ein Fall von
Ralf Richter engagiert sich gegen Darmkrebs bzw. für Darmkrebsvorsorge.
Das ist sicher ein ehrenwertes Anliegen und ich möchte hier auch gar nicht über Idee und Umsetzung dieses Flyers reden, der seit einigen Tagen in Kölner Straßenbahnen hängt.
Das Motiv, diese Flyer dann in der Bahn hängend, für Plakatwände und Litfaßsäulen zu adaptieren, ist allerdings an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. “Konzept & Design: e-mediad GmbH”.
Sogar die oben bereits verlinkte Website koelner-gegen-darmkrebs.de/ macht mit demselben Motiv auf. (Hier bitte Witz über Onlinienbusse einfügen.) Hinter der Kampagne steht das Darmzentrum Köln e.V. - in der Hauptsache ein Zusammenschluß von Ärzten, die ihre Praxen ja auch irgendwie vollkriegen wollen.
Verschlußsache
Als Mensch, der dem karnevalistischen Treiben gegenüber eher unaufgeschlossen ist, verbringt man zwischen Altweiber und Aschermittag in der Kölner Südstadt sehr viel Zeit allein in seiner Wohnung. Und die will natürlich totgeschlagen werden. Neben dem Schauen der ersten beiden Staffeln Bored To Death (empfehlenswert) und ein wenig gedruckter Lektüre (eher nicht so) z.B. mit Alkohol. Und da gibt es doch diese albernen Goldnetze um vornehmlich spanische Rotweinflaschen. Ich also mal nicht gegoogelt, sondern die Sache selbst abgewickelt. Und falls es jemanden interessiert: Herausgekommen sind vier einzelne Drahtstücke mit jeweils einer Länge von achtzig Centimetern.
Und wenn ich gerade dabeibin: Die Geschichte der Verpackungen von Hygieneartikeln ist eine Geschichte voller Mißverständnisse. Von während des Reisetransports versifften Kulturtäschchen will ich gar nicht erst anfangen. Wer schon einmal versucht hat, unter dem Wasserhahn des Hotelbadezimmers das in alle Nähte verflossene Duschgel aus den Borsten des Zahnbürstenkopfes zu spülen, weiß, wovon ich schreibe.
Frisch vor Augen geführt hat mir diese Tatsache der Fehlkauf eines Shampoos aus der John Frieda Collection. Über das Produkt selbst kann ich nichts Schlechtes sagen: Von, angenehmer Konsistenz, säubert es mein Haupthaar tadellos und riecht dabei wohl. Eigentlich scheint das Preis-Leistungsverhältnis angemessen. An der Verpackung allerdings habe ich etwas auszusetzen. Das Öffnen des Verschlusses gestaltet sich jeden Morgen unter der Dusche zu einem unumwundenen Drahtseilakt, der mir sogar einmal einen dezent blutenden Daumen verursacht hat.
Ein zu schweres Öffnen ist also auch nicht gewünscht. So benutze ich beispielsweise Axe Duschgel nahezu einzig und allein wegen des praktischen, gut ausgepegelten Verschlusses seiner zuletzt überarbeiteten Verpackung. Jedenfalls wohl kaum wegen seines Geruchs, in diesem Marktsegment nahe der unteren Preisgrenze tun sich die unterschiedlichen diversen Produkte nicht viel. Eigentlich stelle ich doch relativ geringe Ansprüche. Und ja, ich benutze Axe sogar trotz seiner stets sexistischen und immer weniger lustigen Werbekampagnen. Image ist schließlich nicht alles.
Postzug
Hat man schon alles in der Stadt gesehen, dann muß man in der Straßenbahn nicht mehr unbedingt am Fenster sitzen. Trifft sich gut, wenn man sowieso lieber auf den dem Platz am Gang sitzt. Das liegt allerdings überhaupt nicht an dem Panoramist, sondern daran, daß ich gerne allein in so einer Zweierreihe hocke. Und wenn sich doch jemand an mir vorbei auf den Fensterplatz drängt, dann freue ich mich auf folgende Situation: Die Bahn fährt gerade an einer Haltestelle los, da steht die Fensterperson neben mir auch schon auf, weil sie an der nächsten Station auszusteigt. Brav drückt sie auf diesen Haltewunschknopf und wartet in der noch fahrenden Bahn an der Tür. Und auch wenn ich noch etliche Haltestellen weiter fahren möchte, stehe ich doch kurz vor dem nächsten Halt auf und stelle mich dann genau neben diese Person. Ich täusche einen drängelnden Ausstieg vor, nur um doch plötzlich inne zu halten und die Person vorzulassen. Sollte es zum Blickkontakt kommen, gucke ich dabei so fies zuvorkommend, wie es nur ausdauernde ÖPNV-Nutzer können. Die Person geht schuldbewußt ihrer Wege, ich steige aus der einen Tür aus und in die nächste daneben direkt wieder ein. Schließlich möchte ich ja noch weiterfahren. Und setze mich in einem freien Doppelsitz an den Gang. Eigentlich könnte ich den ganzen Tag bahnfahren.
