon wieder über vierzig Tage her ist.
Getreu einem meiner beiden guten Vorsätze, doch etwas nachsichtiger mit den Menschen zu sein. Beim Durchgang der Fav-Liste hat mich dieser Tweet oben sozusagen daran erinnert. In diesem versöhnlichen Geiste habe ich denn auch gestern wiederholt gehandelt. Nur, um heute alles wieder einzureißen. Einreißen zu lassen. Denn wer braucht schon Vorsätze, zumal gute?
Ich finde Leute süß, die glauben, ein Adressbuchdatendieb gäbe seine Beute wieder heraus, wenn man ihn neben der verlangten Löschung des Accounts nur höflich genug darum bäte.
Übrigens: Nicht der #DJV an sich unterstützt #ACTA, sondern jedes einzelne seiner Mitglieder tut es.
Seltsam, daß alle Männer, die CSU-Politikerinnen und blutjunge Fashionbloggerinnen in meine Timeline retweeten, ein und dieselbe Person sind.
Wulfaffairen, Eurorettungen und Diktatorengreuel für einen selbst irrelavanzen, aber die #Filterbubble als Unsinn abtun.
Falls Ihr Lust auf ein Ratespiel habt, dann könnt ihr ja Eure Tipps auf die Originaltweets, denen diese Replies zugedacht gewesen sind, in die Kommentare schreiben. Und Schuhe putzen nicht vergessen.
weiter am text
Eigentlich wollte ich diesen Tweet hier in obige Liste packen, aber dann habe ich mich an den @Phrasenpranger erinnert. Und doppelt muß ja nicht sein, deshalb ziehe ich den Kreis enger. Wer also noch andere dieser speziellen, aus zwei Begriffen zusammengezüchteten und mittlerweile zu peststehenden Redewendungen mutierten Worthülsenfrüchtchen auf Lager hat, her damit: Die Liste wird jawohl über einen Dreier hinaus zu verlängern sein. Vorschläge/Hinweise (müssen nicht unbedingt Tweets sein) gerne in die Kommentare. Danke!
kartusche
Ich habe daran herumgedoktort, denn in der Version unten sind es einfach sieben Zeichen zuviel. Aber ich bin mit keiner Kürzung so richtig zufrieden gewesen. Und weil man an Tagen wie diesen (meiner Meinung nach) Twitter sowieso kaum benutzen kann, habe ich mich einfach für diesen Weg entschieden.
Und noch zur Filtersouveränität.
Postzug
Hat man schon alles in der Stadt gesehen, dann muß man in der Straßenbahn nicht mehr unbedingt am Fenster sitzen. Trifft sich gut, wenn man sowieso lieber auf den dem Platz am Gang sitzt. Das liegt allerdings überhaupt nicht an dem Panoramist, sondern daran, daß ich gerne allein in so einer Zweierreihe hocke. Und wenn sich doch jemand an mir vorbei auf den Fensterplatz drängt, dann freue ich mich auf folgende Situation: Die Bahn fährt gerade an einer Haltestelle los, da steht die Fensterperson neben mir auch schon auf, weil sie an der nächsten Station auszusteigt. Brav drückt sie auf diesen Haltewunschknopf und wartet in der noch fahrenden Bahn an der Tür. Und auch wenn ich noch etliche Haltestellen weiter fahren möchte, stehe ich doch kurz vor dem nächsten Halt auf und stelle mich dann genau neben diese Person. Ich täusche einen drängelnden Ausstieg vor, nur um doch plötzlich inne zu halten und die Person vorzulassen. Sollte es zum Blickkontakt kommen, gucke ich dabei so fies zuvorkommend, wie es nur ausdauernde ÖPNV-Nutzer können. Die Person geht schuldbewußt ihrer Wege, ich steige aus der einen Tür aus und in die nächste daneben direkt wieder ein. Schließlich möchte ich ja noch weiterfahren. Und setze mich in einem freien Doppelsitz an den Gang. Eigentlich könnte ich den ganzen Tag bahnfahren.
(Comicstrip aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 20. Februar 2011, Seite 11.)
