Netzeug
abgekartete spielerei, teil zwei
Zu Google Latitude ist ja schon jede Menge geschrieben worden, da muß ich mich nicht auch noch einreihen. Vor allem, weil ich den Service nicht nutzen werde. Google hat schon genug Daten von mir, sie brauchen nicht auch noch meine Handynummer und meinen genauen Aufenthaltsort. Den ungenauen könnten sie auch sowieso schon wissen, denn ich benutze brightkite.com/. Das wordpresseigene Platial ist mir auch zu umständlich, sowohl einzeln auf dem Handy als auch in Verbindung mit dem Blog. Da lasse ich vorerst auch die Finger von.
Da ist mir der unabhängige Anbieter bliin.com/ (Hinweis darauf von @mpeer) schon sympathischer, aber angemeldet habe ich mich da bisher auch nicht.
Schnitzeljagd im Cyberspace
In einem Beitrag über Location Based Games in der 3sat-Sendung Neues von letzter Woche bin ich über GPS Mission gestoßen. Hier wird ein wenig erklärt, worum es sich dabei handelt. Das Spiel selbst ist zwar noch nicht so ausgereift, aber das Prinzip, Computerspiele und die reale Welt miteinander zu verbinden, geht definitiv in die richtige Richtung. Nämlich nach oben.
nützlich, praktisch - wieder vergessen
So geht es zumindest mir. Deshalb hier mal ein Eintrag, der in erster Linie mir als Denkstütze und Merkhilfe dienen soll. Aber vielleicht kennen die Leser ja auch nicht alles.
Falls der Anfang eines Videos nicht interessiert, kann man dem dazugehörigen Link ein paar Zeichen anhängen, schon startet es erst an der gewünschten Stelle. Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Wenn man also dem Link http://de.youtube.com/watch?v=q54LJ5RsqRw noch ein #t=1m33s hinzufügt, dann startet der Clip erst bei timecode 1 Minute und 33 Sekunden, wie man nach einem Klick hier sehen kann.
Das habe ich irgendwann schonmal gewußt und dann wieder vergessen. Zum Glück habe ich mich heute daran erinnert, es vergessen zu haben. Beim googlen bin dann auf folgenden Artikel gestoßen, der auch noch einige andere YouTube-Kniffe erklärt.
Die Adressen von googlemail haben einen tollen Zusatznutzen. Wie ich hier wiedergefunden habe, kann man sich mit einem einfachen “+” Extraadressen für dasselbe Postfach einrichten. Dazu gibt es noch ein paar andere Tipps wie das Firefox-AdOn. Und hier noch mehr.
Und falls man mal binär (de)codieren muß/will, dann hilft einem diese Seite. Der Eintrag wird dann und wann ergänzt werden - wenn ich es nicht vergesse.
in wellen
Twitter // Ich suche schon gar keine Entschuldigung oder Erklärung mehr. Also schon länger nicht mehr für’s Twittern, jetzt noch nicht einmal mehr für’s Bloggen über’s Twittern. (Zum Lehrgang “akzentfreies Apostrophieren” bitte hier entlang.) Hier also der neuste Streich vom meistverfolgten Deutschtwitterer Sascha Lobo:
Dazu der Artikel auf seinem erst jüngst gestarteten Eigenblog saschalobo.com/. Die Häme ist natürlich groß, wie man nur in den Kommentaren nachzulesen braucht. Einen spitzen Kommentar konnte auch ich mir nicht verkneifen. Aber auch wenn viele Reaktionen an den Spruch “Ich weiß, daß Werbung mich beeinflussen will." erinnern, der Wirkung der Aktion wird das wenig Abbruch tun. Was für toll aufgeklärt ironische Konsumenten wir doch sind!
Die Clevereren haben erkannt, daß die ganze Sache in erster Linie dem Urheber selbst nutzen wird. Nur fragt man sich, wo der Sinn für die Teilnehmer dabei ist, sollte es eine Institution werden. Am Ende folgt jeder jedem und Twitterdeutschland ist ein einziges Rauschen. Manche behaupten ja jetzt schon, die Geschwätzigkeit wäre das Hauptmerkmal des Microbloggingdienstes, nur unterbrochen von Newslawinen zu etwa #Mumbai oder der Notwasserung eines Flugzeugs auf dem Hudson River. Ich komme jetzt schon bei meinen 130 Verfolgten kaum nach, ohne die Arbeit zu vernachlässigen.
