innere Schweinewunde

Wenn Läden meinen, ihre Waren besonders pfiffig anpreisen zu müssen, dann bestelle ich die auch genau so. Bei Ditsch ordere ich keine Brezel, sondern »Ihren Klassiker«. Statt eines Kaffees zum Mitnehmen beauftrage ich die meist peinlich berührte Thekenkraft damit, mir einen »mobilen Muntermacher« einzuschenken.

Das tue ich meist erkennbar ironisch, weil es mir nicht gelingen will, eine solche Bestellung im allerernstesten Tonfall vorzubringen. Mißlingt der Versuch, sehe ich mich zum Hinterherschub eines übertriebhaft künstlichen Lachens gezwungen; das ist ja noch schlimmer.

Hier könnte Ihre Werbung stehen!

Bei all meiner diesbezüglichen Arschlochhaftigkeit - was kann schließlich die 400€-Aushilfe für die Verfehlungen der Marketingabteilung irgendeines Franchiseriesen - bilde ich mir ein, so ein wenig systematische Auswüchse an der Wurzel anzuprangern. Und ein Stück weit Selbstkritik zu üben; ich arbeite schließlich in der Werbung.

Highlights KW 47

Der Begriff “eBook” ist lediglich eine Metapher, ein gedankliches Brückengeländer, das den oft konservativen Bücherfreunden auf dem Weg in die unsichere Zukunft des Lesens ein wenig Halt bieten soll. “eBook” ist ein quasi-religiöser Begriff, aus dem Glauben geboren, eine schnöde Textdatei verwandele sich auf wundersame Weise in ein “elektronisches Buch”, sobald sie auf einen Reader oder auf ein Tablet geladen wird.

Das Phantom namens eBook | Mario Sixtus

Things changed when people started to have better software and hardware at home than they had in the office. The app economy not only introduced beautiful and easy-to-use software, but put it at the fingertips of the mass market. It fundamentally changed the way people experience and perceive software. Suddenly, the software you have to operate in the office feels complicated, because you now know what it feels like to use simple, easy-to-use software.

Hi, I’m Ben. - Productivity is full of emotions

Die schlichte Nichtexistenz einer MS-Office Version, die alle Formatvarianten lesen und schreiben kann, spricht Bände.

“Oh-oh-XML” – Digitale Zeitbombe in deutschen Amtsstuben | Der Artikel auf netzpolitik.org gilt nicht nur für öffentliche Verwaltungen, sondern auch für die Privatwirtschaft. Wenn es auch weniger dramatisch ist. Allerdings kann sich “mal eben eine PowerPoint-Präse für den Kunden aufhübschen” dank Kompatibilitätsproblemen schnell zu einem größeren Projekt auswachsen.

Der Geheimdienst will daher ein automatisches System entwickeln, um Fotos seiner Agenten so zu verfremden, dass Software sie nicht mehr enttarnt. Noch 2015 möchte er eine entsprechende Machbarkeitsstudie starten und dafür 100.000 Euro ausgeben. Die Ironie des Vorhabens ist kaum zu übersehen: Erst führt der Staat verpflichtend ein Sicherheitssystem ein, nur um dann festzustellen, dass dessen Sicherheit ihn am meisten ärgert – und dann einen Weg zu suchen, um es zu umgehen.

BND möchte sich vor Gesichtserkennung schützen - zeit.de | Andererseits: Fitbit data is being used as evidence in court | The Verge

Niklas Luhmann, der nach Dienstantritt in Bielefeld gesagt haben soll, er brauchte nur Stifte, Blöcke und ansonsten seine Ruhe, würde heute vermutlich mit harmoniefördernden Maßnahmen belästigt werden und müsste seine Sozialkompetenz beim Bergsteigen verbessern. Der stille Sonderling wird durch den hyperaktiven, dauerkommunikativen “Querdenker” ersetzt, dessen Nonkonformismus sich in den Grenzen bewegen darf, welche das Unternehmen setzt.

Der Terror der guten Laune

Schindludacris

Neulich im Gemischtwarenladen meiner Träume. Am Regal mit den Vollkornkeksen war da ein Rapper, der die Verhältnisse zum Repräsentanzen bringen wollte. Aber dann meinte der Typ an der Kasse, Kopfnicken reiche auch. Brachte mich immerhin auf die Idee, dort einen Zettel am schwarzen Brett auszuhängen.