(Comicstrip aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 20. Februar 2011, Seite 11.)
TdM Jan. 2011 // Wahrscheinlich hat es den gesamten Januar hindurch ausschließlich Spitzentweets gegeben und ich habe nur vergessen, sie mit gelben Sternchen zu versehen. Oder die Tweets sind so genial gewesen, daß sie als uverfilmbar gelten müssen. Und überhaupt folgt man ja immer den falschen Leuten und bekommt das Beste nicht mit. Am Ende steht noch ein Dreisatz von @CRom1 ganz oben auf der Liste. Leider bin ich sowas von einem Antifußfetischisten, daß ich es nicht über den Verstand bringe, Füße auch nur zu filmen - davon zu schweigen, daß ich mir die Zehennägel kunterbunt oder zumindest in einem kräftigen Lila lackieren müßte; dazu Knöchelkettchen und Zehenringe. So stellt man sich diese Sängerinnenfüße jedenfalls vor, auch wenn ich nach über einem Monat den Namen der so trefflich betroffenen Band, um deren Auftritt es in dem so anschaulichen Tweet geht, selbstredend vergessen habe. Die Besprechung hat mich immerhin an meine direkt nach dem Start auf freitag.de/ eingeschlafene literaturkritische Tweetsammlung erinnert, so daß ich nach Ewigkeiten mal wieder einen Krittwit hinzugefügt habe. (Hinweise auf andere Tweets ähnlichen Inhalts sind natürlich jederzeit gerne willkommen.)
Vergessen?
Man kann sich ja noch einmal daran erinnern, was die BILD-Zeitung anläßlich des Starts von Google Street View in Deutschland vor nur etwas über zwei Monaten geschrieben hat. Aber muß man gar nicht, dafür gibt es eben die Suchfunktion. Das ist nämlich eine feine Sache am Internet, dieser Archiveffekt.
Der Blick ins Schlafzimmer ist bei der Momentaufnahme theoretisch möglich. Beispiel: Während das Google-Auto die Aufnahmen gemacht hat, hatten Sie gerade gelüftet und die Fenster offen. Wenn die Sonne in Ihr Schlafzimmer schien sind sehr detaillierte Momentaufnahmen möglich, in die der Nutzer zoomen kann.
Das sollte man mal mit einem Das Luxus-Leben des Larry Page überschriebenen Artikel vergleichen, der gestern in der größten deutschen Tageszeitung erschienen ist, die sich gerne als Anwalt des kleinen Mannes verkauft. Dieses Gebaren als eine Messung mit zweierlei Maß zu bezeichnen, ist wohl etwas untertrieben. Aber wer hat anderes erwartet?
Eine Panikbeleuchtung. Und wieso kenne ich diesen Film nicht?
unterirdisch
Vögel könnten sich ja auch mal diese Nasenpflaster quer über den Oberschnabel kleben. Dann fliegen sie bestimmt noch schneller.
Durch die Decke der Haltestelle Poststraße tropft es bereits seit einigen Wochen. Leider kein Photo vom roten Eimer geschossen.
Vom Design her ein wenig ans neue Bloglayout angepasst: flavors.me/drikkes.
design & code
Haben viele bestimmt schon gesehen, kann man ja aber mal in einem Post zusammenstellen. Das Flowchart rechts aus Randall Munroes xkcd ist bereits ein paar Tage alt. Das linke Venn-Diagramm geistert noch (Noch? Doch!) länger durchs Netz. Die hier verlinkte Quelle (klick auf die Abb.) ist also nicht mein Erstkontakt, die Kreise sind irgendwann kurz vor Weihnachten das erste Mal in meiner tumblr-Timeline aufgetaucht. (Original source anyone?)
TdM Dezember 2010
Diesen Tweet von @the_maki finde ich so witzig, daß ich ihn trotz des Tempusfehlers zum Dezemberfilmchen gemacht habe. Ganz im Sinne von @sixtus übrigens.
dondahlmann.de/ sieht das genauso und hat ihn sogar in seine Jahresbestcharts aufgenommen. Und unsere anläßlich des ersten TdM-Geburtstags angeheuerte Gastsprecherin hat ihre eigenen Methoden, um mit schwierigen Wörtern fertig zu werden.