Und wenn gerade keine weltbewegenden Ereignisse zur Hand sind, dann treibt die Twittergemeinde (Religion, böse) ihre eigene Kuh durch’s Dorf - garantiert unheilig. Hier eine Auswahl: #twittop10 #twitternwiebeimuttern #tweatles #movietwitter
Das alles ist kurzweilig und mal mehr, mal weniger unterhaltsam. Meistens aber interessanter als sueddeutsche.de/ von vorgestern. Für mich ist Twitter in erster Linie Spaß und Ablenkung, mitnichten eine Revolution. Aber wer weiß, wie das im später rückblickend beurteilt wird…
Von Gänsen und Füßchen
Twitter // mal wieder Aufhänger. Die technische Beschränkung auf 140 Zeichen fördert selbstschreibend so einige orthographische Ochsenbrüche zutage. Verheben und so. Da wird wild abgekürzt, das falsche Tempus benutzt, weil Imperfekt kürzer als Perfekt ist, Artikel weggelassen, etc. [caption id=“attachment_679” align=“alignleft” width=“93” caption=“falscher verbund”][/caption]Nun gut, man unterhält sich irgendwie über Twitter. Sollte es aber nicht mit einem Chat verwechseln (siehe Unfollow-Grund). Es gibt aber auch einen Vorteil: keine Gesten. Was viele für einen Nachteil halten. Ich für meinen Teil kann den meisten Grimassen und fuchtelnden Handbewegungen wenig abgewinnen. Die rein schriftliche Kommunikation ist sogar einer Verfeinerung des Ausdrucks (auch auf sprachlichem Gebiet, denke ich) förderlich, was in Zeiten des world wide web bei all den ganzen bunten Bildchen an Wichtigkeit nicht zu überschätzen ist. Jedes beim Sprechen mit den Zeige- und Mittelfingern beider Hände in die Luft gehackte Gänsefüßchen ist es wert. Und ich hege die leise Hoffnung, irgendwann verstehen die Menschen Ironie auch in Schriftform - ohne den Zusatz eines dieser unsäglichen Satzzeichengesichter.
Von Anführungen und Zeichen
eins // An mehreren Stellen aufgetauchter Netznerver des Tages für mich ist nonsociety.com/, Subline: “live differently” - selbstverständlich in beta. Selten so gelacht, angepasster geht es ja wohl kaum noch. Daß auf solchen Seiten auch noch positiv darüber berichtet wird, kann ich nachvollziehen. Daß für so etwas auf der DLD auch noch eine Bühne bereitgestellt wird… Lassen wir das, ist nur Burda.
zwei // Anlässlich der Userzahlenentwicklung zu studiVZ vs. Facebook, die momentan im Netz die Runde machen, verlinke ich einfach mal zu einem Eintrag von Don Dahlmann in seinem neualten Blog, den ich so unterschreiben kann. Aber viele andere haben bestimmt auch recht. Hintergründe dazu liefert ein FAZblog.
#dcc09
Einiges zum designcamp cologne 09
Im ersten Block hielt kopfbunt (Twitter, Blog) eine Session zum Thema Etablierung als Designer. Es ging in erster Linie darum, Wege in die Freiberufung aufzuzeigen. Hier seine Slides dazu:
Gut und sympathisch gemacht. Die anschließende Diskussion war dann eigentlich gar keine, da fehlte ein wenig die Kontroverse. Interessant aber auch die Antworten des selbständigen Kai Müller zu seinem Blog stylespion.de/.
Vermerkt: die Party am Samstag war gut.
