making a movie
Gregory Ferembach hat vier plakative Werbevarianten eines Flowcharts für den französischen Sender canal+ gestaltet.
It’s complicated. via
Nachsicht
Denn Nachlesen zur re:publica XI gibt es ja schon anderswo genug.
Also guckst Du. Falls Du nicht da gewesen bist.
Vorschläge zur Erweiterung dieser Playlist sind natürlich gerne willkommen.
zuliebe
Solange einer nicht nur völlig subjektiven, sondern sogar komplett ausgedachten Studie zufolge 72% aller Bundesbürger beim Anblick eines solchen Hinweises nur an das Einsparpotenzial des Hotels im Zuge von Gewinnmaximierung denken, ist es noch ein weiter Weg bis zur ökologischen Bewußtseinsfindung in Deutschland. Der Rest ist Symbolpolitik.
re:publica XI
DER GEGRUSCHELTE PROMETHEUS What's so funny about bondage, web and understanding?Prometheus hat den Menschen das Feuer gebracht. Zur Strafe ist er auf Zeus’ Befehl hin an den Kaukasus gekettet worden. Was kann diese uralte Sage heute zum Verständnis des Internets beitragen? Viel ist von einer Eigenermächtigung des Netzes die Rede, einer Dehierarchisierung der Informationsverteilung. Warum bekommt man dann trotz der Demokratisierung von Publikationsmitteln mit ihren unendlichen Möglichkeiten im Endeffekt doch so wenig gebacken? Man muß nicht erst Foucaults Kontrollgesellschaft zu Rate ziehen, um zu erkennen, daß Selbstdisziplin zu einem entscheidenden Faktor geworden ist: Kommunikation um ihrer selbst willen statt echter Inhalte, fehlende Filtersouveränität und die allgegenwärtige Prokrastination, um nur einige Beispiele zu nennen.
Anhand von Webfundstücken sowie einiger Zitate aus Aischylos’ antikem Drama “Der gefesselte Prometheus” möchte der Vortrag (mit anschließender Diskussion) den bedingten Zusammenhang zwischen Potential und Grenze beleuchten.
Naja, das wäre mein Vortrag gewesen - zumindest hatte ich diesen Text beim call for papers der übermorgen startenden re:publica eingereicht. Eine Beschreibung, in welcher das Wort “Webfundstücke” vorkommt, hätte ich selbst bereits in der ersten Runde ausgesiebt. Aber weil in meiner Materialsammlung zum Thema immer mehr Bilder von Rubens und Konsorten landeten, hatte ich vor dem Eintrudeln der Absage schon ein paar Slides für die Präse fertig. Das Ding hätte ungefähr so ausgesehen:
Spinnerte Idee, ich weiß. Für trotzdem Interessierte: Der komplette Text des altgriechischen Dramas findet sich auf gutenberg.spiegel.de/ in deutscher Übersetzung. Ich habe auch mal zu Uni-Zeiten eine Hausarbeit geschrieben, die selbst ohne Internetbezug zum Thema passt, so als Hintergrundwissen bzw. zur Kontextualisierung. Und hier noch ein Text zur Medientheorie (in) der Antike. Da kommt man an Platon schwerlich vorbei.
Zumindest kann ich die Konferenz jetzt entspannt genießen. Vielleicht sehen wir uns ja in Berlin.
Flegelstand
Michael Crowe hat 39 Leute aus dem Gedächtnis das The-Artist-Formerly-Known-As-Prince-Symbol zeichnen lassen und aus den Ergebnissen tatsächlich ein Buch gemacht. Das kann man kaufen, kostet noch nicht einmal sieben Dollar. Toll!
Da zieht man um in eine neue Wohnung und dann ist da diese Holzvertäfelung und man selbst zweifelt, ob man ironisch genug ist, die da dranzulassen an der Decke oder der Wand. Blöd, daß diese “Ich war zu faul”-Ausrede nicht funktioniert, weil man sofort an alle diese Mitmenschen denkt, die ihre frischrenovierten Wohnungen mit all der Raufaser und all dem Laminat nach dem Umzug praktischerweise unberührt lassen. Also reißt man diese Vertäfelung zu früh herunter und füllt die Lücke dann mit achsoindividualistischen Ikeamöbeln. Dafür müßte man allerdingsbums erst einmal umziehen.
A Brief History of Title Design from Ian Albinson on Vimeo.
Wutbürger, ich weiß ja nicht. Da bekommt man doch ein Problem mit der Glaubwürdigkeit. Ich mag das Wort Groll viel lieber, weil man den so hervorragend hegen kann. Kann man machen. Ich mache ja jeden Mist mit, solange er neu genug ist. Wie sagte schon Mein Gott Walter?: “Niemand hat die Absicht, eine Inskniefickerei zu errichten.”
ein Fall von
Ralf Richter engagiert sich gegen Darmkrebs bzw. für Darmkrebsvorsorge.
Das ist sicher ein ehrenwertes Anliegen und ich möchte hier auch gar nicht über Idee und Umsetzung dieses Flyers reden, der seit einigen Tagen in Kölner Straßenbahnen hängt.
Das Motiv, diese Flyer dann in der Bahn hängend, für Plakatwände und Litfaßsäulen zu adaptieren, ist allerdings an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. “Konzept & Design: e-mediad GmbH”.
Sogar die oben bereits verlinkte Website koelner-gegen-darmkrebs.de/ macht mit demselben Motiv auf. (Hier bitte Witz über Onlinienbusse einfügen.) Hinter der Kampagne steht das Darmzentrum Köln e.V. - in der Hauptsache ein Zusammenschluß von Ärzten, die ihre Praxen ja auch irgendwie vollkriegen wollen.