Suche Mitstreiter für meine Band 'Deine Mütter'. Wir covern Songs von 'Deine Lakaien' und ersetzen dabei jeden Namen durch »Deine Mudda«. Falls Du Interesse hast, dann ruf an! 0151-547XXXX

Verpackungsvorschlag

Die einzige Reaktion - abgesehen von einem Ignoranten, der den Aushang später mit »Die singen englisch!« beschmierte - waren vereinzelte, von einer unterdrückten Nummer gesendete SMS. Alle paar Tage und zu den unmöglichsten Uhrzeiten trudelten Nachrichten als gendergerechte Kommentarkomplexe ein. Geschieht mir genau so.

Vom Abfallen, glaube ich.

Wenn ich mich recht entsinne, dann ist dies nicht der erste Brief, den wir von der Evangelischen Gemeinde Köln erhalten haben. Leider habe ich die früheren Anlässe vergessen. Neu ist allerdings, daß er direkt an die Tochter adressiert ist, nicht an uns Eltern.

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Ich bin vor etwa 15 Jahren aus der Kirche ausgetreten, lange vor meinem Umzug nach Köln. Meine Frau ist einzig deshalb noch offiziell Vereinsmitglied, weil sie es in ihrem Beruf später vielleicht noch einmal braucht. Sie zahlt Kirchensteuer, das war’s. Wir gehen selbst an Weihnachten nicht einmal in die Nähe einer Kirche. Allerhöchstens unsere Tochter hat eine katholische Grundschule besucht. Getauft ist sie selbstverständlich nicht.

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Trotzdem wird sie ohne weitere Umstände “fröhlich von u.a. den Teamerinnen eingeladen”. Ich will ja nicht gleich “Datenschutz” schreien. Aber wo ist denn hier der Unsubscribe-Button?

Highlights KW 46

Die Vorwürfe liessen sich nicht beweisen. Wahrscheinlich habe er in hitzigen Diskussionen Sprengstoffanschläge erwähnt, sagt Schaffner heute. Zum Fazit, dass «etwas geschehen müsse», sei man damals oft gekommen – ohne dass danach etwas geschah. «Gezielt angestiftet habe ich niemanden.» Das Papier der Autonomen bewertet die Sache ähnlich. Mit seinen zwei Vorschlägen zum Bombenlegen habe der sonst passive Schaffner wohl eher versucht, «tiefer in die Strukturen rein zu kommen».

Die zwei Leben des Willy S. | Der bekannteste Spitzel der Schweiz geht in Rente.

Haugli erzählt von der Abmachung, die Magnus mit dem norwegischen Fernsehen getroffen habe: Wenn sie ihn schon dauernd vor die Kamera zerren, dann sollen sie ihm, dem Weltreisenden, doch bitteschön ihren Sportkanal im Internet freischalten, der außerhalb Norwegens sonst geblockt ist. “Haben sie gemacht”, sagt Haugli.

Schach-WM: Angriff aus dem Nichts | Schon ein paar Tage alt, derzeitiger Stand 2,5:2,5, nächste Partie morgen.

[caption id=“attachment_8932” align=“aligncenter” width=“425”]sz_spam “Kostenlos Werbung für uns machen” wäre der ehrlichere Titel, liebe SZ.[/caption]

Dass es einen medialen Mainstream gibt, glaubt heutzutage schon fast ein jeder. Der kritische Verdacht gegenüber einem Mainstream ist gewissermassen selbst schon Mainstream geworden. Die Mainstream-Kritik ist der neue Mainstream. Der Paradoxien nicht genug, werden die Kritik am Mainstream und der Vorwurf, irgendwelche Establishment-Medien würden die Wahrheit verschleiern, nicht selten in genau diesen Establishment-Medien geäussert.

Gastkommentar zu Medien: Mainstream-Kritik ist der neue Mainstream

Don’t you know most parents would pray their kid becomes the next Mark Zuckerberg?” Fair enough. But you could also become the next Snapchat dude, who didn’t pocket three billion because why exactly? I mean, that app won’t even let you upload a previously shot photo or video. How are you supposed to send proper sexts, where you found the best angle, with nice lighting? Right now, that young CEO is handing dried goji berries and other free healthy snacks to his employees, wearing talking video glasses, living the dream. He yearns for more. Only he’s afraid, scrambling to find advertisers. That’s what all of this boils down to: ads.

Son, It’s Time We Talk About Where Start-Ups Come From.