Schade, daß am Sonntag weniger Leute da waren; zumindest für mich der Tag mit den spannenderen Themen. Sessions zu Aufmerksamkeit (von Steffen Bärenfänger, Geschäftsführer der die dcc09 sponsorenden Agentur (noch) NEONagenda), Neuromarketing (leider zu kritiklos gesehen, da wäre ich besser zur spreadshirt-session gegangen) und am Ende eine schwere Entscheidung: Einer der beiden Gründer von Törtchen Törtchen hat in einem tollen Vortrag über die Gestaltungsmöglichkeiten von Schokolade gesprochen. Da werde ich mir die Session zu make.tv wohl hier ansehen müssen.Vom Samstag gibt es auch ein kurzes Video, in dem man mich sogar bei der Registrierung sieht.
Meinung und Mainstream
Frau Schnutiger ist Kabarettistin, so hieß das mal. Was sie so für Witze macht, kann - für den, der sie (bisher) nicht kennt - anhand ihrer Videos nachvollzogen werden. Nun twittert @schnutinger auch, und ihre Äußerungen anläßlich einer im Bundestag geführten kontroversen Debatte über Spätabtreibungen sind zum Mittelpunkt einer angeregten Diskussion auf dem Microbloggingdienst der Stunde geworden.
[caption id=“attachment_405” align=“aligncenter” width=“450” caption=“Frau Schnutingers Twittertimeline am Nachmittag des 18.12.2009”][/caption]
Wobei Diskussion das falsche Wort ist. Frau Schnutinger hat zwar versucht, auf einige der Entgegnungen ihrerseits zu reagieren. Allein, dem ihr entgegengeschlagene (man kann es nicht anders nennen) Sturm der Entrüstung ist wohl nicht mehr Dame zu werden gewesen. Hier ist auch nur Platz für einige Beispiele, für eine ausführliche Liste sei auf search.twitter.com/ verwiesen:
Ich selbst habe auch kurz überlegt, ob ich Frau Schnutinger sogar blocken soll. Schließlich folge ich ihr ja gar nicht. Aber dazu hat @sebaso schon seinen Semf abgelassen:
Mit solchen radikalen Positionen kann man halt auch in unserer Gesellschaft noch anecken. Der Satz “Ich bin praktizierender Katholik." ist eine größere Provokation als offen über BDSM oder ähnliches zu reden. Und auch auf die Gefahr, jetzt wie ein Vorzeigeopportunist zu klingen: Ich finde weder ihre Tweets, noch ihre Videos besonders lustig.
Morgen erwarte ich dann eine Twitkrit zu dem Thema!
endlich Elch
Ich habe es ja schon mehrfach versprochen: Hier also meine Meinung zu aka-aki.com/. Ich habe aber eine gute Ausrede für den Aufschub: die Seite ist erst vor Kurzem einem Relaunch unterzogen worden.
Der Elektrische Reporter hat über das damals noch als “Studenten-Startup” bezeichnete aka-aki bereits in Folge 32 berichtet. Hier das Interview mit zweien der Gründer, Gabriel und Florian:
So sympathisch, wie die beiden hier rüberkommen, so problemlos ist es, mit ihnen über die eigene Community in Verbindung zu treten. Die Mitarbeiter sind freundlich - beste Kundenbindung. Mittlerweile ist die kleine Firma auch erwachsen geworden: Der Relaunch hat die Seite übersichtlicher gemacht, der Look ist moderner und nicht mehr ganz so verspielt. Der Clou der Website ist aber das Anfertigen und Mitnehmen von sogenannten Stickern, die vielfältige Verwendungsmöglichkeiten bieten. Geolocation bieten ja mittlerweile auch andere Dienste. Eine App für das iPhone ist jetzt auch draußen, was mich natürlich besonders freut.
[caption id=“attachment_388” align=“alignright” width=“151” caption=“Elch am Start”][/caption]Der Haken an der Sache ist, daß die Community schon sehr berlinbasiert ist. Hier findet sich höchstens eine handvoll Rheinländer regelmäßig ein. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die Leute, die da sind, machen einen Besuch jedoch lohnenswert. Und zugespamt wie auf Massensites à la facefook.com/ wird man hier auch nicht.
Habe ich schon erwähnt, daß das Promo-Shirt von aka-aki besonders gelungen ist? Allerdings hat es heute Konkurrenz bekommen; mehr dazu in einem der nächsten Beiträge.
googlemail
Von seinen Benutzern auch liebevoll (oder einfach nur: kurz) gmail genannt. Die Zeit ist gekommen, an dieser Stelle ein vollschlankes Lob auf Googles Mailclient abzulassen. Hauptgründe: siehe Bild.
deplaZiert
Wundert mich eigentlich nicht wirklich, daß der Blog von plazes.com/ meinen unten stehenden Kommentar zensiert hat.
