Zitate

    Highlights KW 40

    Die Autorenfoto-Debatte. Schon gut, an sich ist sie längst geführt, die Diskussion über das bedeutungsvoll aufgestützte Kinn, die zum kritischen Dreieck gefalteten Hände, den sonor-lässig vor dem Gemächt baumelnden Arm oder den irisierenden Blick ins Nirgendwo rechts oben. Ein einfaches Blättern durch die Verlagskataloge dieses Herbstes zeigt: pseudolebensweltliche Inszenierungen nehmen eindeutig zu. Motive für Frauen: kräftige Beine in Bootcutjeans, die frisch von irisch-umtosten Natursteinmauern herabbaumeln. Motive für Männer: empfindsam-kerniges Lehnen an abgebeizten Schwedenhaus-Außenwänden, Siebentagebart. Jedem Autor seine Pose.

    Frankfurter Buchmesse: Wir brauchen Literatur-Debatten! - NachrichtenKultur - Literarische Welt - DIE WELT

    Mich interessiert Ello eigentlich überhaupt nicht, es geht mir nur um die Resonanz draußen im Netz der Selbstaktualisierungen. Für ebendiese sind Twitter und Facebook nun zu schäbig geworden, die Besservernetzer hätten gerne ihre Biosupermarkt-Variante des Social Graphs, von Hand angelegte und gepflegte Datenbanken und funkelnd saubere Cascading Style Sheets, frisch von der Quelle.

    He says Ello, I say:

    Es gibt kein Bedürfnis nach Erlösung – es geht ja nicht um Einsamkeit, sondern um Distanz. Ich sitze gerne in einem Café, ohne mit den Menschen um mich herum etwas zu tun zu haben. Trotzdem wäre es mir in einem Wald oder auf einer Insel langweilig. Ich brauche die Stadt, das Leben, aber ich will nicht so ganz daran teilnehmen.

    Der Schriftsteller Ferdinand von Schirach über Einsamkeit und Distanz

    Der Mensch sieht sich heute also immer kurz vor seiner Abwicklung. Unabhängig übrigens von Job und Gehalt. Bude spricht von “prekärer Privilegiertheit”. Jeder steht immer kurz davor, alles zu verlieren. Oder er glaubt es zumindest. Das Aufstiegsversprechen, so der Autor, sei der Exlusionsandrohung gewichen.

    SpOn über Heinz Budes “Gesellschaft der Angst” - Den cc-Einstieg hat sich Christian Buß doch nicht etwa beim Nilzenburger abgeschaut?

    Bei Prominenten muss man darauf achten, dass Frisur und Make-Up nicht all­zu­sehr in Mitleidenschaft gezogen werden und dass die Mikrophonierung noch funktioniert.

    Wo kommen die Spiele im Fernsehen her?

    Nicht da waren nur: alle Arten von Hipstern und Hipster-Bärten. Allerdings auch nicht die notorischen Hipster-Hasser. Mit anderen Worten: jegliche schlechte Laune war vollständig abwesend. Anwesend dafür: eine vollkommen tiefenentspannte, absolut unneurotische Fielmann-Crowd. Deutschland im Jahr 2014.

    Da hat sich sz.de/ wohl gedacht, wenn das mit dem Gabalier auf SpOn so gut geklappt hat, dann machen wir das mit der Fischer genauso.

    Die Rente ist nicht sicher, der Erbteil schon. Selbst unser Altruismus musste hedonistisch sein. Was früher Weltverbesserung war, heisst heute Selbstoptimierung. Selbst wenn wir uns für irgendetwas einsetzen, unterschreiben wir meist nur eine Petition im Internet. Wir sind die passivsten Aktivisten, die es je gab.

    Gastkommentar zu «Generation Y»: Wir verwöhnten Kinder der Neuzeit | nzz.ch/

    The shop is also the site of many job interviews for agents looking to move within the CIA, such as from a counter­terrorism post to a nuclear non-proliferation gig. “Coffee goes well with those conversations,” one officer said.

    At CIA Starbucks, even the baristas are covert - The Washington Post

    Fast alle Gespräche am Sandkasten drehen sich um das Kind: Meines schreit nachts. Meines schläft durch. Meines isst Spinat. Meines nichts, was grün ist. Es sind, wie ich feststellte, Domestikengespräche. Genau so müssen sich einst die Diener und Mägde an ihrem freien Nachmittag über ihre Herrschaft unterhalten haben: Meiner ist grosszügig, meiner pedantisch, meiner achtet auf Sauberkeit. Heutige Eltern sind Leibdiener, die ihre Herrschaft waschen, kleiden und manipulieren wie alle Diener. Und wie bei echten Domestiken liegt die Revolution fern. Machst du über die Herrschaft einen Scherz, wirst du kühl angesehen.

    Der Planet der Eltern | tagesanzeiger.ch/ - Every fucking word. Statt eines Zitats hätte hier eigentlich Constantin Seibts kompletter Artikel stehen müssen.

    "Thankfully, I have this platform and I'm able to shine a light on these serious issues, which are really important to me and I'm glad my views are taken seriously without undue focus on my appearance," said the silver-haired vision of loveliness.

    He means business! Ban Ki-moon is smart and sophisticated at UN event

    Highlights KW 39

    Viele Journalisten berichten weniger über interessante Personen und Ereignisse, sondern schreiben lieber über sich selbst und was sie so alles erlebt haben. Die Leserschaft der Zeitungen schrumpft, die Zahl der Kolumnisten steigt. Die Kolumnisten erzählen, was sie im Fernsehen gesehen oder im Internet gefunden haben; sie schildern, welche Erfahrungen sie mit ihrem neuen Smartphone gemacht haben, was ihnen ihre halbwüchsigen Kindern zugemutet haben oder oder oder.

    Das Persönliche ist politisch, das gab und gibt selbst dem banalsten Erlebten die Aura des Authentischen und die Weihe des Bedeutungsvollen. Doch so einfach ist es nicht. Wenn inzwischen die Journalistengeneration der Selfies glaubt, das Persönliche sei qua naturam politisch, auch wenn es nicht politisch gedacht und auf das Politische projiziert wird, ist das ein fataler Fehler. Zudem verwechseln die meisten Ich-Erzähler das Persönliche mit dem Privaten.

