Sammelklage
Natürlich sind Blogs Geschwätz, da hat der Schneiderwolf schon recht. Wenn man denn alle über einen Kamm scheren möchte, dann bitte auch ordentlich. Ich will hier ja gar nicht gegenrasieren, von wegen der Herr läßt sich das Internet von seiner Frau ausdrucken. Denn ich weiß gar nicht, wie ich das finden soll. Optimistisch gedacht, würde ich sagen: “Toll, scheinbar ist Frau Schneider ein wenig moderner als ihr sprachpäpstlicher Ehemann.” Aber die Wahrheit sieht wohl eher so aus, daß die werte Gattin neben Putzfrau und Köchin auch noch die Tippse geben darf. Die Haltung “Mit dem Internetkram kann sich meine Sekretärin rumschlagen.” ist sicher unter deutschen Wirtschaftsbossen kein Einzelfall, möchte ich wetten.
Was dabei herauskommt, wenn Firmen bzw. deren leitende Angestellte von den Mechanismen des internets keine Ahnung haben, kann man sich gerade sehr gut am Beispiel von Schwalbe anschauen: Der Hersteller von Fahrradreifen hat doch tatsächlich einen Laden abgemahnt, der seine Produkte verkauft. Auch wenn das Unternehmen das Recht auf seiner Seite hat - im Ernst: Wie blöd kann man sein?
Die katholische Kirche am Beispiel der Diözese Regensburg hingegen scheint dem Netz einiges zuzutrauen und mahnt nicht nur Blogs ab, die negativ über sie und den Kindesmissbrauchsfall eines Pfarrers, sondern auch gleich Journalisten, welche nur über den Abmahnungsvorgang selbst berichten.
Ich habe diese offizielle Petition zur Hebammenhilfe unterzeichnet und Sie schaffen das auch. Mehr Infos dazu von hier aus.
In eigener Sache: Noch kurz zu flattr. Ich habe den Button jetzt auch bei mir eingebaut. Nicht weil ich hoffe, damit reich zu werden, sondern weil ich das soweit wie möglich pushen möchte. Nach dieser schnellen Antwort bin ich nämlich noch ein kleines Stückchen mehr begeistert von diesem Service.
TdM // April 2010
Was spricht dagegen, nicht auch mal ein Zitat zumindest zu meinem persönlichen Tweet des Monats zu machen? Im Fall April 2010 handelt es sich um ein kurzknappes Dialogstück zwischen Toofer und Tracy aus der hochdekorierten und für eine Comedy gar nicht mal so schlechten Serie 30 Rock.
Mir kam der Spruch vage bekannt vor, als er in meiner Timeline auftauchte. (Notation: @antiwhat) Und wegen der heutigen (u. a. von mir befeuerten) Diskussion um die letzte Twitkrit habe ich ihn lieber noch einmal gegoogelt und das Ergebnis oben verlinkt.
flattr #undso
Lassen Sie uns über mehr als Geld reden. // Mindestens vorgestern wollte ich noch einen kurzen Eintrag zu flattr.com/ schreiben - in der Art, wie er schon auf blog.mathias-richel.de/, gefuehlskonserve.de/ und mit der Erweiterung um des die Geister scheidenden Like-Buttons von Facebook auch auf uarrr.org/blog/ zu lesen ist. Ich hatte das flattr-Plugin ebenfalls schon eingebaut, doch siehe da, er ist häßlich.
Das allein sollte ja kein Problem darstellen, schließlich findet sich unter jedem meiner Blogbeiträge schon jetzt neben einer optisch nicht gerade ansprechenden Sozialverteilerebene auch der angesprochene Like-Button, trotz all der berechtigten Kritik, die Zuckerbergs Open Graph Project so auf sich zieht. Was soll’s? Ich habe Facebook schon vorher meine Daten geschenkt, ich twittere ohne ein Leistungsschutzrecht. Mir scheint, da ist jenseits guter Argumente (Zentralisierung, Datenschutz, …), die es wirklich gibt, eine gute Portion Neid im Spiel. Wieso konnte Facebook in so kurzer Zeit überhaupt so groß werden, daß diese Sache mit dem Like-Button tatsächlich etwas noch Größeres werden könnte?
(Nicht mehr ganz so elendaktueller Tipp: Kosmar hat das Prinzip von likebutton.me/ auf hiesige Verhältnisse adaptiert.)
