Das ist ein grundlegendes Missverständnis. Wählerinnen und Wähler, deren größte Sorgen die Inflation und die Wirtschaft sind, wollen nicht jemanden, der so redet wie ein VWL-Professor. Sie wollen das Gefühl haben, dass ihre Probleme verstanden werden.

Wir müssen systematisch zuhören, um zu verstehen, wo die Sorgen der Menschen sind. Und dann diese Sorgen adressieren, anstatt darauf zu hoffen, dass wenn wir zum Beispiel eine Chip­industrie aufbauen, als Nebenprodukt auch ein paar Arbeitsplätze entstehen. Es muss bei der Industriepolitik von Anfang an mitgedacht werden, wie sie nicht nur den Unternehmen und der Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch den Interessen der vielen dient.

Ökonomin Isabella M. Weber sagt im Gespräch mit der taz gute Dinge.