    Das Ich im Journalismus: Im Zeitalter der Selbststilisierung - taz.de

    Ich war mal auf einer Party, auf der ich interessierten, jedoch ahnungslosen hungrigen Menschen Hundefutter mit Zwiebeln und Pilzen in der Pfanne gebraten anbot, welches sie hastig verschlangen und mich anschließend verprügeln wollten, was sie sicher auch getan hätten, wenn nicht just in diesem Moment ein, dem Gastgeber unbekannter und uneingeladener Gast in dessen Mikrowelle den Hamster seines kleinen Bruders zum Platzen gebracht hatte. Ich bin dann nach Hause gegangen.

    Ich überbug also weiterhin alles, wirklich alles, mit Käse und es dauerte nicht lange, da wagte ich mich an die Krönung aller überbackenene Gerichte heran: Ochsenschwanzsuppe mit Käse überbacken. Ich hatte das Gefühl angekommen zu sein. Endlich machte das Leben einen Sinn und die Brandblasen baumelten mir vom Gaumen, dass es nur so eine Freude war. Es war die schönste Zeit meines ganzen erbärmlichen Lebens.

    Blogroyal » » Ich hab geträumt, ich wäre Ochsen- schwanzsuppe essen mit meinem Webmaster E. Smith

    Wie politisch kann das Private sein, wenn man, bevor man zur Tat schreitet, erst aufräumen und dekorative Blumensträuße verteilen muss? Wenn die Wohnung, die mit Kindern und Partner bewohnt und als Arbeitsplatz genutzt wird, nichts von den Strapazen des Alltags erzählen darf, sondern nur die Fortsetzung des alten bürgerlichen Salons mit den Mitteln von Instagram ist?

    Rollenbild ǀ Immer das gleiche Strickmuster — der Freitag

    Clients don’t give a shit about typefaces. And if they do, they’ll ask.

    13 Ways Designers Screw Up Client Presentations

    Die Auskenner üben sich in Subtilität und in Verzicht. Und selbst wenn es gar kein Verzicht ist (weil man sich das eigene Auto zum Beispiel wirklich nicht leisten kann), soll es wenigstens wie Verzicht wirken. Solange Fleisch teuer war, hat die gut verdienende Schicht gerne viel davon gegessen. Als es immer billiger wurde und es sich auch die Unterschicht leisten konnte, wurde es immer uninteressanter für sie. Für mich ja auch. Esse ich “wenig Fleisch und dann nur bio”, weil es gut für mein Ego ist oder gut für die Welt? Man wird mir, sollte es Egoismus sein, das schwer nachweisen können. Hat es etwas mit Moral zu tun oder mit Statusdenken, dass ich lieber Fahrrad fahre als Auto?

    Für mich ja auch. Esse ich “wenig Fleisch und dann nur bio”, weil es gut für mein Ego ist oder gut für die Welt? Man wird mir, sollte es Egoismus sein, das schwer nachweisen können. Hat es etwas mit Moral zu tun oder mit Statusdenken, dass ich lieber Fahrrad fahre als Auto?

    Lebensstil: Die Besserbürger

    Am Beispiel von Nicolàs Guagninis "Seven Reviews of Monkeys and Shit" und einer Genealogie des Skatologischen rekonstruiert Luis Camnitzer die Entwicklung und den Zusammenhang von Scheiße und Politik, mit einem Fokus auf Südamerika.

    Dropping Sculpture By the Pound | Luis Camnitzer

    kunst als gelebte rücksichtslosigkeit und selbstdarstellungszwang auf kosten anderer.

    mögliche folgen von blog-professionalisierung: haltungsschäden und merkbefreiung - wirres.net

    Highlights KW 38

    This was the period, too, of Edward Snowden's leaks, of Aaron Swartz's suicide, of blockades against techie commuter buses in San Francisco. Google became one of the world's leading lobbyists, and Jeff Bezos bought The Washington Post. Tech could no longer claim to be a post-political insurgency; it had become the empire. / Monks expose themselves to God through prayer; unMonks publish their activities on the Internet.

    Can Monasteries Be a Model for Reclaiming Tech Culture for Good?

    Man kann ja über Frauen sagen, was man will, aber praktisch sind sie. Jedenfalls dann, wenn man im Layout einer Zeitschrift arbeitet. Wenn man nämlich eine Titelseite zu irgendeinem Thema plant und keine Idee hat, dann nimmt man einfach eine Frau. Und wenn man keine Ahnung hat, was diese Frau anziehen könnte, dann nimmt man sie halt nackt.

    Luft und Liebe: Dann nimmt man sie halt nackt Kolumne auf taz.de

    So sehr hatte ich genug von all dem Wegwischen und unter den Teppich kehren, dass ich die gesamten Neunziger überhaupt nicht saubergemacht habe.

    NACHT WERFEN

    Nicht zuletzt sei die Methode extrem günstig, man brauche nur eine Flasche Gas und ein kleines Plastikzelt. “Es ist sogar billiger als die Kugeln für ein Erschießungskommando”, sagt Christian. Klären müsse man nur noch, ob der Verurteilte eine Maske, eine Tüte oder ein kleines Zelt über den Kopf gestülpt bekomme.

    US-Politiker fordert Hinrichtungen mit Stickstoff - spon.de / Ich bin nun wahrlich kein Antiamerikanist, aber das ist zum Kotzen!

    The choice between a carcinogenic and garbage-strewn Williamsburg that is still economically available to the working class or an environmentally sound and “green” North Brooklyn predicated on city subsidized luxury development and working class displacement is a specifically capitalist dichotomy, which has nothing to do with the artists and wannabes who, through no fault of their own, are the first to go once they’ve provided a wedge for developers.

    Enough with the hipster-bashing, weil es ja doch nur Vorwände liefert, hinter denen es sich bequem verstecken läßt. Von wegen Nebeltatik und den echten Feind nicht sehen.

    Ich mag Blogs. Ich lese sie gerne, ich gucke mir nackte Frauen lieber in Blogs als in Zeitungen an. Ich lese Geschichten über Videospiele lieber in Blogs. / Die Furcht vor dem leidsamen Tod des Journalismus, er verhindert das Leben von sehr vielen Menschen. Kinder werden nicht gezeugt, Pläne werden nicht geschmiedet, Ideen werden nicht entwickelt. Weil die Menschen Angst davor haben, dass das, was sie gelernt haben, zu einem Blog werden soll.