TdM Jan. 2011 // Wahrscheinlich hat es den gesamten Januar hindurch ausschließlich Spitzentweets gegeben und ich habe nur vergessen, sie mit gelben Sternchen zu versehen. Oder die Tweets sind so genial gewesen, daß sie als uverfilmbar gelten müssen. Und überhaupt folgt man ja immer den falschen Leuten und bekommt das Beste nicht mit. Am Ende steht noch ein Dreisatz von @CRom1 ganz oben auf der Liste. Leider bin ich sowas von einem Antifußfetischisten, daß ich es nicht über den Verstand bringe, Füße auch nur zu filmen - davon zu schweigen, daß ich mir die Zehennägel kunterbunt oder zumindest in einem kräftigen Lila lackieren müßte; dazu Knöchelkettchen und Zehenringe. So stellt man sich diese Sängerinnenfüße jedenfalls vor, auch wenn ich nach über einem Monat den Namen der so trefflich betroffenen Band, um deren Auftritt es in dem so anschaulichen Tweet geht, selbstredend vergessen habe. Die Besprechung hat mich immerhin an meine direkt nach dem Start auf freitag.de/ eingeschlafene literaturkritische Tweetsammlung erinnert, so daß ich nach Ewigkeiten mal wieder einen Krittwit hinzugefügt habe. (Hinweise auf andere Tweets ähnlichen Inhalts sind natürlich jederzeit gerne willkommen.)
TdM Dezember 2010
Diesen Tweet von @the_maki finde ich so witzig, daß ich ihn trotz des Tempusfehlers zum Dezemberfilmchen gemacht habe. Ganz im Sinne von @sixtus übrigens.
dondahlmann.de/ sieht das genauso und hat ihn sogar in seine Jahresbestcharts aufgenommen. Und unsere anläßlich des ersten TdM-Geburtstags angeheuerte Gastsprecherin hat ihre eigenen Methoden, um mit schwierigen Wörtern fertig zu werden.
TdM // Sept. 2010
Ich komme mal wieder zu gar nichts. Eigentlich wollte ich schon vor Tagen einen Kommentar zu Michael Seemanns erstem Artikel seines neu- bis wiederauferstandenen Blogs ctrl-verlust.net/ schreiben. An welchen Stellen - Anschaulichkeit hin oder her - der hermeneutischen Zirkel immer noch unnötige Abdrücke seiner Metallspitze hinterläßt, der Autor immer noch zu sehr im Mittelpunkt steht; was allerdings gesamteindrücklich nicht zuletzt der in den Kommentaren eingeschlagenen Richtung geschuldet ist. Hat sich mit Seemanns zweitem Eintrag, einem verschriftlichten Vortrag, allerdings weitgehend erledigt. Sehr lesenswert, wie ich finde; wobei sich die Radikalität weniger des Textes als der in ihm enthaltenen Forderung gut durch die Replik von fxneumann.de/ abfedern läßt. Ein weiterer Lesetipp etwa zum selben Thema sind Pro und Contra Vergessen auf zeit.de/. So klappt das auch mit der Überleitung zum Massenmedium.
Wieder einmal auf die schluffige Schnelle hingeworfen, dieses Video zum septemberlichen Tweet des Monats. Zu Ehren von @hoch21 selbstredend in schwarz/weiß. Warum ich auf derlei Äußerungen anspringe? Schließlich habe ich in einem früheren Job selbst einmal für die Adaption solcher Werbespots gesorgt.
Kugelförmlich
Ach Stern, wie gerne würde ich behaupten, Du hättest den Schuß nicht gehört. Denn das ist nicht Dein Ernst, oder?
Dass jetzt eine mitten im Leben stehende Anwältin mehreren Menschen das Leben nimmt, bevor sie selbst erschossen wird, gibt erstmalig in Deutschland den Gegnern der Killerspieldebatte ein Argument an die Hand.
Nachtrag // Das bildblog.de/ hat dankenswerterweise mal die Verhältnisse beim Stern zurecht gerückt, auch wenn “Selber!” natürlich kein valides Argument ist. Die Scheinheiligkeit, mit welcher in solchen Fällen verfahren wird, macht es allerdings schon deutlich.