Ihr sehnt euch eher nach Helmut Kohl, auch wenn ihr das dann freilich nur ironisch gemeint haben wollt. Wenn ihr mal einen Ausflug in die ostdeutsche Provinz macht, dann postet ihr auf Facebook Bilder von billigen Kneipen, hässlichen Menschen und Schildern in schlechtem Deutsch und lacht euch darüber schlapp.

Brief - An die Westdeutschen | Jana Hensel schreibt mir auf freitag.de/.

Im Prinzip ist das nichts anderes, als wenn ich ein Blatt Papier auf den Tisch lege und zwei Tage lang notiere, was in der Weltgeschichte passiert: Eine Wahl in Nordamerika, ein Umsturz in Afrika, ein Vulkanausbruch auf Sizilien. Und dann bei der nächsten Hungersnot daraus schließe, dass ich sie allein dadurch bekämpfen kann, dass ich einen leeren Umschlag auf den Tisch lege, in dem einmal dieses Blatt Papier gelegen hat. Ich denke, es leuchtet jedem schnell ein, dass das nicht funktionieren kann – aber genau das macht die Homöopathie. / Den Hang zur Spiritualität sollte man akzeptieren. Aber ich habe ein Problem damit, wenn jemand – der mit einem Dr.med. seine akademische Ausbildung dokumentiert – verspricht, mit Globuli zu heilen. Und das viele Krankenkassen dies auch noch bezahlen, ist ein Armutszeugnis und vermutlich eine reine Marketingmaßnahme, um finanzkräftige und gesundheitsbewusste Kunden zu gewinnen.

Gesundheit & Ernährung: BZ-Interview: Ist Homöopathie Unsinn, weil wissenschaftlicher Beleg fehlt? | Wofür das Fragezeichen, badische-zeitung.de/?

[caption id=“attachment_8935” align=“aligncenter” width=“614”]Bildschirmfoto 2014-11-14 um 15.19.45 Voll schade, daß diesem “Thema” nur 212 BILD-Leser folgen.[/caption]

Ich lege ihm das jetzt in den Mund, aber der Subtext ist: Ich habe keine Ahnung, warum ich nicht die Frauen ins Bett kriege, mit denen ich echt gern Sex hätte. Ich habe keine Ahnung, warum meine Frau Lust auf Sex verloren hat. Ich habe Schiss, dass das mit mir zu tun hat, ich bin total frustriert, ich weiß nicht, mit wem ich darüber reden kann, ich gehe in den Puff und ich habe das Gefühl, ich kriege da eine gute Show, aber irgendwie habe ich auch das Gefühl, ihr könnt mich nach Strich und Faden verarschen. Und das stimmt. Wir verarschen alle nach Strich und Faden, erst mal. Alle sorgen sich um die Situation der Prostituierten und die Verfasstheit der Prostituierten. Wer sorgt sich eigentlich um die flächendeckende Verfasstheit von Freiern? Deren Job ist absolut nicht einfacher.

Theresa Bäuerlein unterhält sich mit einer Prostituierten. Man lernt 100mal mehr über den Job als in allen voyeuristischen Puff-Dokus im Privat-TV. “Wir verschießen ständig Potenzial” | Der Titel ist beinahe das schlechteste an diesem Krautreporter-Interview. Teil 2 hier. (Wieso nimmt Instapaper dort die Überschrift nicht mit?)

Ich habe einige Ärzte im Bekanntenkreis. Jeder einzelne von ihnen ist ein prätentiöser Chaot, der es schick und angemessen findet, andere warten zu lassen. Offenbar ist diese spezielle Charakterschwäche eine Voraussetzung für den Job.

Die Tugend der Könige | e13.de | Kiki über Pünktlichkeit

Schon mal Döner von einem stehengelassenen Tablett gefressen? Die Mülltonne von McDonalds, Reichelt, dem Bäcker von nebenan durchwühlt? Kippenreste aus Aschenbechern gepult? Eine behighheelte Schnepfe vor Hunger um ihr angebissenes Brötchen gebeten und es nicht bekommen? Unter Bauwagen gepennt? Muskatnusspulver mit Knaster in Papers gerollt und geraucht weil nix anderes da war? ln der Verzweiflung den von einer Baustelle geklauten Industriealkohol gesoffen? Schon mal einen schlechten Trip eingeworfen, mit Krämpfen im U-Bahnhof gewälzt und im Delirium alle die vorbeilaufen gesehen, die immer so tun als gäbe es Sie gar nicht? Oder in der Charité den Medikamententester gemimt und vom Medizinassi um das komplette Geld geprellt worden? Hat Ihnen eigentlich schon einmal eine fette Sau aus dem Fenster eines Volvos heraus 50 Mark für einen Blowjob geboten? Nein? Dann erzählen Sie mir nichts davon, dass Geld keine Probleme löst.

kiezneurotiker: Haste ma … ?