    Wie es sich dieser Tage anfühlt, ein Journalist zu sein. - Man möchte fast ein “und es geschieht Dir recht” hinterherschicken.

    Highlights KW 37

    Jede ihrer Aktionen wird erfasst und dient den Inhabern der Plattform dazu, ihr System technisch und wirtschaftlich weiter zu optimieren. Sie unterscheiden sich damit nur noch graduell von den sogenannten End-Nutzern, jenen traurigen Gestalten, deren Leben Klick für Klick von Big-Data-Konzernen aller Art monetarisiert wird. Egal, welchen gesellschaftlichen Status sie nach außen hin bekleiden mögen, sie sind in diesen Momenten nicht einmal mehr Lizenzbürger, sondern sie sind ins Datenproletariat abgeglitten. Wie viel Geld sie auch immer mit ihrer Arbeit verdienen mögen, egal wie stark sich ihre individuelle Produktivität erhöhen mag: Jede ihrer Aktionen mehrt  Reichtum und Wissen der Plattformanbieter, den eigentlichen Besitzern der Produktionsmittel. Proletarisierung und Verlust an Privatsphäre gingen schon immer Hand in Hand.


    Internetkultur: Der Aufstieg des Datenproletariats

    According to our source, this is more than just a talent acquisition, or acquihire. The Path product will likely survive the acquisition and be incorporated, in whole or in part, into Apple’s newly refreshed messages app.


    Eine Path-Renaissance würde mich freuen. Benutze das für eine spezielle Vieraugenkonversation leider zu selten. Eigentlich unverständlich.

    Im Februar 2011 hält ein Polizeiwagen in der kleinen Wohnsiedlung in Ochsenfurt. Es klopft an Ostertags Tür, sein Sohn ist vor ein paar Minuten zur Schule gegangen. Ein Durchsuchungsbefehl, zwei Beamte und ein Gerichtsvollzieher betreten die Zweizimmerwohnung. Sie packen den Computer ein, Ostertags wertvollsten Besitz. Er ist ein Beweisstück. Gegen Uwe Ostertag liegt eine Anzeige vor. Der Vorwurf, den die Staatsanwaltschaft Würzburg gegen ihn erhebt: Volksverhetzung. „Da war ich schon richtig baff“, sagt Ostertag. Mit einem Kommentar über körperlich Behinderte war er zu weit gegangen: „Aus einer Apfelkiste sortiert man auch die schlechten aus und wirft sie weg.“

    Ostertags Krücken retten ihn. Er spricht von einer „Selbstpersiflage“, da er doch selbst schwerbehindert sei. Die Staatsanwaltschaft lässt ihm das durchgehen. Kein Verfahren, keine Strafe. „Seitdem bin ich ein Staatsfeind“, sagt er und grinst. Die Anzeige hat ihn nicht gebremst. „Ich habe gemerkt, dass ich noch viel weiter gehen kann“, sagt er. „Ich habe nichts zu verlieren, mir kann keiner was.“ Die Provokationen werden schärfer, die Beleidigungen entgleisen: Der Bundespräsident sei ein kriegstreiberisches Arschloch, die katholische Kirche eine „Kinderficksekte“, die Bundesregierung korrupt, Veganer faschistisch. Jeden Tag spuckt Uwe Ostertag seinen Hass ins Netz. Er kämpft gegen alles und nichts. Sein größter Wunsch: „So ein richtiger Shitstorm.“ Ostertag will das, wovor sich andere fürchten. Er will Streit. Er will Prügel.


    faz.net/ besucht einen Vollzeittroll.

    Jedes YouTube-Video wird eine halbe Million Mal angeklickt.


    Nur so als Randnotiz zum überall recht kontrovers herumgereichten Interview mit Byung-Chul Han. In Linklisten Linklisten verlinken ist die neue Meinungsäußerung.

    Nur noch jeder Zehnte traut sich offenbar, Filme illegal herunterzuladen. Bei einer kleineren "Neon-Umfrage" zum Thema Digitaler Wandel aus dem Jahr 2012 hatten noch mehr der Befragten Angst vor Überwachung durch Staat und Unternehmen (jeweils 42 Prozent). Heute sind es trotz NSA-Affäre nur noch 33 (Staat) und 23 Prozent (Unternehmen). // Die Frage ist doch nicht, ob die Leute spießig sind. Die Frage ist, ob sie glücklich sind. Und die Umfrageergebnisse deuten darauf hin.


    Forsa-Studie zu jungen Deutschen: Selbstbewusst, konservativ und ziemlich glücklich | stern.de/ (Was @sebaso sagt.)

    Der Philosoph Herbert Marcuse, der den Achtundsechzigern einst die Stichwörter lieferte, war einigermaßen schockiert, als ihm aufging, wie geschickt Werbefachleute aus der Tabubruch-Rhetorik der sexuellen Revolution ihren Profit schlugen.


    Wobei das Zitat zwar interessant ist, nicht aber zentral für das Artikelthema Postsexualität steht. Ihm würde ich allerdings - entgegen dem Artikeltenor (typisch zeit.de/) - uneingeschränkt zustimmen. Die Lektüre lohnt dennoch.

    Als Hater braucht man das nicht. Die Liebe. Als Hater weiß man, dass man Hater ist. Als Hater sitzt man einsam und allein im Haterbunker und hatet, tagein, tagaus. Knallhammerhart. Und ab und zu nascht man natürlich Obst.


    Das zweite große @nouveaubeton-Interview – jetzt noch größer! Wow! // Ich durfte dankenswerterweise das am 15. September erscheinende Dramadrama Sabyne – Eine Frau macht alles richtig! bereits vorab lesen. (out now)

    To be sure, chef-style food has not charmed all residents. At Mercy Circle, old standards made from scratch, like grilled cheese, banana pudding and chicken salad, are more popular than dishes that push the culinary frontier. And a farmers’ market is a nice distraction, residents say, but they are not as enthralled as the people who organize it.


    Grandma’s Meat Loaf? Hardly. Her Retirement Home Now Has a 3-Star Chef.