Lassen Sie uns über Verdienst reden. // Wikileaks beispielsweise macht Sachen sichtbar und Verdient sich Respekt damit. Google macht alles auffindbar und verdient auch noch Geld damit. Und Apple zensiert sich ziemlich erfolgreich sein Internet auf App-Basis zurecht, was niemand so richtig schick findet, aber viele wegen der tollen Usability als Kollateralschaden hinnehmen. Es gibt nun eben spätestens jetzt einen richtigen Big Player mehr. Der Verlagsjournaille steht derweil das Wasser bis zum Hals.
Aber zurück zu mir und meinen so gut wie nicht vorhandenen (Web-)Design- und Programmierskills: Die sind nämlich mitunter auch ein Grund, warum ich meine, für dieses Internetangebot called Blog keinen Cent Geld anzunehmen das Recht habe - womit wir wieder beim Titel dieses Beitrags wären. Die Texte zu den meist eingebundenen Bildern oder Videos sind in der Regel schnell zwischen zwei Jobs hingerotzt worden. Richtig so. Ich arbeite gerne Vollzeit in Festanstellung - zumindest wenn der Job größtenteils Spaß macht. Dieses Blog hier ist nicht mehr als ein Hobby, ich käme nicht auf Idee, mich (noch nicht einmal in zweiter Linie) als Blogger zu bezeichnen.
Die Idee hinter flattr finde ich jedenfalls bestechend. Deshalb habe ich mich da nicht nur angemeldet, sondern auch eingezahlt. Man kann also bei mir nicht klicken, ich kann aber anderen meine Wertschätzung in dieser Form zeigen. Was ich natürlich auch tun werde. Also baut das Ding bei Euch ein, wenn Ihr meint, etwas Respekt für Euren Internetbeitrag zu verdienen. Umso mehr Leute mitmachen, desto mehr lohnt es sich. Deshalb hätte ich auch noch einen Invite zu verschenken - first come, first serve.
Find' ich gut.
TdM // März 2010
Schon wieder zehn Tage im April vergangen, die Zeit rast in ihrer Alltagstrotteligkeit nur so dahin. Aber weil jetzt endlich eine Woche Urlaub angesagt ist, habe ich - bevor es am Dienstag für ein paar Tage nach Berlin geht - noch schnell den Clip zum Tweet des Monats hingerotzt. Es wird allerdings keine wirklich erholsame Zeit in der Hauptstadt werden, vielleicht trifft man sich ja auf der re:publica. Doch jetzt erst einmal das Video.
Da passt es hoffentlich einigermaßen zur stets unverschämt lesenswerten Schnodderschnauze der Verfasserin @bangpowwww, daß ich beim Zitieren des Tweets ein “um” verschluckt habe. Zumindest bin ich so ehrlich, mich für diese Ausfallerscheinung nicht mit künstlerischer Freihandelszone herausreden zu wollen. Man möge es als Zeichen des Verfalls meinerseits werten und dies entschuldigen. Das Original in voller Länge können Sie hier nachlesen.
*Odorono
Verkaufsargumente / The Who Sell Out ist ein großartiges Album, keine Frage. Zusammen mit dem Plattencover, also genauer: dem Zeug, daß sich Pete Townshend da unter die Achsel schmiert, fand ich von all dem verstörenden Kram darauf und darum, dem Mix als überlaunische Radiosendung, diesen Song am allerallerseltsamsten. Allerdings wußte ich bis heute nicht, daß dieses Deodorant wohl mal echt große Nummer im körperhygienischen Produktsektor gespielt hat. Ist eben vor meiner Zeit gewesen.
Neben dieser Reklame finden sich noch jede Menge anderer Beispiele im Netz.
Und ich finde übrigens - besonders, seit der Plattenspieler im Wohnzimmer dank Verstärkerwechsel wieder funktioniert - mein Vater könnte mir jetzt schon seine nahezu komplette Sammlung aller Erstpressungen von The Who, Procul Harum und Jimi Hendrix vererben. Bei meinen Eltern steht nämlich nicht einmal mehr ein CD-Player in der Wohnung.
"Lady, I don't have time."
Gehetzt klingen viele heutzutage. Oder wollen so klingen: busy. Termine, Termine, Termine und zwischendurch immer up to date bleiben - jeden Tag, 24/7. Es ist hier bestimmt nicht meine Absicht, Charlie Chaplins Stummfilmklassiker zu romantisieren, denn über die Fließbandarbeit sind wir längst hinaus. Statt Arbeitsteilung ist nun Multitasking das trendy Topic. Aber wie modern kann die Zukunft schon sein?