Nokia sollte da wirklich über seinen eigenen Schatten springen und eine App speziell für das iPhone rausbringen. Aber daran sieht man halt, daß der finnische Handyriese überhaupt nicht daran interessiert ist, mit eigentlichen Internetaktivitäten zu reüssieren. Vielmehr soll die eingekaufte Software einzig dem Zweck dienen, die Hardware zu pushen.[caption id=“attachment_244” align=“alignright” width=“73” caption=“Logo, Plazes!"][/caption]
Update / 27.11. Okay ich nehme alles zurück. Es hat zwar einen Tag gedauert, bis der Kommentar endlich freigegeben worden ist, aber seit heute Mittag steht er da. Übelmeinende würden sagen: “So spät, daß der ganze Blogpost niemanden mehr interessiert.” Ich fand es jedenfalls seltsam, daß erst “Your comment is awaiting moderation” da steht, dann der ganze Kommentar weg ist und zum Schluß - nachdem ich per mail bei plazes.com nachgefragt hatte - doch wieder normal auftaucht, als sein nichts geschehen.
Gegenbeispiel
Wie man es besser macht, zeigt die Firma Philips. Sie haben tatsächlich in den Kommentaren des Blogs neuerdings.com/ zu einem Produkttest Stellung bezogen, der für sie nicht allzu positiv ausgefallen ist. Vorbildlich, wie dort ihre Sicht der Dinge dargelegt wird.
the mighty failwhale
[caption id=“attachment_220” align=“alignright” width=“264” caption=“Wer keinen Vogel hat, der werfe das erste Byte."][/caption]Es hat sich ja schon länger herumgesprochen, daß twitter.com der heiße Scheiß im Internet ist, verkörpert die Microblogging-Plattform doch wie keine andere alles, was das sogenannte Web 2.0 ausmacht. Vielleicht mit dem entscheidenden Unterschied, daß dieser heiße Scheiß einfach nicht abkühlen will. Twitter ist ein echtes Phänomen.
Es sind nur 140 Zeichen - und Wunder
Da braucht man natürlich nicht lange zu warten, bis die ersten Trittbrettfahrer auftauchen. Über Abklatschen wie identi.ca oder bleeper.de ist an anderen Stellen sicher schon ausführlich rumgeritten worden. Für Webdienste rund um Twitter selbst schaue sich der interessierte Leser einfach bei twitterdings.de um; hier wird regelmäßig über Neues gebloggt, da ist mitunter Brauchbares zu entdecken.
Sogar ein Buch über Twitter ist schon geschrieben und wird demnächst erscheinen. Ich werde es nicht lesen. Denn es scheint mir so, als solle es größtenteils dazu dienen, ein paar Propagandatipps zu geben - sei es zur reinen Selbstvermarktung oder gleich als Ratgeber, wie Firmen von Twitter profitieren können. Mir geht ja schon ersteres auf Zeiger: Es gibt kaum nervigere Leute als diejenigen, die nahezu ausschließlich Links zu ihren neuesten Blogeinträgen twittern und sich ansonsten auf die namentliche Begrüßung ihrer neuen Follower beschränken (Kundenbindung!).
Aber wie immer geht es noch blöder: Was bitte soll ich von mrtweet.net halten, der seine Dienstleistung auf der eigenen Website wie folgt anpreist: “Kick ass features that make you productive and smart!” Da kann man doch gleich zu xing.com gehen. Den Zwitschervogel schießt allerdings be-a-magpie.com ab. Leute sollen Werbung twittern, um damit Geld zu verdienen. Wer will das lesen? Benutzer werden zumindest von mir postwendend entfollowt.
Fail!