Verschlußsache
Als Mensch, der dem karnevalistischen Treiben gegenüber eher unaufgeschlossen ist, verbringt man zwischen Altweiber und Aschermittag in der Kölner Südstadt sehr viel Zeit allein in seiner Wohnung. Und die will natürlich totgeschlagen werden. Neben dem Schauen der ersten beiden Staffeln Bored To Death (empfehlenswert) und ein wenig gedruckter Lektüre (eher nicht so) z.B. mit Alkohol. Und da gibt es doch diese albernen Goldnetze um vornehmlich spanische Rotweinflaschen. Ich also mal nicht gegoogelt, sondern die Sache selbst abgewickelt. Und falls es jemanden interessiert: Herausgekommen sind vier einzelne Drahtstücke mit jeweils einer Länge von achtzig Centimetern.
Und wenn ich gerade dabeibin: Die Geschichte der Verpackungen von Hygieneartikeln ist eine Geschichte voller Mißverständnisse. Von während des Reisetransports versifften Kulturtäschchen will ich gar nicht erst anfangen. Wer schon einmal versucht hat, unter dem Wasserhahn des Hotelbadezimmers das in alle Nähte verflossene Duschgel aus den Borsten des Zahnbürstenkopfes zu spülen, weiß, wovon ich schreibe.
Frisch vor Augen geführt hat mir diese Tatsache der Fehlkauf eines Shampoos aus der John Frieda Collection. Über das Produkt selbst kann ich nichts Schlechtes sagen: Von, angenehmer Konsistenz, säubert es mein Haupthaar tadellos und riecht dabei wohl. Eigentlich scheint das Preis-Leistungsverhältnis angemessen. An der Verpackung allerdings habe ich etwas auszusetzen. Das Öffnen des Verschlusses gestaltet sich jeden Morgen unter der Dusche zu einem unumwundenen Drahtseilakt, der mir sogar einmal einen dezent blutenden Daumen verursacht hat.
Ein zu schweres Öffnen ist also auch nicht gewünscht. So benutze ich beispielsweise Axe Duschgel nahezu einzig und allein wegen des praktischen, gut ausgepegelten Verschlusses seiner zuletzt überarbeiteten Verpackung. Jedenfalls wohl kaum wegen seines Geruchs, in diesem Marktsegment nahe der unteren Preisgrenze tun sich die unterschiedlichen diversen Produkte nicht viel. Eigentlich stelle ich doch relativ geringe Ansprüche. Und ja, ich benutze Axe sogar trotz seiner stets sexistischen und immer weniger lustigen Werbekampagnen. Image ist schließlich nicht alles.
Postzug
Hat man schon alles in der Stadt gesehen, dann muß man in der Straßenbahn nicht mehr unbedingt am Fenster sitzen. Trifft sich gut, wenn man sowieso lieber auf den dem Platz am Gang sitzt. Das liegt allerdings überhaupt nicht an dem Panoramist, sondern daran, daß ich gerne allein in so einer Zweierreihe hocke. Und wenn sich doch jemand an mir vorbei auf den Fensterplatz drängt, dann freue ich mich auf folgende Situation: Die Bahn fährt gerade an einer Haltestelle los, da steht die Fensterperson neben mir auch schon auf, weil sie an der nächsten Station auszusteigt. Brav drückt sie auf diesen Haltewunschknopf und wartet in der noch fahrenden Bahn an der Tür. Und auch wenn ich noch etliche Haltestellen weiter fahren möchte, stehe ich doch kurz vor dem nächsten Halt auf und stelle mich dann genau neben diese Person. Ich täusche einen drängelnden Ausstieg vor, nur um doch plötzlich inne zu halten und die Person vorzulassen. Sollte es zum Blickkontakt kommen, gucke ich dabei so fies zuvorkommend, wie es nur ausdauernde ÖPNV-Nutzer können. Die Person geht schuldbewußt ihrer Wege, ich steige aus der einen Tür aus und in die nächste daneben direkt wieder ein. Schließlich möchte ich ja noch weiterfahren. Und setze mich in einem freien Doppelsitz an den Gang. Eigentlich könnte ich den ganzen Tag bahnfahren.
(Comicstrip aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 20. Februar 2011, Seite 11.)
TdM Jan. 2011 // Wahrscheinlich hat es den gesamten Januar hindurch ausschließlich Spitzentweets gegeben und ich habe nur vergessen, sie mit gelben Sternchen zu versehen. Oder die Tweets sind so genial gewesen, daß sie als uverfilmbar gelten müssen. Und überhaupt folgt man ja immer den falschen Leuten und bekommt das Beste nicht mit. Am Ende steht noch ein Dreisatz von @CRom1 ganz oben auf der Liste. Leider bin ich sowas von einem Antifußfetischisten, daß ich es nicht über den Verstand bringe, Füße auch nur zu filmen - davon zu schweigen, daß ich mir die Zehennägel kunterbunt oder zumindest in einem kräftigen Lila lackieren müßte; dazu Knöchelkettchen und Zehenringe. So stellt man sich diese Sängerinnenfüße jedenfalls vor, auch wenn ich nach über einem Monat den Namen der so trefflich betroffenen Band, um deren Auftritt es in dem so anschaulichen Tweet geht, selbstredend vergessen habe. Die Besprechung hat mich immerhin an meine direkt nach dem Start auf freitag.de/ eingeschlafene literaturkritische Tweetsammlung erinnert, so daß ich nach Ewigkeiten mal wieder einen Krittwit hinzugefügt habe. (Hinweise auf andere Tweets ähnlichen Inhalts sind natürlich jederzeit gerne willkommen.)