Unsichtbar sein heißt auch, überangepasst durchs Leben zu gehen, nicht aufzufallen und sich keine Fehler zu erlauben, die in irgendeiner Weise mit meiner Hautfarbe verknüpft werden könnten. Genaugenommen heißt das: sich gar keine Fehler zu erlauben. Denn verknüpft werden sie sowieso. Zu laut? Ganz klar, typisch Afrikaner. Fehler im Text? Der kann ja kein Deutsch.

Alltagsrassismus – Unter Weißen Das nennt man harte Realität. Jeder sollte dagegen angehen, wenn er sowas mitbekommt. Wegschauen gilt nicht.

„Ein Twist!“, rufe ich. Manuel meint daraufhin scherzhaft, dass er „der M. Night Shyamalan der Pornos“ sei.

Wie schreibt man ein gutes Porno-Drehbuch? | VICE | Deutschland

Film / Kunst

Man muß vielleicht nicht alle Filme auf der Liste bis zum Ende gesehen haben (was muß man schon?), doch The 20 Greatest Movie Opening Scenes In Film History verspricht wirklich nicht zuviel: Alle Eröffnungssequenzen sind praktischerweise als YouTube-Videos eingebettet. Obwohl als klassischer Countdown angelegt, findet sich mein persönlicher Höhepunkt bereits unter Nr. 11 - The Player von Robert Altman[1. Wohl, weil ich ein Meta bin.]. Aber eigentlich sollte man doch alle zwanzig komplett gucken.

worstCoast

Auch schön: A Collection of Cinema’s Best Prop Art hat ein paar Quellen zusammengetragen, die sich mit bildender Kunst in Filmen beschäftigen. Das Stöbern in den Links lohnt ungemein.

Normalerweise herrscht in Hollywood ja eher Kommerz.

Highlights KW 45

Verglichen mit Menschen des Mittelalters sind wir einigermaßen wehleidig. Der zivilisatorische Fortschritt erweist sich darin, dass man leichter traumatisierbar ist. Es ist eine Errungenschaft, nicht mental abgehärtet, sondern traumatisierbar zu sein.

„Gewalt kann eine Lebensform sein“ | brandeins führt ein sehr interessantes Interview mit Jan Philipp Reemtsma.

Der Hipster-Effekt ist ein nicht-koordiniertes emergentes Phänomen übereinstimmenden Aussehens, das auftritt, wenn Menschen versuchen, sich anders anzuziehen.

Die Mathematik des Hipster-Effekts

Im Fall des sogenannten »Gamergate«, der Einschüchterung und Bedrohung feministischer Videospiele-Blogger, wurde offenkundig, dass im affirmativen Modell des Nerds ein ganzes neokonservatives Programm angelegt ist: als stark kompetitiver Spezialist gut verdienend und konsumierend, häuslich, resistent gegen Veränderungen, politisch infantil - und punktuell seine monotone Kultur mit barbarischen Mitteln verteidigend.

Das kann weg! (neues-deutschland.de)

Dass die Erwachsenen nicht alles verstehen, was Jugendliche tun und was sie interessiert, könnte man als trivial empfinden: Das ist ja gerade eine Pointe des Jungseins. Dass aber mit primitivsten Mitteln versucht wird, dieses Rätsel zu bewirtschaften, und ständig in Laubsägearbeit angefertigte Schlüssel zur Erklärung des Erfahrungsabstandes verkauft werden, die gar nichts erschließen, legt eigentlich nahe, sich die Erwachsenen genauer anzusehen, die das geradezu obsessiv tun.

Jugendstudien: Die Jugend von heute - Feuilleton - FAZ

"Meine Kinder sind mein Hobby. Ich spiele eben nicht Golf oder gehe segeln." Diese Sätze sagte die Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe, Sigrid Evelyn Nikutta, der "Süddeutschen Zeitung". Sie polarisiert mit dieser zugespitzten Aussage. Und trat eine Diskussion los über Karriere, Familie - und Hobbys.

Umstrittene Manager-Aussage: Können Kinder ein Hobby sein? - SPIEGEL ONLINE

Guten Morgen

Lag wahrscheinlich gerade daran, daß so wenig andere Züge fahren.