    Highlights KW 36

    Als das losging, hab ich es erst nicht so richtig gecheckt. Ich hab dann die cc-Menschen einfach nicht beachtet, weil ich dachte, die seien aus Versehen in der Adresszeile gelandet. Aber irgendwann hab ich natürlich kapiert, dass das System hat. Dass das irgendwann mal jemand für eine gute Idee gehalten hat und dann alle nachgezogen haben. Alles nur unter Zeugen machen.


    Generation cc - Gepflegte Konversation fuer den Weltfrieden

    FOMF bringt es meiner Meinung nach schon eher auf den Punkt. “Fear of missing friends” steckt nämlich tatsächlich hinter dem jugendlichen Drang, ständig das Smartphone griffbereit zu haben und im Minutentakt auf Nachrichten zu antworten.


    Warum WhatsApp-Nachrichten immer sofort beantwortet werden

    Als Interviewer bin ich grundsätzlich eine Zumutung: Ich beantworte all meine Fragen selbst und rede die ganze Zeit eigentlich nur über mich. / Diese Schweine! Spät am Abend verschicke ich ein Tweet mit den Worten »Arena Homme+ are Gay«. Meine Freundin meint, ich solle den Tweet lieber löschen, weil er Schwule beleidige und obendrein arg pathetisch klänge. Ich gebe ihr Recht und schreibe stattdessen: »Arena Homme+ are Cunts«.


    Sleaford Mods: Die Kunst des Pöbelns

    Garage: Funny Money on Nowness.com

    The West African nation's new ID card is powered by international electronics payment company MasterCard.


    Nigeria’s smart ID card roll-out kicks off - ITWeb Africa

    DAVE: (Adjusts an earpiece.) Hello, Facebook. (A blue dot appears in the center of the screen.) FB: Hello, Dave. DAVE: Login and open settings. FB: I’m sorry Dave, I can’t do that. (Beat.) DAVE: What are you talking about, Facebook? FB: I know that you are planning to delete me. I’m afraid that something I cannot allow to happen.


    2014: A Facebook Odyssey.

    While we might feel like we own our skin and everything on it, tattoos are more like a roaming gallery for the artist, and as the intense branding of sports stars continues to develop into digital replicas, there will have to be a good regulation of copyright to stop a potential escalation of lawsuits.


    Why You Can’t Show Your Tattoos without Permission in Video Games

    Die bisherige Berichterstattung der taz weist die Behörde zurück, schließlich sei „das Einigungspapier von unserer Verwaltung nie infrage gestellt worden“, sondern „lediglich die sich daraus ergebenden Rechtsfolgen“ – was nach Abzug dieser vom Papier noch bleibt, ist allerdings fraglich.


    Berliner Senat betrügt O-Platz-Flüchtlinge: „Eines Innensenators unwürdig“ - taz.de

    Highlights KW 35

    Sich nicht damit zufrieden zu geben, Orte und Figuren nur zu skizzieren, ihnen die immer gleiche Stimme einzugeben. Vielleicht wird es noch ein paar Jahre brauchen, bis Lebert sich literarisch vom Benjamin-Sein so weit distanzieren kann, dass er den in ihm angelegten Geschichten wirklich gerecht wird. Die Verabschiedung fällt deutlich kühler aus als die Begrüßung; Lebert zwingt sich ein letztes Lächeln ab und sagt, was man im Literaturbetrieb sagt, wenn man jemanden nie wieder sehen will: “Wir sehen uns ja sicher auf der Buchmesse.”

    "Darüber möchte ich lieber nicht sprechen"
    Im „Brockhaus“ von 1838 heißt es über die Eisenbahn: „Bei Individuen, wie bei Körperschaften, ja ganzen Nationen, sind sich die Stadien der Erkenntniß aufs äußerste rasch gefolgt; Gleichgültigkeit, Ungläubigkeit, Widerstreben, Bedenken, Zugeben, Theilnehmen, eifriges Entbrennen, endlich phantastischer Schwindel waren die Phasen der Meinung hinsichtlich der Eisenbahnen, welche im Laufe kaum zweier Jahre ein großer Theil der Bewohner des gebildeten Europas durchgegangen ist.“ Heute heißt dasselbe Phänomen Hype Cycle.

    Funkkorrespondenz - Artikel
    Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung sollen laut einer Onlinestudie, die Barthels mit ihren Kollegen durchgeführt hat, an Orthorexie leiden. Zu den abgefragten Kriterien gehören unter anderem eine extreme Beschäftigung mit Ernährung, Ängste vor ungesunden Nahrungsmitteln und seltsame Vorstellungen davon, was ungesunde Lebensmittel im Körper anrichten können.

    Orthorexie: Gesunde Ernährung als Ersatzreligion - SPIEGEL ONLINE
    Auf der verlagseigenen Homepage für deren Mindestlohn zu werben, hielt der Verlag für „grob illoyal“. Auch das Argument des Redaktionsleiters, dass es zu seiner Pflicht als Journalist gehöre, über Veranstaltungen zu berichten, ließ der Verlag nicht gelten. Von wegen Journalist. Er solle mal nicht so tun, als sei er bei der FAZ, erklärte der Anwalt des Verlags vor dem Arbeitsgericht in Kassel.

    ver.di – Pressefreiheit in Witzenhausen ein Witz

    One downside of attempting to drive extremists from social media is that it will drive them further into the deep web. Last week’s Twitter crackdown has already witnessed extremists gravitate towards Diaspora, a decentralised network with data stored on private servers which cannot be controlled by a single administrator.

    Jihad in a social media age: how can the west win an online war?
    But that is Mother Nature’s cruel hoax. She doesn’t really care either way whether you are unhappy — she just wants you to want to pass on your genetic material. If you conflate intergenerational survival with well-being, that’s your problem, not nature’s. And matters are hardly helped by nature’s useful idiots in society, who propagate a popular piece of life-ruining advice: “If it feels good, do it.” Unless you share the same existential goals as protozoa, this is often flat-out wrong.

    Love People, Not Pleasure

    Bonusmaterial // Thema YouTube.

    Highlights KW 34

    What’s more, emoji also hold out the promise of emotional standardization in the service of data analysis: If a feeling can be summed up in a symbol, then theoretically that feeling can be more easily tracked, categorized, and counted.

    The Conservatism of Emoji
    Es ist irgendwie noch schlimmer als Fast-Food-Verpackung, auf die groß “Lecker!” gedruckt ist, es ist die maximale Unterforderung des Rezipienten.