Nachträger // Ganz albern: “RT @Scytale: (…) Der Stern-Twitter-Aufreger wg. Lörrach ist vom Stern-Twitter-Aufreger wg. Winnenden geklaut: http://is.gd/fmBoc thx @vogonjeltz” Zeigt doch ganz schön, wie man es sich in seiner Entrüstung gemütlich machen kann.
Sonst so? Amir Kassaei gibt sueddeutsche.de/ ein Interview, das vielleicht nicht nur Werber interessiert. Und falls doch, ist das immer noch genug.
TdM // August 2010
Zugegeben, ich bin keine Frau. Aber das spielt für das nun folgende Video überhaupt keine Rolle. Wenn @bjoerngrau in knapper, lakonischer Form jemanden aus dem Fernsehen zitiert, dann ist man geneigt zu glauben, die Szene im TV-Gerät ist in den seltensten Fällen wirklich so witzig gewesen. Man stellt sich dann natürlich trotzdem auch als Mann vor, wie der sendungsbewußte Fernsehschnipsel im Original abgelaufen sein könnte.
Der verfallene Episodentitel ist (natürlich) eine Anspielung auf die lose Tweetserie von @bangpowwww bzw. dieses Video.Zusatz // Auch wenn der sonntägliche Kollektiv-Tatort auf Twitter derzeit ein wenig zu schwächeln scheint, hier noch ein Lesehinweis. Das kann mitunter ganz spaßig sein, solange sich in meiner Timelie nicht in achsocoolen Posen über Unterschichtenfernsehen lustig gemacht wird. Das braucht man nicht zu kritisieren, das schaltet man einfach nicht ein. (Ausnahme: #GnT.)
Alles unfreiwillige Kollaborateure
Nein, das wird meine einzige Äußerung zu Sarrazin selbst bzw. den “Thesen” in seinem Buch bleiben. Wie sich die immersatte Journaille reflexhaft auf so ein gefundenes Fressen stürzt, darüber braucht man auch kein Wort zu verlieren. Mich nervt aber in aller Ausdrücklichkeit, daß Spiegel, Bild und Konsorten ihre Auflagen beileibe nicht nur mit Lesern in die Höhe treiben, welche diesen rassistischen Hetzparolen mehr oder weniger leise bis laut zustimmen. Es ist genauso die ganz private Empörungskultur, die einem Beckmann mit einem solchen Gast überdurchschnittliche Quoten bringt; natürlich unter dem öffentlichen-rechtlichen Deckmantel der Informationspflicht. So ein Mäntelchen übrigens, wie es darunter nackte Exibitionisten gerne tragen. Am Montagabend ist meine talkshauende Timeline dann erwartungsgemäß vor Beschimpfungen, Lästereien, Zynismus, Aufregerei schier übergequollen. Ein regelrechter Wettkampf, wer denn an besagtem (Noch-?) Bundesbankvorstand und SPD-Mitglied die wenigsten guten Haare zu lassen imstande gewesen ist. Wer diesen Contest gewonnen hat, ist mir recht herzlich egal. Ich muß Euch leider enttäuschen: Zum Thema Sarrazin gibt es kein einziges Favsternchen meinerseits. Und ich wollte das eigentlich mit einem einzigen Tweet abtun, doch als ich heute Morgen lesen mußte, daß bei der gestrigen Hart aber fair-Sendung zum selben Thema ebenfalls ein dickes Zuschauerplus herausgesprungen ist, da ist mir dann doch die Hutschnur geplatzt. Eure Aufschreierei ist eiskalt einkalkuliert. Denn Einschaltquote und Auflagenzahl interessiert es nicht, wer eine (ich nenne es mal) Diskussion aus welchen Motiven. Deshalb ist für mich die Antwort klar - kein “vielleicht”.
Nachbemerkung // Ja, der Text richtet sich an diejenigen, die das Klicken eines gesichtsgebuchten Like-Buttons schon mit echtem Engagement verwechseln. Statt sich öffentlichkeitswirksam das kurzfristige Großmaul über wirklich spektakuläre Offensichtlichkeiten zu zerreißen, seht lieber zu, daß ihr im kleinen Kreis, bei Euren Nachbarn, dem Gemüsehändler und in Eurer Stammkneipe um die Ecke das Verhalten an den Alltag legt, welches Ihr im Netz so gerne blogpostuliert.