Nein, ich bin natürlich froh, nicht den schlichten Automatenkaffee trinken zu müssen, wartend in der überfüllten DB-Lounge. Derweil wird das reduzierte Fahrgastaufkommen am Düsseldorfer Hauptbahnhof für eine Großreinigungsaktion genutzt. So richtig und wichtig das Blindenleitsystem ist, kann ich die Flüche desjenigen verstehen, der gerade die Kaugummireste aus den geriffelten bzw. gepunkteten Bodenplatten kratzen darf. Da stößt dieses Schaberwerkzeug nämlich an seine Grenzen.

Führungsqualitäten zeigen

In diesem Sinne: wünsche einen angenehmen Bürotag.

Mr. Anderson

Kleiner Servicepost für die Leser des fünften Heftes von »Pop. Kultur und Kritik«. Falls Sie dort auf den Seiten 52-56 den Artikel Werbe-Stil von Dietmar Kammerer gelesen haben, dann finden Sie untenstehend sämtliche TV-Commercials, auf die sich der Text bezieht.

Sollten Sie diesen Artikel nicht gelesen haben, können Sie sich die in der Mehrzahl recht unterhaltsamen Werbespots des Regisseurs Wes Anderson selbstverständlich trotzdem anschauen.

Ich habe keine Ahnung, ob die Spots chronologisch geordnet sind oder sonst einer systematischen Anordnung folgen. Ich habe sie hier einfach so aufgereiht, wie sie im Text vorkommen.

Und bitte, die mangelnde Qualität einiger der Clips zu entschuldigen. Ich habe sie wirklich nur eben hektisch in der Mittagspause zusammengegooglet. (Falls jemand bessere Exemplare findet: gerne als Hinweislink in den Kommentaren.)

Was soll ich zu Kammerers Artikel schreiben, wenn selbiger nicht zur Lektüre online steht? Er bedient sich für theoretische Überlegungen zum Thema Werbung einzig bei Roland Barthes.

Nur eine kurze Anmerkung: Ob man als Auftragsarbeiter ohne erkennbar eigene Handschrift wirklich schlechter im Werbegeschäft ist, möchte ich zumindest bezweifeln.

Der Spot mit Robert De Niro ist immerhin von Martin Scorsese inszeniert worden. Die Credits für den mit Kate Winslet finden sich hier. Beide können kaum mit Andersons Werk mithalten.

Ich habe die TVCs auch in einer Playlist zusammengefasst, damit man sie sich am Stück ansehen kann. Darin enthalten sind allerdings nicht diese Zugaben:

word / meow

Run The Jewels machen einiges richtig. Was alles, kann man in diesem ausführlichen Feature auf fastcompany.com/ nachlesen. Das zweite Album ist noch besser als das erste. Zudem haben El-P und Killer Mike wahnsinnige 65.000 $ per Crowdfunding eingesammelt, um das Ganze noch einmal mit Catsounds aufzunehmen. Crazy internet!

Was allerdings falsch läuft: die Europatour macht einen Bogen um Deutschland. Falls also jemand am 13.12. von Köln nach Paris und am 14.12. wieder zurückfährt, dann wäre ich für einen Kurztrip gerne mit an Bord.

Related content: keine Kunst / Cats of Commons

Highlights KW 44

Auf der Advertising Week Europe 2014 hat Bob Hoffman etwas über The Golden Age of Bullshit erzählt. Der Vortrag ist ganz unterhaltsam und hat einige bedenkenswerte Punkte, sollte aber nicht für komplett bare Münze genommen werden.

Wir können die Religionen kritisieren, uns sexuell ausleben und jede politische Bewegung unterstützen. Wir können all das tun, weil es nichts mehr bedeutet und sich hinter dieser Art von Freiheit in Wahrheit Gleichgültigkeit verbirgt.

Eigentlich egal, aber Identität - Der neoliberale Charakter

Facebook ist noch schlechter als die neuen Star Wars Filme, aber es ist halt so wie damals die Dorfdisko: Alle sind da, deshalb gehst du auch hin.

Die definitiv richtigen und letztgültigen Antworten für alle Debatten im Internet — Perspektiefe // Die Liste ist sicher unvollständig, aber mindestens ein guter Start.

From Habib's project, one can see the diversity within the faith of Islam itself as it is expressed variously in different bodies. The Western world has painted a harsh image of the faith, and Habib's message is one that promotes Islam's positive aspects that have been overshadowed by the focus on extremists.