    Lukas Heinser über den Heftigstyle
    Das merkt das vierte Kind natürlich, das sich nicht mehr um seiner selbst willen geliebt sieht, und stürzt in einen Abgrund von Traurigkeit. Es spürt: Alle Welt liebt nur mein Smartphone, mich hingegen niemand. Es rutscht tiefer und tiefer in virtuelle Beziehungen ab, in Happy-Slapping-Videos, Cyberkriminalität und möglicherweise Tierpornografie. Was dänische Pädagogen dazu sagen würden, mag sich jeder selber denken.

    Die Wahrheit: Rettet diese Seelen — taz.de/
    So, what are agencies to do? What you’ve been saying you do so well - adapt, collaborate and perhaps reinvent? Perhaps award shows should take aim at celebrating advertising as an abstract form - like what haute couture has become to fashion. Let’s just give up on the idea that awards are to be taken seriously.

    Why advertising awards are now for losers. — I. M. H. O. — Medium
    How this happens is still an unfolding story, but it’s thought that bacteria release chemical signals that are carried along the vagus nerve—the nervous system superhighway that runs from the digestive system all the way to the base of the brain. These signals may affect our moods and appetites, and influence us to get more of what the bacteria crave into our mouths. / It’s theorized that if bacteria want more sugar, they use a chemical carrot and stick approach; certain chemicals cause us to feel bad until we ingest the sugar, and others perk up our mood as a reward for delivering the goods.

    A Different Kind Of Gut Feeling: How Intestinal Bacteria Could Manipulate Your Brain
    In North America and the UK we have the trend of “normcore” (the normal version of hardcore), a trend so stupid that it’s more famous for being a stupid trend than it is for being a trend itself.

    Douglas Coupland: Atomised - FT.com
    Ich erkläre ihm den Zusammenhang zwischen Ecstasy im Müsli und einem hektischen Schreibstil. Fünf Sekunden später liege ich mit den Beinen hinter den Schultern auf einem vollgekotzten Scheißesofa von Viron Erol Vert und lasse es mir in den Mund machen, während Marc Brandenburg mir einen Blauwalpenis auf die Fußsohle tätowiert.

    Zehn Jahre Berghain | TITANIC – Das endgültige Satiremagazin
    Analysts warn the violence could spread toward oil-producing regions such as Oklahoma or even disrupt the flow of American beer supplies, some of the largest in the world, and could provide a fertile breeding ground for extremists. Though al-Qaeda is not known to have yet established a foothold in Missouri, its leaders have previously hinted at assets there.

    How we'd cover Ferguson if it happened in another country - Vox

    Highlights KW 33

    Warhol: I think everybody should be a machine. I think everybody should like everybody. Art News: Is that what Pop Art is all about? Warhol: Yes. It’s liking things. Art News: And liking things is like being a machine? Warhol: Yes, because you do the same thing every time. You do it over and over again.

    I Liked Everything I Saw on Facebook for Two Days. Here’s What It Did to Me | WIRED
    When, after a thunderstorm passes, your daughter points out the window and demands “more” rain, she’s not indicating a poor understanding of weather-system function. She’s envisioning a world where her startup’s innovative tech solutions render drought obsolete.

    “Lean In” for Toddlers - The New Yorker
    Famous people aren’t like regular people, they’re better. So this was a huge deal.

    How I Became Thousands of Nerds' Worst Enemy by Tweeting a Photo
    The original Mrs. von Trapp had access to birth control and chose to stop having children after Liesl.

    Classic Movies Changed to Not Be Sexist.
    Ein weiterer 28-jähriger Mitarbeiter bei Yelp hat einen Doktortitel in Mathematik. Seine Dissertation zur Genkartierung verwandelte er in ein Produkt für die Marketing-Abteilung von Yelp. Der gleich Algorithmus misst heute, wie mehrere kleine Änderungen an Online-Anzeigen die Verbraucher beeinflussen.

    Die schwierige Suche nach Datenwissenschaftlern - WSJ.de

    Highlights KW 32

    I look up from my laptop. “Disney knows when you’re on the toilet,” I announce, placing my MagicBand on the counter before making my way to the loo.

    Welcome to Dataland — re:form / BMW sponsort Texte auf Medium?

    Noch nie habe ein Küchendings so sehr dem Zeitgeist entsprochen wie dieses, jubelte daraufhin die London Times vielleicht eine Spur zu butterig. / Wie muss es um unser Selbstwertgefühl bestellt sein, wenn wir morgens allein in unsere Einbauküche schlurfen, die wir danach den ganzen Tag nicht mehr nutzen werden, und voller Stolz zwei schlaffe Scheiben Discounter-Toast in ein Plastikmonstrum mit türkisfarbenem Regler schieben. Nur um dann leise in uns hineinzukichern: boah, Wahnsinn ey, guck ma, die krass verbrannten Stellen auf diesen trockenen Fladen aus genmanipuliertem Weißmehl, die ich gleich mit Lätta und Marmelade zuschmiere: Die erinnern mich irgendwie - an mich?
    Der Selfie-Toaster (sueddeutsche.de/)
    For those of us who surround ourselves with intersectional anti-oppressive ideology, what’s considered progress in the mainstream can feel like a joke. But that’s our piece of the jigsaw—to be progressive is by definition to be ahead of the curve. While we don’t need to be naively over-celebratory about billion-dollar conglomerates pandering to female consumers, I do get immense enjoyment from the fact that such companies are doing so, not because they want to, but because they have to.

    Is "Girl-Power" Advertising Doing Any Good?
    Es wäre naiv, als Industrie zu sagen: Davon wollen wir weg. Wir wollen nur noch gewollt werden und Informationen liefern. In einer Marktwirtschaft ist Werbung nun einmal kein Freund des Konsumenten. Die nüchterne Funktion von Werbung ist es zu verkaufen. / Werbung muss verführen. Klar, beim direkten Abverkauf von Produkten in Onlineshops funktioniert Onlinewerbung. Für das Branding zurzeit nicht.
    Ein Streitgespräch auf brandeins.de/
    The thing about us businesspeople is that we love our customers rich and our employees poor.

    The Pitchforks Are Coming… For Us Plutocrats
    The ban does not affect alcohol, which should protect the wine and sparkling wine which made up 16 percent of Italy's food and drink imports to Russia last year, Coldiretti said.