TdM // Juni 2010
Der einzige Grund, wieso ich auf Twitter so lange die Augen vor @katjaberlin verschlossen habe, ist höchstwahrscheinlich einzig und allein ihrem Nicknamen zuzuschreiben. Was natürlich ihre Schuld ist, denn es gibt nur eine Sache, die größer ist als mein Ego - und das ist mein Berlinneid. Jedenfalls leben da all die coolen Peoples, die nie schwitzen. Und erwähnte Dame ist letzten Monat als Höchsteinsteigerin gleich mehrfach auf meiner Favoritenliste gelandet; für ihr eigentliches Übersternchen ist mir dann aber keine zündendere Filmidee gekommen, als die Kamera auf meinen Spamordner zu halten und den Tweet dazu aus dem Off zu zitieren. Langweilig! (Okay, bei soviel Selbstkritik war das mit der Egogröße wohl gelogen.)
Wieso es hingegen beim @Vergraemer in der nunmehr über halbjährigen Geschichte der TdM-Videos nie zu einer filmischen Umsetzung gereicht hat, liegt allerdings auf der Hand. Um sich bei Tweets wie diesem nicht vor laufender Kamera zum Affen machen zu müssen, habe ich dieses Mal so gerade noch meine Angst vor einer Urheberrechtsverletzungsklage vorschieben können - schließlich hätte im Hintergrund dieses Lied laufen müssen. Doch weiß ich nicht, wie lange ich mich noch dagegen wehren kann.
Ach, die @muserine lebt auch in Berlin? Dann muß halt eine andere Erklärung her: Ich wollte ihren Tweet zuerst ins Twittereingabefeld tippen, bis ich dann gesehen habe, daß da - ich nutze normalerweise ausschließlich einen Client und nicht die Website - jetzt gar nicht mehr “What are you doing?", sondern “What’s happening?" steht. Passt der Tweet leider nur halbsogut zu. Ännies rettender Einfall: Schön analog ein von der rp09-Twitterlesung mitgenommenes und bis gestern immer noch unbenutztes Kärtchen ausfüllen. Fertig! (Das mit dem Berlinneid stimmt aber. Hinziehen tue ich trotzdem nicht. Aus Gründen.)
Über Anstrengung
Es ist idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben, wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann. (Mark Twain)Ganz früher wollte ich ja Schriftsteller werden. War ich dann aber natürlich zu faul für. Früher gab ich mir auch mal beim Twittern Mühe. Bis ich genug Leute fand, die witziger waren als ich.
TdM // April 2010
Was spricht dagegen, nicht auch mal ein Zitat zumindest zu meinem persönlichen Tweet des Monats zu machen? Im Fall April 2010 handelt es sich um ein kurzknappes Dialogstück zwischen Toofer und Tracy aus der hochdekorierten und für eine Comedy gar nicht mal so schlechten Serie 30 Rock.
Mir kam der Spruch vage bekannt vor, als er in meiner Timeline auftauchte. (Notation: @antiwhat) Und wegen der heutigen (u. a. von mir befeuerten) Diskussion um die letzte Twitkrit habe ich ihn lieber noch einmal gegoogelt und das Ergebnis oben verlinkt.
TdM // März 2010
Schon wieder zehn Tage im April vergangen, die Zeit rast in ihrer Alltagstrotteligkeit nur so dahin. Aber weil jetzt endlich eine Woche Urlaub angesagt ist, habe ich - bevor es am Dienstag für ein paar Tage nach Berlin geht - noch schnell den Clip zum Tweet des Monats hingerotzt. Es wird allerdings keine wirklich erholsame Zeit in der Hauptstadt werden, vielleicht trifft man sich ja auf der re:publica. Doch jetzt erst einmal das Video.
Da passt es hoffentlich einigermaßen zur stets unverschämt lesenswerten Schnodderschnauze der Verfasserin @bangpowwww, daß ich beim Zitieren des Tweets ein “um” verschluckt habe. Zumindest bin ich so ehrlich, mich für diese Ausfallerscheinung nicht mit künstlerischer Freihandelszone herausreden zu wollen. Man möge es als Zeichen des Verfalls meinerseits werten und dies entschuldigen. Das Original in voller Länge können Sie hier nachlesen.