9 Powerful Photos That Redefine What It Means To Be Queer And Muslim

Nur weil der “Spiegel” nicht darüber geschrieben hat, heißt das nicht, dass es noch nicht passiert ist. Ihr Problem ist, dass Sie Sachen wie Craig Dworkins “Parse” oder Vanessa Places “Statement of Fact” nicht kennen. Marjorie Perloff, eine der wichtigsten Literaturkritikerinnen der USA hat letztes Jahr ein Buch geschrieben “Unoriginal Genius”, in dem es genau darum geht. Sie wollen gute Beispiele? Dann lesen Sie Christian Böks “Eunoia”, Derek Beaulieus “Flatland” oder Robert Fittermans “Metropolis XXX: The Decline and Fall of the Roman Empire”. Es gibt Autoren, die haben 1000 Bücher publiziert nur mit YouTube Kommentaren – fantastisch!

Netz-Special: Kenneth Goldsmith – Unkreatives Schreiben // Ach ja, Konzeptkunst. Aber der Mann zieht das wohl durch. There Is an Actual Ivy League Class Called “Wasting Time on the Internet,” and I’d Take It. Nur braucht man sich dann nicht zu wundern, warum das Ironische derART diskreditiert wird.

Wieso gehe ich ins Wohnzimmer und fühle mich, als ob ich einen Menschen gebrochen hätte?

Bruchreif | Kleinerdrei - Zurecht der wohl meistverlinkte Artikel in den Timelines meiner letzten Tage. Blöd nur, daß ich dabei an diesen BILD-Artikel denken muß, in dem Betroffene Minderheitenwitze über sich selbst zum Besten geben.

Eine ganz schöne Differenz.

bis Kür / orange

Kürbissuppe. Kürbiskernöl. Gedünsteter Kürbis. Kürbiskuchen. Kürbisauflauf. Kalte Kürbisplatte. Rohkostkürbis. Pizza Quadrozucche. Kürbiskus. Dekokürbis. Kürbisbasteln. Des Pudels Kürbiskern. Kürbiskaraoke. Liebe in Zeiten des Kürbisses. Sternzeichen Herbst, Aszendent Kürbis. Kaugummi mit Kürbisgeschmack. Kürbiskotze.

saferPumpkin

Ich gehe als Related Article: Halloween

Stauchastik

Zusammen staucht man weniger allein. Wem die Stunde staucht. Einer staucht über das Kuckucksnest. Ferris staucht blau. Wer die Nachtigall staucht. Sie küssten und sie stauchten ihn. Metaluna IV staucht nicht.

Wohnst Du noch oder verstauchst Du schon? Freude am Stauchen. Ich bin doch nicht gestaucht. Vorsprung durch Stauchen. Die zarteste Verstauchung seit es Schokolade gibt. Da verstaucht man, was man hat.

Den Letzten stauchen die Hunde. Verstaucht und zugenäht. Wer zuletzt lacht, staucht am besten. Viele Köche verstauchen den Brei. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er staucht. Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein - und verstaucht sich den Fuß.

Highlights KW 43

Staying thin is a full-time job and anyone who says differently is lying.

30 and Pregnant. | mcsweeneys.net/

Das gesamte Sortiment der rapide wachsenden Ausgeburt der Mager-Hölle ist ausschließlich in Small und One Size shopbar. “Body-Blaming” nennt manch einer dieses Vorgehen. Oder eben “freie Marktwirtschaft.”

Jane Wayne über Brandy Melville Die Anführungszeichen hätte man auch gut weglassen können.

Seltsam, diese Leute scheinen zu meinen, es handele sich bei einem Lehrberuf um eine Art Niederlage. Um einen biographischen Lapsus, den es alsbald zu korrigieren gilt. Sie sagen das, während ihnen im Restaurant jemand den Kaffee serviert; verarbeitet, geliefert und zubereitet von Leuten, die dafür eher keine Kaffeeuniversität/-hochschule besucht haben.

Kolumne Zumutung: Fickt euch! - taz.de

The left, especially in Europe and Latin America, wants to limit economic autonomy for the public good. Yet they reject out of hand legal limits to individual autonomy in other spheres, such as surveillance and censorship of the Internet, which might also serve the public good. They want an uncontrolled cyberspace in a controlled economy—a technological and sociological impossibility. Those on the right, whether in China, the United States, or elsewhere, would like the inverse: a permissive economy with a restrictive culture, which is equally impossible in the long run.