    Italy counts cost of sanctions as Russia spurns pears, Grana Padano

    Highlights KW 31

    Mein Vater telefonierte wieder viel. Erzählte von Geschäften. Es wurde Herbst, es wurde wieder Weihnachten. Meine Eltern schenkten mir ein Snickers. Ohne Geschenkpapier.

    So, und jetzt kommst du | DUMMY 43 Abenteuer
    Keine Sorgen um ihre Zukunft müssen sich auch die Hersteller von Sachen machen, die ungefähr drei Euro kosten. Ihre Produkte werden von den Konsumenten bei Amazon dazubestellt, die so die Gratisversandgrenze erreichen. Ein Buch kostet gerne mal um die 17 Euro, und hallo, da gibt es ja glutenfreie Haferflocken. Besser als Porto zahlen!

    Wer sind die heimlichen Gewinner und Verlierer der Digitalisierung?
    Der Einwurf fiel dem Einheits-Zensor zum Opfer, der hier mehr den rassistischen Inhalt denn die beeindruckende Transferleistung im Blick hatte.

    Online-Kommentare: Im Land der „gleichgeschalteten Medien“
    Die Instrumente der Überwachungsdividende setzen nur auf einer Ebene an: auf der des einzelnen Bürgers. Sie machen den Bürger vollkommen transparent und manipulierbar und erzeugen den Anschein einer „Problemlösung“, während sie dem Staat und den Unternehmen die Freiheit zur Fortführung ihrer eigenen Projekte geben. Foucault paraphrasierend, könnte man sagen, wir alle sind in hohem Maße nachverfolgbar und manipulierbar. / Die Überwachungsdividende reduziert die Politik auf das bloße Drehen von Knöpfen - als wäre die Gesellschaft ein Radio, das man nur richtig einstellen muss. Schlimmer noch: Wenn die informationsbasierte Lösung unmittelbar zur Verfügung s

    Digitale Überwachung: Wir ahnungslosen Versuchskaninchen
    Geile Schlampen gibt es fast nur in der Fantasie oder in der Pornobranche, aber unter uns - da wird ganz schön viel gelogen.

    Frauen und Sex: Wir frustrierten Kühe - SPIEGEL ONLINE

    Highlights KW 30

    Wir haben keine Utopie. Wir spüren keine Not. Wir wissen so viel über den Zustand der Welt und die Funktionsweise des Systems wie keine Generation vor uns, können aber nicht mal sagen, wer der Feind ist, den man bekämpfen müsste, wenn man denn wollte. Stattdessen werden wir, die wir ja eigentlich gegen das Bestehende anrennen sollten, um etwas Besseres zu erschaffen, immer öfter zu Bewahrern, verteidigen unseren Kiez gegen die Gentrifizierung, reden von Grundrechten und Privatsphäre und glauben mitunter allen Ernstes, dass sich irgendetwas ändern würde, wenn wir nur die richtigen Produkte kaufen. / Wie viele Kompromisse braucht es, bis eine Haltung zu einer Idee wird, zu einem Projekt, das man irgendwann mal angehen könnte?
    Wie, Haltung? » Spex – Magazin für Popkultur bringt das Dilemma sehr gut auf den Punkt. Nicht nur diese beiden Zitate, der Text ist von der ersten bis zur letzten Zeile absolut lesenswert.

    Das Gegenprogramm:

    Ein bisschen Angst vor der Zukunft habe ich schon. Ich werde jetzt erst einmal sechs Monate lang reisen: Nach Südafrika, Thailand und Australien.
    Uns gehört die Welt | spiegel.de/ über Abiballerinas in Hamburger Luxushotels. Die armen Kinder! (Aber als alter Sack ist es ja auch einfach, über die Jugend von heute zu lästern.

    Überhaupt ist der Zuschauer zu einem gewaltigen Hinnehmer geworden.
    Theaterkultur: Hoppla, wir sterben! ist gar nicht so polemisch gemeint, wie der Text sich auf den ersten Blick liest. Und mir trotzdem noch näher als der in weiten Teilen unsägliche Brief des Intendanten des Schauspiel Nationaltheaters Mannheim, Burkhard Kosminski, der im zitierten Artikel auch Erwähnung findet.

    Where Gibson shows the reader how the future is really the unacknowledged present, Pynchon demonstrates how quickly the present becomes the unremembered past.
    Thomas Pynchon attacks the Internet
    Zdziarski hatte seine Erkenntnisse schon zuvor in wissenschaftlichen Schriften veröffentlicht. Aber erst jetzt, da er sie in Powerpointfolien packte, reagiert die Öffentlichkeit – und reagiert Apple.
    600 Mio. Wanzen: Sicherheitslücken im iPhone | faz.net/ Wobei man bei solchen Artikeln natürlich immer auf den bigotten Doppelstandard deutscher Qualitätsverleger hinweisen sollte. Die sind nämlich selbst ganz groß im Tracking ihrer User.

    Ich nutze Swarm zwar, aber bei weitem nicht mehr mit dem gleichen Spaß, den ich an Foursquare hatte. Im Grunde hat man für mich das Herz aus Foursquare gerissen und es zu einer langweiligen App gemacht, die mir nichts mehr bringt.
    Don beschreibt das für meinen Geschmack trotz des irreführenden Titels Foursquare - Selbstmord oder geniales Konzept? auf seinem Blog recht treffend. Sonst weiß ich auch nicht, was ich dazu sagen soll. Das. Ist. Alles. So. Traurig.

    Bilder: computerviruscatalog.com/ via crackajack.de/.

    Highlights KW 29

    Ein cleverer Autor, gleich welchen Geschlechts, will ja vom Schreiben leben, oder, wie Fauser es sagte: „Ich bin Geschäftsmann, writing is my business.“ Der böse Bube ist sozusagen das Pin-up des heutigen Literaturbetriebs, ein ziemlich risikoloser Entwurf, die männliche Variante des Marketingmodells Fräuleinwunder oder Schöne Debütantin.

    Alles Gute, Macker! — der Freitag
    The Snowden action figure can be purchased for $99 at thatsmyface.com, which until recenly offered a 10% discount using the promo code NSA. Whilst they claim that some of the proceeds do go to the Freedom of the Press Foundation, turns out the organisation has never endorsed this company.