Wenn etwas im Netz dermaßen einschlägt, dann sind die virtuellen Heuschrecken nicht weit. Wie die Onlineausgabe der Süddeutschen heute berichtet, hat der Communityriese facebook.com versucht, Twitter zu kaufen. Das aus Facebookaktien bestehende Angebot hat den beiden Twitterianern allerdings nicht zugesagt; wohl auch deshalb, weil sich über den aktuellen Wert der Anteile uneins gewesen ist.
Wir sind das Netz!
Wolfgang Lorenz, Programmdirektor des ORF, hatte sich vergangenen Freitag am Grazer Kunstfestival "Elevate" während einer Podiumsdiskussion zu der Aussage, die Jugend hätte kein Interesse an der Realität und würde sich nur im "Scheiß-Internet verkriechen", hinreißen lassen. (...) Während der hitzigen Debatte sagte er, ihm sei "scheißegal, was die jungen Menschen im Internet machen" würden und sprach dem Internet gesellschaftspolitische Relevanz ab.
Der ganze Online-Artikel vom österreichischen Kurier ist hier nachzulesen. Dagegen formiert sich sofort Widerstand, natürlich im Netz. Auch auf Twitter häufen sich die Nachrichten #anlorenz - unnötig zu erwähnen, daß ich dabei keine einzige ihm zustimmende Wortmeldung gefunden habe.
Lorenz ist da der letzte in einer ganzen Reihe von Menschen, die das Prinzip des Internets schlichtweg nicht verstanden oder es zumindest weitestgehend ignoriert haben. Auch, weil das Anerkennen der umgekrempelten Medienlandschaft nicht mit einem Meinungspolitischen Erdbeben, sondern einfach mit geänderten Machtverhältnissen einhergeht.
Der Metaphernschwarm
Das prominenteste Beispiel im Web ist wohl das Onlinelexikon Wikipedia. Hier kann jeder mitschreiben, es gibt keine Redaktion im herkömmlichen Sinne. Verbessern kann auch jeder. So in etwa funktioniert auch die Blogosphäre als Ganzes, würde ich sagen. Natürlich gibt es einige wenige Weblogs, die ziemlich professionell aufgezogen sind; mit teilweise sehr hohen Besuchszahlen, von denen die Onlineangebote herkömmlicher Printmedien oft nur träumen können. Dort wird dann aber auch redaktionell ordentlich gearbeitet. Bei der großen Masse an Hobbyblogs läuft der Hase natürlich anders: Hier kann in der Tat jeder alles behaupten. Das wird dann aber auch meist nur von wenigen gelesen. Und wenn solche Artikel dann verbreitet werden, erfolgt das oft in einer Art (ich nenne es mal) kritischen Verlinkung. Das führt dann wieder zu lebhaften Diskussionen, sobald ein Thema den Break-even geschafft hat. Und wie diese auch ausgehen mag, darüber reden ist ja fast nie verkehrt. Sozusagen die Wahrheit von unten.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich halte den Populismusvorwurf, der oft gegenüber Politikern oder der BILD-Zeitung geäußert wird, keineswegs für ein Totschlagargument. Aber man darf eben die Dummheit der Masse nicht mit der Schwarmintelligenz vieler Interessierter vergleichen. Und das ist ist ja das letztlich tolle im Netz, es macht einen guten Teil seiner positiven Strahlkraft aus: Natürlich wird im Web - wie in der Realität auch - gerne abwertend kommentiert, aber verbreitet werden dann doch meist nur die Dinge, die man auch gut findet. Und sei es eine spannende Bekanntmachung einer üblen Tatsache.
Betreff: spam
Wenn man ein paar Tage nicht mehr den Mailaccount gecheckt hat, dann kann sogar Spam in dieser Anhäufung unterhaltsam sein. Hier also die besten Betreffzeilen aus einer Woche Junkordnerabstinenz:
She’ll beg for more Nach 10 Minuten kommen? - verdreifachen Sie die Zeit Fw: A Larger Male Organ Blaue Pillchen - beleben Geist und Korper Shocking sale: 89% off Invitation to upsized dudes community Why most guys will never make their girls happy I caught you nude on video Take her in any position Re: Sexual enhancemant right now! McCane’s wife private video Behind Perfect love life. AW: (3): Entspannt 60 Minuten nicht kommen
blog/stock
Ich mag keine Stöckchen. Ein paar Antworten zu geben kann aber trotzdem nicht schaden, als Jungblogger auch gerne ungefragt. Hier also meine Abarbeitung der zehn Regeln für erfolgreiches Bloggen, gefunden bei TRISTESSE DELUXE.