The Truth About Our Libertarian Age | newrepublic.com/ So sehr das auch alles stimmt, was Mark Lilla hier über Demokratie und Ideologie sagt: Er kommt ja selbst nicht über realpolitische Binsenweisheiten heraus. Und blöd ist es dann, wenn am Ende sowas wie Unser Mann in Damaskus dabei herauskommt. Gar nicht so selten nutzen Klugheit und Einsicht recht wenig.

Eine inszenierung einer politisch korrekten identität, die getrieben ist von ständiger selbstoptimierung bei permanenter larmoyanz. eigentlich steht das eigene leid 90% der zeit im vordergrund, aber um diese selbstzentrierung zu kaschieren, werden zwischendrin random links und texte umhergeschickt und reflektierte gedanken formuliert, die von anderen beflissentlich gefavt und RT werden. diskriminierend sind immer nur die anderen und eigene privilegien finden tarnung hinter einer rhetorik, die kritik abprallen lässt. vieles davon finde ich extrem emotionslos und irgendwie mechanisch, so als sei aus den leuten das leben herausgesaugt, als würde die welt nur noch darin bestehen, von ihnen benannt, einsortiert, bewertet und politisiert zu werden. als sei welt eine einzige rationalisierte, intellektualisierte analyse. auch dann, wenn behauptet wird, intellektualismus sei nur was für’s bürgertum (und bürgertum: das sind auch immer nur die anderen).

Bäm! by lantzschi

Früher waren das Hochburgen antibürgerlicher Lebensentwürfe, heute sind es stinkreiche, konsumorientierte Stadtteile. Man konsumiert mit seiner geballten Kaufkraft noch linksromantisch, man sitzt in Szenecafés und macht es sich hinter Gründerzeitfassaden gemütlich, hat aber jeden Begriff politischen Handelns verloren. Die Linke ist inzwischen konservativ geworden.

Cornelia Koppetsch im Zeit-Interview über Normcore.

I once attended a party at the home of a poetry professor who, in her meticulous preparations, happened to leave out one CD: Stephen Malkmus and the Jicks. It was a gutless choice, the act of a person who reads music magazines. Any other album would have revealed her taste, but instead she had only shown that she understood what our kind liked.

Streaming Music Has Left Me Adrift - NYTimes.com

Morello’s contributions to the revolution have included contributing to the soundtracks of Talladega Nights: The Ricky Bobby Story and The A-Team movie. He and bandmate Zach de La Rocha’s music were also a part of the Trotskyite videogame Guitar Hero. Rage Against The Machine’s vitriolic stand against capitalism in all of its insidious forms has even managed to infect the iPod of former Republican Vice Presidential Nominee Paul Ryan, helping him through many difficult workouts.

Rage Against The Machine and Sony Records Declare War on Capitalism

(All animated GIFs by LAURÈNE BOGLIO.)

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Auch schön, wenn man just nach der Erscheinung neuer Soft- oder Hardware zwecks Informationsbeschaffung eines der einschlägigen, unzähligen Techblogs besucht. Dann findet man unter den gesuchten Neuigkeiten auch immer die noch vor dem betreffenden Release veröffentlichen related articles, die sich die abenteuerlichsten Featurefeuchtträume zusammenphantasieren.

Und während Apostel Adenauer “Was interessiert mich mein Prophezeiung von gestern” in Stein meißelt, wird andernorts mal wieder die Zukunft herausgegeben.

Rotlicht


Bei der Spielerei oben im Video mußte ich gleich an die Ampel Ubrierring, Ecke Mainzer Straße denken. Als ich das nächste Mal dort vorbeiging, war deren Lichtmodifikation allerdings bereits wieder entfernt worden. Aber zumindest von der beherzten Rotphase habe ich auf koelle-live.de/ noch ein Photo gefunden. Gelb- und Grünleuchten sahen ebenfalls anders aus. Sprechblase und/oder…? Ich kann mich leider nicht mehr erinnern.

Highlights KW 42

They’re like, ‘Sir, there’s something in your bag.’ I said, ‘Yes, I think it’s this box.’ They said, ‘What’s in the box?’ I said, ‘a large gold medal,’ as one does. So they opened it up and they said, ‘What’s it made out of?’ I said, ‘gold.’ And they’re like, ‘Uhhhh. Who gave this to you?’ ‘The King of Sweden.’ ‘Why did he give this to you?’ ‘Because I helped discover the expansion rate of the universe was accelerating.’ At which point, they were beginning to lose their sense of humor. I explained to them it was a Nobel Prize, and their main question was, ‘Why were you in Fargo?’