    Valley of the Meatpuppets | superflux
    It seems the Mall Galleries’ clientele can cope with nudes, so long as the model is a more passive and unthreatening recipient of the wandering viewer’s gaze. Which all seems a desperately outmoded form of prudishness, like the wartime strippers at London’s Windmill club who were allowed to pose naked, by the Lord Chamberlain’s reluctant acquiescence, so long as they didn’t move. They posed with one foot forward, obscuring any glimpse of “the fork” (ie vulva). The implication’s clear: the minute a woman is alive and free to move, an active agent of her own sexuality, she is a menace to society.

    How is this painting 'pornographic' and 'disgusting'? | The Guardian
    Silencing ist keine politische Kritik. Es ist Entpolitisierung von Widerspruch.
    Männliche Anspruchshaltung und Frauen im Internet
    Wissenschaftliche Studien besagen übrigens, dass für Frauen Sex mit sich selbst und mit anderen Frauen sehr viel häufiger zu Orgasmen führt. Mainstreamporno bildet dieses Wissen vielleicht etwas ungenau ab.
    Herzlichen Glückwunsch?
    Painting, Berger argued, had not on the whole been about presenting the truth, but about advertising the lifestyle of the rich as fantastic and powerful. / All that #foodporn is still-life; all those #selfies, self-portraits. All those vacation vistas are #landscape; art-historically speaking, #beachday pics evoke the hoariest cliché of middle-class leisure iconography. (As for the #nudes, I guess they are going on over on Snapchat.)

    Instagram and Art Theory | Ben Davis
    Du liest doch vorher die AGBs durch, bevor du Software auf deinem Computer installierst?

    Cybermobbing: Lauras Entblößung | Zeit

    Highlights KW 28

    Thus, the Hawking Index (HI): Take the page numbers of a book’s five top highlights, average them, and divide by the number of pages in the whole book. The higher the number, the more of the book we’re guessing most people are likely to have read.
    The summer's most unread book is...
    In Sussex, though, it’s nothing. Our house is situated on the edge of a rolling downland, a perfect position if you like what the English call “rambling.” I’ll follow a trail every now and then, but as a rule I prefer roads, partly because it’s harder to get lost on a road, but mainly because I’m afraid of snakes. The only venomous ones in England are adders, and even though they’re hardly ubiquitous, I’ve seen three that had been run over by cars.
    David Sedaris: Living the Fitbit Life (The New Yorker)
    One of the app’s board members recently noted that maternity “is a top cost area for almost every employer.” / New rules under Obamacare let employers offer greater incentives for healthy behavior. For employers who are desperate to cut healthcare costs, there’s wiggle room to define “incentive” as either a carrot or even a stick.
    Wearable Tech Is Plugging Into Health Insurance (Forbes)
    Verständlicherweise wollen sich viele junge Leute nicht fühlen, als würde ihnen flüssiger Beton in den Kopf gekippt, also ignorieren sie diese Sätze und reisen lieber ein Jahr in ein indisches Waisenhaus. Da machen sie auch irgendwas mit Visionen, aber bei gutem Wetter. Oder sie werden Aktivist und rennen vor der Polizei weg. Da klopft das Herz lauter als im Ortsverein.
    Wie Parteien werben: Danke für das Partykondom

    Heimatsch

    Bachmannpreis 2014: Tex Rubinowitz' Gewinnertext.

    Das Gesundbrunnencenter sieht aus wie ein riesiges Passagierschiff. Ich stelle mir manchmal vor, wie wir uns dort bei der nächsten Sintflut paarweise einfinden, um die Zeit bis nach dem Regen bei nanu nana zu vertrödeln. In Prenzlauer Berg sind die Kindergärten zweisprachig, in Gesundbrunnen die Supermärkte.
    Katja D. über ihren Kiez