Die brand eins widmet ihren Schwerpunkt in der aktuellen Aprilausgabe (Editorial) dem Thema “Lebensplanung”. Klar, sie führt wahrheitsgemäß die Bezeichnung Wirtschaftsmagazin im Untertitel, d. h. mit Leben ist hier eigentlich nur Arbeit gemeint. Aber das ist ja gerade das Problem: die stetig verschwimmendere Trennung von Privat- und eben Arbeitsleben. Okay, es gibt ihn zwar schon länger, aber allein der Begriff “Arbeitsleben”. Da kommt einem selbst Frederick Winslow Taylor als Schreckgespenst nicht mehr in den Stechuhrzeigersinn, darüber ist man schon längst hinaus. Wo nichts mehr zu rationalisieren ist, da lautet das neue Schlagwort Flexibilisierung. Da braucht man sich gar nicht darüber zu freuen, das Internet auch im Büro uneingeschränkt nutzen zu können, um etwa einen Tisch in einem Restaurant zu reservieren; denn selbstverständlich werden dann auch noch zu abendlicher Stunde zwischen Vorspeise und Hauptgericht auch berufliche Mails gecheckt und vielleicht sogar auf der Toilette kurz beantwortet. Der Chef besteht mitunter gar nicht drauf, der Angestellte erledigt das in vorauseilendem Gehorsam aus Pflichtbewußtsein.
Das Restaurantreservierungsbeispiel aus einem Artikel des Hefts ist gut gewählt. Längst (sprich: seit einem Jahr oder so) sind die Zeiten vorbei, in denen man das als Einladung für schon damals (sic!) eher nur so mittelmäßige Scherze über das nicht vorhandene Sozialleben von Nerds und Geeks genutzt hätte. - Wozu einen ganzen Tisch reservieren? Als Einzelgänger ohne echte Freunde findet man doch immer irgendwo ein Plätzchen. Das mit den Freunden ist jetzt anders, seit wirklich jeder auf Facebook ist. Die Konvergenz von RealLife- und Online-Identität nimmt täglich zu und wer nicht mit dabei ist, der fällt leider oft durchs Beachtungsraster. Denn weil alle “was mit Medien machen”, fällt Freundschaftspflege ja als Networking jetzt auch unter erweiterte Arbeitsleistung.
Wir sind natürlich cool damit. Den Tag über im Web rumscouten und mal das eine oder andere Paper auf den Bildschirm bringen, unterbrochen von Meetings hier und da. Was aber, wenn einem der Job nicht gefällt? Soll ja hinter der Avantgarde im Hauptberufsheer durchaus mal vorkommen. Und auch bei den digitalen Vorkämpfern herrscht nicht immer Einigkeit, da wird das Lob der Freiheit gerne mal als neoliberales Denken gebrandmarkt.
Beispiel Home Office: Da redet man sich die Einsparung einer (als ÖPNV-Nutzer) konzentrierten Nachrichtenlektüre des Arbeitswegs so lange schön, obwohl es für den Arbeitgeber viel mehr Vorteile hat (Einsparpotential) als für den -nehmer, bis man sich dann irgendwann doch der Geselligkeit halber in einem Co-Working-Space wiederfindet. Wahrscheinlich, weil man im Oberholz vor lauter Touristen gar nicht mehr zum Arbeiten kommt.
Wenn man denn überhaupt einen Job hat. Ich persönlich stehe da auf der Seite der Medienelite. Die Zahl derer, die sich die Rosinen aus dem Kuchen picken können, bleibt wohl auch in der schönen neuen Arbeitswelt 2.0 recht überschaubar. Die Mehrheit wird sich mit ein paar vorgesetzten Krümeln abspeisen lassen müssen.