1. Schreibe täglich! Auch wenn Du nur Nichtigkeiten zu verkünden hast: verkünde sie täglich. Es geht nicht um Substanz; auch Big Brother hat schließlich eine Fangemeinde.
Naja, sagen wir “alle paar Tage”. Generell bin ich eher der typische Während-den-Bürozeiten-Blogger. Werde versuchen, so zwei bis drei Einträge die Woche hinzubekommen. Reicht das, Fans?
2. Schließ Dich dem Mainstream an! Vermeide eigene Gedanken. Du musst immer der Meinung der anderen Blogger sein. So findest Du ganz viele Gleichgesinnte, die Dich verlinken.
Ich bin ja aus dem Alter raus, in dem man zwanghaft immer dagegen sein muß. Das heißt aber nicht, daß man jeden Scheiß mitzumachen. Hier wird beispielsweise noch in alter Rechtschreibung gebloggt.
3. Kommentiere fleißig! Alle Blogs, die Dir jemals auf den Monitor kommen, brauchen Deine Kommentare. Stimme immer zu. So findest Du wahre Freunde.
Gut, das mit dem ständigen Zustimmen habe ich schonmal vergeigt. Können wir trotzdem Freunde werden?
4. Nutze die technischen Möglichkeiten! Alle! Pings, Trackbacks, Blogrolling - alles muss sein. Unbedingt!
Ich geh' dann mal zu amazon.de, das Buch “Blogging for Dummies” bestellen…
5. Zähler! Schau Dir Deinen Besucherzähler an. Stündlich. Klicke auf alle Referrer. Stündlich.
Wenn ich Zeit habe, dann werde ich meiner Praktikantin auftragen, das zu erledigen. Apropos: Wo bleibt denn der Kaffee?
6. Kritisiere nie! Jedenfalls keine Weblogs oder Weblogautoren. Blogger haben sich lieb! Alle!
Ganz ehrlich? Ich kann Manuel Wolff nicht leiden.
7. Zweifle nie! Weder an der globalpolitisch/-journalistischen Bedeutung von Wegblogs noch an deren weltverändernden Rolle noch an der Möglichkeit, damit Unsummen von Geld zu verdienen.
Kunden, die “Bloggen für Dummies” gekauft haben, kauften auch: “Rich and Famous on the internet - in 10 days” sowie “The Fastest Way To Become An Early Adopter”
8. Verlinke! Vor allem Weblogs mit hohen Besucherzahlen, auch wenn Du sie nie lesen würdest.
Irgendwie habe ich das Gefühl, man wäre auch mit acht Regeln ausgekommen. Aber zehn klingt halt besser, Gebote und so.
9. Verlinke und erwähne den Schockwellenreiter! Siehe auch Punkt 8.
Ähm, kenne ich noch nicht einmal. Ja ich weiß, ich muß noch viel lernen, ich junger Padawan.
10. Sei cool! Schütte Spott und Häme über den alten Papier-Journalismus aus, aber freue Dich wie irre, wenn Dein Weblog in der “Hör zu” erwähnt wird.
Wieso das denn? BILD gibt’s doch auch schon online…
Identität im Netz
Das Thema hatten wir ja schon. Interessiert aber immer (noch), ist alles andere als abgehakt. Angeregt durch einige Tweets habe ich mir die Websites usernamecheck.com und spokeo.com angeschaut.
In Grunde bieten beide denselben Service: Einen Check, welches Pseudonym in welcher Social Community bereits vergeben ist. Natürlich lassen sich so auch prima meine Doppelgänger im Web 2.0 ausfindig machen. Und es gilt festzuhalten, daß ich nicht der myspace-drikkes (siehe Photo) bin.
Immerhin habe ich so festgestellt, daß ich einen Account bei last.fm habe. Wann habe ich mir den denn eingerichtet? (Ja, da steht 15. September 2006, aber ich habe keinerlei Erinnerung an meine Registrierung dort…)