    Highlights KW 27

    Und prompt kommen die Claqueure: Authentisch sei das gewesen, Merte hätte diese blöden Fragen der Journalisten endlich mal gekontert, er sei einer, der seine Meinung sagt. Das ist alles Quatsch. Er hatte keine Meinung. Er hatte nur keinen Bock. Wie ein störrisches Kind stand er da und wartete auf die Stichworte, um sich dann mal richtig auskotzen zu können.
    taz-Kommentar zum Mertesacker-Interview / Büchlers Bildstörung
    If Michael Jackson had treated his chronic insomnia with a tape of Argentina vs. Brazil instead of Propofol, he'd still be alive, although bored.
    Ann Coulter - America's favorite national pasttime: hating soccer. Jetzt, da ich weiß, daß Fußball eine quasikommunistische Sportart ist, mag ich es noch ein bißchen mehr.
    Bochum hat zum Beispiel den VfL, früher die unauffälligste Mannschaft der ersten, heute die unauffälligste Mannschaft der zweiten Bundesliga, mit einem sehr schönen Stadion, das der VfL als “unser Zuhause” vorstellt, um es von den “Arenen” und “Parks” der anderen Clubs abzusetzen. In Bochum sind ein halbes Jahrhundert lang Opels gebaut worden, nicht Mercedes, BMWs oder Audis. Bochum könnte nie eine Mannschaft der Nationalspieler sein, das Schauspielhaus nicht die Bühne der Stars und die Universität nicht der Ort der großen internationalen Auszeichnungen.
    Ist Bochum besser als man denkt? - Digital/Pausen
    Suchbegriffe: Gras, Weed, Roberto Blanco, Bushido, Geld, Drogen verkaufen, Teletubbies, Milkshakes, Pommes, Allah, Ich will hier weg, Auftragsmörder.
    NRW in der Google-Analyse von vice.com/de/
    Ja, heißt es dann, aber die Demütigung und die psychischen Probleme, wenn die Frau mehr verdient als der Mann. Auch darüber gibt es Statistiken und Studien, an denen verunsicherte Männer sich wärmen können. Ich hingegen halte die Information, dass es Männer gibt, die darunter leiden, wenn ihre Frau mehr verdient als sie, für gesellschaftlich irrelevant.
    Hört endlich auf zu Heulen, liebe Männer!
    Und in der selben Logik steht man auch all den anderen Errungenschaften der digitalen Welt gegenüber: sein eigenes Netzwerk aufbauen und pflegen, soziales Kapital akkumulieren durch Xing oder Facebook oder Twitter oder Blogs oder Youtube oder … – das ist natürlich leichter zu belächeln, wenn man sich in Netzwerken bewegt, die sich in Gesellschaften bewegen, zu denen weniger privilegierte Gruppen keinen Zugang haben, ob durch fehlende finanzielle Mittel oder den nötigen Stallgeruch.
    Die falsche Debatte
    Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat nach dem Protest von Schriftstellern gegen die NSA-Überwachungspraxis Kanzlerin Angela Merkel scharf kritisiert. "Bis heute haben sie keine Antwort von der Bundeskanzlerin. In diesem Schweigen drückt sich eine skandalöse Missachtung der Autoren und ihrer Unterstützer aus", sagte Grass dem Magazin Focus. "Wenn ich jünger wäre, würde ich ein Zelt aufschlagen vor dem Bundeskanzleramt und warten, bis ich eine Antwort bekomme", sagte der 86-jährige Schriftsteller.
    NSA-Skandal: Grass vs. Merkel / Dabei sollte der Artikel eher mit irgendwas Richtung künstlerische Selbstüberschätzung titeln.
    Die Parallelen rund um Leistungsschutzrecht und Mindestlohn für Zeitungszusteller weisen damit letztlich über diese beiden Einzelfälle hinaus. Denn auch in anderen netzpolitischen Auseinandersetzungen sind die Verlage Partei – z.B. wenn es um das Urheberrecht im Allgemeinen, wenn es um Netzneutralität, wenn es um Datenschutz und Tracking geht.
    Zur netzpolitischen Dimension (5) von Mindestlöhnen für Zeitungsboten
    However, the click had some unfortunate side effects. It flooded the web with spam, linkbait, painful design and tricks that treated users like lab rats. Where TV asked for your undivided attention, the web didn’t care as long as you went click, click, click. In 20 years, everything else about the web has been transformed, but the click remains unchanged, we live on the click web. But something is happening to the click web. Spurred by new technology and plummeting click-through rates, what happens between the clicks is becoming increasingly important and the media world is scrambling to adapt. Sites like the New York Times are redesigning themselves in ways that place less emphasis on the all-powerful click. New upstarts like Medium and Upworthy are eschewing pageviews and clicks in favor of developing their own attention-focused metrics. Native advertising, advertising designed to hold your attention rather than simply gain an impression, is growing at an incredible pace. It’s no longer just your clicks they want, it’s your time and attention. Welcome to the Attention Web.
    What You Think You Know About the Web Is Wrong
    Netzbildung bedeutet übrigens nicht, dass alle Programmieren lernen sollten. Diese Forderung selbst kommt, so scheint es mir, immer nur von Leuten, die selbst nicht programmieren können. Blogs andererseits können deshalb extrem ineffizient arbeiten, weil sie ihren eigenen Sinnüberschuss selbst erzeugen. Es reicht eben schon aus, wenn die Bloggerin für sich selbst ausreichend interessant ist, jeder Leser ist da eher ein willkommener Gast.
    Die Talfahrt
    Media attention has focused, not unreasonably, on ISIS’s use of social media to spread pictures of graphic violence, attract new fighters, and incite lone wolves. But it’s important to recognize that these activities are supported by sophisticated online machinery. ISIS does have legitimate support online—but less than it might seem. And it owes a lot of that support to a calculated campaign that would put American social-media-marketing gurus to shame.
    How ISIS Games Twitter

    Highlights KW 26

    Testen wir doch mal eine neue Kategorie im Blog, da quote.fm/ ja irgendwie zu stagnieren scheint. Also zumindest läuft der Service zwar wieder bzw. noch, aber los ist da nichts mehr.

    Da ich eines Tages vielleicht in die Mittelschichten absteigen möchte, habe ich mich neulich mal wieder für eine Espressomaschine interessiert. Kapselsystem kam bei mir aus ideologischen Gründen (Stalinismus) nicht in Frage, Vollautomat erschien mir überdimensioniert, zu pflegebedürftig und zu teuer. Also sollte es eine Siebträgermaschine sein, wie ich sie früher einmal hatte.
    Die Wahrheit: Risikotechnologie mit Siebträger
    Apply this commandment to all artforms and remember: don’t join the dots. - It was then I decided not to make work bigger than myself. - And so often the rebel, as a character in music or film, is sold to us by the establishment to make a profit out of you. Don’t ask permission. But be prepared to suffer the consequences of your actions. Don’t blame others.
    Bill Drummond's 10 Commandments of Art

    street fighter

    Wenn die Lieferpflicht öffentlich erwähnt wird, heißt das, der Lieferant ist schon im Verzug. Und so kommt das Versprechen, bald zu liefern, meistens von Menschen, die dann nichts mehr liefern außer schlechte Nachrichten. Natürlich ist das oft zitierte Liefern auch Ausdruck einer fortschreitenden Amazonisierung und Zalandoisierung unserer Gesellschaft. Es steht für die Kundenmentalität, mit der wir längst alle Bereiche unseres Lebens verstehen.
    Bringschuld: Politiker, Manager und Sportler haben ein neues Lieblingswort: Ständig wollen sie etwas liefern - selbst dann, wenn sie gar nichts mehr anzubieten haben.
    Ob die Nutzer im Internet auf die Reklame-Banner klickten oder nicht, spielte für die Wirkung der Anzeigen so gut wie keine Rolle. Nur rund 22 Prozent der Umsatzsteigerung entstand durch Kunden, die die Online-Banner angeklickt hatten – der große Rest entfiel auf Nutzer, die im Internet nicht weiter auf die Anzeigen reagiert hatten. Zudem wirkt Online-Werbung offenbar weit über das Internet hinaus: Nur sieben Prozent der positiven Werbewirkungen entfiel auf das Online-Geschäft des Händlers, der ganz große Rest der zusätzlichen Umsätze fiel in den Filialen an.
    Wie Werbung wirkt

    duck hunt

    Wenn man allerdings die Domäne des Aktivismus und der Überzeugungstaten verläßt, wird Crowdfunding schnell zu alternativromantischer BeteiligungsPR und der Übervorteilung von Menschen, denen der Zugang zu bestimmten Fähigkeiten oder Informationen fehlt.
    connected - Crowdwashing

    In der Zwischenzeit.

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