Und am Ende muß man Lee Marvin beipflichten. Aber weiter. Das Programm der re:publica steht soweit. Na warte.
von wegen
Gestern Abend mal wieder in der Kneipe gesessen und Fußball geguckt, nicht der Rede wert. Der VfL hat im zweiten Spiel in Folge eine Führung hergegeben und am Ende verloren. Wenn nächste Woche gegen Freiburg keine drei Punkte geholt werden, dann steckt Bochum zum Saisonende doch noch ganz tief im Abstiegskampf. Aber egal, soll hier nicht Thema sein. Irgendein komischer Freundeskreis wollte da in einen Geburtstag reinfeiern, also haben wir gemacht, daß wir vor Mitternacht aus dem Laden gekommen sind. Auf dem Heimweg ist mir plötzlich ein Tweet des mittlerweiligen FAZ-Bloggers @mspro wieder eingefallen, den er mehrere Stunden zuvor verfasst hatte.
warum bezeichnen verleger google als "marktbeherrschende" suchmaschine? was wäre anders für sie, hätte auch yahoo erfolgreichen newsdienst?
Kann man im Kern ja nur zustimmen. Aus Leuten wie Herrn Burda spricht der pure Neid angesichts sich ändernder Verhältnisse. Ich will da gar nicht näher drauf eingehen, das haben andere schon zur Genüge getan. Meine zwei Cents zum Thema beschränken sich auf den Gedanken, der sich mir - zuhause angekommen - beim Ausziehen der Klamotten vor dem Zubettgehen aufgedrängt hat: Obwohl die meisten Leute täglich duschen, sich jeden Tag sowieso ein frisches Shirt anziehen, beschweren sich viele von ihnen über die nach einem Kneipenbesuch verqualmten Klamotten. Das gipfelt dann, wenn man lange genug rumgenölt hat, in bürokratischen Nichtraucherschutzgesetzen. Aber was kommt wirklich tatsächlich dabei heraus? Zumindest hier in Köln schert man sich wenig um dieses Gesetz. Ich gehe weiterhin in dieselben Kneipen und Bars, werde so gut wie nie während eines Konzerts gebeten, das Rauchen doch bitte zu unterlassen. Ich habe noch keine nikotinfreie Disko von innen gesehen und zünde mir auf Bahnsteigen bzw. an Haltestellen zur Überbrückung der Wartezeit selbstverständlich eine Zigarette an.
Auf dem Spaßbremsweg
Und was tun die Nichtraucher? Statt sich in den neu entstandenen, öden und cleanen Nichtraucherrestaurants und -cafés zu tummeln, stehen sie immer noch lamentierend in den verrauchten Gaststätten, weil es da eigentlich gemütlicher ist oder weil da mehr los ist. Google höchstselbst hat auf seinem offiziellen Blog erklärt, wie man die Suchmachine von seinen Websites aussperrt. Aber auf diesen Traffic wollen die Verlage natürlich nicht verzichten. Sie hoffen stattdessen lieber darauf, daß irgendwann diese Party im Internet vorbeisein wird und endlich der Arbeitsalltag einzieht. Denn eins hat sich schon geändert: In meinem Büro in der Agentur darf jedenfalls nicht mehr geraucht werden.
Und apropos Fußball: Wer mal gegen mich am Kicker antreten möchte, der hat am 10. April in oben erwähntem Lokal die Gelegenheit dazu. Wir bleiben beim Sport: Wegen des schönen Wetters drehe ich jetzt erst einmal eine Runde mit meinem gerade erworbenen Fahrrad.
an der Leine, sen.
Eine Studie will herausgefunden haben, daß Bio-Konsumenten nicht automatisch auch bessere Menschen sind. Im Gegenteil nutzen sie ihre moralische Überlegenheit im Hinblick auf Kaufentscheidungen sozusagen als saftiges Ruhepolster, um auf anderen Gebieten bei fehlverhaftetem Verhalten Ausgleichsentschuldigungen parat zu haben. Das erklärt wohl kaum diese überstrapazierte Hitler/Vegetarier-Sache, aber bei mir selbst kann ich schon manchmal erkennen, wie ich mit meiner Kraftfahrzeugsenthaltsamkeit den ein oder anderen Frevel (Rechner über Nacht anlassen, ToGo-Pappbecher, Zigarettenkippen, …) rechtfertige. Es bleibt dabei aber wohl immer ein Ökobezug, denke ich mir. Mein Schwarzfahren oder den Gang über eine rote Ampel damit zu erklären, fände ich allerdings abstrus.