What It’s Like to Carry Your Nobel Prize Through Airport Security | Observations, Scientific American Blog Network

Als Frau F. 2012 Datenschutzbeauftragte des BND wurde, sei die Abteilung bereits lange führungslos gewesen, berichtet sie den NSA-Aufklärern. Sie selbst sei “technisch nicht vorgebildet”, habe nur juristisches Wissen mitgebracht. Im Umgang mit den vielen Daten, die der Auslandsgeheimdienst so sammle, müsse sie sich bis heute auf die technische Expertise der Geheimdienstler verlassen.



NSA-Ausschuss: Der BND pfeift auf seine Datenschutzbeauftragte

Über das Eigentor-Desaster mit dem Leistungsschutzrecht wurde in den letzten Tagen ja ausführlich berichtet. Und beim Mindestlohn nimmt nun dasselbe Elend seinen Lauf: Lange haben die Zeitungsverleger gekämpft, die Kanzlerin persönlich überzeugt, und ihr Ziel erreicht, die Zeitungsboten vom Mindestlohn auszunehmen. Und nun stellt sich heraus, dass diese Maßnahme präzise kontraproduktiv ist.

Wie der Mindestlohn tatsächlich die Pressefreiheit gefährdet

Ich denke nicht, dass Frauen eine Kernkompetenz in Gefühlsfragen zusteht, nur weil sie mehr darüber quatschen. Gefühle sind flüchtig, unklar, wer behauptet, sich mit ihnen auszukennen, lügt.

Interview mit Sybille Berg: Gegen die Regieverherrlichung

Wäre man Geheimagent des “Systems”, man würde sich Leute wie Naidoo ausdenken. Zumindest gäbe es kaum eine bessere Möglichkeit, den Begriff der Systemkritik nachhaltig zu diskreditieren.

Xavier Naidoo: Oh, wie bös ist das System

Neben Weiss unterstützt auch Hans Wall, der Gründer des Berliner Außenwerbers Wall AG, die AfD. Der Unternehmer, früher Mitglied der FDP, ist sogar in die Partei eingetreten. “Früher hat mir Westerwelle aus dem Herzen gesprochen”, sagte er manager magazin. Vor allem die Enttäuschung über den “Bail-Out” im Rahmen der Eurorettung habe ihn jedoch zum Wechsel bewogen. Auch Wall hat der AfD schon Geld gespendet, für ihn ist sie “die Partei des deutschen Mittelstands”.



Angriff auf die CDU: Prominente Mittelständler finanzieren rechtspopulistische AfD - SPIEGEL ONLINE Wobei die Wall AG sich schon zur Veröffentlichung einer Pressemitteilung genötigt sah, ihr Gründerhans habe keinerlei Funktion innerhalb des Unternehmens mehr inne.

Wir haben tatsächlich ein paar Szenen geschrieben, die Teile der Story expliziter machen, aber letztlich habe ich sie herausgeschnitten. Ich fand sie im Nachhinein überflüssig. Natürlich gibt es auch gewisse Passagen im Buch, die eventuell ein anderes Licht auf den Film werfen könnten, aber der sollte ja wie gesagt eh nicht zu viel damit zu tun haben. Irgendwann kommt ein Punkt, an dem die Frage interessanter als die Antwort ist.



»Under The Skin«: Jonathan Glazer im Interview

I don’t want to tell you what to put on your tape, but trust me on this one. Start side B with Jesus and Mary Chain’s Just Like Honey. Because side B is going to be about her.

How To Make a Mixtape

When we talk of identity, we often think of groups such as black Muslim lesbians in wheelchairs. This is because identity only seems to become an issue when it is challenged or under threat. Our classic Default Man is rarely under existential threat; consequently, his identity remains unexamined."



New Statesman | Grayson Perry: The rise and fall of Default Man

(Test des neuen Instagram-Embeddings.)

Wider die Naturgemetzel

Das Schlimmste an diesem Albtraum war noch nicht einmal mein zerbrochenes iPhone, sondern die bizarren Alternativen, die meine Mutter als Notlösungen aus der Schublabe holte. Eins Möchtegern-Minimalismus in der Vollplastik-Variante à la Tschibo, das andere Fake-Gold mit viel zu kleinen Tasten aus Glitzersteinchen – macht sich bestimmt gut neben ihren Wiederauffüllbarkeit lediglich versprechenden Lady-Feuerzeugen. Oh Gott, ich bin so ein Apple-Fanboy!

wundern