Via Ralf der Hinweis auf einen Artikel bei spiegel.de/ über Microsofts Blau #0044CC nebst die darein gesetzten Hoffnungen. Und er schiebt auch gleich den Hinweis hinterher (Facebook-Kommentar), wie nahe diese gralsgetriebene Überfarbe am International Klein Blue ist.Spätestens seit meinem Studium bin ich ein großer Fan von Klappentexten und so mußte ich sehr über diesen Artikel im sz-magazin.sueddeutsche.de/ (ich schreibe es wirklich) schmunzeln. Bei der Gelegenheit, dem ganzen Hegemann-Trara und weil gerade Leipziger Buchmesserei ist, kann man ja ruhig mal wieder auf so literaturtheoretische Klassiker wie Palimpseste von Gérard Genettes hinweisen. Hat den eigentlich schon jemand fundiert auf das Thema Internet angewendet?
Paar Lesetipps, alle irgendwie mit Internet und unkommentiert:
- Douglas Adams 1999
- flannel apparel über Liebe und ihren Ausdruck
- Nilz über Konzentration und Multitaskizität
- Sebastian Ingenhoff über Blasen trotz Arbeitssamtschuhen
- 1000 Gratulationismen
Fuck The What
Why Angelegenheiten sucks: myth vs. reality (Alternativtitel). Okay, das waren also die Oscars. Zum ersten Mal seit Jahren habe ich die Nacht nicht durchgemacht, sondern bin um so um 3:33 Uhr nach der Verleihung der Trophäe für den besten Animationsfilm ins Bett gestiegen. Das liegt nicht daran, daß ich ja nun jetzt einen Vollzeitjob habe, den besitze ich schon ein paar Jahre. Und ich bin auch noch nicht zu alt, um (in Ausnahmefällen) mal eine Nacht komplett durchzumachen, ohne am nächsten Morgen im Bürostuhl auf Wachkomamodus dahinzuvegetieren. Nein, Tatsache ist, Filme bzw. die Filmbranche interessieren mich schlicht nicht mehr so ungemein, wie sie das noch vor zwei Jahren getan haben/hat. Da bin ich tatsächlich noch etwa einmal die Woche ins Kino gerannt; von den unendlichvielen Videoabenden während des Studiums gar nicht zu reden. Alles weg. Aber daß die Bigelow so gegen ihren Exmann abgeräumt hat, das freut mich nicht nur, weil heute Weltfrauentag ist.
So übel sieht mein iPhone eigentlich noch gar nicht aus, aber diese Prozedur würde sich eigentlich schon lohnen, um das Apfel-Logo und die Schrift von der Rückseite entfernt zu bekommen. Super auch: Der TV-Spot zum iPad hatte in der Oscarnacht Premiere und was kommt jetzt ans Licht? Den Soundtrack zum Commercial mußten die Jungs aus Cupido dann doch tatsächlich ein wenig umschnitzen, damit sich das Lied von seinen schlüpfrigen Songzeilen befreit auch schön in die etwas seltsamen Wertvorstellungen von Apples App-Store-Politik einpasst. Der junge Steve Jobs sieht das so. Aber wofür gibt es Gesetze?
10 ways people have gotten rich exploiting Angelegenheiten
Daß Nicole Kidman noch aussehen kann, ist eigentlich auch Banane. Doch wieso muß ich dabei an einen vor Jahren in der Zeitschrift Death Studies erschienenen Artikel des amerikanischen Literaturforschers James Kaufman denken, in welchem er nachweist, daß Lyriker im Schnitt mit 62,2 Jahren sterben, während es Romanciers immerhin auf 66 Jahre bringen. Und um den Bogen zu schlagen: Was ist überhaupt mit Jack Nicholson losgewesen? Der sitzt doch sonst immer jedes Jahr gut sichtbar im Oscarpublikum und spielt so herrlich die Moderatorenwitze mit. Wie sieht es denn so mit dem Durchschnittsalter von Schauspielern aus?
TdM // Februar 2010
Das mit dem Videomaterial nimmt ja langsam ein wenig überhand hier auf dem Blog. In Moment ist halt jobmäßig ziemlich viel zu schaffen. Aber es hilft ja nichts, der Februar ist schon wieder seit ein paar Tagen vorbei und Rubrik ist Rubrik. Hier also der Tweet des Monats in Bild und Ton.
Ja, es hätte viele Themen gegeben: Karneval oder Frau Hegemann zum Beispiel. Es haben auch sicher bessere Tweets zur Auswahl gestanden, selbst vom ausgesuchten Autoren selbst, doch diesmal hat einfach spontan die Tatsache entschieden, daß ich vor einiger Zeit über genau dasselbe Spiel und seine Regeln diskutiert habe wie @bhrgero. Und was soll ich sagen - der Mann hat recht! Das sieht auch die Fachwelt so. Für alle, die anderer Meinung sind, empfehle ich diese Website.
Nachtrag // Wie spreeblick.com gerade berichtet, hatten zwei Leute da eine ähnliche Idee, bevor ich mit meiner Umsetzung weltberühmt geworden bin. Oder positiv gewendet: Ab jetzt liegt die monatliche Musslatte wohl ein paar Centmeter höher - hoffentlich motiviert das wenigstens.
vor/bereit
Überstanden. Fünf Tage Frischluft Fehlanzeige. Denn von Weiberfastnacht (Donnerstag) bis Aschermittwoch traue ich mich in Köln nicht auf die Straße, weil ich Angst habe, mir meine sowieso schon äußerst wackelige Nächstenliebe auf die nächsten Monate hinauf vollelends zu versauen. Dabei gab es dieses Jahr sogar einen vernünftigen Grund, wenigstens einen Wagen auf dem Rosenmontagszug zu supporten. Ich hoffe doch sehr, daß bis zum 17. März die für ein Bürgerbegehen nötigen 23.164 Unterschriften zusammenkommen, um den Abriß des Schauspielhauses zu verhindern. Denn es kann einfach nicht sein, daß einerseits - gegen den Willen der direkt Betroffenen - für ein städtebauliches Prestigeprojekt das Geld zum Fenster rausgeworfen wird, auf der anderen Seite beim Kulturetat Millionen eingespart werden sollen. Daß sich öffentlicher Protest, etwa organisiert durch mutzukultur.de/, auch auf einer Eventseite bei Facebook manifestiert, ist selbstverständlich zu begrüßen. Ich habe mir das kleine Banner rechts in der Sidebar vor ein paar Tagen noch in Eigenarbeit per Screenshot erstellen müssen. Nur ist es natürlich wichtig, daß auch real unterschrieben wird, nur “become a fan” klicken reicht nicht. Denn es könnte knapp werden - bis jetzt sind gut 15.000 Unterschriften eingesammelt worden.
Doch sollte man über die großen Aufreger die kleineren Übel nicht vergessen. (Ja, ich hatte über Karneval jede Menge Zeit.) Alles eine Frage der Relationen, aber auf den Big Bang wartet heute wohl keiner mehr. Heutzutage, zwanzig Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges, ist es nicht mehr das Szenario Atombombe, sondern man versucht, mit der AndieWandmalerei der Bedrohung durch terroristische Anschläge die Leute in Angst und Schrecken zu versetzen. Von der Rolle der Regierung für die eigene Bevölkerung will ich gar nicht erst anfangen, sonst endet das hier noch in Verschwörungstheoriesuppen- unschlüsseligkeiten.
Buchpreisbindung
Kategorie Belletristik // „Georgs Sorgen um die Vergangenheit“, „Roman unserer Kindheit“, „Die Zeitwaage“ und „Luft und Liebe“. Wenn ich die anderen Titel nur lese, wird mir speiübel.
Verschluckt: noch ein Aufruf.
sch/nee
Mal kein Wetter. Statt eines Hegemann-Rants:
Schon ein bißchen älter der Hinweis von @tristessedeluxe (der übrigens ein neues Blog hat, falls es jemand noch nicht mitbekommen hat - findet Ihr per Blogroll rechts ganz einfach, funktioniert nämlich gerade nicht läuft wieder) auf dieses Buch hier: Kokain in der Musik: Bestandsaufnahme und Analyse aus kriminologischer Sicht. Aber muß man ja auch erst einmal lesen. Machen ja die wenigsten, überfliegen reicht. Wenn ich mir so die Retweetgeschwindigkeit macher Leute angucke, die können selbst auf Speed in den zwei Minuten dazwischen nicht einmal die Hälfte des verlinkten, ellenlangen Endlosartikels gelesen haben.
Schön, ich schweife ab; liegt bestimmt am Bier. Also ab ins Bett und die letzten paar Seiten Axolotl lesen. (Einwurf/Rantrichtungshinweiser: die Bilder in diesem Post habe ich die letzten Wochen über aus meiner Tumblr-Timeline geklaut und natürlich die Quellen dabei verschlunzt.) Freue mich nämlich schon auf die nächste Lektüre. Fausers Rohstoff.
Insert Wortspielwitz “Lese-Stoff” here. Und jaja, den Unendlichen Spaß habe ich noch nicht einmal zu einem Drittel durch.